Wer hat Erfahrung mit Schwerhörigkeit und Hörgeräte bei Kleinkindern?

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  • Hallo!


    Ich bin noch ein wenig geschockt und kann es auch nicht ganz fassen.


    Ich bin Ende November ´12 mit meinem Sohn 2,8 J. zum Pädaudiologen gefahren, weil ich für ihn Frühförderung ( bekommt diese ab Februar wegen Wahrnehmungsstörungen) beantragt habe. Da er sehr laut ist oft kreischt und schreit, mehr mit Spielsachen krach macht, als mit ihnen oder anderen Kindern zu spielen. Der HNO Arzt teilte mir dann mit, dass beide Mittelohren zu sind und er eine Mittelohrschwerhörigkeit hat. Also Verhaltsauffälligkeiten nicht verwunderlich seien. Er sollte, dann in ca 2-3 Wochen einen OP Termin für Röhrchen, Entfernung der Polypen und einen BERA</acronym>


    Test bekomme. Diesen Termin habe ich dann erst am 15.1.13 bekommen.


    Da ich 4 Kinder 12 J., 4,6 J., 2,8 J. und 11 Monate habe, bin ich mit den anderen auch am 29.12.12 zu dem selben HNO/Pädaudiologe um bei denen auch die Ohren prüfen zu lassen.


    Dabei wurde beim meiner fast 11 Monate alten Tochter auch beidseitig ein Paukenerguss festgestellt und sie sollte mit ihrem Bruder am gleichen Tag die OP und den BERA</acronym>


    Test bekommen. Bei ihr hatte damals das 1. Hörscreening ( normaler HNO) nicht geklappt, weil die mich zu lange warten ließen, so dass sie wach wurde und zu unruhig war. Der 2. Test (beim KiDoc) war ok, lt KiDoc (vordere gerade alle Unterlagen an). Der Hammer für mich war, der BERA</acronym>


    Test hat bei ihr ergeben, dass sie rechts erst ab 60 db und links ab 30 db hören kann. Jetzt soll sie rechts auf jeden Fall ein Hörgerät bekommen und links evtl.( lt. Ärztin kann sich das durch das abheilen und restablaufen des Wassers aus dem Ohr noch verbessern).


    Der BERA</acronym>


    Test bei meinem Sohn, wo ich ja mit evtl Schwerhörigkeit rechnen musste sind die Werte (lt. der Ärztin die den Test unter Narkose nach der OP und absaugen der Flüssigkeit aus den Ohren) Links hört er ab 45 db und rechts ab 25 db. Evtl wird es links nach Abheilung und wenn die Restflüssigkeit raus ist noch besser. Aber nur wenn beim nächsten Test am 5.2. in der Pädaudiologischen Praxis der Wert um 10 - 15 db besser ist, bekommt er kein Hörgerät.


    Jetzt muss ich sagen, dass wir insgesamt eher laut reden als leise, aber ich mache mir doch Vorwürfe, warum wir nix gemerkt haben bei unserer Kleinen.


    Hat einer Erfahrung? Was kommt jetzt genau auf uns zu und worauf muss ich achten? Wie wahrscheinlich ist es, dass die Werte sich noch bessern? Was für Hörgeräte würdet ihr empfehlen?


    Ich bin echt durch den Wind.


    Freue mich auf antworten und es tut gut hier zu schreiben.


    LG Heike

  • Hallo Heike,


    es melden sich sicher noch Userinnen mit Hörgerät-Erfahrungen. Ich wollte nur sagen: mach dir keine Vorwürfe. Kinder kompensieren im Alltag die Schwerhörigkeit oft sehr gut. Immerhin bist du bei deiner kleinen noch recht früh dran, das wird schon.


    Heute gibt es tolle Geräte für Kinder, hoffentlich findet ihr einen Akustiker, der sich mit Kindern auskennt. Eventuell müsst ihr zu mehreren gehen, bis ihr jemanden passenden habt. Das Kassensystem ist für diese Läden recht komfortabel, d.h. das meiste rechnen sie direkt mit der Kasse ab und nach dem Kauf ist die Einstellung und Wartung beim gleichen Laden mit drin, daher bindet man sich schon ein bisschen, scheint mir.


    Gut, dass der Pädaudiologe das richtig eingeschätzt hat und auch gleich der Bera mitgemacht wurde. Jetzt habt ihr wenigstens Klarheit. Ich find's toll, dass schwerhörigen Kindern heute doch recht früh und gut geholfen werden kann, das macht in der Entwicklung doch viel aus.


