Insulinresistenz-was nun?

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  • Hallo,


    ich hatte Schwangerschaftsdiabetes und habe dann letztes Jahr nochmal diesen Glucose Test (wie heißt der noch?) gemacht. Dabei kamen erhöhte Werte heraus, die auf eine Insulinresistenz schließen lassen aber (noch) kein Diabetes. Der HbA1c -Wert lag bei 6,5 %.
    So, das war vor einem Jahr, der Arzt hat mich entlassen mit den Worten , bewegen sie sich und nehmen sie ab. Das wars.
    Ich habe mich nicht weiter gekümmert, ich bewege mich eigentlich nicht wenig auch wenn ich jetzt nicht extra Sport treibe, abgenommen habe ich nicht , weil ich von Diäten nur immer wieder zunehme. Ich will nicht wieder dicker werden, habe die Waage in die Tonne gekloppt und ernähre mich ganz "normal". Ich kaufe eine Tafel Schokolade die Woche, so habe ich meine Schokosucht ganz gut im Griff.
    Nun erzählte mir aber eine Freundin von ihrem Diabetes und ich habe jetzt doch wieder Angst bekommen. Ich möchte mich nochmal beim Arzt durchchecken lassen weiß aber jetzt gar nicht so recht worauf ich achten soll, weil ich zwar immer wieder von Diabetes lese aber eben nicht von Insulinresistenz. Ich mag nicht vor dem Arzt doof dastehen und dachte ich frag mal hier, evtl hat ja jemand von euch Ahnung oder kann mir was zu lesen (im Netzt oder als Buch) empfehlen oder so.


    Danke schon mal
    Grüße
    R.

  • Willkommen im Club.


    Noch mal zum Arzt gehen und kontrollieren lassen ist eine gute Idee.
    Ich mache das im Moment noch über die Ernährung aus, das heißt wenig Kohlehydrate und wenn dann keine schlechten wie weißes Mehl, normale Nudeln, normaler Reis... Abends eher einen Salat mit einem Stück Fisch, Huhn oder Schwein alles unpaniert.
    Ich soll mich wie bei einer Schwangerschaftsdiabetes ernähren, kriege das aber nicht hin, ich weiß nicht wo ich 6x am Tag essen unterbringen soll. Ich habe es auf 3x essen am Tag geschrumpft. Eher Gemüse wie Obst essen.
    Beim trinken musst du aufpassen , in ganz vielen Sachen sind Zucker oder Kohlehydrate drinnen. Was gut geht ist Sprudel, ungesüßten Tee oder Cola Zero.


    Ich habe Anfangs Kalorien gezählt und auch das Essen abgewogen, man glaubt gar nicht wie wenig man auf dem Teller hat, wenn man 100 gramm abwiegt.
    Wenn du es schaffst die Ernährung umzustellen, dann ist auch mal ein Riegel Schoki drinnen. Ich verspreche dir aber, sobald der Körper vom Zucker runter ist brauchst du das gar nicht mehr. Ich esse ein Stück Schokolade und finde das schon extrem süß.


    Zum abnehmen, das ist für Insulinresistente echt schwer. Ich habe jetzt auf 4,5 Monaten 6 Kilo runter, es schwankt wie der Teufel.
    Jede Sünde wird bestraft, weil unsere Körper alles sofort einlagern, unser Stoffwechsel steht ständig auf Hungerzeiten und lagert alles ein.


    Sport wäre natürlich am besten, aber nach Grippewelle und jetzt mit meinem Rücken muss ich warten bis ich wieder in Ordnung bin.
    Vorgesehen ist hier Rad fahren und Rückenschule Zuhause.
    Ich habe festgestellt, wenn ich nach der Hauptmahlzeit eine Stunde auf dem Sofa liege dann ändert sich gar nichts am Gewicht.
    Wenn ich aber nach dem Essen spülen gehe und die Küche mache, dann setzt es nicht an.


