Bis auf die Klopse und die Kapern (in Bayer nicht so üblich), findet sich das alles auf unserem Speiseplan wieder, ergänzt um regionale Sachen wie Kässpatzn, Schupfnudeln, Sauerkraut, Dampfnudeln, Buchteln, etc. Ich koch auch Leber, Tellersulz (gabs an meinem Geburtstag für die Gäste) und anderes verpönte Zeug.
Ich würde nie auf die Idee kommen, das arme Leute essen zu nennen, das ist Hausmannskost. So kocht meine Mama, meine Geschwister ...
Kind und Mann essen das gerne.
Ich koch dafür nie Currys oder sowas, das gelingt mir nie.
SLP - "Arme Leute Essen" oder "Was keiner ißt außer mir"
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Mit ist gestern aufgefallen, dass niemand, aber auch niemand in meiner selbstgemachte Familie die Essen ißt mit denen ich aufgewachsen bin.
Wir hatten Königsberger Klopse, Kartoffeln und Kapernsoße, Süßsaure Eier, Senfeier, Kartoffelpuffer, Buletten mit Porree, Krautsalate, Milchreis, Griesbrei, (gekochter) Pudding, Spinat mit Spiegelei, Gulasch und Nudeln, Zimt- und Zuckernudeln, Toast Hawaii und Jägerschnitzel mit Mischgemüse.
Das war nicht die große Kunst und wurde früher schon als "arme Leute-essen" bezeichnet, aber essbar/ lecker war es doch.
Meine Kinder verweigern alles. Mein Mann ist nur die Buletten (wie meine Mutter sie macht) und verweigert den Rest auch.
Milchreis! Grießbrei! Hallo? Welches Kind ist das denn nicht?
Meine. ;(Schade. Weil so ja doch irgendwie was von meiner Geschichte zwischen Curries, Pommes und dem Wok verloren geht.
Kennt das noch jemand?! Kocht ihr euch auch alle Jubeljahre Essen, wie ihr sie aus der Kindheit kennt?!
Ich grinse hier so leicht vor sich hin und erkläre auch gleich, warum.
Von dieser aufgezählten Liste zählt so gut wie nix bei mir zum Kindheitsessen, Frikadellen gab´s gelegentlich, aber sicher nicht mit Porree. Und Griesbrei, aber den am Sonntag morgens. Okay, ich bin nicht in Deutschland aufgewachsen, schieben wir es darauf. Und von dem, was damals gekocht wurde, hab ich auch bei weitem nicht alles gemocht und gegessen. Mit Kraut in vielen gekochten Variationen konnte man mich schon immer jagen.
Mein Mann ist aber hier aufgewachsen und würde vielleicht noch Kartoffelpuffer erkennen und die letzten paar Sachen, aber Milchreis und Griesbrei liefen bei ihm auch nicht unter Mittagessen, dafür gab´s z.B. Fischstäbchen.
Die Kinder hier: J. isst Griesbrei und Schnitzel und Gulasch.
S. isst gern Spinat und Kartoffelbrei, aber bloß keine Eier, und vielleicht noch Schnitzel, wenn ihr danach ist. Den Rest der Liste nicht.
Was hier immer geht: Pfannkuchen, Waffeln, Spaghetti, einfach mit Tomatensoße und Parmesan oder mit Bolognese. Auch alles Einfach-essen, aber andere Zusammensetzung. Spinatlasagne oder noch einfacher, Spinatnudeln für die Kids (Nudeln kochen oder Reste nehmen, Rahmspinat kochen, mit etwas Milch und Brühe, damit´s nen Tick flüssiger wird, in der Auflaufform mischen und kurz im Ofen mit Käse überbacken, geht immer), Maisplätzchen, Karottenreis (Karotten geraspelt in der Pfanne bißchen anbraten, Reisreste vom Vortag dazu, brutzeln, würzen, fertig), Backofenkartoffeln mit saurer Sahne (nein, nicht mit Quark *g*), Kartoffelbrei, Brokkoli mit weißer Soße, Fischstäbchen, Käsespätzle, Hackfleischbällchen mit Reis. Im Grunde also auch einfach, aber anders. Ich find´s nicht schlimm, denn, wie gesagt, mir hat als Kind vieles nicht geschmeckt.
Von meinen Kindheitsgerichten mag J. und mein Mann Pelmeni (S. und ich essen nur den Teig *g*), die Hackfleischbällchen sind eine Abwandlung vom gefüllten Paprika und dann müßte ich schon überlegen,was noch da ist...
Ah ja, Hühnernudelsuppe.
Ich find das nur bedingt schlimm, denn Essen entwickelt sich irgendwo auch weiter, ich find´s schön, dass ich im Laden Zucchini und Auberginen bekomme und nicht den halben Winter mit Lauch/Kraut/Kohlsorten leben muß. Und ich liebe Currys und Wok und mediterrane Sachen. Und meine Kinder werden anders kochen als ich, auch okay. Neues entdecken macht doch auch Spaß.
Und imho gibt es in jeder Familie paar Gerichte, die weitergegeben werden, das muß doch nicht gleich ne ganze Palette sein. -
Bei meiner Schwiegermutter (inzwischen 85) ist es auch so: Großer Tisch, manchmal zwei, wenn es nicht reicht. Morgens wird angefangen zu kochen, allerdings nicht so früh. Suppe als Vorspeise, Hauptgericht deftig aber auch manchmal was neues und Nachspeise. Neue Rezepte findet sie auf ihrem Laptop. Daher wird sie auch Laptopoma genannt. Sie ist eine interessante Verbindung aus Althergebrachtem (Kochen hat sie u.a. in Bayrischen Wald gelernt) und neuer Technik (Laptop). So bekamen wir in den letzten Jahren auch mal Eton Mess als Nachspeise, manchmal etwas abgewandelt, weil sie nicht alle Zutaten hatte...
