Lehrerin werden?

jabberwocky · 14. Dezember 2012

oje, das klingt teilweise aber gar nicht gut.
Die Frage ist aber, ob das in der Wirtschaft anders ist. Ich denke es ist dann wohl doch auch eine Frage des Glücks, ob man eine familienfreundliche Stelle bekommt oder nicht.

Mir ist die Pädagogische Ausbildung auch wichtig, das ist auch ein Grund, warum ich nicht so gern quer einsteigen möchte.
Ich hoffe ein bisschen, dass die Kombi Mathe/Physik mal so stark gefragt ist, dass ich mir eine gute Stelle aussuchen kann (in wie weit kann man sich Stellen da eigentlich aussuchen? Ich weiß noch gar nicht, wie das organisiert ist...).

Aoide, Glückwunsch zur neuen Stelle. Ich bin ja zur Zeit auch extrem unzufrieden mit meiner Stelle und kanns kaum erwarten, das ich etwas Neues machen kann (die Vernunft sagt, dass ich die Stelle solange behalte bis sie nächstes Jahr auslaufen wird, aber gedanklich plane ich schon weiter)

Karriere ist übrigends erstmal gar nicht der Plan, mir fehlt was das angeht ein bisschen der Ehrgeiz. Ich möchte etwas machen, was mir Spaß macht. Das ist ein Luxus, den ich mir sogar bis zu einem gewissen Grad leisten kann da mein Mann eine gute unbesfristete Stelle hat, die zur Not auch allein für uns sorgen kann (und er sieht das mit dem Spaß an der Arbeit genauso, den hat er nämlich auch).

rotesPesto · 14. Dezember 2012

moose: Und Personalrat bzw Gewerkschaft (falls Du in einer bist) haben nichts machen können? Ich bin fassungslos...

jabberwocky: In Niedersachsen kannst Du mit Mathe auch quer in das Referendariat einsteigen. Google mal, die nächste Frist ist Ende Dezember. Ein weiteres Fach kannstDu dann vermutlich als Qualifikationserweiterung nachholen.

Aoife · 14. Dezember 2012

Zitat von jabberwocky

Ich hoffe ein bisschen, dass die Kombi Mathe/Physik mal so stark gefragt ist, dass ich mir eine gute Stelle aussuchen kann (in wie weit kann man sich Stellen da eigentlich aussuchen? Ich weiß noch gar nicht, wie das organisiert ist...).

ICh weiß nicht, wie es in Niedersachsen läuft; hier in NRW werden die Stellen von den Schulen ausgeschrieben und man kann sich die Schule vorher anschauen, die Klientel und die Homepge und so. Und bewirbt sich auf die schlimmsten Schulen erst gar nicht. Nur: Wenn man gar nix kriegt, senkt man die eigenen Maßstäbe und nimmt am Ende alles. Und du weißt natürlich in der Praxis nie, wie die arbeitsbedingungen sind. Eine Brennpunktschule mit einem tollen Kollegium und wirklich für seinen Job geeigneten Schulleiter ist viel besser als ein Biotob in gehobener Gesellschaft und einem Hühnerhaufen von Kollegen und einem leuteschinderischen Chef.

schnuppe · 15. Dezember 2012

Hallo,

ich bin auch Seiteneinsteigerin und habe mit dem Physikdiplom einen Platz fürs Referendariat in Mathe und Physik bekommen. Ich würde immer empfehlen, das Referendariat zu machen, ich habe superviel gelernt (ich fand die Ausbildung in Hamburg auch gar nicht mal so schlecht, hatte aber auch halbwegs Glücḱ mit der Schule und einen tollen Hauptseminarleiter) und habe jetzt das zweite Staatsexamen, so dass mir Verbeamtung und jede Laufbahn offen stehen. In meinen Fachseminaren waren über die Hälfte Quereinsteiger und niemand hat da einen großen Unterschied gemacht.

Ich bin auf jeden Fall mit meinem Job um Längen zufriedener als ich es an der Uni war, obwohl der Job jetzt viel stressiger ist. Ich kann es nur empfehlen, wenn man das Gefühl hat die Schule liegt einem. Zwar sind viele Lehrer sehr unzufrieden, aber man hat - finde ich - gute Möglichkeiten sich seine Situation kinderfreundlich und zufriedenstellend einzurichten. Z.B. kann man mit Kindern immer teilzeit arbeiten und verdient dann immer noch mehr als ein Erzieher mit einer vollen Stelle. Ich glaube wenn man ein bischen Geduld hat, schafft man es mit einem Fach wie Mathematik auch immer mittelfristig an eine Schule in der Nähe versetzt zu werden, ich bin mir gar nicht so sicher ob du unbedingt aufs Land geschickt wirst. Und ich glaube man muss richtig Lust darauf haben. Der Job ist so extrem, das muss man schon richtig wollen und nocht als Notlösung machen, sonst ist das richtig ungesund für einen selber.

Als ich entschieden habe Lehrerin zu werden war ich noch in Berlin und habe mich dort auch an den Unis umgehört, ob ich noch regulär Lehramt draufsetzen kann ohne größeren Aufwand. Das war ziemlich ernüchternd, in Mathe hätte ich alles ab dem 2.Semester nochmal machen müssen, obwohl ich schon das Diplom hatte, da hab ichs dann gelassen und bin nach Hamburg gegangen (da bin ich dann direkt fürs Referendariat genommen worden). Ich würd an deiner Stelle mal da direkt anrufen, wo sie die Bewerbungen für den Quereinstieg annehmen, die sagen einem meist viel genauer und aktueller, wen sie gerade nehmen und wen nicht. Und tatsächlich, wenn sie einen grossen Mangel haben (das ist in Mathematik gerade schon der Fall in den meisten Bundesländern) sind plötzlich irgendwelche Zweitfächer oder sonstiges überhaupt nicht mehr wichtig.