    Alles Gute!


    Cashew.

  • Danke Cashew!


    Ich finde es auch gut, dass es jetzt und nicht erst später wenn wirklich Defizite in der Entwicklung sind erst die Schwerhörigkeit erkannt wurde.


    Gruß Heike

  • Hier, mein Großer trägt bds. Hörgeräte.


    Beim Kleinen sind wir nachwievor regelmäßig in der Pädaudiologie zur Kontrolle weil noch nicht ganz klar ist ob er wirklich 100%ig hört. Die Tests waren zwar immer grad so grenzwertig in Ordnung, aber er setzt sich z.B. immer unmittelbar vor den Fernseher (wirklich mit dem Ohr 30-50cm Abstand zum Bildschirm) weil er sagt er hört sonst nichts.
    Und allgemein spreche ich auch recht laut und habe teils den Eindruck der Große würde mich trotzdem besser verstehen.


    Wenn ihr eine HG-Verordnung bekommt habt ihr das Recht MINDESTENS 3 verschiedene HG-Modelle zu testen. Am besten sucht ihr euch einen Hörgeräteakustiker der sich mit Kindern auskennt - einen sogenannten Pädakustiker.
    Wir müssen dafür leider jedes mal extra knapp 1h fahren, aber wenn die HG mal gut angepasst sind geht man i.d.R. nur noch alle 3 Monate 1x zur Kontrolle zum Akustiker.


    Und weil die gefragt hast, mein Sohn trägt die Oticon Safari 900 in azurblau (mit blauen Otoplastiken - ganz wichtig für meinen Sohn, blau ist nämlich seine Lieblingsfarbe und die Brille hat genau die gleiche Farbe wie die Hörgeräte), aber wie gesagt das kommt immer auf das Audiogramm an und aufs Kind welche Hörgeräte dann letztendlich am besten passen.


    Ach so, wenn die Schwerhörigkeit durch Paukenergüsse verursacht wurde, dann kann du noch hoffen das es sich vielleicht noch bessert, gerade nach den Ops.
    Bei meinem Sohn ist das Innenohr geschädigt, leider eine vererbte Sache und höchtswahrscheinlich mit progredientem Verlauf, sprich es wird sich wohl über die Jahre bei ihm eher verschlechtern.


    Wenn du noch was wissen willst, dann kannst du dich gerne bei mir melden.

    LG Anne
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    The secret of life is to fall seven times and to stand up eight times!

  • Hallo AoiAngel!


    Danke für deine Info´s. Wie alt war dein Sohn als er die HG bekommen hat?


    WIr fahren bis zum Pädaudiologen auch fast 1 Std. Ich habe jetzt in der nächst gelegendeneren Pädaodiologischen Praxis ca 30 min, wo ich keinen Termin bekommen hatte,nach gefragt, wo die Kleinkinder die HG´s bekommen sollen hingeschickt werden. Ich habe glück. Die Hörakustiker den die empfehlen ist auch das gleiche Unternehmen wie bei dem wo ich war und er weiter weg ist. Ich kann die ersten Abdrücke und die Einreichung der Unterlagen bei dem Pädakustiker vor Ort beim Pädaudiologen, wenn der nächste Hörtest ist und ich die Verordnung bekomme. Dann werden alle Sachen zu dem Pädakustiker der bei uns näher dran ist weiter gereicht, damit wir nicht immer soweit fahren müssen.


    LG Heike

  • Ich habe keine Erfahrung mit Hörgeräten, würde dir aber ans Herz legen, mit den Kinden einen Pädaudiologen aufzusuchen.


    Deinem Text kann ich nicht entnehmen, ob der HNO auf Kinder spezialisiert ist, oder der KiA besonders auf Hörprobleme. Aber meiner Erfahrung nach können Pädaudiologen zum einen den
    Test wirklich SEHR umfangreich durchführen. Dann weiter beraten, gerade auch was eine Versorgung mit Hörgeräten angeht.
    Teilweise sitzen diese in Schulen bzw. Zentren für Hörgeschädigte.
    Evt meldest du dich auch in einem auf Schwerhörige spezialisierten Forum an und fragst dort zum einen nach einem Pädaud. in deiner Nähe und zum anderen um Erfahrungen. Denn dort sitzen garantiert Leute, die das gleiche oder ähnlches durchmachen wie du.
    http://www.schwerhoerigenforum.de/viscacha/
    http://www.gehoerlose.de/
    Daneben empfehle ich dir auch die rehakids (rehakids.de), z.B. für mehr Infos bzgl. Schwerbehindertenausweis, Zuschüsse, i-Kinderbetreuung, etc.


