Erzieherinnen hier? Mittagsschlag - wie macht ihr das?

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  • Hallo zusammen,


    in unserem Kiga (insgesamt 90 Plätze, davon 10 Plätze für 2-Jährige, teiloffenes Konzept) werden alle "Schlafkinder" zusammengefasst und je nach aktueller Anzahl von ein oder zwei MitarbeiterInnen in den Schlaf begleitet.
    Die Anzahl nimmt normalerweise im Laufe des Kindergartenjahres ab, weil immer weniger Kinder einen Mittagsschlaf machen wollen bzw. einen brauchen. Wenn alle schlafen, bleibt nur noch eine Mitarbeiterin im Raum.
    Der Schlafraum ist in unmittelbarer Nähe zu einem Gruppenraum, dh.wenn wegen irgendwelcher "Unfälle" ein Kind nach dem Aufwachen direkt 1:1 betreut werden muss, kann dort einE ErzieherIn benachrichtigt
    werden, der/die das Kind übernimmt.


    Für die "Wachkinder" ist "Stille Zeit" in der jeweiligen Gruppe, dh. jedes Kind ist in seinem Stammgruppenraum, kann sich da ruhig beschäftigen und / oder es wird vorgelesen und in der Regel zum Start für alle eine Fantasiereise oder Meditation angeboten.
    Die Pausen werden spätestens morgens, wenn die tatsächliche Schichtplanung unter Berücksichtigung von Krankheitsfällen klar ist, abgesprochen. Es machen nicht alle gleichzeitig Pause, während der stillen Zeit macht aber in der Regel aus jeder Gruppe einE ErzieherIn Pause und eineR ist zusammen mit FSJ, PraktikantIn oä. in der Gruppe.


    Von kleineren ü3-Einrichtungen kenne ich es auch so, dass die Schlafkinder und die Wachkinder jeweils zusammengefasst werden, das heißt, es gibt weiter zwei Gruppen, die sich dann eben nicht an den stammgruppen sondern an Schlaf und nicht-Schlaf orientieren.


    Für mich hört sich das ein bißchen so an, als ob das Problem in der Dienstplanung bzw. der Pausenregelung liegen könnte. Eventuell hilft es, sich das noch einmal ganz genau erklären zu lassen und dann ggf. freundlich udn gezielt nachzufragen, ob auch andere Regelungen denkbar sind, die für die wachbleibenden Kinder mehr Flexibilität ermöglichen.
    Ggf. ist der Wunsch, nicht jeweils alleine Pause zu machen, ja auch nachvollziehbar (wenn das denn der Grund wäre, ist ja bisher Spekulation), aber vielleicht gibt es ja trotzdem noch ein paar Stellschrauben.
    Nach meiner Erfahrung hilft es jedenfalls oft, sich erst mal ganz genau erklären zu lassen, warum etwas so geregelt ist, wie es ist, welche Anforderungen und Überlegungen dahinter stecken etc. Oft findet man da dann nämlich einen Ansatzpunkt, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln, statt in der "Querulantenelternschublade" zu landen. Gilt aber (leider) nicht für alle Einrichtungen und Leitungen...



    Besonders den letzten Absatz bitte nicht falsch verstehen, dass soll keinesfalls als Unterstellung gemeint sein, dass Ihr das nicht versucht habt.

  • Pausen finden hier übrigens auch mal in "Hörweite" der Vorschulkinder statt, die relativ alleine im Garten sein dürfen. Sie haben je nach Gruppe begrenzte Areale, die sie nicht verlassen dürfen. Ein Erzieher sitzt dann in der Nähe, macht aber Pause. Er ist auch nicht direkt für die Einhaltung der regeln da. Das machen die Kinder alleine.


    Ansonsten wurde ja vieles gesagt. Es geht, man muss nur wollen.

  • Das ist dann aber rein rechtlich Bereitschaftsdienst und keine Pause. Denn es wird ja doch erwartet, daß er durch seine Nähe etwas "bewirkt", daß er drauf schaut, ob die "Gebiete" eingehalten werden und die Kinder ggf. zurückruft und daß er im Notfall eingreift. Das ist oder Definition KEINE Pause und dürfte in der Arbeitszeitrechnung auch nicht als solche gewertet werden


    Pause wäre: Ich bin völlig frei in meinem Tun, kann auch das Haus verlassen, einkaufen oder schlafen oder sonst was, so lange ich mit Dienstbeginn wieder präsent bin.


    In den meisten Kindergärten läuft "Pause" personalbedingt auf "Bereitschaft" hinaus, wir hatten auch schon "Pause" die darin bestand, während der Schlafwache zu essen...


    Zur Ausgangslage... 40 Kinder hieße hier - unter der Voraussetzung, daß alle Kinder auch 9 Stunden angemeldet sind, was ja selten der Fall ist - 3,3 Erzieherstellen. Also 3 Vollzeit und eine Teilzeitkraft oder eine entsprechende Aufteilung auf Teilzeitkräfte. Da selten alle Kinder Vollzeitkinder sind, vermutlich eher deutlich weniger.
    Ab 6 Stunden und weniger, stehen einem zwar keine Pausen mehr zu - dafür geht man aber eben auch eher - bleibt man auch nur 1/2 Stunde länger, z.B. um die Pause von jemandem abzudecken, muss man selber auch zwischendrin Pause machen (hinten ranhängen und eher gehen, geht nicht) und ist dann insgesamt 1 h länger da, von denen nur 1/2 gerechnet wird. Pausenzeiten müssen bei uns z.B. im Dienstplan erkennbar sein, da kann man auch nix tricksen.


