Eifersucht auf den kleinen Bruder

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  • Hallo Roxi *wink*,

    ich habe jetzt noch gar keine Antwort der KollegInnen hier gelesen, nur ein paar spontane Gedanken von mir.

    Als unser 2. Baby damals zur Welt kam, war Nummer 1 gerade gut zweieinhalb (also marginal jünger als S. jetzt); auch bis dahin ein Kind gewesen, dass sehr viel Mama brauchte und "gewohnt war".
    Auch er war nach der Geburt absolut vernarrt in das Baby, aber schon kurze Zeit nach der Geburt, als Papa wieder arbeiten ging, kamen auch bei uns die Stolpersteine (mit dem Unterschied, dass der Große damals weniger WUTanfälle als TRAURIGKEITSanfälle hatte - was auch nicht wirklich leider zu handeln und zu ertragen ist)

    Ganz direkt möchte ich auf diese Passage Deines Eingangstextes reagieren:


    Ich habe übrigens diverse Leute, die mir den Zwerg abnehmen würden, neben Oma + Opa auch Freundinnen mit Kindern im gleichen Alter, aber ich frage mich, ob es wirklich sinnvoll ist, ihn nun abzugeben? Eigentlich würde ich viel lieber einen Weg suchen, mit ihm zusammen eine Lösung zu finden, sonst verzögert sich das Problem doch einfach nur..
    Mein Mann versucht den Zwerg möglichst zu beschäftigen, wenn er da ist, aber ich befürchte auch das verzögert das Thema nur...

    das sind so ziemlich meine Gedanken zur gleichen Zeit damals gewesen. Ich erinnere mich noch sehr plastisch an mein Telefonat mit der Stillberaterin, der ich unsere Situation auch schilderte und meinem "Problem", dass der große Bruder viel bei Oma hätte sein können (und auch wollte) und ich das nicht annehmen konnte bzw. aushalten konnte, denn schließlich sind es ja meine beiden Kinder und *ich* müsse ja lernen, nun mit zwei Kindern klarzukommen.
    Aus meiner Erfahrung (ich habe es quasi nach dem Telefonat begonnen, anzunehmen und damit klarzukommen) kann ich Dir nur berichten, dass ich heute in einer solchen Situation jede Möglichkeit der Unterstützung annehmen würde. Der Große war in den ersten Wochen nach der Geburt (gefühlt) ständig weg und hat auch regelmäßig seinen Lieblingsstoffhasen gepackt und gesagt: "tiehe aus. Tu Oma" ([Ziehe aus - zu Oma]). Er hat sehr, sehr, sehr viel Zeit mit und bei Oma verbracht; oft hat sie ihn frühmorgens abgeholt und zum Schlafengehen wieder gebracht. Für mich war das stellenweise schwierig, weil ich ihn vermisste, aber es war für uns absolut richtig und Gold wert. Ich war im Wochenbett und meine Bedürfnisse waren einfach speziell (ausruhen, mit Baby kuscheln, in Ruhe stillen etc.) - und die Bedürfnisse des Großen gingen in die Richtung, dass er gern in einer Umgebung sein wollte, in der alles noch "normal" war und das fand er bei Oma.
    Es hat sich nach und nach dann wieder relativiert und manchmal kam ich dann mit zu Oma mit Baby und/oder wir gingen zusammen auf den Spielplatz, wo Oma dann mit dem Großen on Tour ging und Schaukel anschubste, mit ihm wippte, ihn beim rutschen auffing etc. und ich WAHLWEISE mittapern oder auf einer Bank sitzend stillen/mich ausruhen konnte. So waren Baby und ich dabei, aber konnten dennoch unseren Bedürfnissen nachkommen, ohne dass die mit den Bedürfnissen des Großen kollidierten, weil da Oma ja Hauptbezugsperson war.
    Dadurch, dass der Große bei Oma so viel "Normalität" tanken konnte, wie er brauchte, konnte er dann auch wesentlich entspannter mit der neuen Situation zuhause umgehen und sich ihr öffnen.

    Ich hatte das Angebot von meiner Mutter, den Großen zu nehmen und dadurch zu helfen und es war das absolut richtige, dieses Angebot anzunehmen.
    Nach ein paar Wochen hatten wir wieder einen fast normalen Alltag und es ging sehr gut.
    Ab und zu - schließlich immer seltener - "zog der Große immer mal für einen Tag aus" und war bei Oma, aber das war einfach sein Ventil und seine Möglichkeit, seine Akkus zu laden.

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    Nachdem ich damals das 2. Baby bekommen hatte, war der bis dahin "Kleine" plötzlich sehr groß für mich geworden und in der Rückschau habe ich echt viel von ihm "erwartet" und mich daher schwer damit getan, ihn abzugeben. Er sollte es lernen, mit der Situation klarzukommen und ich auch. Das war für uns viel zu eng und unsozial und wäre sehr schief gegangen.
    Wenn ich mich heute Videos von den Kindern damals anschaue, sehe ich, wie *klein* der Große damals war und dass es soooooo normal war, dass die Umstellung der Familie/des Alltags mit 2. Baby für ihn total schwer war. Im Gegenzug kann ich es nochmal besser verstehen, wenn ich mir jetzt das ehemalige 2. Baby angucke, das ja mit Deinem Großen gleichaltrig ist und ich denke manchmal, wie es wäre, wenn jetzt schon bzw. vor ein paar Wochen/Monaten ein weiteres Baby gekommen wäre. Ich denke, N. wäre dann auch eher S. ähnlich mit Wutanfällen o.ä.
    Sie sind halt wirklich noch klein, unsere Großen....

