Wie geht ihr mit dem Thema Tod bei euren Kindern um?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Meine Große hat große Angst vor dem Tod, die Kleine auch, aber nicht so elementar.


    Die Große ist zehn Jahre alt und bekommt mitten im Unterricht plötzlich Angst, dass ich sterben könnte. Sie hat dann schlimmes Heimweh, mitten im Unterricht :(


    Wir haben uns jetzt so besprochen, dass ich ihr versprochen habe (ich weiß, dass man das nicht versprechen kann ;( ), dass ich nicht einfach sterben werde! Dass ich gesund bin, immer schaue, wenn ich über die Straße gehe, etc.


    Angst macht es dennoch - mir auch, zwischendurch, weil es so ein endgültiger Abschied ist (wir sind nicht religiös) und ich immer und immer selber Angst habe, meine Kinder nicht mehr sehen zu können, falls mir oder ihnen etwas passiert. Aber da muss man leider leider drüber stehen!!! Es kann IMMER etwas passieren und man hat im Grunde genommen immer Angst davor, seine Lieben zu verlieren.


    An Tieren ist es gut zu erklären. Meine Tochter hat vor einiger Zeit ihre Rennmaus verloren, weil die von einer Katze getötet wurde. Sie war dabei. So schnell kann es gehen und natürlich hat es sie geschockt. Ich musste schon mehrere Tiere einschläfern, habe meine Oma sterben sehen...es ist leider das Leben! Ich wünschte, es wäre anders :(

  • Hera, ich find Dich viel zu absolut in Deinen Aussagen .... Du "weißt" - und alle andern wissen scheinbar nicht ... da erübrigt sich eigentlich jede Diskussion.


    Das geht mir ähnlich. Deine Posts klingen ein bissel so, als hättest Du die Weisheit mit Löffeln gefressen und alle, die anders denken, seien unwissend. Dabei finde ich das Thema sehr spannend und bin an einem wertschätzendem Austausch sehr interessiert.


    Selbstverständlich werde ich versuchen, meiner Tochter beizustehen, wenn geliebte Menschen sterben. Natürlich *hilft* es nicht zu sagen, dass sei grauenhaft, aber so ist es doch. Sonst wäre sie dann ja nicht tieftraurig, wenn jemand stirbt.


    Ums mit seven of nine zu sagen: Diese Logik finde ich fehlerhaft. ;) Grauenhaft und traurig ist ja nicht das Gleiche. Und Trauer ist eine angemessene Reaktion auf einen Verlust oder eine Trennung und genau das ist der Tod. Die Trauernden, die ich kennen gelernt habe, trauern über die Trennung und den Verlust, nicht darüber, dass der jenige nun endgültig "futsch" ist. Sie trauern um die Verbindung, die abgerissen ist. Das Tröstliche an Himmel & Co ist meist die Idee, dass es dem anderen nun gut geht und die Idee, dass sich die Verbindung möglicherweise später wieder aufnehmen lässt oder auf einer anderen Ebene noch besteht.


    Ja, natürlich sind die meisten Neurowissenschaftler nicht der offenen Meinung, dass es eine Seele jenseits der Hirnaktivität gebe. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sie nicht gibt. Ich meine nur, dass die meisten Menschen nicht darauf kommen, darüber nachzudenken, wie sich Seele zu Hirnaktivität verhält. Nur, wenn man mit dem Fachbereich in Kontakt kommt, denkt man evtl. drüber nach. Und dann glaubt man, dass sei eben gleich oder nicht. Wissen kann man es aber nicht.

  • Das geht mir ähnlich. Deine Posts klingen ein bissel so, als hättest Du die Weisheit mit Löffeln gefressen und alle, die anders denken, seien unwissend. Dabei finde ich das Thema sehr spannend und bin an einem wertschätzendem Austausch sehr interessiert.


    Ok, dann spreche ich jetzt von "ich glaube". :)
    Ich hab hier bisher von "ich weiß" gesprochen, da ich die Evidenzlage ziemlich eindeutig finde.



    Zitat

    Ums mit seven of nine zu sagen: Diese Logik finde ich fehlerhaft. ;) Grauenhaft und traurig ist ja nicht das Gleiche. Und Trauer ist eine angemessene Reaktion auf einen Verlust oder eine Trennung und genau das ist der Tod. Die Trauernden, die ich kennen gelernt habe, trauern über die Trennung und den Verlust, nicht darüber, dass der jenige nun endgültig "futsch" ist. Sie trauern um die Verbindung, die abgerissen ist. Das Tröstliche an Himmel & Co ist meist die Idee, dass es dem anderen nun gut geht und die Idee, dass sich die Verbindung möglicherweise später wieder aufnehmen lässt oder auf einer anderen Ebene noch besteht.


