Kann oder konnte hier jemand Altgriechisch?

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  • Zuallererst einmal herzlichen Dank für die vielen Antworten! #danke


    Ich hätte nie mit so vielen "Altgriechinnen" gerechnet.


    Ich habe alles durchgelesen und werde in den nächsten Tagen ausführlicher antworten, bin gerade erst von der Arbeit nachhause gekommen.

  • Ich musste für mein Lateinstudium an der Uni das Graecum nachholen, und ich fand Griechisch nicht schwer. Wie schon gesagt wurde, sind Griechisch und Lateinisch von der Grammatik her nicht so unterschiedlich, und dadurch, dass man in Latein ja schon lernt zu übersetzen, kann man die Methoden auch für Griechisch anwenden.
    Ich habe ein Semester zusammen mit TheologInnen gemacht, die größtenteils Latein und Altgriechisch an der Uni lernen mussten, und denen ohne Lateinkenntnisse aus der Schule fiel Griechisch deutlich schwerer.


    Ach ja, Italienisch habe ich später auch ohne Probleme gelernt (hatte allerdings auch Französisch an der Schule).


    Am besten lernt man moderne Fremdsprachen meiner Meinung nach, wenn man eine Weile im entsprechenden Land lebt. Und das kann man ja auch nach der Schulzeit machen.


    Notentechnisch würde ich daher Altgriechisch empfehlen, wenn Latein kein Problem ist.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ich würde einfach deinen Sohn entscheiden lassen. Egal in welche Richtung!



    Ich habe damals in der Schule mit Latein begonnen, dann kam Englisch dazu und in der 9. konnte ich wählen zwischen Altgriechisch und Französisch. Französisch wollte ich auf keinen Fall, ich mochte den Klang der Sprache nie und hatte immer eine unerklärliche Abneigung gegen Frankreich. Meine Eltern wollten aber, dass ich Französisch lerne, weil sie noch eine tote Sprache für Quatsch hielten.


    Ich hab trotzdem Altgriechisch gewählt, habe es aber leider später bereut und nach 2 Jahren wieder abgewählt. Das lag aber nicht an der sprache - das erste Jahr hatte ich einen tollen Lehrer, die "Klasse" bestand nur aus 10 Schülern und es war ein tolles Erlebnis, ein ganz neues Alphabet usw. zu lernen. Der Lehrer, der danach kam hat mich übelst gemobbt und gequält, so dass ich wirklich Angst vor ihm hatte. Dadurch hat sich das mit der Sprache leider ganz schnell erledigt und heute weiß ich kaum noch was. Trotzdem habe ich niemals bereut, mich gegen Französisch entschieden zu haben!


    Ich weiß, dass Französisch nicht meine Sprache ist und dass ich dementsprechend auch keine besondere Mühe auf dieses Fach verwendet hätte. Und ich denke, so wird es sicherlich deinem Sohn auch gehen, wenn er es gegen seinen Willen behalten muss. Ich denke, er hat es jetzt lange genug gehabt um beurteilen zu können, ob es sein Ding ist. Also würde ich ihm einfach die Entscheidung überlassen. Bei Altgriechisch ist er motiviert, also stehen die Chancen gut, dass er Spaß daran hat und was dafür tut. Bei Französisch ist das Gegenteil der Fall...


    LG

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • So schwierig ist Altgriechisch - im Vergleich zu Französisch - auch nicht. Der geschichtlich-philosophische Hintergrund, der auch noch im Unterricht vermittelt wird, schadet auch nicht.


    Bei Euren Voraussetzungen würde ich es probieren. ;) Und es gibt auch eine Handvoll Studienfächer, für die man Altgriechisch braucht.


    Zum Thema "moderne Fremdsprache lernen" möchte ich ganz dick bei Mira unterschreiben. Ein paar Wochen im Ausland bringen oft mehr als ein paar Jahre Fremdsprachenunterricht in der Schule.

  • Ich wollte Euch mal vom momentanen Stand berichten.


