Medizinischer Dienst

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  • Ich muss ausholen, versuche es aber kurz zu fassen.

    Familie, kommen aus Portugal, sprechen schlecht deutsch.

    Sohn 1, 4 Jahre Diabetes, hat eine Pumpe.

    Sohn 2, 2 Jahre frühkindlicher Autismus


    Beide im Kindergarten, je eine I-Kraft


    Sohn 2 hat eine Pflegestufe, für Nummer 1 war der medizinische Dienst 2x da und hat abgelehnt.

    Nun ist es so, dass die I-Kraft scheinbar nicht gut geschult ist und die Mutter permanent angerufen wird. Pumpe gibt Alarm, Blutzucker zu hoch, zu niedrig.

    Nachts das gleiche Spiel.


    Eigentlich braucht das Kind 24/7 Betreuung.


    Was kann man noch tun, damit der medizinische Dienst eine Pflegestufe anerkennt? Ich befürchte, sie (die Mutter) kann sich nicht genug durchsetzen und alles sagen.

    Ich selbst war nie beim Gespräch dabei.


    Kann man nach 2 Ablehnungen überhaupt noch was sagen?

    Ich habe einen Anwalt ins Gespräch gebracht, weiß aber nicht, ob sie das machen. Eher nicht, weil Sorge um Kosten, Aufwand.

    Sie hat genug an der Backe. Der Mann ist keine Hilfe, selbst gehabdicapt und eher Sorte "faule Socke".

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Kann man nach 2 Ablehnungen überhaupt noch was sagen?

    Also der formale Weg ist Antrag --> Ablehnung --> Widerspruch --> Ablehnung ---> Klage


    Grds kann die Familie aber auch einfach erneut einen Antrag stellen, dann geht das ganze Verfahren von vorn los mit Begutachtung etc.


    Ist evtl eine Mitgliedschaft im VDK (Sozialverband) eine Option? Die beraten und unterstützen.

  • Mehr Entlastung würde ich über eine Fach-I-Kraft oder Behandlungspflege sehen.


    Beim Pflegegrad ist sonst auch ein neuer Antrag möglich.

    Aber ohne gute Beratung im Vorfeld ist das wohl schwierig bei Diabetes.


    Bei uns gibt es regional Pflegetrainerinnen bzw. familiare Pflege als eigenständige Abteilung einer Klinik.

    Die unterstützen und beraten zu Pflegegrad, Hilfsmitteln und anderen Leistungen.


    Und noch ein Stichwort, dass helfen könnte:

    Diabetes Nanny

  • Pflegestufe ist bei Diabetes nicht so einfach zu bekommen, das kann ich bestätigen.


    Die Notwendigkeit einer 24/7 Betreuung wird leider nicht oft gesehen, obwohl sie faktisch gegeben ist, insbesondere bei einem noch so kleinen Kind.


    Vielleicht kann die Familie hier Unterstützung für den Alltag finden: https://www.stiftung-dianino.de/ Auch die Integrationskraft für den Kindergarten kann sich hier nochmal beraten und schulen lassen.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Ich würde da eher eine medizinische Schulbegleitung installieren über eine/ mehrere Pflegefachkräfte aka Kinderbund Jugend Intensivpflegedienst o.ä.


    Die Pflegestufe bringt da keine realistische Entlastung für die Mutter.

    Alternativ müsste mal bielleidht auch über eine Wohngruppe nachdenken, wenn die Eltern mit dem Diabetes nicht klar kommen.

  • Erst einmal vielen Dank an alle.

    Die Mutter erhofft sich tatsächlich Entlastung. 2 Kinder mit handicap und der Mann dazu - sie ist komplett auf sich gestellt. Er hat weder Führerschein, noch kann er richtig laufen (Metallplatte im Fuß und massiv Adipositas).

    buntgrün , nein, die beiden haben die Diabetes ansich im Griff. Sie hat Schulungen bekommen und kann gut reagieren. Sie hat nur mit der I-Kraft Pech. Scheinbar weiß sie nicht zu reagieren und die Mutter steht permanent auf Abruf.

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    1976-2003-2013


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    ― Platon

  • Dann medizinische Schulbegleitung initialisieren.


    Das ist medizinische Begandlungspflege, dafür braucht es nicht zwingend einen Pflegegrad.

    Das ist Krankenkassenleistung und keine Pflegekassenleistung.

  • Dann medizinische Schulbegleitung initialisieren.


    Das ist medizinische Begandlungspflege, dafür braucht es nicht zwingend einen Pflegegrad.

    Das ist Krankenkassenleistung und keine Pflegekassenleistung.

    Aber die Kinder sind doch noch klein und gar nicht in der Schule?

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    1976-2003-2013


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    ― Platon

  • Dann medizinische Schulbegleitung initialisieren.


    Das ist medizinische Begandlungspflege, dafür braucht es nicht zwingend einen Pflegegrad.

    Das ist Krankenkassenleistung und keine Pflegekassenleistung.

    Aber die Kinder sind doch noch klein und gar nicht in der Schule?

    Entschuldige dann medizinische Kitabegleitung.


    Beides macht einen Teil meines Jobs aus.

    Auch dafür bedarf es keines PGs.

  • Ein Pflegegrad bezahlt den grundpflegerischen Aufwand. Grundpflege ist Anziehen, Waschen, Essen anrichten und anreichen, Transfer Bett/Rolli oder auch Begleitung bei schnell fallenden Menschen.


    Behandlungspflege ist die ganze medizinische Pflege, also in eurem Fall Überwachung des Blutzuckers, Insulin oder Glukose geben bei Bedarf, Beobachtung auf Hypo-Zeichen. Diese machen die Familienangehörigen kostenlos! Es kann aber ein Pflegedienst verordnet werden, der das macht. https://www.kbv.de/media/sp/Muster_12_2020.pdf (das ist noch das korrekte Formular, aber ab dem 31.10.2023 nicht mehr) Auf der Verordnung muss angekreuzt werden "Die verordneten Maßnahmen der häuslichen Krankenpflege können durch eine im Haushalt lebende Person nicht erbracht werden." und das muss ggf. begründet werden (KiTa-Besuch, Arbeit der Eltern, Geschwisterkinder, ...).


    Leider fällt bei euch tatsächlich ja fast nur Behandlungspflege an. Ein wenig Behandlungspflege kann angerechnet werden, wenn sie unmittelbar zur Grundpflege nötig ist und dadurch die Grundpflege verlängert (Essen erst berechnen, Werte ablesen, passend spritzen). Aber das wird vermutlich egal wie nicht für einen Pflegegrad reichen.


    Ich würde Rücksprache mit der behandelnden Kinderdiabetologie halten, das ist ja ein häufiges Thema für die! Entweder muss das Kind nochmal besser angepasst werden, damit es nicht so viele Alarme gibt. Oder sie müssen zumindest für die Mahlzeiten einen Pflegedienst verordnen, der dann kommt. Oder die I-Kraft muss nochmals geschult werden oder ausgetauscht werden. Es gibt auch Kinder, die durchgehend von einem Pflegedienst begleitet werden, aber das ist meistens ein Kampf und zweitens bei dem aktuellen Personalmangel auch echt schwierig. Es gibt so viele Intensivpflegekinder mit Beatmung und Co, dass die PDs nicht unbedingt sich noch ein Diabeteskind leisten können.