    Meine Resistenz ist im Rahmen der Kinderwunschbehandlung festgestellt worden, am 14. habe ich einen Termin in einer Kinderwunschpraxis und dort wird dann in Zusammenarbeit mit meinem Frauenarzt entschieden, ob wir mit Tabletten an die Resistenz dran gehen.


    Jetzt habe ich so viel geschrieben, kurz: die Ernährung musst du umstellen und Sport (und wenn es nur zügiges spazieren ist) ist langfristig auch ein Muss.

  • Hallo Elli,
    vielen Dank für deine ausführlichen Beschreibungen! D.h die Resistenz könnte auch eine Ursache dafür sein dass ich nicht mehr schwanger werde? Interessant. Aha, es gibt also theoretisch auch Tabletten? Und warum nimmt man die nicht so grundsätzlich?
    Ich stelle evtl naive Fragen aber ich taste mich gerade erst so langsam an das Thema ran. So ganz habe ich auch nocht nicht den Unterschied zu Resistenz und Diabetes begriffen.


    So, was Ernährung angeht. Wie gesagt ich habe schon sehr viele Diäten gemacht und nie mein Gewicht halten können (früher habe ich immer sehr leicht abnehmen können, jetzt nicht mehr) im Gegenteil ich habe immer wieder mehr zugenommen (Jojo). Ich bin eigentlich jetzt erstmal sehr stolz dass ich mein Gewicht seit ca 2 Jahren halte und wahrscheinlich auch 2-5 kg abgenommen habe durch mehr Bewegung im Alltag (ich habe keine Waage, sehe das an der Kleidung). Was Getränke angeht, kein Problem, ich mag nur Wasser und Tee (schon immer ohne Zucker). Ernährung na ja, ich arbeite so unregelmäßig, was anständiges Kochen und regelmäßige Mahlzeiten sind echt ein großes Problem für mich. Manchmal esse ich erst mittags meine erste Mahlzeit und dann Käsebrote damit es schnell geht. Ich versuche da gerade mehr Struktur reinzubringen aber ist nicht so einfach. Außerdem mag ich kein Fleisch und mit vielen Gemüsesorten bin ich auch pingelig....hach ja, da muss ich dann eben noch dran arbeiten.
    Sind deine Werte denn besser geworden mit weniger Zucker und Weißmehl? Merkst du dass es was bringt?


    Bewegung ist jetzt nicht so dass Problem, ich arbeite in einem Laden und bewege mich da schon sehr viel da es sehr stressige Arbeit ist, ich habe auch keine Spülmaschine und ich laufe oft vom Kindergarten zurück , das sind locker 20 bis 30 Minuten bergauf. Außerdem versuche ich jetzt schon mal 2 bis 3 x die Woche Yoga in meinen Alltag einzubauen.


    Ich frage mich wie ist das mit Stress? Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben dass sich Stress auch negativ auf den BZ-Spiegel auswirken kann.? So und von Stress habe ich hier viel zu viel....


    liebe grüße
    R.

  • Ja, deine Probleme schwanger zu werden können daher rühren.
    Ich habe außerdem ein leichtes PCO das soll behandelt werden.


    Die Tabletten die für Insulinresistenz verschrieben werden heißen Metformin, die unterstützen den Körper mit der Resistenz fertig zu werden und es soll auch einige gegeben haben die dann abnehmen konnten.
    Ich habe auch seit Jahren Probleme abzunehmen, ds wird wahrscheinlich die IR (ich kürze das Wort jetzt mal ab) schuld sein.
    Ich habe bis auf die Ernährung jetzt erstmal nichts weiter gemacht. Geplant ist hier mit Blutzuckermessgerät mal 2 Wochen ein Blutzuckerprofil zu erstellen.Ich will auch mal herausbekommen welche Lebensmittel wirklich Gift für meinen Blutzucker sind.
    Unregelmässiges Essen kenne ich hier auch. Am besten wäre fast nach Uhrzeiten zu essen, aber das schaffe ich nicht.
    Das Stress eine Ursache sein kann, kann ich mir gut vorstellen, hier ist immer was los. #angst
    Schlafen scheint wichtig zu sein. Ich habe jahrelang oft nur 4 Stunden die Nacht geschlafen und über Tga wenn es gut ging eine Stunde.
    Seitdem ich gucke das ich mindestens 6 besser 7 Stunden Schlaf bekomme scheint es mir insgesamt besser zu gehen.


