Wie geht ihr mit 2 1/2 Jährigem um, der immer alles besser weiß?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich nehme mal an, das ist nichts ungewöhnliches für sein Alter, aber mein Großer frustriert mich gerade total beim allem, was wir gemeinsam machen: Er weiß immer alles besser. Beim Backen muss er unbedingt noch eine Kuchenplatte als 'Deckel' in den Teig klatschen, beim Spielen weiß er viel besser als ich was wie geht, die Schere 'muss' verkehrt gehalten werden,....
    Das frustriert mich irgendwie total. Ich gebe mir mühe, mit ihm qualitative Zeit zu verbringen (oder er willl mir einfach nur im Haushalt helfen), und das Resultat ist, dass ich ihm zugucken soll, wie was funktioniert. Wenn mein Interesse daran schwindet, zerrt er mich zurück. Und wenn ich ihm was erklären oder zeigen will, ist das für ihn nur lästig und er ist überhaupt nicht aufnahmewillig.


    Wie geht ihr mit sowas um? Ich finde es irgendwie total frustrierend, mit diesen seinen Spielregeln umzugehen. Oder soll ich etwa sagen 'Aha, interessant, so funktioniert das also!' Nur um ihn bei Laune zu halten?

  • Äh ja...sollst Du ;) Also so mach ich's jedenfalls und es funktioniert. Sieh's mal so: Wenn Du exklusiv Zeit mit ihm verbringst, soll es ja grade *nicht* so laufen, dass Du Anweisungen gibst und er folgt...so ist es ja oft genug den Rest des Tages ('Komm wir stehn auf, jetzt Windeln wechseln, bitte zieh die Schuhe an'...etc). Wenn ihr quality time verbringt, ist das die Chance, mal mit ihm zu kooperieren und sich anzusehen, wie seine Welt aussieht. Ja, es nervt erstmal...aber wenn man sich dran gewöhnt, ist es schön und wesentlich harmonischer als drauf zu bestehen, dass es 'richtig' gemacht werden muss. Ist doch auch egal, wie er die Schere hält :)
    Ich Kämpfe manchmal auch bisschen mit dem umschalten von 'ich bestimme' zu 'zeig mir, wie du es machst', es ist da gut, sich immer wieder ind Gedächtnis zu rufen, wie oft am Tag selbst rabig erzogene Kinder einfach nur spuren sollen. Jetzt bist Du dran mit spuren und Dein Sohn erklärt wie's läuft :D

  • Für mich ist das kein besser wissen, eher deinerseits um ehrlich zu sein. Meine das nicht böse, aber ein Kind ist Kind um sich ausprobieren zu dürfen...dazu gehört doch auch, die Dinge nach eigener Lösungsmethode bewältigen zu dürfen.
    Ich finde es ganz schrecklich anstrengend, wenn Erwachsene meinen den Kindern zeigen zu müssen wie es "richtig" geht...ich meine...in der Schule wird das später mal zu genüge gemacht und klar, irgendwann schadet es auch nicht, dem Kind mal die "übliche" Methode nahe zu bringen. Aber gerade am Anfang, als Kleinkind, wo die Neugierde und Kreativität der Kinder so enorm groß ist...warum muss man da rein reden? Ich meine wozu? #weissnicht
    Dass er dir zeigen will wie es geht, hört sich für mich nach einem Spiegel-Verhalten an, also das was du ihm gegenüber zeigst. Wie wäre es denn, ihm zuzuschauen und einfach nur Interesse dafür aufzubringen, welche Methode er wählt und wie er das umsetzt...es verrät so viel über ihn und deine Aufmerksamkeit schenkt ihm mehr Wertschätzung und Selbstwertgefühl, als wenn du ihn verbesserst und dafür dann vielleicht lobst.


    Klar, was anderes ist das natürlich, wenn da Kind direkt darum bittet oder ansonsten Gefahr droht...

  • Ja das kenn ich von hier. Ich versuche meinen einfach die Sachen so machen zu lassen, wie er es für richtig hält. Versuche gespannt den Erklärungen zu folgen, manchmal kann ich wirklich drüber lachen oder bin erstaunt über die interessante Lösung, an anderen Tagen nervt es mich wenns so lang dauert.