    Wünsche Euch alles Liebe!

    Nayda

  • Ich (mit überhaupt keiner Erfahrung, da erst ein Kind :) ) habe irgendwo mal gelesen, dass man dem großen Kind erzählen kann, dass es auch mal so klein war. Und Fotos von "damals" gucken.
    Falls das ein blöder Tipp ist, bitte überlesen!
    Ich wünsche Dir, dass es dem Zwerg und Dir bald besser geht. Das muss ja auch schlimm sein, seine Mama teilen zu müssen.

    Bei uns war das "Babyfotos des Großen gucken" einer der sichersten Entspannungsfaktoren! Und viel erzählen aus der Zeit (aber nur positiv!!!)

    Außerdem haben wir jede nicht lebensnotwendige Regel erstmal ausgesetzt, es hätte z.B. in Eurem Fall dann Kakao auch mittags gegeben, ich habe mini1 laaaaaange wieder gefüttert (er war bei der Geburt des Kleinen 2 Jahre, 10 Monate) und zwar ohne irgendeinen Kommentar dazu, wollte, er, o.k., wurde so gemacht...

    mini1 war erstmal für ein paar Wochen ziemlich durch den Wind, das Bettbringen mit dauerstillendem Baby habe ich noch als waaaaahnsinnig anstrengend in Erinnerung. Wir haben damals mit Hörspielen zum Einschlafen angefangen, auch wenn er nicht wirklich dabei eingeschlafen ist, hat es ihn doch etwas "runtergebracht" und danach ging es einfacher, außerdem war es was neues und wurde als Privileg empfunden

    Ich fand, daß ie Unternehmungen mit anderen sehr wohl was gebracht haben, denn man spart viele spannungsgeladene Situationen, Kind kommt mit viel positivem Input wieder heim und die Zeit kann für alle arbeiten, z.B. indem das Stillen für Dich besser klappt, das Clusterfeeding nicht mehr so extrem ist, Du allgemein körperlich wieder fitter bist usw.

    Alles Gute!! (und noch herzliche Glückwünsche #rose , das hätte ich jetzt beinahe vergessen! #schäm )

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Nayda, vielen, vielen Dank für deine Antwort :) Das hats gestern gebraucht um die Situation zu entspannen!

    Ich habe meinen Mann gestern zur Arbeit geschickt, weil ich hier endlich wieder Alltag haben wollte. Morgens ist er später los, damit ich nach einer unruhigen Nacht mit oft Stillen noch bis 8 Uhr schlafen konnte (der Zwerg ist spätestens 6:30 Uhr hellwach *gg*). Wir haben unsere Morgenroutine erledigt (Jungs anziehen, Morgenessen, Viecher versorgen) und ein wenig aufgeräumt und Wäsche geordnet. Da wars 10 Uhr und wir wollten los zum Einkaufen, die Oma hat angeboten wieder mitzukommen. Da bemerke ich, dass die Babyschale fürs Auto bei meinem Mann im Auto ist und der natürlich weg (Auswärtstermin). Von da an war das Chaos perfekt - der Zwerg hat nur noch getobt und als mein Mann um 12 Uhr nach hause kam, war ich mit den Nerven am Ende..
    So ist er nachmittags hier geblieben und ich bin mit Mini alleine einkaufen gefahren, als der Zwerg schlief. In der Zwischenzeit habe ich noch eine zweite Babyschale ersteigert ;)
    Der Einkauf verlief völlig stressfrei, ich habe zuhause noch gestillt und danach hat Mini alles verschlafen. Obwohl ich noch etwa tausend Sachen erledigen sollte, bin ich gleich wieder nach hause um den Stresspegel mal etwas tiefer zu halten ;)

    Abends sind wir dann in den Stall, alle zusammen. Mein Mann hat den Stalldienst erledigt (noch eine Woche und dann geht mein Pferd auf die Alp, d.h. wir haben 2 Monate keine Verpflichtungen mehr im Stall *freu*) und ich habe mich ums verletzte Pferd (unschöne, aber gut heilende Fleischwunde am Ohr) gekümmert, mit meinen Stallkolleginnen geplaudert, Mini gestillt und dem Zwerg beim Pony reiten + putzen zugeschaut. Das hat so richtig gut getan und der Zwerg war mehr als happy und hat allen erzählt, dass er nun auch ein Pferd habe, weil er das Pony einer Kollegin putzen durfte. Zu süss! Abends gings dann recht stressfrei, obwohl es an diesen Abenden (1 x pro Woche) halt recht spät wird. Mini hat in der Nacht wieder besser geschlafen und ich habe nur 2 Mal gestillt. Morgens kam der Zwerg noch zu uns und wir konnten richtig schön Familienkuscheln.