    Mir hat man beim Diabetologen gesagt, das es wichtig ist das in den Griff zu bekommen. Eine IR wäre eine Vorstufe zum Diabetes und wenn man das schleifen lassen würde, dann wäre der Diabetes in den nächsten Jahren vorprogrammiert.

  • Der beste Tipp: Geh zum Diabetologen und lass dich beraten!
    Diabetes Typ 2 kommt daher, dass die Zellen in deinem Koerper Insulinresistent werden und kein Insulin mehr aufnehmen. Dadurch schuettet die Bauchspeicheldruese immer mehr Insulin aus, weil immer weniger in den Zellen ankommt. Das ist sehr schlecht fuer die BSD! Deshalb sollte man keinen Zucker (egal ob Fruechte oder Kuchen) und Kohlenhydrate allgemein in Vollkornform und nur soviel wie noetig (1/3 einer Mahlzeit) zu sich nehmen, wenn man Diabetes hat.
    Wenn du Insulinresistent bis, wird dir das Abnehmen sehr schwer fallen. Da der Koerper denkt er kriegt nicht genug zu essen, versucht er eher Fett einzulagern als abzubauen. Oft gelingt es nur mit einer Behandlung mit Metformin (das macht die Zellen wieder durchlaessig fuer Insulin solange du es nimmst) und ev. sogar Insulin das Gewicht zu senken.
    Den Blutzuckerspiegel zu senken ist einfacher, dafuer musst du dich regemlaessig bewegen (ca 1 Std. flotten Schrittes spazieren pro Tag z.B.) und dich an die Diabetes-Diaet resp. Diabetes-Ernaehrungsumstellung halten.


    Edit: ich sehe grad in der Vorschau bin zu langsam. ich schicks trotzdem ab und unterschreib bei Elli.

  • Hallo :)


    ich geselle mich mal zu euch. Ich hatte einen sehr spät entdeckten Schwangerschaftsdiabetes und war insulinpflichtig. Geblieben ist die Insulinresistenz. Wobei mein Diabetologe da keinen Handlungsbedarf sah. Aber wenn ich da so von euch lese, sollte ich wohl dringend nochmal kontrollieren lassen. Mein Gewicht stagniert seit August, ich habe in der Schwangerschaft 35 kg zugenommen und bin 23 kg schnell losgeworden, aber seit dem tut sich nichts mehr. Ich habe eine ausgeprägte Zuckersucht und komme nur schwer davon los. Ansonsten ernähren wir uns sehr gesund. Ich bin seit 15 Jahren Vegetarier und Weißmehl gibt's hier selten bis nie. Ich werde mich jetzt mal mit der Insulinresistenz beschäftigen. Danke für den Thread!

