Pflegebedürftige Person trinkt zu wenig - was kann/darf das Pflegepersonal tun?

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  • Schwiemu ist wieder im KH


    Nachdem sie am Freitag und am Samstag hingebracht würde - untersucht und wieder nach Hause gebracht wurde sie heute wieder ins KH gebracht....


    Also für das Pflegeheim sind zwei Punkte entscheiden, warum sie die Behandlung in einer Klinik für nötig halten:
    - sie übergibt sich mehrmals schwallartig, will aber runterschlucken - ASPIRATIONSGEFAHR
    - aufgrund der Krankengeschichte droht schnell Austrocknung
    - sie ist Diabetikerin und Ernährungspläne ist ungünstig durch das Erbrechen...


    So, nun habe ich herausgefunden, dass im KH ja niemand bei der Schwiemu war, fremde Ärzte sie also untersucht haben
    Ich kann mir das bildlich vorstellen


    Mit ihr ist eine Kommunikation verbal gar nicht möglich in Bezug auf Krankheit sowieso nicht (das war auch vor dem Schlaganfall so - mit ihr über ihren Gesundheitszustand reden? Sie zu einem Arztbesuch bewegen? KEINE Chance)


    "Frau S chwiemu, hier steht, sie haben heute erbrochen?
    "Ja?" Zweifelnder Blick
    "geht's Ihnen gut?
    "Ja."
    "Trinken Sie ausreichend?"
    "Ja."



    Jetzt ist mein Mann mitgefahren, weil sie gerade abgeholt wurde, als wir sie besuchen wollten....
    Ich hoffe, sie wird heute mal richtig untersucht....


    Kann es sein, dass Menschen, die so schwer behindert sind, wie meine Schwiegermutter ohne Betreuer im KH echt nicht behandelt werden? Und warum wird der Betreuer dann nicht hinzugezogen?

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich kenne es von meiner Omi ähnlich. Ganz schlimm. Es wird der Fragekatalog abgearbeitet und sie antwortete irgendeinen Schmarrm. Dann würde nix gemacht. Erst als meine Mutter dazu kam. Ich weiß auch nicht...


    Alles Gute auf jeden Fall für euch!

  • na ja, das ausgetrocknet sein kann man ja durchaus an laborowerten und klinischem befund festmachen. und wenn das heim schreibt, dass sie sich uebergeBen hat, dann lesen das die aerzte im krankenhaus ja auch. wenn sie eine peg hat, dannbraucht sie ja zu m bewaessern nicht im krankenhaus Zu bleiben, oder?


    lg,
    janos

  • Mir scheint die ganze Misere an mangelnder Kommunikation zu hängen.


    Wenn die Frau eine PEG-Sonde hat, sollte es doch kein Problem sein, ihr die nötige Flüssigkeit (und hoppla mit Diabetes und Niereninsuffiziens ist eine ausreichende Trinkmenge ja nun nicht gerade Luxus, sondern überlebensnötig) zuzuführen.


    Wenn sie jetzt im KH ist, würde ich als Angehörige das gezielt ansprechen. Auch die schon liegende PEG-Sonde. Und im Zweifelsfall wenn wegen Wochenende keine ärztliche Anordnung erwirkt werden kann, würde ich mich nicht scheuen selber Flüssigkeit über PEG-Sonde zu geben. Es wird sich doch wohl jemanden finden, der zeigt wie das geht. Das ist keine Hexerei.



    Man kann die Frau doch nicht verdursten lassen. Und bei Diabetes und Niereninsuffiziens kann alleine schon die Dehydration Grund genug für das Erbrechen sein - was dann wiederum die Austrockung verschlimmert.

  • Schwiemu ist wieder im KH


    Nachdem sie am Freitag und am Samstag hingebracht würde - untersucht und wieder nach Hause gebracht wurde sie heute wieder ins KH gebracht....


    Kann es sein, dass Menschen, die so schwer behindert sind, wie meine Schwiegermutter ohne Betreuer im KH echt nicht behandelt werden? Und warum wird der Betreuer dann nicht hinzugezogen?



    Wer ist denn Betreuer? Habt ihr die Gesundheitsfürsorge?

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




    Einmal editiert, zuletzt von Mrs. Murphy ()

  • Dann dürfte das doch eigentlich kein Problem sein, allerdings müsst ihr euch wohl dahinter klemmen, dass eine klare Regelung zwischen Krankenhaus und Heim getroffen wird, was wie sinnvollerweise zu passieren hat. Also Flüssigkeit über die PEG ( ich staune wirklich, dass das nicht klar ist im Heim)

  • Weil das Heim sagt, das geht nur mit ärztlicher Anordnung und der Hausarzt ist "komisch"...
    Er kommuniziert gar nicht mit meinem Mann sondern nur übers Heim....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Weil das Heim sagt, das geht nur mit ärztlicher Anordnung und der Hausarzt ist "komisch"...
    Er kommuniziert gar nicht mit meinem Mann sondern nur übers Heim....


    Tja, dann wird wohl nen neuer Hausarzt her müßen.
    Leslie, mir ist es grad "zuviel" das aufzuschreiben. Wenn du magst können wir gern mal telefonieren.


    Mir ist da so einiges im unklaren bzgl. Pflegeheim (mich würde sehr interessieren welches Haus das ist) und Kommunikation 1. zum Arzt udn 2. zum KH wenn sie sie einweisen.


    Ich kann das aber grad gar nicht aufschreiben, bin zu knülle grade. Aber irgendwie läuft da einiges schief und das eindeutig zu lasten deiner Schwiegermutter.

