Absetzen von Sertralin stationär

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  • Ich weiß nicht, ob es hier Klinikärzte gibt, die mir dazu was sagen können, aber ich bräuchte mal Unterstützung. Meine 18jährige Tochter, seit Monaten depressiv und behandelt mit Sertralin 75mg und Therapie, hat sich vor zwei Wochen wegen selbstverletzender Gedanken und akuter Krise selbst eingewiesen. Sie ist jetzt in einer Psychiatrie, die eigentlich einen guten Ruf hat.

    Dort behandelt man sie mit Quetiapin und hat ihr gleichzeitig das Sertralin innerhalb von wenigen Tagen von 75mg runter auf null gesetzt. Es geht ihr seither wahnsinnig schlecht, sie hat ganz schlimme Absetzsymptome, kann kaum aufstehen.

    Ich habe vorhin mit einem der behandelnden Ärzte gesprochen, der beim zweiten Nachfragen sehr angefasst reagiert hat. Er sagt, dass ein Absetzen in der Klinik anders erfolgt als ambulant. Stimmt das? Und muss das sein? Warum kann man dem Kind nicht zwei Wochen Zeit lassen, das auzuschleichen?

    Ich habe ihm den Text von Pfizer zum Absetzen von Sertralin vorgelesen am Telefon, da hab ich ihn förmlich mit den Augen rollen gehört am Telefon. Kann ich noch irgendwas tun? Der (von der Stimme sehr junge) Arzt will sich jetzt mit dem Oberarzt besprechen.

    Mir tut mein Kind so leid... Und ich hab fürchterliche Angst um sie. #heul

  • Ich bin auch nur Patientin und keine Ärztin....

    Beim absetzen läuft es anders als beim umstellen. Ich habe sertralin 150 mg relativ zügig runter gesetzt und dann fluoxetin genommen.


    Beim Versuch davor sertralin ganz abzusetzen ging das über Monate.

  • Ich glaube es wird in der Klinik meistens direkt umgestellt, Das muss nicht so krasse Nebeneffekte haben wie ein Absetzen von jetzt auf gleich, weil das andere Medikament ja "einspringt" , allerdings kann auch das neue Medikament erstmal Nebenwirkungen machen wie du sie beschreibst.

    Ist halt nur sehr individuell wie man darauf reagiert, deshalb hilft es nichts von der "allgemeinen Vorgehensweise" auszugehen und die Ärzte sollten im besten Fall eben auch individuell gucken.

    Ob das geschieht ist eine andere Sache, ich drück die Daumen, dass es ihr schnell besser geht!

  • Der Arzt hat, als ich gefragt habe: "Ist bei Ihnen angekommen, dass es dem Kind sehr schlecht geht?" geantwortet: "Na, das ist ja nicht erst seit gestern so." DOCH! Seit sie das Sertralin nicht mehr bekommt. Und ich Dödel hab mich so einschüchtern lassen, dass ich das nicht gesagt habe. #crying

  • Der Arzt hat, als ich gefragt habe: "Ist bei Ihnen angekommen, dass es dem Kind sehr schlecht geht?" geantwortet: "Na, das ist ja nicht erst seit gestern so." DOCH! Seit sie das Sertralin nicht mehr bekommt. Und ich Dödel hab mich so einschüchtern lassen, dass ich das nicht gesagt habe. #crying

    Naja - wenn du die Frage gdnau so gestellt hast, wie sie hier steht, hat sich der Arzt wahrscheinlich angegriffdn gefühlt (und ich kann es ihm nicht verdenken). Es ging deiner Tochter ja auch tatsächlich schon vorher schlecht, sonst hätte sie sich nicht in die Klinik begeben. Ich denke, die wissen da eigentlich schon, was sie tun.

  • Was ist an der Frage denn doof? Sie hat mir versichert, dass sie seit gestern immer wieder versucht, einen Arzt zu sprechen, weil es ihr seit dem Absetzen so schlecht geht. Zuvor ging es ihr elend, JETZT geht es ihr richtig beschissen.

