Demos gegen Rechts! Wo ? Wann?

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  • Schade elly .


    Die MLPD ist aber ehrlich gesagt auch eine ziemlich idiotische Partei und wer den lokalen Autor eingeladen hat…


    Nuja, da würde ich mich nicht wohlfühlen auf so einer Demo und vermutlich auch nicht mehr hingehen.

    MLPD hat sich hier komplett durch ihr unmögliches Verhalten gegenüber Fridays for Future disqualifiziert. So eine unangenehme Truppe. Immer wieder haben sie versucht dort Parteiwerbung zu verteilen usw.

    Auf dem Demo letztes Wochenende waren sie auch wieder sehr aggressiv am Werben aber zum Glück ohne Redebeitrag.


    Das mit den Redebeitrag ist halt echt eine Gratwanderung. Ich fand inhaltlich auch die zwei Reden der CDU/Junge Union total daneben, aber wenn man "die Mitte der Gesellschaft" haben will, muss man das natürlich aushalten.

    Die besten Reden hat bei uns die SPD Bundestagsabgeordnete und ein Vertreter der Alvetischen Gemeinde, vielleicht weil sie auch als persönlich Betroffene gesprochen haben und gesellschaftliche Missstände benannt haben.

  • Das wird leider in den letzten Jahren ganz schön von den Konservativen blockiert. All das Gerede über "woke", Grüne etc als Gegner, das ging und geht ganz massiv von der konservativen Seite aus.

    Ich finde auch, dass da alle demokratischen Parteien angesprochen sind, sich zu positionieren, aber diese Abgrenzung (und Stimmungsmache) findet massiv von der anderen Seite aus statt.

    Dieses Aufgreifen und Nutzen bestimmter Talking Points aus den USA und die Polarisierung kommt sehr stark aus dem konservativen Lager.

    Naja, aber man muss ja a) nicht mitmachen und b) kann mit den Konservativen Kontakt aufnehmen, die da nicht mitmachen und auch da gibt es viele.

    Genau so. Gerade aktuell ist es wichtig, auch die demokratisch-konservativen der Gesellschaft mitzunehmen und nicht noch zusätzlich/weiter gegen links/Grüne/was auch immer aufzustacheln. Gefühlt kommt das Aufstacheln bei den eher rechts-konservativen Parteien (z.B.CDU/CSU/FW in Bayern) eher aus der Parteispitze als aus der Bevölkerung bzw. auch Kommunalpolitikern dieser Parteien. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die aktuellen Demos da sogar Druck Richtung Parteispitzen ausüben könnten wieder kompromissfähiger zu werden und Sachpolitik zu betreiben.


    Ja, klar, mir ging es nur darum, dass das Abgrenzen extrem von der anderen Seite kommt, und nicht jetzt durch die Demos entstanden ist. Und dass das wirklich ein großes Problem ist, weil es den Diskurs zerstört und eine extreme Polarisierung gefördert wird. Jetzt zu sagen, man darf die Konservativen nicht verschrecken, nachdem ein Teil derer jetzt jahrelang aktive, echt unangenehme Politik damit gemacht haben- da würde ich mir ehrlich gesagt auch Reflexion und eine Rückkehr zu einem sachlichen Diskurs von der Seite wünschen, von der das ausgeht.

    Wie gesagt - ich sehe das wirklich anders. Das kann ein erster spontaner Impuls sein - wäre aber fatal wenn man dem nachgibt.

  • Wie gesagt - ich sehe das wirklich anders. Das kann ein erster spontaner Impuls sein - wäre aber fatal wenn man dem nachgibt.

    Was für ein Impuls? Ich hab doch nicht gesagt, dass man daraus etwas ableiten soll, sondern dass ich mir von konservativer Seite mehr Reflexion und das Einstellen der bewussten Polarisierung wünsche.

  • Wie gesagt - ich sehe das wirklich anders. Das kann ein erster spontaner Impuls sein - wäre aber fatal wenn man dem nachgibt.

    Was für ein Impuls? Ich hab doch nicht gesagt, dass man daraus etwas ableiten soll, sondern dass ich mir von konservativer Seite mehr Reflexion und das Einstellen der bewussten Polarisierung wünsche.

    Ich meinte den Impuls, momentan das "gegen rechts" auch auf CDU/CSU/FW o.ä. und vor allem auch deren Anhänger zu beziehen und auf den Demos entsprechend Stimmung zu machen. Wie es wohl z.B. bei der großen Demo in München passiert ist wenn ich die Zeitungsberichte dazu richtig interpretiert habe.