Ich habs ja dann tatsächlich geschafft, in das Bundesland zu ziehen, wo sie immer noch keine Physiklehrer einstellen, nämlich Sachsen-Anhalt. Macht aber nichts, bin jetzt an einer Privatschule.

Grüße schnuppe

moose · 15. Dezember 2012

Zitat von AnneK

moose: Und Personalrat bzw Gewerkschaft (falls Du in einer bist) haben nichts machen können? Ich bin fassungslos...

nein, keine Chance. Die Rechtsberatung der Gewerkschaft machte mir keine Hoffnung, dass ein Widerspruch erfolgreich sein würde.

junis · 15. Dezember 2012

Ich bin froh, dass ich nach meinem Diplom das Ref. gemacht habe. Die Kinder sind aber auch bei mir auf der Schule, so dass die Betreuung (meist) abgedeckt ist. Tag der offenen Tür und andere Schulveranstaltungen finden dann immer einmal mit der ganzen Familie statt.

jabberwocky · 17. Januar 2013

huhu, Neuigkeiten.
Ich war bei diversen Stellen zur Beratung.
Teilzeitstudium geht sicher nicht, also werde ich erst zum Wintersemester 13/14 anfangen. Damit hat sich die ALG-I-Option auch erledigt.
Ich muss noch mit den Fachberatern Mathe und Physik sprechen, was mir wie anerkannt wird aber der Plan ist erstmal den Bachelor zu studieren. Das ist so ein fächerübergreifender mit einem Haupt- und einem Zweitfach. Am Schluss, also nach dem Master, hat man beide Fächer in gleichem Umfang studiert, also ist es eher eine Frage der Organisation welches das Hauptfach wird. So wie ich das jetzt plane kann ich mit Hauptfach Mathematik die Bachelorarbeit sparen (da wird mir meine Diplomarbeit evtl anerkannt) und muss im Bachelor an Mathematik nur die Fachdidaktik machen. Das gilt bestimmt auch für den Master (ich habe Module verglichen und sogut wie alles schon gemacht). Nur wenn sie pingelig sind, muss ich nochmal Stochastik machen, weil ich da nie eine Prüfung drin hatte
Physik wird dann als Zweitfach im Bachelor weniger, im Master mehr studiert (die Module sind die gleichen, egal ob Physik Hauptfach oder Zweitfach ist, man studiert im Bachelor viel von Hauptfach und wenig Zweitfach und im Master dann umgekehrt). puh, durcheinander, sorry

Also so wie ich im Moment plane (vorbehaltlich der Fachberatung natürlich) werde ich diesen Fächerübergreifenden Bachelor studieren mit etwas Mathematik und viel Physik. Das geht dann natürlich schneller und ich kann Sachen aus dem Master schon vorziehen. Der Übergang zum Master ist unkritisch, solange ich den Bachelor mit 2,5 oder besser abschließe (mein Mathediplom ist besser, also bin ich da zuversichtlich )
Ich bin sehr gespannt auf die Didaktikveranstaltungen und was es da an Bildungswissenschaften so gibt. Schade, dass ich noch bis zum Wintersemester warten muss, aber anders geht es nicht (ich könnte auch nur dann zum Sommer anfangen, wenn mich der Physikberater mindestens ins zweite Semester einstuft, das ist aber gar nicht vernünftig, Physik sollte ich schon von Anfang an höhren)

Was mich noch umtreibt an Fragen ist, wie man das als Lehrer so mit Urlaub und krank handhabt. Urlaub außerhalb der Ferien geht gar nicht oder? Also so vom Gefühl her würde ich vermuten, dass fehlen für Lehrer gar nicht geht und das strikter gehandhabt ist als im Büro (wo man sich relativ locker krankmelden kann) oder?
Und was ist, wenn mein Mann eine Dienstreise hat und die Kinderbetreuung nicht 100% zu meinem Unterricht passt?
Also ich denke, das lässt sich regeln, aber Gedanken macht das schon.
Ich plane übrigends so ca 3 Jahre, mein Mann ist pessimistischer und rechnet mit 5.
Klingt irgendwie ganz schön viel, aber fühlt sich erstmal noch richtig an.

Aoife · 17. Januar 2013

Zitat von jabberwocky

Urlaub außerhalb der Ferien geht gar nicht oder? Also so vom Gefühl her würde ich vermuten, dass fehlen für Lehrer gar nicht geht und das strikter gehandhabt ist als im Büro (wo man sich relativ locker krankmelden kann) oder?

Genau, Uraulb kannst du dir im Grunde nicht nehmen. In NRW sieht das Beamtengesetz 5 Tage Sonderurlaub vor, davon kannst du 4 für "Persönliche Zwecke" nutzen. Da es (für Beamte) keine Kinderkranktage gibt, brauch ich die dafür. Oder für Beerdingungen ;(

Aber wer krank ist, ist krank. Also du selber...

Da aber die Arbeit nicht liegenbleibt und die Kollegen deine Stunden vertreten müssen, was nur eingeschränkt fluppt, wirst du dich wahrscheinlich auch krank zur Schule schleppen, wie die meisten anderen auch.