Existenzgründer - Linksammlung und Erfahrungen....

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  • Mein Mann überlegt zur Zeit, sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig zu machen - mit einem onlinehandel.


    Ich traue ihm das zu, er kann verkaufen und er kann auch Gewinnmargen und den ganzen wirtschaftlichen Kram einschätzen, weil er gelernter Verkäufer ist. Die warengruppe ist sein Hobby, er hat auch da Sachverstand...


    Wo er noch unsicher ist:
    Was für eine Firmenform ist die für ihn sinnvollste?
    Was muss er beachten bei den ganzen steuerlichen Kram.
    Kann er ein Zimmer der Wohnung als Arbeitszimmer deklarieren, auch wenn wir nachts drin schlafen? Oder müssten wir umstrukturieren? Fakt ist, er bräuchte dieses Zimmer zum arbeiten! dann sollte das auch steuerlich geltend gemacht werden können...
    Gibt es existensgründerseminare, wo in kompakter Form alles wichtige besprochen werden kann? Wenn ja wo und sind sie empfehlenswert?



    Und nun familientechnische Fragen an Familien wo eltern(teile) selbstständig von zu Hause aus arbeiten.
    Worauf muss ich als Partnerin achten, damit das Unternehmen meines Mannes gelingt?
    Ich arbeite ja auch, und brauche auch meinen Mann hier in der Familie, sei es, weil ich gerne zeit mit meinen liebsten Menschen verbringe! aber auch zur Betreuung der Tochter.


    LG


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Hallo Leslie,


    das mit dem Arbeitszimmer wird sehr schwierig! Soweit ich weiß, fast unmöglich. Meine letzte Info ist, dass ein Arbeitszimmer in der Wohnung nur unter ganz strengen Auflagen absetzbar ist, und die erfüllt fast niemand! Und schlafen dürftet ihr da schon gar nicht, da darf nichts privates stehen, da soll ja gearbeitet werden.


    Ich hab in Hamburg verschiedene Existenzgründerseminare gemacht, zu Buchführung, Recht, Steuern etc. Sowas gibt es doch bestimmt auch in Berlin. Fragt doch mal beim Arbeitsamt, die müssten doch so Adressen haben.


    So, mehr weiß ich nicht! Viel Erfolg für Deinen Mann!


    Grüße
    Neschka

    Große Kleine 09/10 und ganz Kleine 06/16

  • Unbedingt ein Existenzgründerseminar. Ich hatte vor einem Jahr eins von der Existenzgründerhilfe (Klick) . Das Seminar war sehr informativ und hat mir bei er Entscheidungsfindung sehr geholfen. Die Ksoten dafür halten sich auch sehr in Grenzen ...


    LG

  • Wegen des Arbeitszimmers würde ich mal bei einem Steuerberater nachfragen (wenn du selbst angestellt bist, kannst du evtl. "rein aus Interesse" auch bei der Lohnsteuerhilfe nachfragen, wie das wäre - die sind wesentlich günstiger). Mein Stand ist, dass das geht, sobald der Arbeitsmittelpunkt eindeutig dort liegt, was bei einem Onlinehändler recht nachvollziehbar wäre (es sei denn, er muss oft zu Kunden oder auf Messen fahren?). Dann ist es auch nicht mehr so schlimm, wenn das Zimmer außerhalb der Arbeitszeiten (!) anders genutzt wird, etwa zum Schlafen.
    Und: Ich habe noch nie gehört, dass das Finanzamt bei einem kleinen Existenzgründer persönlich vorbeikommt, um sich das Arbeitszimmer anzuschauen. #angst
    Existenzgründerseminar würde ich auch sehr empfehlen, ich wünschte heute (nach fast 8 Jahren Freiberuflichkeit), ich hätte damals eines gemacht... #pfeif Jetzt hab ich schlicht keine Zeit für sowas und wurschtele mich so durch.


    Zur Familienzeit: Feste Arbeitszeiten vereinbaren! Das ist genauso, wie wenn er ins Büro fährt, nur spart er sich eben die Fahrt. Gut ist es, die geleisteten Stunden zu notieren, damit man merkt, ob man seine Zeit sinnvoll nutzt oder viel zu lange macht, weil man sich zwischendurch verzettelt (gibt ja keinen Druck "von oben").
    Die Verlockung, "mal eben schnell noch mal an den Rechner zu gehen", ist bei einem Heimbüro groß. Klar könnt ihr auch flexibel sein und ein paar Abende pro Woche oder immer zwei Stunden abends als seine Arbeitszeit vereinbaren, dafür steht er dann tagsüber zur Verfügung. Aber das muss vorher geregelt und abgesprochen werden!


    Ich bin mit meiner "Heimarbeit" sehr zufrieden, weil ich mich wirklich flexibel einrichten kann, auf Engpässe (Kind krank, Schließtage) schnell reagieren kann und die Zeit für den Arbeitsweg spare (muss natürlich aufpassen, dass ich dann nicht jeden kurzfristigen Termin auf mich nehme, weil es für mich ja viel einfacher ist, mal eben schnell...). Ich arbeite auch oft abends, nehme mir dafür aber morgens mehr Zeit mit dem Kiga-Kind. Ich würde es nicht anders haben wollen momentan :)

    Grüße vom nkind
    mit Tochter (2004), Sohn (2008 ) und Wunderkind (03/2014)