  • Ich habe den Eindruck, dass das ganz schön aufgebauscht wird..


    Wie gesagt, ich finde, alle Parteien sind gefragt, sich demokratisch zu positionieren, gerne auch auf den Demos. Das möge sich dann aber bitte auch an der Stelle niederschlagen, wo sie etwas bewegen können: in ihrem politischen Handeln.

  • FrauMahlzahn  Jette  Kuekenmama

    Danke für eure Tipps - ich setze mich heute Nachmittag mal dran... Das Schwierige ist: Ich will niemanden vergraulen, aber trotzdem was Profundes sagen. Ich werde mir etwas Literarisches als Aufhänger suchen.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Und ich verstehe es nicht: sich demokratisch positionieren einerseits, und andererseits Gesetze mit der AfD verabschieden und AfD-Verfassungsrichter wählen, das alles noch in einer Zeit, in der Hunderttausende auf die Straße gehen. Finde ich -an diesen Stellen- dann nicht sehr glaubwürdig.

    Die Zeit zur Wahl der Verfassunsgrichter in Baysern


    So bitter es ist, ein besserer Weg aus dem Dilemma stand aber nicht für alle zur Verfügung.

  • FrauMahlzahn  Jette  Kuekenmama

    Danke für eure Tipps - ich setze mich heute Nachmittag mal dran... Das Schwierige ist: Ich will niemanden vergraulen, aber trotzdem was Profundes sagen. Ich werde mir etwas Literarisches als Aufhänger suchen.

    Ich kenne von Vorträgen die Regel, dass man sich auf maximal drei Kernbotschaften beschränken soll. Mehr merken sich die Leute eh nicht. Vielleicht ist es hilfreich, die Kernbotschaft(en), die Du vermitteln willst, Dir klar zu machen. Dann strukturiert sich die Rede besser.

    Wie lange Zeit hast Du denn?

  • Naja, zwei Parteien -Grüne und SPD- haben ja offenbar einen besseren Weg gesehen.

    Und ich verstehe es nicht: sich demokratisch positionieren einerseits, und andererseits Gesetze mit der AfD verabschieden und AfD-Verfassungsrichter wählen, das alles noch in einer Zeit, in der Hunderttausende auf die Straße gehen. Finde ich -an diesen Stellen- dann nicht sehr glaubwürdig.

    Die Zeit zur Wahl der Verfassunsgrichter in Baysern


    So bitter es ist, ein besserer Weg aus dem Dilemma stand aber nicht für alle zur Verfügung.

    Ich hatte im anderen Thread auch etwas dazu gepostet.

  • Ich glaube es ist komplizierter

  • Es ist offenbar einigen Parteien gelungen, Haltung zu zeigen, und anderen nicht.

    Die Frage ist halt, was passiert wäre, wenn alle Parteien abgelehnt hätten.

    Eine neue Liste hätte ja die gleiche Parteienverteilung gezeigt. Also wieder mit AfD-Beteiligung. Und dann lehnen wieder alle ab und der Kreis beginnt von vorne.

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Ja, danke Pamela das ist in dem Zeitartikel auch sehr gut dargestellt, deutlich tiefgründiger als beim BR. Da sind auch die Alternativen in der Situation beschrieben und was das jeweilige Ergebnis wäre. Die Gesetze, die jetzt in Vorbereitung sind, hätten eben vor der Landtagswahl schon beschlossen werden müssen.

  • Das wurde ja leider nirgends zufriedenstellend erklärt.

    In dem Artikel aus dem anderen Thread stand dazu folgendes:

    „Weil es nicht auszuschließen sei, dass eine unvollständige Besetzung des Verfassungsgerichtshofs beeinträchtigen könnte, werde die Grünen-Fraktion einen neuen Gesetzentwurf vorlegen, um Rechtsunsicherheiten zu beseitigen. Mistol rief dazu auf, solche Änderungen gemeinsam auf den Weg zu bringen. "Wir müssen die Organe unserer Verfassung widerstandsfähig machen gegenüber den Feinden unserer Verfassung." Dies werde gemeinsame Aufgabe der Demokratinnen und Demokraten im Landtag sein."“

    Noch besser wäre es wohl gewesen, das Problem bereits in der vorherigen Legislaturperiode anzugehen, als es ja auch schon bestand.


    Edit. und ich weiß, dass es komplizierter ist, ich hab das auch gelesen. Ich war aber auch bei weitem nicht die einzige, die sich darüber empört hat.