    Viel Glück.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Hallo an Alle!


    @ Mmmarita


    Ich bin mit meinen Kindern in Behandlung beim Pädaudiologen, der hat umfangreiche Tests wie Tympanometrie vor den OPs und TAOAEs vor und nach den OPs so wie Reaktions- und Verhaltenaudiometie bei meinen Kinder veranlasst. Da sind wir schon in guten und erfahrenden Händen, viele Eltern kommen von weiter weg zu der Praxis, weil die so gut sind.


    Danke für deine Links im Schwerhörigen Forum bin ich angemeldet, hatte da aber noch nicht soviele Antworten bekommen. Bei den anderen Links werde ich mich mal umschauen und einlesen.


    @ alle


    Hallo ihr Lieben!


    Mit Baby 11 Monate war ich schon am 30.1. zum Hörtest, da ich sowieso einen Termin mit meiner Großen beim Päd-HNO in MS hatte. Der Hörtest Reaktions- und Verhaltensaudiometrie ohne HG</acronym>
    hat gezeigt, dass sie erst ab einer DB von 65-80 hört und Kleinkinder in ihrem Alter reagieren eigentlich ab 40 DB. Sie bekommt jetzt auf beiden Ohren Hörgeräte, damit die Hörbahnen die Möglichkeit bekommen nachzureifen und stimmuliert zu werden. Er meinte, dass auf dem linken Ohr wo die BERA eine Hörschwelle ab 30 db zeigte, die Hörbahn so nachreifen wird, dass sie da auch später ohne HG
    auskommen wird. Auch hat er schon erlebt, dass sich die im Kleinkindalter festgestellte Schwerhörigkeit mittleren Grades (Hörschwelle liegt zw. 40-60 db) durch Nachreifung der Hörbahnen verwachsen kann. Dies kommt aber nicht so oft vor. Auf dem rechten Ohr hatte die BERA ja eine Hörschwelle ab 60 db gezeigt.


    Sie wird Baby Rosa mit Otoplastikstück in weichem Silikon in Rosa Glitzer. Wird im Kinderhörzenturm Geers in OS angepasst. Die Abdrücke für die Otoplastik haben wir in MS schon gemacht. Das Gerät mit den Otoplastikstücken bekommen wir am 14.02. Die Pädakustikerin kümmert sich seit 1988 nur noch um die Versorgung von Kindern mit HG.


    Wegen Babys Schwerhörigkeit, habe ich im Netz gelesen, dass die Ursache für die Schwerhörigkeiten im Kleinkindalter häufig eine Infektionskrankheit wie Scharlach, Keuchhusten, Mumps, etc. ist. Leider hatte Elisa im September/Oktober sich mit Keuchhusten angesteckt. Nur kann lt. Päd-HNO keiner sagen, ob ihre Schwerhörigkeit durch Keuchhusten oder fehlende Reifung der Hörnerven besteht.
    Bei Keuchhusten ist nur die Sache, dass eine Besserung der Hörschwelle fast ausgeschlossen ist. Aber es bringt uns nix zu spekulieren, da müssen wir halt abwarten, ob ihre Ohren besser werden oder nicht.
    Weiß von euch jemand was darüber?




    Unser Sohn war am Donnerstag krank, so bin ich am 5.2. nochmal da gewesen.


    Der Hörtest hat ergeben, dass er jetzt nach der OP und Abheilung der Entzündung im Mittelohr, genug hört. Die Reaktions- und Verhaltensaudiometrie ohne HG hat gezeigt, dass er beim Hören mit beiden Ohren zusammen, eine Hörschwelle zwischen 10-20 db liegt. Auch die TEOAE war gut. Er braucht erstmal kein HG. Im Mai wird ein neuer Test gemacht, evtl. schon mit Kopfhörer um die genaue Hörschwelle zu ermitteln. Dann wissen wir genau ob er auf beide Ohren im normal Bereich hört.


    Wir freuen uns jetzt erstmal, dass Sohnemanns Ohren soweit gut hören.


    Für´s Baby beantrage ich jetzt die Frühförderung.

    LG Heike