  • Es geht leider nicht nur um Weissmehl vs. Vollkornmehl. Sondern dass du pro Mahlzeit nur zwischen 50 und 80 Gramm Kohlenhydrate zu dir nehmen solltest. Mein Mann ist Diabetiker Typ II (laaange unentdeckt) und das Problem ist das z.B. Brotmahlzeiten und auch Pastamahlzeiten weit darueber liegen.
    Eine Brotmahlzeit fuer einen Diabetiker Typ II waere z.B.
    eine Scheibe Vollkornbrot, dazu eine Portion Kaese oder Quark und noch einen grosszuegigen Salat mit Gemuese
    (also nicht mehr viel Brot dabei)
    Pasta: 80 gramm Pasta (so ein Drittel Teller) dazu 1-2 Schoepfkellen Gemuesesosse (ca 200g), ein (nichtpaniertes) mageres Schnitzel (ca. 150g) und ev. noch einen gruenen Salat dazu
    Wichtig ist also, dass du den Fokus vom Kohlenhydrat-Teil der Mahlzeit wegnimmst und auf den Protein- oder Gemueseteil lenkst.
    Hauptmahlzeiten die sehr boese sind: traditionelles Abendbrot (siehe oben), Pasta / Nudeln mit Sauce (siehe oben), Risotto (nur als Beilage), Lasagne, Pizza ... . Sie bestehen praktisch nur aus Kohlenhydrate, die die Insulinausschuettung austreiben!
    Eine gute Abendmahlzeit ist z.B. eine Fruehlings-Fischsuppe: Du kochst Gemuesefond auf, tust in feine Scheiben geschnittenes Fruehlingsgemuese (Karotten, Stangensellerie, Lauch, junge Erbsen, ...) rein, kurz kochen (3-4 min) und dann in feine Scheiben geschnittenes Fischfilet (z.B. Lachs oder Saibling, am besten suesswasserfisch) rein und laess den Fisch etwas darin ziehen (nicht kochen). Dazu noch ein Stueck Vollkornbrot.

  • Enaira, danke für das Suppenrezept. Ich bin zur Zeit immer auf der Suche nach Gerichten die nicht auf den Zucker gehen und sich gut kochen lassen.


    Vielleicht könnten wir mal generell nach Rezepten sammeln ? Ich gucke schon immer bei Chefkoch, aber bis auf ein paar Sachen hat mich da nichts mehr vom Hocker gehauen.


    Schlimm finde ich persönlich das die sattmachenden Sachen wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und Co. nur noch kleine Beilagen sein dürfen. #heul
    Und das so Sachen wie : *esst viel Obst, das ist gesund und macht satt* auch nicht mehr gelten.
    Bei Rohkost muss ich immer aufpassen, rohe Gurke und rohen Paprika liegen mir zwei Tage im Magen, ich stoße da ständig nach auf. :S


    Kriegt man so eine IR eigentlich noch mal weg oder begleitet die einem ein Leben lang ? #angst


  • Schlimm finde ich persönlich das die sattmachenden Sachen wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und Co. nur noch kleine Beilagen sein dürfen. #heul
    Und das so Sachen wie : *esst viel Obst, das ist gesund und macht satt* auch nicht mehr gelten.

    Wobei gerade bei Dingen wie Kartoffeln, Nudeln, Reis zu beachten ist, dass jeder anders darauf reagiert. Während ich von Reis nur ganz kleine Mengen essen konnte, hätte ich von Erdäpfeln so viel essen können, wie ich nie hinuntergebracht hätte. Das muss man einfach ausprobieren. Wichtig ist auch regelmäßiges essen, das verhindert auch Heißhungerattacken.

  • Kriegt man so eine IR eigentlich noch mal weg oder begleitet die einem ein Leben lang ?


    Nein tut mir leid das geht nicht mehr weg. Ich arbeite in der System Biologie und einige von meinen Arbeitskollegen beschaeftigen sich damit auf Zelllevel. Eigentlich ist das ein selbstregulierendes System wo die Durchlaessigkeit / Resistenz nach Bedarf ein und ausgeschaltet wird (also wenn wir essen und schlafen und so). Bei der IR wird der Schalter aber aus irgendeinem unbekannten Grund auf AUS gestellt und ist dann kaputt. Mit dem Metformin kann man den Schalter noch manipulieren, aber das wirkt nur solange du es nimmst. (und ich glaube man weiss nicht so genau wie es funktioniert).
    Die Forschung in Diabetes Typ II ist leider zwischen 1960 und 2000 nicht vorwaerts gekommen (bzw. wurde nicht finanziert), weil das ganze als marginales Problem alter Leute angesehen wurde, die ja sowieso sterben. Bei Diabetes Typ I wurde nur ein wenig Geld in die Entwicklung von neuen Insulinpumpen gesteckt.
    Das hat sich geaendert, seit klar ist, dass DTII ein grosses Problem wird (oder schon ist), aber leider ist es eine sehr komplexe Krankheit und die Forschung steckt noch ziemlich am Anfang.