    Wir reisen um die Welt:
    Die Weltwunderer

  • Hallo Leslie,
    tja, das ist ja mein Thema #freu


    Ich habe keine Ahnung wie das in D mit der steuerlichen Absetzung von Arbeitsräumen ist. Hier in Ö geht das, aber dann kann man da nicht drin schlafen. Zumindest nicht offiziell. Und da wird dann schon auch mal nachgeschaut.
    Von zu Hause arbeiten hat Vor- und Nachteile. Kann Dein Mann sich selbst motivieren? Geht er ins Büro wenn grad seine Lieblingssendung läuft, der Rasen gemäht werden muss etc..? Daran scheitern die meisten Unternehmer, die von zu Hause arbeiten, dass sie ihre Allerwertesten nicht ins Büro bewegen.
    Hat er genügend Internet Kenntnisse? Onlinehandel ist ja was Anderes, als offline zu verkaufen?
    Wie bekommt er sein Lager finanziert? Geht das mit Drop-Shipping? Oder muss er investieren?
    Zur Unternehmensform: Je risikoreicher das Unternehmen ist, desto eher eine Kapitalgesellschaft gründen, um aus der persönlichen Haftung raus zu sein. Durchgriffshaftungen gibt es trotzdem noch genug.
    Den ganzen Steuerkram würde ich frühzeitig an einen Steuerberater auslagern. Trotzdem sollte sich einer von Euch damit befassen, denn es kostet deutlich weniger, wenn Ihr Vorarbeit leistet und es ist auch wichtig, dass man selbst was drüber weiß.
    Du kannst ihn unterstützen, indem Du ihm fixe Arbeitszeiten zugestehst. Nicht mal kurz holen um was zu helfen. Wenn er im Arbeitszimmer ist, arbeitet er. Dann ist er für Dich und die Kinder nicht zu sprechen.
    Aber wenn er im Arbeitszimmer sitzt und bei den Rabeneltern schreibt (so wie ich gerade) geht natürlich nichts weiter.
    Ich sehe darin die größte Herausforderung. Sich selbst motivieren, bei der Stange bleiben, auch wenn es nicht so gut rennt, täglich aufs Neue dran arbeiten. Das ist schwerer als die meisten Menschen denken. Dazu muss man das Thema wirklich sehr lieben und gerne machen.
    Hm, ich hoffe, ich konnte was helfen.
    Liebe Grüße und für den Fall der Fälle: Viel Erfolg!

  • Ich traue meinem Mann das Unternehmen zu.
    Er wird die Disziplin haben, und im Büro zu arbeiten statt zu lesen oder mit dem Kind zu spielen ;)
    Das Know-How um online zu handeln hat er auch - er macht quasi sein Hobby zum beruf.


    Das mit den festen Arbeitszeiten müssen wir sehen...
    In der Theorie sieht es praktikabel aus, dass er täglich die hauptarbeit zu fixen Zeiten machen kann. Aber er muss auch zwischenzeitlich öfter Gelegenheit bekommen, Mails zu checken und zu Antworten usw.
    Er meint dennoch, dass er durchaus mit uns in den Park gehen kann, oder er auch das Kind betreuen (und nicht vorm Fernseher parken) kann.


    Ich selbst werde nicht so viel beitragen können. Ich könnte Texte schreiben oder Bausteine zusammenstellen, damit ihm der mailverkehr leichter fällt und ihm sonst den Rücken freihalten, aber ich arbeite ja auch. Und wir können dieses Unternehmen ja nur wagen, weil wir mein Einkommen haben...


    Leslie

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich habe ein Gründungscoaching (Stichwort: Lotsendienst) im Land Brandenburg mitgemacht, das durch den ESF gefördert wurde und für mich kostenlos war. Die Begleitung erfolgte in der Vorbereitungsphase der Gründung inkl. Businessplan und der Anlaufphase. da erfolgte dann noch mal ein Abschlusscoaching, das über die KfW lief, bei dem ich einen Anteil kofinanzieren musste.
    Allerdings arbeite ich nicht zu Hause, sondern in meinen Praxisräumen. Zu Hause habe ich ein Arbeitszimmer, dass ich mir mit meinem Mann teile, der das anteilig steuerlich absetzten kann, da er eine Homeofficeregelung hat. Wurde bisher auch so anerkannt. Ich persönlich würde für ein separates Arbeitszimmer plädieren und nicht diese Schlafzimmer-Variante wählen. Ich arbeite zu Hause eigentlich nur abends, wenn die Kinder im Bett sind oder gelegentlich auch mal am Wochenende, wenn die Kinder draußen sind. Es muss klar kommuniziert erden, wenn eine Störung jetzt nicht erfolgen sollte, um effektiv etwas zu schaffen. Klar gibt es viele Vorteile, was Flexibilität angeht, aber man sollte es auch nicht unterschätzen, dass diese Trennung Arbeit und Familie am selben Ort eine echte Herausforderung ist.

  • Hallo Leslie,


    Disziplin ist schon mal eine sehr gute Voraussetzung :) .


    Und ein Existenzgründungsseminar empfehle ich auf jeden Fall auch! Dort werden ja die Themen "Buchführung, Rechtsform, Steuern, Marketing, Businessplan usw." behandelt.
    Für mich war das Seminar damals (2006, auch in Berlin, aber nur für Frauen) absolut notwendig, um überhaupt vernünftig geplant anfangen zu können. So viel Grundlegendes hätte ich sonst gar nicht gewusst (ich war eine Zeitlang selbstständig).


    Viel Erfolg und liebe Grüße! :)


    Marion

    Einmal editiert, zuletzt von Virginia Ham ()

  • Strukturell können wir an der Arbeitszimmersituation nichts ändern.
    Wir würden in der Familie das Schlafzimmer er als Arbeitszimmer deklarieren, wo dann nur gearbeitet und geschlafen wird, so dass mein Mann dann wirklich Ruhe hat. Wenn das steuerlich nicht anerkannt werden kann, nun das ist dann so. Bei 3 zimmern ist das nicht anders möglich...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"