Ihr lieben, erfahrenen Raben,
heute möchte ich Euch gerne um Rat fragen; es geht um das Schlaf- bzw. derzeit eher Nicht-Schlafverhalten von Bärchen, der gerade 15 Monate geworden ist. Bislang sind wir Nachts immer ganz gut miteinander ausgekommen, sprich, er hat mal besser, mal schlechter geschlafen, unter'm Strich aber immer erträglich. Nun haben wir aber seit ca. Neujahr eine Phase, die mich und meinen Freund wirklich an unsere Grenzen (und teils darüber hinaus...) bringt. Seine Nachtschlafzeit ist immer so von ca. 19:30 bis 06:30, dazu macht er einen Mittagsschlaf von variabler Länge (45 min. bis 2 h, so lange aber selten). Früher hat er nach dem abendlichen Einschlafen (entweder beim stillen oder tragen, er schläft mit uns im Familienbett) immer ca. 3 Stunden tief und fest geschlafen und ist danach immer mal wieder aufgewacht, um ein wenig zu stillen. Meist ist er nach einiger Zeit von selbst wieder eingeschlafen, manchmal musste mein Freund ihn etwas tragen und "schuckeln" (ich kann das Nachts nicht, dafür ist er mir mit knapp 12 kg einfach zu schwer). Von "Durchschlafen" also weit entfernt, aber absolut ok. Inzwischen ist es aber so, dass er spätestens eine Stunde nach dem Einschlafen wieder wach wird und dann sehr lange nuckeln will - docke ich ihn ab, schreit er sofort los, so richtig mit durchstrecken, verkrampften Händen etc.. Bekommt er dann wieder die Brust oder nimmt mein Freund ihn alternativ auf den Arm, ist sofort Ruhe. Schmerzen können wir eigentlich ausschließen, Zähne sind keine im Anmarsch und da er tagsüber isst wie ein Scheunendrescher kann es auch kein Hunger sein. Im Tagesablauf oder seinem / unserem Leben generell hat auch nichts geändert - wir sind also echt ratlos, woran es liegen könnte. Dieses Spiel - also richtig lange nuckeln oder getragen werden (lange meint jeweils ab 30 min. aufwärts) wiederholt sich dann die ganze Nacht. Und auch, wenn wir denken, er wäre an der Brust oder auf dem Arm eingeschlafen, ist dieser Schlaf so leicht, dass er beim ablegen / abdocken sofort wieder wach wird, losbrüllt und dann umso länger nuckeln / getragen werden will.
Ich kann zwar im Liegen stillen, aber nicht dabei schlafen und irgendwann tut mir auch der Rücken weh. Zudem scheint Bärchen der dösige Schlaf, in den er währenddessen fällt, auszureichen - er ist jedenfalls tagsüber fit und bestens gelaunt. Im Gegensatz zu meinem Freund und mir, wir laufen derzeit echt wie Zombies durch die Gegend. Ich schätze, wir haben die letzten Nächte nicht mehr als vier Stunden Schlaf abgekommen und die noch nichtmal am Stück. Deshalb ist jetzt unser Bedürfnis nach Schlaf so groß, dass wir etwas ändern wollen / müssen - aber wir haben keine Ahnung, was. Ich bin inzwischen so weit, dass ich über nächtliches abstillen nachdenke, was ich aber eigentlich gar nicht will. Dafür finde ich ihn eigentlich noch zu klein und er akzeptiert keinerlei künstliche Sauger. Und wenn er nur - gerne auch alle zwei Stunden, egal - wach wird, trinkt und dann weiter schläft, dann habe ich gar kein Problem (und mein Freund auch nicht, der kann dann ja weiter schlafen). Aber so kann ich dieses ewige Nuckeln nur begrenzt aushalten, dann muss ich ihn abdocken und dann brüllt er los, alle sind wach...
Wir nutzen natürlich schon alle Möglichkeiten, tagsüber an Schlaf zu kommen, aber die haben wir nur begrenzt. Eine verzweifelte Idee von mir wäre noch, die Nächte aufzuteilen - also die erste Hälfte übernehme ich und mein Freund schläft im Wohnzimmer und dann tauschen wir oder umgekehrt - aber das kann doch eigentlich auch keine dauerhafte Lösung sein? Oder ist es mal wieder nur eine Phase, die (wann??) von selbst wieder vorbei geht?
Tut mir leid, ich möchte eigentlich gar nicht so jammern - aber ich wäre Euch unendlich dankbar, wenn Ihr ein paar Tipps für uns hättet, wie wir die Nächte für alle Seiten erträglicher gestalten können.
Müde Grüße,
Lametta