    Edit: uebrigens ist die Sache mit dem Unterschied zwischen IR und DTII ein rein medizinisches. Ein Arzt benennt das zuerst als IR und ab einem gewissen Blutzuckerwert als DTII, aber biologisch gesehen ist es absolut dasselbe.
    Wieso die Symptome bei Schwangerschaft-Diabetes wieder weggehen, weiss man uebrigens auch nicht (und auch nicht woher er kommt). Meine Vermutung ist, dass es einfach ein Vorbote eines Diabetes ist und dadurch, dass man nach der Geburt wieder viel leichter ist, die IR nicht mehr auffaellt (da sie ziemlich starkt mit uebergewicht korreliert, d.h. staerker wird).

  • Vielen Dank an alle für den Input. Ich muss mich damit wirklich mal in Ruhe beschäftigen. Vor allem was die Ernährung angeht. Ich muss dazu sagen dass ich mich früher mal sehr viel mit Vollkorn, gemüse etc ernährt habe, es mir gesundheitlich dann aber auch nicht gut ging, ich hatte ständig Bauchschmerzen und MAgen-DArm-Probleme bis ich auf die Idee kam, wieder normale Weißmehl-Sachen zu essen und siehe da mir ging es besser. Das macht es jetzt für mich natürlich nicht leichter. Aber ich kann natürlich erstmal den KH-Anteil verkleinern. Ich esse ohnehin auch ganz gern Käse ohne Brot... Nur, ich mag absolut kein Fleisch und keinen Fisch. Aber Milchprodukte und Eier ja, ich muss für mich mal herausfinden welche Gemüsesorten mir liegen und welche einfachen Rezepte man damit kochen kann....


    Ich fürchte das mit der Ernährung kriege ich so einfach nicht hin. Ich will mir da aber auch nicht soviel Stress machen weil ich noch soviele andere Baustellen habe (auch gesundheitlich).


    Wie gesagt Bewegung im Alltag kein Problem, ich werde meinen Hintern auch gleich zu Fuß zum KiGa bewegen. Ich suche noch gute Yoga-DVDs für abends. Hat jemand einen Tipp? Zum Kurs anmelden oder so geht leider nicht wegen der unregelmäßigen Arbeitszeiten.


    Ok, mein erster Schritt wird dann wohl tatsächlich erstmal zum Arzt führen. Reicht es wenn da erstmal der HbA1c-Wert gemessen wird oder was ist am wichtigsten? Kann ich die Blutzuckermessstreifen eigentlich von der KK gezahlt bekommen um auch mal so ein BZ-Profil zu bekommen?
    Mein Arzt scheint da nicht soviel Ahnung zu haben, da kann ich mich doch besser gleich zum Diabetologen überweisen lassen,oder?


    Noch eine Frage: kann man körperlich merken, dass man zuviel KH gegessen hat? weil neulich hat mein Mann so eine Art Teigzeug mit Käse überbacken gemacht und ich habe ziemlich viel davon gegessen. Anschließend ging es mir sowas von schlecht, Mir wurde richtig übel (nicht so in der Art wenn man sich überfressen hat sondern so dass ich wirklich Brechreiz hatte) und ich wurde so müde dass ich mich 2 Stunden auf die Couch gelegt habe. Nach 4 Stunden war der Spuk vorbei und mir gings wieder gut.


    Ach ja und Frage zu Obst. Ich mag ja nicht sooooo gerne Gemüse aber Obst um so mehr. Inwiefern wirkt sich das auf den den BZ-Spiegel aus? Während meiner Schwangerschaft durfte ich z.B. keine trauben essen und ich liebe Trauben.


    Puh, Fragen über Fragen. Jetzt aber erstmal los zum Kiga.



    Lieben Dank euch allen!!!