  • In meinem Link ist es doch erklärt, zB dass eine Einzelwahl dazu hätte führen können, dass das Gericht nicht ordnungsgemäß besetzt ist und alle Entscheidungen für die Tonne. Und direkt vor der Wahl der Verfassungsrichter das Wahlverfahren zu ändern geht eben auch nicht.


    Ja, der letzte Landtag hätte es korrigieren müssen, das Setting war ja bekannt.

  • FrauMahlzahn  Jette  Kuekenmama

    Danke für eure Tipps - ich setze mich heute Nachmittag mal dran... Das Schwierige ist: Ich will niemanden vergraulen, aber trotzdem was Profundes sagen. Ich werde mir etwas Literarisches als Aufhänger suchen.

    Ganz wichtig: Eine Kundgebung auf einer Demo ist nicht der Ort, wo Leute sich auf der intellektuellen Ebene mit einem Sachthema auseinandersetzen. Da geht es nur zweitrangig um Inhalte. Sondern viel mehr um Emotionen. Auf der emotionalen Ebene erreichst du die Menschen am besten durch Storytelling und durch Persönliches. Erzähl den Menschen von dir selbst. Sag ihnen, was der Rechtsruck in Deutschland mit dir persönlich macht, welche Ängste und Hoffnungen du ganz persönlich in unserer Zeit jetzt hast. Und mach das im Idealfall an einer kurzen Anekdote (am besten aus deinem Alltag) fest.

    Und schreibe in kurzen, einfachen Sätzen. Schachtelsätzen wird nämlich niemand im Publikum folgen können. Stell dir vor, wie du deinen persönlichen Standpunkt und deine persönlichen Gefühle einer Freundin in einem Gespräch erklären würdest. Und dann versuche, genau diese Worte zu Papier zu bringen. Lies anschließend noch einmal über den Text. Wenn du noch lange Satzkonstruktionen darin findest, schreibe sie so um, dass du möglichst alle Nebensätze entweder ersatzlos streichst, oder zu Hauptsätzen umformulierst.

    Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen. (Samweis Gamdschie)

  • Danke Spinosa

    Storytelling kann ich, Bücher verkaufen funktioniert ja genauso. Vielleicht erzähl ich den Leuten einfach die Woche über, warum sie zur Demo kommen sollen (mach ich ja eh schon) und destillier das dann zu nem Redebeitrag. Und ich steh da ja als Buchhändlerin, also sollten die Geschichten und Emotionen aus dem Laden kommen. #gruebel


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Danke Spinosa

    Storytelling kann ich, Bücher verkaufen funktioniert ja genauso. Vielleicht erzähl ich den Leuten einfach die Woche über, warum sie zur Demo kommen sollen (mach ich ja eh schon) und destillier das dann zu nem Redebeitrag. Und ich steh da ja als Buchhändlerin, also sollten die Geschichten und Emotionen aus dem Laden kommen. #gruebel

    Hast Du vielleicht Kund:innen, die massiv unter einer AfD/rechtsextremen Herrschaft leiden würden und deren Geschichten man (natürlich stark anonymisiert) verwenden könnte? Darauf abheben, dass die Welt bunt ist und Du diese Buntheit gerne behalten möchtest und das von rechtsextrem bedroht wird? Darauf eingehen, dass du Kinder hast und auch diese noch ein buntes/demokratisches Land haben sollen?


    Was ich hier ganz gut fand: mehrere Redner (vom Bürgermeister bis zu Schülern) haben darüber geredet, dass es super wäre, wenn die Demo-Teilnehmer:innen nicht nur zu den aktuellen Demos gehen, sondern auch darüber hinaus mal überlegen sollten, wie sie sich ganz konkret für die Demokratie stark machen könnten. Und dabei zum Beispiel auch ehrenamtliches Engagement betont. Und dass Wählen ganz ganz wichtig ist und jede:r schauen sollte, dass man da immer hingeht und eine Partei aus dem demokratischen Spektrum wählt.

  • Und ich steh da ja als Buchhändlerin, also sollten die Geschichten und Emotionen aus dem Laden kommen. #gruebel

    Zu dir in den Laden kommen ja bestimmt die unterschiedlichsten Menschen. Und du verkaufst Bücher mit ganz unterschiedlichen Geschichten von verschiedenen Autor:innen. Vielleicht kannst du eine Geschichte darüber erzählen, welche deiner Kund:innen nicht mehr in den Laden kommen könnten, wenn die Rechtsextremisten ihre Deportationsphantasien in die Tat umsetzen, oder welche Autor:innen dann nicht mehr in Deutschland leben dürften und wieviel ärmer das Leben dadurch auch für alle anderen wäre.

    Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen. (Samweis Gamdschie)