    Und außerdem müssen die Kleinen so oft den Erwachsenen zuhören und sich zeigen lassen wie es "richtig" geht, da dürfen sie doch auch mal ire "Findung" zeigen find ich. Auch wenn man mit seiner Erfahrung weiß, dass die "Findung" nicht klappen wird. Frei nach dem Motto "Wo kämen wir denn da hin wenn keiner hingänge und nachschauen würde, wo man hinkommt", oder so ähnlich.


    LG

    Mein Kind ist nicht verwöhnt, sondern viel Liebe gewohnt!!

  • Mit Humor nehmen! #augen


    Bei Zweieinhalbjährigen kommt man sonst nicht klar. Ist doch sicher auch toll, das er dir gerne zeigen möchte, wie er denkt, dass die Sachen funktionieren.


    Hagendeel

  • Hallo,


    Was ist deine Priorität?


    Den Kuchen so schnell und störungsfrei wie möglich fertig zu backen? Dann backe ihn, wenn dein Kind schläft. Das ist vböllig OK.


    Zeit miteinader zu verbringen und gemeinsam etwas zu tun? Dann laß ihn SEINEN Teil des gemeinsamen Tuns einbringen.


    Etwas ZUSAMMEN machen - und dann aber so und nur so, wie DU dir das vorstellst, wird mit 2-jährigen (und auch noch ein paar weitere Jahre lang ;) ) eher nciht klappen.


    Beim Schneiden... lass ihn ausprobieren und gib ihm Tipps, wenn er sie haben möchte. Ansonten lass ihn experimentieren.


    Mir hat mal eine Montessoripädagogin gesagt, sie fragt das Kind immer vorher "darf ich dir einen Tipp geben/dir helfen?". Wenn das Kind ja sagt, dann ist die Chance, daß es den Rat annimmt, groß. Sagt es Nein, dann würde es vermutlich sowieso etwas anderes tun. Dann ist "Rat annehmen" einfach nicht dran, sondern die innere Baustelle des Kindes ist eine andere.


    Und wer sagt uns, daß es überhaupt immer nur eine Form von "richtig" gibt und alle anderen "falsch" sind? Wer sagt daß "Schere anderfs halten und Papier damit eher zerfetzen als zu schneiden" nicht genau so eine "richtige" Tätigkeit ist?


    Wir Erwachsenen sind in der Regel ZIELorientiert, wir wollen etwas schaffen, was am Ende vorzeigbar ist. Kinder sind in dem Alter und noch ganz lange eher auf den Verlauf orientiert, für sie ist der Klatsch des Deckels oder das Reißgeräusch des Papiers bzw. das Gefühl der Schere in der Hand so wie das Kind sie halten mag sehr viel wichtiger und zufriedenstellender als der fertige Kuchen oder die fertige Bastelarbeit.
    Zumindest so lange man ihnen noicht vermittelt, daß man es anders erwartet und man enttäuscht ist, weil der Kuchenteig spritzt oder die Bastelarbeit nciht so ist, wie man geplant hatte.


    "Aha, so machst du das... " oder "Oh, stimmt, so geht das auch..." Ja, das ist eine lustige Idee. Hui, das klatscht aber...


    Wenn es dich nervt, wenn er mit dem Kucheteig matscht, dann mach keinen mit ihm. Gemeinsame Zeit, in der man genervt ist, bringt einem ja nix - und dem Kind auch nicht.
    Dann macht lieber selber Knete, das ist auch teigig und man kann klatschen und matschen so viel man mag und es ist immer "richtig".

  • Beim Keksebacken haben Ny und ich mittlerweile getrennten Teig, zwischendurch helfe ich ihr ausrollen, aber wenn sie gerne Schneemänenr aus dem Teig kneten möchte, bitteschön. Dafür hat sie auch tolle Ideen, zum Beispiel Handumrisse als Kekse.
    Ich übe mich also auch in Gelassenheit. "Richtig" machen können sie das noch früh genug, die Experimentierfreude ist so schön :)
    Das musste ich aber auch erst mit mir ausmachen, das es ok ist, wenn Ny Sachen nicht effizient oder korrekt machen möchte. Sie hat halt ganz andere Prioritäten, die auch wichtig sind.
    (Bei Scheren bin ich allerdings kleinlich, wie bei allem was Verletzungsrisiko birgt.)