    Inzwischen waren die Elternsprechtage und Juniors Lateinlehrerin (Rektorin, die auch noch französisch und altgriechisch unterrichtet, aber nicht in seiner Klasse) meinte, dass sie sich Altgriechisch sehr gut für Junior vorstellen könne. Er würde so logisch denken, etc... Wenn er Französisch als AG auf Sparflamme weiter macht, könne er dann das Profil "Europäisches Gymnasium" machen. Aber das kann er auch noch nach den Sommerferien entscheiden.


    Sie kennt ihn nun fast drei Jahre lang und ich schätze ihre Meinung sehr.


    Heute war nun der Infoabend über Altgriechisch und der war so klasse und lebendig gemacht, dass Junior gleich danach im Brustton der Überzeugung sagte, dass er auf jeden Fall Altgriechisch nehmen würde.


    Rektorin und zwei Lehrer stellten verschiedene Aspekte dar, Freiwillige wurden mit einbezogen. Dann erzählten 3 AchtklässlerInnen von ihrem nun halbjährigen Unterricht, wie sie dazu kamen, wie es ihnen gefällt, etc.., und stellten sich den Fragen der Eltern und Siebtklässler.
    Und dann kam noch eine 11.Klässlerin zu Wort, die sich dafür entschieden hat, Altgriechisch im Abitur zu machen.


    Mir imponiert ja immer wieder, wie souverän diese Teenies und Jugendliche heutzutage schon vor Publikum auftreten.


    Die Rektorin kam auch noch einmal auf uns zu und sprach auch noch mit Junior persönlich, dass sie ihn für dieses Profil für sehr geeignet hält.


    In den nächsten Wochen können auch alle Interessierten mal in der Altgriechischklasse Schnupperunterricht machen.


    Also wenn nicht plötzlich eine neue Französischlehrkraft kommt, denke ich, dass die Entscheidung gefallen ist.


    Wir haben, wie auch von Shakes empfohlen, alle Pro und Contra aufgeschrieben. Befürchtet hatte ich ja erst, dass er sich an seinen engsten Freunden orientiert, die weiterhin FR-Latein-Englisch machen. Aber dem ist nicht so. Er hat gründlich über alles nachgedacht.


    Und mit der Franz-Lehrerin wird es immer schlimmer, ich hatte ein unsägliches Elterngespräch mit ihr. Und nicht nur ich, sie war das Cafeteriagespräch aller Eltern.


    So hoffe ich, dass er Spaß am Altgriechisch haben wird und in der Franz-AG, die freiwillig ist, die er aber machen will, vielleicht doch auch wieder etwas positiver dieser Sprache gegenüber stehen wird. Sie können Französisch dann mit dem DELF-Test, einem französischen Sprachzertifikat abschließen, so dass der jahrelange Unterricht auch etwas gebracht hat.


    Euch noch einmal allen herzlichen Dank für das Aufzeigen so vieler Aspekte und Berichten Eurer eigenen Erfahrungen! #rose


    Ich werde am Schuljahrsende mal berichten, ob es bei dieser Entscheidung geblieben ist.

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    LG Rune mit Junior 11/99

    Einmal editiert, zuletzt von Rune ()

  • Ich hätte Alt- und Neugriechisch miteinander gelernt, wenn ich dafür französisch hätte abwählen können ;-)! Aber das geht hierzulande nicht. französisch ist obligatorisch. Also habe ich mich 8.5 Jahre durch den Unterricht gekämpft. Die ausbeute war mässig. Für die Ferien reichts, Geschäftlich kann ich mich einigermassrn durchschlagen, wenn es sein muss.

  • Ich habe sowohl ein Latinum, als auch ein Graecum dank humanistischem Gymnasium.
    Ich habe Altgriechisch geliebt! Den Beginn der Odyssee kann ich immer noch auswendig... Mit etwas Übung könnte ich sicher noch heute übersetzen. Mein Gemoll-Wörterbuch wird regelmäßig gestreichelt.
    An neuen Sprachen beherrsche ich Englisch und Französisch. Für Urlaub reicht mein Italienisch und meine Spanischbrocken.
    Ungarisch ist meine Vatersprache, Muttersprache ist Deutsch.


    Ich finde, die neuen Sprachen lernen sich leichter mit Latein als Grundstock, viele Fremdwörter kann ich aber mit Altgriechisch besser "zerlegen".

    "Die Menschen werden alt, aber selten reif." Alphonse Daudet