Kita oder Tagesmutter? Bitte noch ein paar Rabengedanken...

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  • Ich bin grade ziemlich unsicher...versuch mal die Vorgeschichte kurz zu fassen:
    Mein Sohn ist jetzt 19 Monate. Er war im Mai/Juni 3x wöchentlich vormittags 2,5 std bei einer Tagesmutter, privat organisiert, es ging ihm super dort. Dann war Sommer, die Tamu voll und seit Mitte Sept wird er in die örtliche Kita eingewöhnt - klappt auch super, er ist da recht unkompliziert, aber ich ziemlich unglücklich: Krippe voll, Erzieher überfordert, Chaos, der halbe Vormittag besteht aus warten (bis alle Hände gewaschen, Sachen angezogen, aufgegessen etc), beim Spaziergang im Wagen "fixiert" - eigentlich fast nur sitzen und für meinen Geschmack zu wenig Bewegung/Spielzeit. Alles nicht optimal, aber die Alternativen hier auf dem Land extrem begrenzt, Kita bei uns gegenüber. Nun ruft die Tamu an, sie hat doch Platz. Eigentlich toll, viel individuellere Betreuung, mehr Eingehen auf die Bedürfnisse - nur leider 2x täglich 30min Fahrt für mich. Und die Zweifel: Zu viel Hin u Her? Jetzt wieder raus aus der Kita, grade wurde es besser - aber eigentlich auch nur weil ich mir vorgenommen hab nicht mehr nur das negative zu sehen...
    Was meint ihr, was sollte ich bei der Entscheidung noch bedenken, was sollte eine Rolle spielen? Sicher eher nicht mein "Pflichtbewusstsein" den Kita-Erziehern gegenüber die sich doch jetzt aber Mühe gegeben haben, oder? Der Kontakt im Ort, ja - bei der Tamu wäre er aber eh nur so bis 3 Jahre, danach evtl doch Dorfkita, vielleicht mit etwas besseren Gefühl da Kind schon größer, und dann noch früh genug Kontakte. Oder? Vielleicht habt ihr noch ein bisschen "Brainstorming" für mich...
    Danke schonmal!

  • Ich würde ihn in der Kita lassen.
    Er fühlt sich augenscheinlich wohl.
    Die Fahrzeit ist sehr lang zur Tagesmutter.
    Wenn er in den Kindergarten kommt kennt er viele Kinder von der Kita.

  • Versteh ich das richtig, dass es die schon bekannte Tagesmutter ist, zu der ihr quasi zurück könntet? Und der du vertraust?
    Dann würde ich glaub ich wechseln.
    Unseren Kleinen (14 Monate) haben wir grade aus der Krippe wieder abgemeldet, dh. die Eingewöhnung nach drei Wochen abgebrochen aus genau den Gründen, die du nennst. In der Einrichtung bin ich jetzt als "achja die Wechselmutti" bekannt 8o
    Sie bemühen sich, hab ich auch gesehen, aber ich hatte kein gutes Gefühl, ihn dort zu lassen. Werd es mit drei Jahren nochmal probieren.
    Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich von zu Hause aus arbeite, und mit meinen Zeiten enorm flexibel bin, so dass diese Entscheidung recht problemlos umzusetzen war. Und unsere neue Tagesmutter ist direkt bei uns gegenüber, so dass ich keinen zusätzlichen Weg im Alltag einbauen muss.
    Also, wenn du es für dich gut organisieren kannst, rate ich dir zum Wechselmuttimodell ;)
    Und wenn die 30 Minuten Anfahrt für die nächsten 1,5 - 2 Jahre zu viel werden, das müsstest du ja schon einschätzen können, rate ich dir, der Krippe noch eine Chance zu geben. Die müssen sich sicher auch erst zusammenfinden, Routine entwickeln und dann wird es immer besser werden.
    Schwierig, sowas.

