Gendergerechte Sprache Frage

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  • „Mitgliederinnen“ wird meiner Erinnerung nach gerne verwendet um sich über den angeblichen Genderwahn lustig zu machen.

    (Weil - wie schon jemand schrieb - es „das Mitglied“ heißt, also gar keine männliche Form ist.)

  • Wenn du den Vornamen kennst, kannst du schreiben "Guten Tag Lou Meier". Begegnet mir öfters, finde ich völlig OK. Aber vielleicht ist die Schweiz da etwas weniger formell als Deutschland.

    Ich finde das einfach nicht so "vornehm" wie "Sehr geehrte...."

    Wo verwendest Du denn noch "Sehr geehrte..."? Nach meinem Eindruck ist das ziemlich auf dem Rückzug.

    Bei allen öffentlichen Anschreiben. Uni, Behörden usw.

  • "Sehr geehrte" verwende ich im beruflichen Kontext noch sehr häufig.

    Definitiv beim Erstkontakt, wenn man sich besser kennt, länger miteinander zu tun hatte, sich vielleicht auch mal persönlich getroffen hat, eventuell "Guten Tag" oder "Hallo".


    "Mit- und Ohneglieder" empfinde ich als unverschämt im offiziellen Kontext. Das geht vielleicht mal in einer Büttenrede oder auf nem feuchtfröhlichen familiären Geburtstag.


    "Mitgliederinnen" hab ich noch nie gehört/gelesen, wär aber bezogen auf meinen folgenden Absatz durchaus die logische Konsequenz.


    Der Begriff "Mitglied" bezieht sich ja nicht darauf, dass die angesprochene Person einen Penis hat, sondern dass sie Teil = Glied einer Gruppe ist.

    Wie die Glieder einer Kette. Trotzdem würde ich auch versuchen, den Begriff zu vermeiden.

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Außerhalb des privaten Lebensbereichs nutze ich die amtliche deutsche Rechtschreibung, also z. B. Schülerinnen und Schüler, sowie sexusunspezifische Formulierungen wie "Eine Frage kam auf" oder "ärztlichen Rat einholen". Der Barrierefreiheit und Rechtssicherheit wegen setze ich beruflich in der Kommunikation nach außen und relevanten internen Dokumenten keine *, _ oder : ein und gebe Schriftstücke, die diese enthalten, zur Korrektur zurück.


    Hilfreich finde ich die Hinweise des Rats für die deutsche Rechtschreibung zu geschlechtergerechter Rechtschreibung: https://www.rechtschreibrat.co…kriterien-vom-15-12-2023/

    Danke für diesen Hinweis. Das bedeutet (für mich) wenn eine Hochschule jetzt nichts anderes vorgibt, ist die offizielle Anrede an Mann und Frau oder geschlechtsunspezifisch?

    Und so werde ich es dann bei offiziellen Sachen auch einhalten.

    Für alles privater wirkende finde ich die „:“ Version gut, für die bessere Lesbarkeit für alle.

    Danke!

  • Ja, die amtliche deutsche Rechtschreibung, fußt auf einem binären Geschlechtersystem und geschlechtsunspezifischen Formulierungen.


    Hchschulen sind sicher der Bereich, in dem die meisten Abweichungen von der amtlichen Rechtschreibung und Sprache praktiziert und teilweise auch gefordert werden. Sollten erhebliche persönliche Nachteile drohen wie schlechtere Bewertung von Prüfungsleistungen, Aussieben in Bewerbungsverfahren usw,, würde ich pragmatisch vorgehen und mich der dort erwarteten Form anpassen.


    Dass sich an Hochschulen unterschiedliche Fachsprachen entwickeln, ist erforderlich und richtig, aber in der Kommunikation außerhalb der eigenen akademischen Community hilft ein gemeinsamer Nenner sehr, finde ich. Es wird z. B. schwierig, wenn Lehrkräfte keine amtliche deutsche Rechtschreibung und korrekte Grammatik vermitteln, sondern einen bunten Mix, oder wenn Fachkräfte in der Verwaltung in amtlichen Schriftstücken von Bürgersterninnen schreiben.