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Bei meiner Schwiegermutter (inzwischen 85) ist es auch so: Großer Tisch, manchmal zwei, wenn es nicht reicht. Morgens wird angefangen zu kochen, allerdings nicht so früh. Suppe als Vorspeise, Hauptgericht deftig aber auch manchmal was neues und Nachspeise. Neue Rezepte findet sie auf ihrem Laptop. Daher wird sie auch Laptopoma genannt. Sie ist eine interessante Verbindung aus Althergebrachtem (Kochen hat sie u.a. in Bayrischen Wald gelernt) und neuer Technik (Laptop). So bekamen wir in den letzten Jahren auch mal Eton Mess als Nachspeise, manchmal etwas abgewandelt, weil sie nicht alle Zutaten hatte...
Das ist ja mal cool. Bei deiner Schwiegermutter würde ich ja gerne mal zum Essen kommen.
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Ja, wir finden das auch ziemlich cool und hoffen, dass sie uns noch lange erhalten bleibt, die Gute.
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Echtes Armeleute-Essen meiner Oma (G.h.s.s.) und Mama, das ich liiiiebe:
Linsen und Spootzn (Mehlspatzen mit Brötchenwürfeln drin)
Klöß mit Milichbrüh (Milch mit Mehl binden, Eier reinhauen und verquirlen, mit etwas Zucker und einem Schubser aus dem salzigen Kochwasser abschmecken)Ja, Mehlspeisen und Kartoffeln kamen bei meiner Oma hauptsächlich auf den Tisch.
Wurden schon Kutteln genannt? Die nannte man “Schniggerla und Schnaggerla“, mein Fall sind die grad nicht so.
conundrum, hast du ein Rezept für die Spootzn? Meine Mama hat das immer gekocht. Manchmal auch mit Sahnekohlrabi, aber meistens mit Linsen. Ich habe sie nicht mehr nach dem Rezept fragen können ;(
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@Haselmaus
Ich bin zwar nicht @conundrum aber Spootzn gabs bei uns auch.
Dieses Rezept hat mir meine Mom aufgeschrieben:
6 - 8 EL Mehl
1 Ei
1/4 TL Salz
1 Messerspitze Backpulver
Es muss ein zäher Teig sein.
Mit einem heißen Löffel Klößchen abstechen und ins heiße Wasser geben. 10 - 15 Min ziehen lassen. Anschließend in ein Sieb geben und kalt abspülen. -
Die von meiner Mama waren anders. Definitiv auch mit Brotstückchen darin. Aber vielleicht probiere ich deine Version trotzdem mal aus, klingt auf jeden Fall lecker
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Ah...sorry. Das mit den Brotstückchen hatte ich überlesen.
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Klar Haselmaus, gern!!
(Tut mir leid mit Deiner Mutter )Ich frage meine Ma morgen gleich mal nach dem konkreten Rezept.
...ich bin nämlich auch so eine nach-Gefühl-Kocherin. -
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Sie macht sie an Weihnachten das nächste Mal und hat mir versprochen, alles das, was sie immer “nach Gefühl“ macht, genau abzuwiegen und aufzuschreiben.
Danke dass Du nochmal nachgefragt hast, ich hab's total vergessen. -
Oh, das ist super lieb von ihr! Und von dir auch, danke fürs Nachfragen!
Bei uns gab es die auch immer an Heiligabend. Linsen mit Spatzen. Wie gerne würde ich das jetzt mit meiner Mama essen -
Tolles Thema: Ich mache manchmal noch Gerichte die ich von meiner Oma kenne
- Liwanzen in der speziellen Liwanzenpfanne
- Buchteln
Gerichte die ich von früher kenne aber nicht koche
- böhmische Hefeknödel mit Erdbeersosse
- Liwanzen mit Zwetschgenfülle
- Marillenknödel aus Hefeteig mit brauner Butter und gerösteten Semmelbrösel
Und dann noch so Sachen wie
- Brotsuppe aafgschmalzn
-Bräiselboart
- saure Lunge
- gebackene Leber mit Zwiebelringe
- Schwammerlbräih
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Liwanzen in der speziellen Liwanzenpfanne
was ist den das? Den Namen habe ich ja noch nie gehört. Bist du aus Österreich? oder deine Oma?
Bräiselboart
und das? Spannender thread!
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Liwanzen sind was Böhmisches und absolut köstlich! Ist ein recht flüssiger Germteig der in heißem Fett gebacken wird. Dazu gibts eine Creme aus Sauerrahm und Marmelade (oder frischen Früchten, je nach Saison).
Ich muss wohl meinem Papa sagen er soll die Liwanzenpfanne mitbringen. Er wird sich sicher keine machen...
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- Liwanzen
Meine Tante sagt das auch! Stammt deine Oma aus dem Egerland?
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Ich muss zugeben, ich hab heut erst gegoogelt und anschließend ebay nach einer Liwanzenpfanne durchsucht
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Meine Oma sagt da Poffertjes zu. So eine Pfanne hat sie auch, aus Gusseisen.