  • Wobei gerade bei Dingen wie Kartoffeln, Nudeln, Reis zu beachten ist, dass jeder anders darauf reagiert. Während ich von Reis nur ganz kleine Mengen essen konnte, hätte ich von Erdäpfeln so viel essen können, wie ich nie hinuntergebracht hätte. Das muss man einfach ausprobieren.


    Das gilt aber nur fuer Schwangerschaftsdiabetes, wo man versucht den Zuckerwert konstant zu halten und keine spitzen reinzubringen. Bei IR und Diabetes geht es auch darum die Menge an Kohlenhydraten zu begrenzen, da sie zu Insulinausschuettung fuehren und diese Resistent verschaerft, resp. die Bauchspeicheldruese in Mitleidenschaft zieht. Deshalb soll man nur soviel KH zu sich nehmen wie man muss um den BZ auf eine normale Groesse zu bringen resp. dort zu halten. Das ist ein Langzeitziel. Da die S-DB normalerweise wieder weggeht wird dieser Aspekt dort normalerweise ausgeklammert.

  • Edit: uebrigens ist die Sache mit dem Unterschied zwischen IR und DTII ein rein medizinisches. Ein Arzt benennt das zuerst als IR und ab einem gewissen Blutzuckerwert als DTII, aber biologisch gesehen ist es absolut dasselbe.


    also sind die Spätfolgen auch dieselben und das Risiko für Spätfolgen ist ebenso hoch?
    Für mich klang das beim Arzt so als sei das eben nicht so schlimm mit der IR, da ja noch kein Diabetes. Also ist IR eigentlich auch Diabetes, nur eben mit nicht ganz so hohen BZ -Werten oder so? Sorry, aber ich bin jetzt verwirrt, ich dachte bisher wirklich da bestünde ein Unterschied.
    Außerdem sagte mein Arzt IR sei noch reversibel.

  • Du darfst nur wenig Obst, mir hat man gesagt 1 Apfel am Tag. Gerne auch in einen Naturjoghurt geschnitten. Fertig gekaufter Obstjoghurt ist auch tabu.


    Interessant ist das jetzt mit der Pizza, ich dachte das liegt am Käse und Laktose.


    Ich wollte erst am 14. in die Kinderwunschpraxis und dann das mit der IR weiter machen. Wenn ich aber jetzt von Enaira und das mit dem Metformin lese, dann glaube ich das ich mal drauf bestehen soll die verschrieben zu bekommen. Oder erst mal 2 Wochen Ernährungstagebuch führen und Blutzucker messen ?


    Hach, muss das alles so schwierig sein, kann ich nicht einfach nur Plattfüße haben #confused

  • Ok, mein erster Schritt wird dann wohl tatsächlich erstmal zum Arzt führen. Reicht es wenn da erstmal der HbA1c-Wert gemessen wird oder was ist am wichtigsten? Kann ich die Blutzuckermessstreifen eigentlich von der KK gezahlt bekommen um auch mal so ein BZ-Profil zu bekommen?
    Mein Arzt scheint da nicht soviel Ahnung zu haben, da kann ich mich doch besser gleich zum Diabetologen überweisen lassen,oder?


    Wichtig sind der Langzeitblutzucker (das ist ein Bluttest ohne diese Glukoseloesung) und ein BZ-Profil (um zu sehen wie sich der BZ ueber den Tag und etwa 2 Wochen entwickelt). Da dein Arzt dir schon die IR bescheinigt hat, wuerde ich mich direkt zum Diabetologen ueberweisen lassen. Und von dem laesst du dir dann eine Ueberweisung zu einer Ernaehrungsberaterin die sich auf Diabetes Typ II (also nicht Schwangerschaftsdiabetes) spezialisiert hat geben. Wie das mit der KK ist weiss ich nicht, ich komme aus der Schweiz, aber eigentlich sollte das gezahlt werden.