    Heute morgen dann der zweite Versuch eines Alltags-Tages ;) Morgenroutine wie gehabt und um 9:30 Uhr habe ich nun (Babyschale war dieses Mal da *gg*) die Jungs ins Auto gepackt und bin runter ins Dorf gefahren (wir wohnen hier ziemlich abseits im anstregenden, weil steilen Spaziergelände..). Dann sind wir zum Spielplatz gelaufen und haben einen schönen Spaziergang durch den Schlosspark gemacht und gepicknickt. Oma hat sich spontan angeschlossen und alles war superentspannt. Mini hat von 8 - 11.30 Uhr geschlafen *staun* Ich konnte vor dem Stillen sogar noch das Mittagessen zubereiten und in den Ofen schieben. Mann kommt mittags nach hause zum essen, ich habe ihn aber nachmittags wieder zur Arbeit geschickt und den Zwerg selbst ins Bett gebracht (Mini war wach). Er ist problemlos eingeschlafen, Mini hat noch eine zeitlang gestillt und schläft nun in der Hängematte. Ich glaube ich verziehe mich gleich mal eine halbe Stunde ins Nähzimmer *freu*

    Heute abend gehen wir auswärts essen, mein Mann hat morgen Geburtstag (ich habe keine Ahnung, was ich ihm schenken könnte *gg*) Morgen macht der Zwerg einen Ausflug mit Opa und freitags sind wir alle zusammen (wir vier plus Oma / Opa) unterwegs. Der Rest der Woche wird also stressfrei werden.

    Ich glaube, ich versuche einfach, mein Wochenbett-Bedürfnis auf die Tage / Stunden zu legen, in denen der Zwerg schläft oder nicht hier ist und ansonsten sind wir am besten viel unterwegs ;)

  • Nachdem es die ganze Woche prima lief, war heute wieder eine Katastrophe - interessant, da mein Mann heute Zuhause ist...

    Ich habe so langsam den Verdacht, dass es schlimmer ist, wenn er viel Aufmerksamkeit hat bzw. Solche, die nicht dem alltäglichen Ablauf entspricht.
    Die Tage vorher war ich alleine und es war normaler Alltag mit normalen Abläufen.

    Morgen ist er bei einer Freundin, weil wir mit dem Pferd unterwegs zur Alp sind und Sonntag ist hier viel los weil wir das Heu einbringen, das sind dann meistens wieder unkomplizierte Tage.

    Montag hat Mini einen Osteo Termin, da werde ich den Zwerg auch gleich anmelden.

  • Aaaah, noch so ein Tag und ich drehe endgültig durch...

    Heute haben weder Fremdbetreuung noch eine Unternehmung was gebracht, es war einfach nur schlimm. Es hat alle meine Kraft gebraucht um einigermassen ruhig zu bleiben..
    Den Osteo Termin habe ich ausgemacht, allerdings hat er erst im August Zeit.
    Morgen rufe ich die Homöopathin an, irgendwas muss hier dringend ändern..

    Er ist von morgens bis abends wütend, es gab heute nichts, dass er nicht mit "ich will nicht!" Kommentiert wurde.

    Selbst ein Buch vorlesen ging heute nicht, weil er nonstop mit der Geschichte (die er gut kennt) nicht einverstanden war.
    Ausserdem macht er seit zwei Tagen nonstop in die Hosen - morgen werde ich wohl wieder wickeln, damit wir wenigstens den Stress nicht mehr haben..

  • Ich wollte hier mal wieder berichten:

    Wir wickeln nun wieder, was die Lage sehr entspannt hat. Ein Konfliktthema weniger. Ich versuche ihn auch von Übergriffen von aussen zu schützen (Oma: aber du warst doch so ein grosser Junge und nun bist du wieder ein Baby...)

    Ausserdem ist er seitdem er sein Hom. Konstitutionsmittel bekommt nicht mehr so unendlich wütend, sondern wollte vor allem Körperkontakt und Aufmerksamkeit. Der Osteopath meinte gestern, dass wohl sein wahres Bedürfnis nun ans Licht kam. Seit der Behandlung ist er nun viel ausgeglichener. Ich freu mich soooo, dass mein sonniger Bub nun wieder da ist.
    Die letzten beiden Wochen waren echt schön. Wir konnten wieder mehr Zuhause sein und hatten es schön alle miteinander.
    Klar ist er noch ein normaler knapp 3jähriger, der auch mal wütend wird. Aber in einem ganz anderen Rahmen!

  • Liebe Roxy

    das freut mich zu hören. Ich drück dich mal und deine süssen Mäuse. Hoffe ansonsten geht es euch gut?

    Liebe Grüsse
    Sunny

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht tut sie es nicht!!! ( DBBDW)

    Es gruesst die Sunny mit der Hummel an der Hand, dem Möpsken im Arm und dem Sternchen im Herzen! #love