  • Ein bisschen Chaos am Anfang des Kitajahres wenn viele neue Kinder eingewöhnt werden, ist in der Krippe glaube ich normal.
    Wir bekamen schon beim ersten Elternabend gesagt, dass es bis November dauert, bis sich die Abläufe mit Essen, Schlafen, Rausgehen eingespielt haben und "normales" Programm laufen kann. Zumal die Kinder am Anfang des Kitajahres (zumindest hier) oft noch sehr klein sind und weder laufen noch selbst essen können. Wenn sie mit der Zeit größer und selbständiger werden, dann werden auch die Abläufe einfacher.
    Ich persönlich schätze die Nähe unseres Kindergartens sehr. Mit 30 Minuten Fahrtzeit würdet ihr ja eine Stunde eurer gemeinsamen Zeit im Auto verbringen und die Zeit ist bei Kigakindern doch eh knapp. Mir gefällt es auch, dass meine Kinder die anderen Kinder in ihrem Wohnumfeld kennen und mit ihnen vertraut sind, wenn wir hier auf den Spielplatz oder in die Bibliothek gehen.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich arbeite in einer Krippe und wir empfehlen generell für die Kleinen bis 24 Monate eine Tagesmutter. Sofern diese natürlich gute Arbeit leistet, ist es in unseren Augen deutlich entspannter und angenehmer für die Kinder als dieser Kita Trubel. Dazu wird nächstes Jahr angeblich das KiFöG umgesetzt, was zur Folge hätte, dass entweder auf 12 Kinder hochgestuft oder eben anteilig das (sowieso zu knappe ) Personal gekürzt wird.
    Allerdings finde ich 30 Minuten Fahrzeit auch sehr anstrengend, meine Kinder haben alle was gegen das Autofahren und brüllen wie verrückt ( die Großen ertragen es inzwischen still, der Kleinste hasst es laut).
    Wie mag dein Kind das Autofahren?


    Rabara, wir mögen Wechselmuttis, die im Sinne ihrer Kinder wechseln,.... ;)

    Jeder hat nur eine Chance auf eine sichere, geliebte und schöne Kindheit.

  • Hallo, danke schonmal an die nachtschwärmer! Kurz nochmal wegen der Fahrtzeit: ich bin jeweils 30 min unterwegs um ihn zu holen oder zu bringen, dh 15 min ist die einfache Strecke, die er auch mit im Auto sitzt. Es ist nur schwer einzuschätzen, wie belastend das wird, da ich noch nicht wieder einen Job habe und somit noch nicht weiss in welche Richtung ich fahre...
    Und ja, es ist die tamu die wir schon kennen. Und die er sehr gerne mochte.
    Das sich das Chaos in der Kita noch legt, hoffe ich auch - allerdings gibt es dort auch noch andere Probleme, die Erzieher sind kein Team, die Kita platzt aus allen Nähten, und mir fehlt ein wenig die Zugewandheit. Das Herz sozusagen...ich finde es sooooo schwer zu entscheiden. Schade dass ich den Kleinen noch nicht wirklich fragen kann!
    Danke für weitere Ansichten!

  • Zitat

    Das sich das Chaos in der Kita noch legt, hoffe ich auch - allerdings gibt es dort auch noch andere Probleme, die Erzieher sind kein Team, die Kita platzt aus allen Nähten, und mir fehlt ein wenig die Zugewandheit. Das Herz sozusagen...


    Diese Probleme hatten wir in unserer Kita das letzte halbe Jahr. Davor war es auch oft nicht immer optimal, aber das soweit ganz gut (Kleinchen fühlte sich wohl dort). Im letzten Halbjahr, als die Probleme zunahmen, hatten wir ein permanent gestresstes Kind, und das war da immerhin schon 3 Jahre alt. Der Anfahrtsweg war auch nett kurz (50m neben meinem Bürogebäude), aber was uns die Gesamtsitaution an Nerven gekostet hat (schlechte Nächte, ein ständig ungutes Gefühl, ein nägelkauendes, überdrehtes Kind....), machte dieses nicht im geringsten wett. Hätte ich damals eine alternative gehabt, hätte ich diese sofort genutzt.

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

  • Die Sorge habe ich eben auch...dass ich die ganze zeit ein ungutes Gefühl habe. Ich bin immerhin jetzt eine ganze Weile mit hingegangen und konnte viel beobachten. Und habe Dinge gesehen die offiziell gar nicht vorkommen (sowas wie Auszeit alleine am Tisch in der Krippe etc). Nichtsdestotrotz scheint mein sohn grade angekommen...
    Ist jetzt nur für mich die Tamu besser, oder auch für ihn??? Die Frage macht mich grad wahnsinnig...

  • Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung heraus antworten und würde ihm deshalb noch die Zeit bei der Tagesmutter gönnen!


    Mein Großer ist jetzt drei. Vor einem guten Jahr, mit knapp zwei, kam er in die Kita. Die Kita ist super,aber sehr groß. Die Eingewöhnung lief super, aber dennoch war ich mehrmalsdrauf und dran, ihn wieder zur Tagesmutter zu geben (sein Platz war noch frei). Im Nachhinein bereue ich, es nicht getan zu haben!


    Es gab viele Phasen, in denen ich gemerkt habe, dass die Kita und die vielen Kinder (15 in der Gruppe, 120 in der ganzen Einrichtung) ihn anstrengen, obwohl es viele Rückzugsmöglichkeiten gibt. Die Kinder können immer raus, es gibt eine Turnhalle, offene Angebote und die Betreuung ist wirklich super!


    Inzwischen macht es ihm kaum noch was aus. Ich merke dieses eine Jahr! Er ist jetzt ein richtiges Kiga-Kind, aber vor einem Jahr wäre er bei der TaMu besser aufgehoben gewesen, wenn ich ganz ehrlich bin.


    Der einzige Vorteil für uns war, dass er schon in der Kita war, als sein Bruder vor acht Monaten geboren wurde. Wenn ich mir vorstelle, wir hätten in diesem Sommer eine Eingewöhnung "durchmachen müssen", sträubt es mir die Haare.


    Daraus habe ich aber für seinen Bruder gelernt. Er wird länger bei der TaMu bleiben, trotz Geschwisterbonus.

  • So denke ich ja auch...ihm die zeit noch zu gönnen. Trotzdem ist mir das Herz schwer, weil er sich grade eingewöhnt hat, andere Kinder beim Namen nennt etc. Er weiss ja nicht wie ihm geschieht...

  • Was ich bedenken würde, wäre nicht nur, wie es ihm jetzt geht, sondern auch, was Du möchtest, was er erlebt, was er lernt, vor allem auch jetzt, wo er noch nicht reden kann. Wenn es in der Krippe Vorfälle gibt, die Du nicht möchtest für Deinen Sohn, dann würde ich auf jeden Fall wechseln. Er erlebt diese Situationen ja nicht nur, wenn er betroffen ist, sondern auch, wenn er sie sieht und spürt. Das würde ich nicht wollen, die Kinder kriegen das ja alles mit...15 Minuten Fahrzeit sind natürlich auch nicht toll, aber eine entspannte Zeit zu haben bis er 3 Jahre alt ist, das finde ich ein großes Geschenk für ihn. Du hast ein ungutes Gefühl, Du hast viel Zeit miterlebt in der Krippe, darauf würde ich hören.

  • Dem würde ich mich auch anschließen. Ich war drei Wochen mehr oder weniger in der Gruppe anwesend, wäre da etwas gewesen, was mir nicht gefällt, hätte ich ihn sofort wieder abgemeldet.


    Klar, bei der tamu weiß man ja auch nie, aber viele Situationen entstehen, glaube ich auch, dadurch, dass es eben mehr Kinder sind, meist auch eine höhere Lautstärke.
    Aber das liegt eben an meiner gemachten Erfahrungen im vergangenen Jahr.

  • Ja, aha und madaya, ihr habt das auch nochmal gut in Worte gefasst, danke dafür. Genau das ist es auch, die Überlegung "was ich möchte was er erlebt" - ich habe soviel Kommandiererei und Anraunzerei gehört, und klar, es ist einfach oft der Menge der Kinder und der allgemeinen Lautstärke geschuldet. Bei der Tamu ist schon alleine deshalb eine wesentliche entspanntere Grundstimmung...
    Wir haben sie heute besucht, und ich war erstaunt wie sehr sich mein Sohn noch an das Haus, die Wohnung und die Tagesmutter erinnert hat. Da ist definitiv keine komplett neue Eingewöhnung nötig...
    Ich glaub, wir wechseln. Das Bauchgefühl ist besser, der Kontakt und das Feedback ist besser - und er ist noch für eine Weile etwas "behüteter" #ja