Mobbing in der 5. Klasse

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  • Mein Großer ist 10 und geht seit dem Sommer aufs Gymnasium. Soweit erstmal gut, aber leider wird er von einem Kind aus seiner Klasse geärgert. Gestern sagte er mir das er ihn auf den Boden schubst, runter drückt, Arm umdreht und solche Sachen ;( Habe natürlich sofort versucht seinen Klassenlehrer anzurufen, den habe ich aber nicht erreicht.
    Nachher will ich ihn von der Schule abholen, vielleicht erwische ich den Lehrer... Ich hatte auch überlegt mir den Jungen mal "vorzuknöpfen". Oder ist das keine gute Idee?


    Einen richtigen Freund hat er leider nicht in der Klasse. Er hat das Pech gehabt, dass die anderen sich alle kennen von der Grundschule und er als einziger (!) aus einer anderen Grundschule in diese Klasse gekommen ist.


    Er hat gestern so geweint, er tat mir sehr sehr leid. Aber ich will heute unbedingt noch was unternehmen, nicht das er glaubt das ich dagegen Machtlos bin und mir nachher gar nichts mehr erzählt, weil ich eh nichts machen kann oder so.

    Liebe Grüße,


    Sommerwind.

    Einmal editiert, zuletzt von Sommerwind ()

  • Ich würde mich dringend an den Lehrer wenden und ihm schildern wie es Deinem Sohn geht und dann vom Lehrer verlagen, dass entweder er oder der Vertrauenslehrer, Sozialpädagoge, wer auch immer in Eurer Schule verantwortlich ist, sich der Sache kompetent annimmt. Vielleicht habt ihr auch einen Klassenrat, in dem der Lehrer das Thema Mobbing/Ausgrenzung generell ansprechen kann. Ich würde das auch nicht herunterspielen lassen, Mobbing ist ein sehr ernstes Thema und muss von der Schule bearbeitet werden.


    Ich würde mir aber auf keinen Fall den Jungen vorknöpfen! Ich habe an unserer Schule (Grundschule 1-6) schon mehrmals erlebt, wie Eltern sich einmischten und sich Kinder "vorknöpften". Im besten Fall erreichst Du, dass das vorgeknöpfte Kind Angst vor Dir hat, Deinen Sohn in Ruhe lässt und sich ein anderes Opfer sucht, im schlechstesten Fall muss Dein Sohn es ausbaden und das Mobbing erreicht eine neue Stufe.


    In jedem Fall muss die Schule hier handeln und daher würde ich auch nur den Lehrer ansprechen und dann aber terriermäßig (wie ein kleiner Wadenbeißer) an dem Thema dran bleiben. Wiegelt er das ganze ab und für Deinen Sohn ändert sich nichts, würde ich zur Schulleitung und wenn nötig weiter gehen.

  • Hallo Sommerwind,


    die Zeit, als meine Tochter in der 5.Klasse war, habe ich als sehr sehr schwierig erlebt. Ich ging davon aus, daß spätestens nach ein paar Wochen die Ein- bzw. Umgewöhnung gelaufen ist. Nee, nix wars, bis sie in der Klasse "ankam" hat es bis zum Ende des Schuljahres gedauert. Damit will ich Dir sagen, daß, unabhängig von dem Jungen der Deinen terrorisiert, diese Zeit sehr anstrengend ist. Umso anstrengender wenn Dein Junge auf eine Gruppe trifft, die sich schon recht gut kennt.


    An Deiner Stelle würde ich erstmal einen Gesprächstermin beim Lehrer machen und ihm von der Situation erzählen. An unserer Schule geht das sehr flott. Und dann wäre es gut, wenn Du mit Deinem Sohn eine Art Gedächtnisprotokoll machst, das Du mitnehmen kannst. Du mußt auch darauf gefaßt sein, daß der andere Junge eine andere Version erzählt. Eltern würde ich nicht ansprechen.


    War die Klasse schon gemeinsam auf Ausflügen, Klassenfahrt? Gab es Kennenlern-möglichkeiten? Bei der Klasse meiner Tochter wurde wenig gemacht und dadurch haben eben diese "Wo-ist-mein-Platz" und Rangordnungskämpfe das ganze Schuljahr durch gedauert. ( Mittlerweile ist die Klasse insgesamt ruhiger geworden).


    Vielleicht mag Dein Junge auch mal 1, 2 Jungen einladen oder treffen, damit er in der Klasse Rückhalt bekommt.


    Wenn sich nach dem Gespräch nichts tut, mußt Du weitersehen, ob Du Klassenelternsprecher, Schulelternsprecher oder Rektor miteinbeziehst (und immer fleißig protokollierst).


    Ich hoffe, Deinem Sohn wird es bald wieder besser gehen.


    Liebe Grüße


    Karima

  • Hallo,


    von mir auch:


    Die Lehrer ansprechen, einfordern, daß sie das im Blick haben, ggf. ihre Version erzählen lassen.(manchmal nehmen Kinder Dinge verschieden wahr. Sie lügen nicht, empfinden aber ihren eigenen Anteil anders als das andere Kind z.B.) . Dann würde ich mit ihnen gemeinsam überlegen, was man tun kann, so man das eigene Kind stärken kann, was es tun soll, an wen es sich wenden kann, wenn so etwas wieder vorkommt usw.


    Und ich würde darum bitten, daß der Lehrer selber das meinem Kind sagt. Wenn der LEHRER sagt: "Lauf beim nächsten Mal gleich zu mir, ich helfe dir und wir klären das. So geht das bei uns nicht!" ist das nämlich glaubwürdiger als wenn du das deinem Kind vorschlägst.


    Ich würde NICHT das andere Kind ansprechen. Stell dir vor, eine fremde Mutter fängt dein Kind vor der Schule ab und will dort mit ihm etwas klären. Egal ob es ein Missverständis war oder nicht, ob dein Kind die Sache nicht so schlimm eingschätzt hat oder ob es tatsächlich eine Dummheit gemacht hat - ich als Mutter wäre sauer, so geht das nicht.


    Ich wünsche euch, daß es schnell und gut geklärt wird und dein Kind wieder ohne Angst zur Schule gehen kann.