    Je nach Öffnungszeit (hier üblicherweise von 6.17 oder 18 Uhr) kann ich mir schon vorstellen, daß es da knifflig ist, Schlafwache, Wachgruppe und Pausen unter einen Hut zu bekommen. Aber zumindest wenn alle da sind, sollte es irgendwie gehen (Was allerdings dann auf "Pause alleine" hinauslaufen wird) . Sobald jemand fehlt, wird es echt eng...


    Ich schreibe das nicht, weil ich für Schlafzwang wäre - bin ich ganz sicher nicht! - sondern um zu verdeutlichen, daß es wirklich nicht immer einfach ist, das gut zu lösen.


    Bei einem besseren Personalschlüssel und/oder deutlich kürzeren Öffnungszeiten, ist es natürlich auch einfacher.


    Ich wünsch euch eine gute Lösung!

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Mit Rücksicht auf Trins Ausführungen muss ich zu meinem Beitrag noch ergänzen, dass wir in dem Bundesland leben, das einen der besten Personalschlüssel sowohl im u3- als auch im ü3-Bereich hat. Da ist wahrscheinlich einfach etwas mehr "Geschiebe" möglich.

  • Im Kiga meiner Kinder läuft es so ziemlich wie bei Birdy. Wir haben 90 Kinder, teiloffenes Konzept und einen festen Schlafraum für alle Schlafkinder. Diese werden zum Einschlafen von 1 oder 2 Erziehern betreut, je nachdem, wieviel Kinder es sind. Werden ja im Lauf des Jahres weniger, da die großen oft nicht mehr schlafen. Die Erzieherin verlässt den Raum, wenn die Kinder schlafen. Die Türen sind offen, es ist Ruhe im Haus und immer jemand in Hörweite, wenn ein Kind aufwachen sollte.
    Die Wachkinder haben bei uns eine Ruhigzeit. Diese ist in einem dafür vorgesehenen Raum und wird über 1,5 Stunden (so lang wie der Mittagsschlaf der Schlafkinder) abgehalten. Die Kinder sind in 3 Gruppen unterteilt und liegen jeweils eine halbe Stunde im Ruhigzimmer und es wird eine Geschichte vorgelesen. Das übernimmt 1 Erziehrin. Die Kinder, die währenddessen wach sind, können leise im Garten oder in den beiden unteren Gruppenzimmern spielen. Dafür hat wiederum 1 oder 2 Erzieherin oder 1 Erzieherin und 1 FSJ Aufsicht/geht seinen Tätigkeiten nach.
    Die Erzieher zur Schlafwache und Ruhigzeitbetreuung wechseln nicht. Es sind immer die selben, jeden Tag.
    Zb: Beate betreuut immer die 2 letzten halben Stunden der Ruhigzeit, in der ersten halben Stunde liest Svetlana und Beate hat Pause.


    Bei mir auf Arbeit (U3) haben alle Kinder geschlafen. Doch auch da war auf Grund der vielen schlecht schlafenden Kinder (große Kita mit 60 Krippenkindern) eine Ruhigzeit in Planung.
    Unsere Pause haben wir auch gestaffelt, die Kinder nicht schlafbewacht und eine Betreuung der Nicht-Schlaf-Kinder wäre ohne Probleme in einem der Gruppenräume möglich gewesen.

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • Ich finde es es ja immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich die Voraussetzugnen sind. Bei uns sind es 2,5 Erzieherinnen für 22 Kinder, das ganze zwei Mal (zwei Gruppen, Kinder 2-6).


    Zum Schlafen werden die Schlafkinder (und das sind im Normalfall zu Beginn alle neuen Kleinen, d.h. maximal 10 Kinder) zusammengepackt.


    Sobald die schlafen, kommt das Babyfon rein und die Einschlafbegleiter können in die Pause. Die Frühschicht hat vorher schon Pause gemacht (vor dem Mittagessen ist immer Freispiel im Außengelände für alle, da können einige Pause machen).


    Hier schlafen die älteren Kinder aber auch alle nicht mehr - die wenigsten werden bereits um halb acht gebracht (der richtige Trubel geht gegen neuen los.. das ist echt was anderes als wenn die schon ab 7 in der Kita sind).


    Was Trin häufig von den "Zählkindern" erzählt, führt hier dazu, das sämtliche private Träger eigentlich nur 45h-Anmeldungen akzeptieren (bei uns auch). Das ist natürlich ein recht teurer Spaß wenn man sein Kind nur halbtags bringt, sorgt aber dafür, dass die Personalschlüssel aufrecht erhalten werden können.

  • Puh, ich weiß gerade gar nicht so recht. Ich habe mich argumentativ glaube ich gut vorbereitet, aber letztendlich haben die mir eine ganz andere Geschichte aufgetischt. Für die Kinder, die nicht mehr schlafen, wird eine Entspannungszeit gestaltet (die arbeiten viel mit Klangschalen) oder Massage oder Geschichte... Wenn das vorbei ist, dürfen sie sich ruhig bewegen, ein Buch anschauen... Hört sich ja nicht schlecht an, ABER ich habe dann heute mal meine Tochter dazu befragt und das alles sagt ihr gar nichts, auch kein leises Aufstehen, wenn man doch nicht eingeschlafen ist. So, und nun ?!? #sauer

    Wer ein Kind sieht, hat Gott auf frischer Tat ertappt.