    Da hast du Recht.
    Da ich es für recht eindeutig halte, dass derjenige dann nun endgültig futsch ist, finde ich es entsprechend schlimmer, deswegen sprach ich von "grauenhaft".


    Zitat

    Ja, natürlich sind die meisten Neurowissenschaftler nicht der offenen Meinung, dass es eine Seele jenseits der Hirnaktivität gebe. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sie nicht gibt. Ich meine nur, dass die meisten Menschen nicht darauf kommen, darüber nachzudenken, wie sich Seele zu Hirnaktivität verhält. Nur, wenn man mit dem Fachbereich in Kontakt kommt, denkt man evtl. drüber nach. Und dann glaubt man, dass sei eben gleich oder nicht. Wissen kann man es aber nicht.


    Naja, wissenschaftstheoretisch kann man eh nie etwas ganz sicher "wissen" - Theorien sind immer nur falsi-, aber nicht verifizierbar. Wenn in der Wissenschaft gesagt wird, dass XY ein Fakt ist, dann bedeutet das, dass das mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit der Fall ist. Hundert Prozent geht nicht.
    Mit zunehmender Forschung in dem Bereich und dem Ergebnis, dass das, was vorher der "Seele" zugeschrieben wurde, sinkt dann eben die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass es sowas gibt.
    (Womit wir jedoch beim grundsätzlichen Problem sind, dass Aussagen wie "Es gibt eine Seele, wir können sie nur nicht erkennen" per se nicht falsifizierbar sind. Nicht falsifizierbare Aussagen sind in Diskussionen nicht besonders hilfreich.)


    Zitat

    Ich halte es auch für eine Illusion, dass wir zu altern aufhören, wenn unser Körper nicht mehr altert: die seelischen Reifeprozesse würden wir trotzdem durchlaufen.


    Na klar. :)


    Ich vermute, du hast mich ein bisschen falsch verstanden. Wenn ich von Anti-Aging spreche, bedeutet das, dass der Alterungsprozess, die Haupttodesursache beim Menschen, verhindert werden soll. Suizid kann man immer noch begehen, wenn man das möchte. (Oder plötzlich von einem Auto überfahren werden.)


    Zitat

    Eine Zeitspanne kann ich Dir nicht nennen: es kommt auf die individuelle Lebensqualität an, wann jemand nicht mehr leben möchte.


    Eben. Wenn die Lebensqualität aber nicht sinkt, weil der Alterungsprozess aufgehalten wird, sind viele Menschen nicht mehr dazu gezwungen, nicht mehr Leben zu wollen, weil der Tod die gnädigere Lösung ist.
    Wenn man mit 85 noch genauso fit und munter ist wie heute 50-Jährige, warum sollte man dann sterben wollen?


    Du sprichst die ganze Zeit von dem schlimmen Leid, dass Menschen sterben wollen lässt - aber genau das sollen sie ja nicht haben (du hältst den Tod dann für die Lösung, mir ist aber die Variante leidfreies Leben lieber), da sind wir uns doch einig, oder hab ich da was falsch verstanden?

  • Wo ist der Sinn, Kinder zu kriegen, wenn alle ewig oder zumindest sehr sehr lange leben? Oder sind dann die Erstgebärenden 60jährige? ;) Merkwürdige Vorstellung, oder? Das hieße ja, dass der ganze Reifeprozess bis zum Wunsch der Familiengründung jahrzehntelang dauern würde (also eher 50 als 20-30 Jahre), oder wie funktioniert sonst die Generationenfolge?


    Eine Welt voller alter, fitter 150jähriger, die den Jungen verbieten Kinder zu kriegen, weil sonst der Planet platzt?


    Ich finde die Forschungen für sich genommen einfach spannend, bin mir aber nicht sicher, ob die Folgen dessen, was man da erreicht, wirklich mit bedacht werden.


    Wir sind nicht klassisch religiös, und ich freue mich für meine Kinder, dass sie eine Uroma haben. Ich selbst kann mir allerdings nicht vorstellen, selbst noch meine Ururenkel in den Armen zu halten. Wir erzählen in meiner Familie gerne über die Vorfahren, es gibt viele Geschichten und ich kenne haufenweise storys über meine Ururgroßeltern. Muss ich sie alle kennengelernt haben? Wir haben doch die Erinnerung und Erzählungen!


    Liebe Grüße


    Mauritia