    Noch eine Frage: kann man körperlich merken, dass man zuviel KH gegessen hat? weil neulich hat mein Mann so eine Art Teigzeug mit Käse überbacken gemacht und ich habe ziemlich viel davon gegessen. Anschließend ging es mir sowas von schlecht, Mir wurde richtig übel (nicht so in der Art wenn man sich überfressen hat sondern so dass ich wirklich Brechreiz hatte) und ich wurde so müde dass ich mich 2 Stunden auf die Couch gelegt habe. Nach 4 Stunden war der Spuk vorbei und mir gings wieder gut


    Mein Mann kriegt Durchfall von zu viel KH. Die Muedigkeit ist aber sehr typisch fuer DTII und kann schon ein Anzeichen sein.

    Ach ja und Frage zu Obst. Ich mag ja nicht sooooo gerne Gemüse aber Obst um so mehr. Inwiefern wirkt sich das auf den den BZ-Spiegel aus? Während meiner Schwangerschaft durfte ich z.B. keine trauben essen und ich liebe Trauben.

    Die meisten Fruechte haben leider zuviel Zucker drin. Banane z.b. hoechsten 1/3 pro Tag. Apfel einen. Trauben und Beeren sollte man nicht essen, wenn dann nur eine kleine Handvoll pro Tag als Ausnahme. Ganz boese sind Fruchtsaefte, weil du da den ganzen Zucker drin hast und praktisch keine Ballaststoffe. Also einmal am Tag eine Frucht ist ok, aber behandle Fruechte eher wie Suessigkeiten.
    Am besten kaufst du dir eine Nahrunsmitteltabelle, da steht von jedem Nahrungsmittel die Menge KH pro 100g drin.
    Tabelle Amazon
    Tabelle Schweiz (die hab ich)

  • Oh, wow! Danke für die vielen tollen Infos. Ich werde wohl meine komplette Ernährung ändern müssen, ich esse eindeutig viel zu viele Kohlenhydrate :(
    Ringelelfe, wir haben wohl das gleiche Problem. Wir können ja mal Sport DVD Tipps sammeln-ich will die Abende nutzen :)

  • also sind die Spätfolgen auch dieselben und das Risiko für Spätfolgen ist ebenso hoch?
    Für mich klang das beim Arzt so als sei das eben nicht so schlimm mit der IR, da ja noch kein Diabetes. Also ist IR eigentlich auch Diabetes, nur eben mit nicht ganz so hohen BZ -Werten oder so? Sorry, aber ich bin jetzt verwirrt, ich dachte bisher wirklich da bestünde ein Unterschied.
    Außerdem sagte mein Arzt IR sei noch reversibel.

    Ich denke hier wird es ziemlich gut erklaert:
    http://www.zentrum-der-gesundheit.de/insulinresistenz.html


    Was mich aufhoeren laesst ist die Formulierung
    'Die amerikanische National Diabetes Information Clearinghouse (NDIC) vertritt die Meinung, dass eine Insulinresistenz verlangsamt bzw. vollständig umkehrbar ist.'
    Es gibt also keinen Beweis dafuer, es ist nur eine Hoffnung. Soviel ich weiss, dass es im Labor nicht gelungen ist, die Resistenz vollstaendig und dauerhaft umzukehren.
    Aber wenn du dich an all die Empfehlungen bezueglich Essen und Bewegung haeltst dann wird dein BZ wieder auf ein normales Niveau sinken und die Resistenz zurueckgehen. Es hat also den Anschein, als waere die IR weg. Sobald du damit aufhoerst faengt das Spiel wieder von vorne an. Deshalb denke ich nicht das du insofern davon geheilt werden kannst, als dass du 2 Jahre Sport treibst und dich gesund ernaehrst und dann dein Leben lang soviel Zucker essen darfst wie du willst. Aber du kannst das ganze in geordnete Bahnen lenken und beschwerdefrei leben solange du dich an die Regeln haelst (ab und zu suendigen ist erlaubt).
    Wenn du es in den Griff bekommst, dann sind die Risiken fuer Spaetfolgen sehr klein, da diese ja aus dem zu hohen Blutzucker, resp. der kaputten Bauchspeicheldruese kommen. Leider gibt es aber keine Langzeitstudien (die Krankheit wird ja noch nicht solange als solche erkannt) und vieles ist Spekulation oder Deduktion aus kleineren Studien.