  • Der Arzt hat, als ich gefragt habe: "Ist bei Ihnen angekommen, dass es dem Kind sehr schlecht geht?" geantwortet: "Na, das ist ja nicht erst seit gestern so." DOCH! Seit sie das Sertralin nicht mehr bekommt. Und ich Dödel hab mich so einschüchtern lassen, dass ich das nicht gesagt habe. #crying

    Naja - wenn du die Frage gdnau so gestellt hast, wie sie hier steht, hat sich der Arzt wahrscheinlich angegriffdn gefühlt (und ich kann es ihm nicht verdenken). Es ging deiner Tochter ja auch tatsächlich schon vorher schlecht, sonst hätte sie sich nicht in die Klinik begeben. Ich denke, die wissen da eigentlich schon, was sie tun.

    Das Vertrauen hätte ich auch gern.

    Wobei. Nee. Mittlerweile nicht mehr.

    Die Ärzt/innen wissen oft vor lauter Arbeit nicht mehr wirklich was sie tun, es entstehen viele Flüchtigkeitsfehler, und oft auch eine große Gleichgültigkeit, "mir doch egal".

    Ich kann also jede kritische Nachfrage verstehen. Ich bin nicht dafür zuständig mich bei den Ärzt/innen beliebt zu machen. Ich bin dafür da meine Angehörigen zu schützen und ein Auge drauf zu haben. Ich habe schon soooo viele schlechte Erfahrungen gemacht. Einiges konnte ich noch verhindern. Anderes nicht.

    (Und das ließt sich jetzt schlimm. Ich bin aber als Patientin wirklich meistens sehr gut mit den Ärzt/innen und Pfleger/innen ausgekommen).

  • Ganz genau. Der Typ hat das Sertralin in zwei (!) Tagen von 75mg auf Null runtergesetzt, und ich soll dem auch noch vertrauen und freundlich bleiben? Nö!

    Im Übrigen habe ich die Frage gar nicht so unfreundlich gemeint. Ich höre nur von meiner Tochter seit gestern, dass die Ärzte ihr nicht glauben, dass es ihr furchtbar schlecht geht. Da frage ich dann schon noch mal nach, ob sie das auch gehört haben.

  • Man hätte auch sagen können: Ich habe das Gefühl, dass es meiner Tochter jetzt noch schlechter geht als vorker. Kann das mit der Medikamentenumstellung zusammenhängen?

    Das wäre weniger vorwurfsvoll gewesen.

  • Ich unterschreibe fett bei Midna2

    Es tut mir sehr leid, dass es Deiner Tochter so schlecht geht, Miss Ellie

    Mit Antidepressiva kenne ich mich überhaupt nicht aus, aber gut dass Du nachgehakt hast, und bitte bleib dran und lass Dich nicht einschüchtern.

  • Man hätte auch sagen können: Ich habe das Gefühl, dass es meiner Tochter jetzt noch schlechter geht als vorker. Kann das mit der Medikamentenumstellung zusammenhängen?

    Das wäre weniger vorwurfsvoll gewesen.

    Natürlich hätte man das können, wenn man nicht gerade mitten in einer Situation steckt in der man sich hilflos und überfordert fühlt.

    Von außen kann man immer alles anders machen.

  • Man hätte auch sagen können: Ich habe das Gefühl, dass es meiner Tochter jetzt noch schlechter geht als vorker. Kann das mit der Medikamentenumstellung zusammenhängen?

    Das wäre weniger vorwurfsvoll gewesen.

    Ja, da sitzt Du gemütlich in Deiner Küche und gibst Tipps, vielen Dank auch. Ich habe in den letzten Tagen den Verfall eines gefassten, gut aufgestellten jungen Mädchens zu einem zitternden Wrack mitverfolgen dürfen. Ich hatte sie gerade vor dem Gespräch mit dem Arzt am Telefon. Sie ist nicht mehr sie selbst.

    Ich möchte Dich gern sehen in so einer Situation mit einem Deiner Kinder.