  • Ich danke für eure vielen hilfreichen Gedanken.
    Ich kann an der Situation selbst nicht viel machen, es ist meine Schwiegermutter und sämtliche Entscheidungen trifft Herr winkle - der sich niemals rät in einem internetforum holen würde...


    Dennoch konnte ich ihn zu einigen Dingen bewegen, auf die ich ohne euch nie gekommen wäre...


    Zunächst geht's der Schwiegermutter wieder besser. Sie ist jetzt noch stationär zur Beobachtung bekam Infusionen und ist wacher und mental agiler wie schon lange nicht mehr.


    Herr winkle wird sich da jetzt weiter hinterklemmen, dass sie weiterhin genügend Flüssigkeit bekommt.


    Mal ne nachfrage
    Kann es bei flüssigkeitsmangel zu einer paradoxen Wirkung kommen, dass man keinen Durst verspürt?


    Jetzt nämlich, wo Schwiemu mehr Flüssigkeit im körper hat, hat sie wieder Durst, wie wir es von ihr kennen....


    Danke für dein Angebot, Bunti, aber vorerst geht's mir besser mit der ganzen Situation...


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Kann es bei flüssigkeitsmangel zu einer paradoxen Wirkung kommen, dass man keinen Durst verspürt?


    Ja, das ist fast nrmal. Man spürt den Durst einfach nicht mehr.



    Du kannst mich jederzeit anrufen oder mir ne pn oder sms der sowas schicken. Meine Handynummer hast du ja noch.

  • Ich wollte mal ein Update geben....


    Schwiemu ist heute aus der Klinik entlassen worden
    Ihr geht's blendend.
    Ich hoffe die Flüssigkeitszufuhr bleibt jetzt dauerhaft gesichert. Herr winkle hat durchgesetzt, dass die PEG-Sonde nicht entfernt wird, damit ihr leicht Flüssigkeit zugeführt werden kann. Aktuell trinkt sie aber ausreichend
    Krass ist die wesensänderung...
    Von müde und kraftlos zu munter und agil (in ihren Möglichkeiten)
    Sie spricht unglaublich viel - leider oft noch mit fehlendem Zusammenhang...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ja, so ähnlich hatten wir das auch bei der Oma meines Mannes. Sie war anämisch. Sehr verwirrt. Der Hausarzt wollte sie nicht mehr ins Krankenhaus einweisen lassen. sie wäre doch eh schon so alt und so verwirrt. Und die Anämie käme angeblich von einem blutenden Tumor. Man solle sie jetzt zuhause sterben lassen.


    Weil wir der Meinung waren, dass man selbst einen Hund nicht so krepieren lässt, kam sie dann doch ins Krankenhaus. Dort bekam sie eine Bluttransfusion, das blutende Zwölffingerdarmgeschwür (da war kein Tumor!!!!) wurde behandelt und Oma war auch plötzlich nicht mehr verwirrt, nachdem sie nochmal ein paar Blutkörperchen in den Adern hatte.


    #pinch



    Schön, dass es Deiner Schwiegermutter wieder besser geht.

  • Morgen!
    Du schreibst von PEG während der Reha, aber die PEG liegt noch und Du schreibst von Aspirationsgefahr.
    Hat sie Logo? Aspirationsgefahr bedeutet Schluckstörung und die Therapie hierzu ist Logopädie.
    Habt Ihr mit der Logo schonmal gesprochen? Die sollte sich auskennen, sowohl mit der Schluckstörung, als auch mit kompensatorischen Maßnahmen und ggf Hilfsmitteln und wird Euch sicher gern beraten...
    Von mir übrigens auch eine Stimme für einen neuen Hausarzt.
    Grüße
    bifi

  • Hallo,
    klei er tipp bez. schnabelbecher: hast du nen junge welle becher von tupper zu haus? Der mit dem strohhalm- vieeleicht mag sie da lieber draus trinken!

    Es grüßt die Charjulie....


    psss..bei den kreativraben mit Naturkosmetik aktiv... :D

  • Sie trinkt gerne aus Flaschen, mit und ohne Strohhalm


    Ich fahr gleich zu ihr, dann kann ich ja von meinem Eindruck berichten...


    Klar bekommt sie Logopädie. Die Aspirationsgefahr ist in erster Linie durch ihre mangelnde Mobilität. Sie kann sich nicht reflexartig nach vorne beugen. Dafür muss sie sich sehr anstrengen, wegen der rechtsseitigen Lähmung


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ja, die mangelnde Mobilität und evtl. neurologische Beeinträchtigungen wirken sich auf den gesamten Schluckakt aus, das ist ja das Problem (u.a.), sie hat die PEG ja nicht, weil ihr Schlucken störungsfrei wäre..
    Nur so aus Neugier, wurde das Schlucken denn schonmal apparativ untersucht?


    Ich reite da so drauf rum, weil ein Schluckproblem (Angst vor dem Verschlucken, veränderte/verminderte Wahrnehmung im Mundraum,...) ein Hinderungsgrund für ausreichend Trinken sein kann.


    bifi

  • Sie hat die PEG seit der akutphase im KH wo sie komatös war.
    Zunächst, als sie im Koma war, hatte sie die Magensonde durch den Rachen, aber in der aufwachphase war sie so unruhig, dass die PEG installiert wurde, weil vermutet wurde, dass sie der Schlauch gestört hat.
    In der Reha wurden unheimlich viele Untersuchungen gemacht auch in Bezug auf Logopädie.
    Die ersten Wochen L ogopädie befassten sich auch mit schlucken und essen, sie bekam auch richtiges Esstraining.


    Jetzt trinkt sie auch mehr, es bleibt zu hoffen, dass es so bleibt....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"