  • Ich sollte mich auch mal einreihen. Bei mir wirde auch IR vor 3 wochen festgestellt (bei der Kleinen hatte ich SSWdiabetes). Die Empfehlungen des Arztes wären ähnlich wie bei euch, wobei ich noch eine sehr kleine Menge Metformin verschrieben bekam. Ich soll Fruchtzucker wie es geht meiden.
    Ich versuche auf KH zu achten, bewege mich etwas mehr und in 2-3 Wochen soll ich nochmal zum Bluttest kommen. Zum Glück sieht es so aus, dass jetzt schon fast 2 kg abgenommen habe, daher hoffe ich, dass ich auf dem guten Weg bin.


    Ich freue mich über den Austausch.


  • Das gilt aber nur fuer Schwangerschaftsdiabetes, wo man versucht den Zuckerwert konstant zu halten und keine spitzen reinzubringen. Bei IR und Diabetes geht es auch darum die Menge an Kohlenhydraten zu begrenzen, da sie zu Insulinausschuettung fuehren und diese Resistent verschaerft, resp. die Bauchspeicheldruese in Mitleidenschaft zieht. Deshalb soll man nur soviel KH zu sich nehmen wie man muss um den BZ auf eine normale Groesse zu bringen resp. dort zu halten. Das ist ein Langzeitziel. Da die S-DB normalerweise wieder weggeht wird dieser Aspekt dort normalerweise ausgeklammert.

    Das gilt nicht nur beim Schwangerschaftsdiabetes, denn gerade das Konstanthalten des BZ-Spiegels ist ja auch bei einem 'echten' Diabetes das Ziel - es soll eben zu keinen KH-Spitzen kommen.

  • Ach Gott, Enaira, jetzt lese ich gerade deinen Link über die IR und bekomme einen Schreck als ich den Absatz über Acanthosis nigricans lese.denn ich habe haargenau so einen braunen Streifen im Nacken wie auf dem Bild zu sehen. Hat mein Mann entdeckt so ca vor einem Jahr. Mein Arzt hielt das damals für irgendein Dings(Name Vergessen) und hat mir eine weiße Salbe verschrieben die nicht geholfen hat. Jetzt ist der Fleck noch da aber deutlich weniger zu sehen. Hilfe, was sagt das jetzt über meinen Gesundheitszustand aus....


    Am Montag gehe ich zum Arzt und zeige ihm mal den Link.


    Aber du kannst das ganze in geordnete Bahnen lenken und beschwerdefrei leben solange du dich an die Regeln haelst


    Mh, das klingt logisch ist aber auch irgendwie ernüchternd.
    Danke für deine guten Erklärungen Enaira.
    Ich muss mir da aber echt mal einen Arzt mit mehr Kenntnissen suchen.


    @Anders-Artig: Au ja, lass uns DVD-Tipps sammeln. Ich brauche unbedingt eine schöne DVD die mich motivieren kann. Ich habe zwar durchaus was da aber bisher reißt es mich nicht so sehr vom Hocker dass ich dran bleiben möchte. Bewegung muss mir unbedingt Spaß machen sonst wird das bei mir nichts. Am besten irgendwas was man schnell mal anmacht wenn man zwischendurch mal ein Zeitfenster hat. Wir haben zwar auch ein Schwimmbad um die Ecke und ich würde auch sehr gerne wieder schwimmen gehen aber das ist immer so zeitintensiv....
    Gut dass unser KiGa so weit weg ist :D


    Auf Obst verzichten, ich weiß nicht, ich liebe Obst, ach je. Na mal sehen. Jetzt habe ich aber erstmal ne Menge Infos bekommen. Vielen Dank nochmal! Bin für den Arzttermin jetzt besser gewappnet.
    Für heute erstmal Gute Nacht :)