Ordnungssinn, Sorgfalt, Konzentration - totale Fehlanzeige

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  • Clothilde, die meisten hier verstehen dich besser, als du es ihnen zugestehst, und einige verstehen dich sogar besser, als du dich selbst.


    Du bist das Problem. Nicht dein Sohn oder seine Hefte/Bücher.


    Wenn du deine Selbstverantwortung von dir weist und deinem Kind deine Ängste, Neurosen usw. überträgst, strafst du ihn doppelt, nein dreifach! Er ist es, der überfordet ist und dich braucht. Dann darf er deine Probleme für dich tragen (Himmel, es sind nur Knicke und lädierte Sachen) und bekommt dann auch noch Druck.


    Du solltest dich mal ganz rausnehmen und dir klar werden, was du tust. Momentan säst du die Samen für eine psychopathologische Zukunft deines Kindes.

  • Ich finde es hilfreich, sich in Erinnerung zu rufen, wie man selbst sich früher als Kind und Jugendliche verhalten hast. Du hattest offensichtlich andere Prioritäten als Dein Sohn. Hilft es Dir weiter, darauf zu vertrauen, dass Dein Sohn individuelle Stärken hat und entwickeln wird, die ihn reifen lassen und ihm helfen, im Leben klar zu kommen? Dein Sohn scheint trotz Unordnung und geringer Sorgfalt im Umgang mit Arbeitsmaterial keine größeren Schwierigkeiten in der Schule zu haben, insofern hindern ihn diese Rahmenbedingungen wohl nicht am Lernen. Er benötigt Rahmenbedingunen, die für ihn passen, und die können sich von jenen unterscheiden, die Du mit Rückblick auf die eigene Schulzeit für Dich als sinnvoll erlebt hast.

  • Was mir noch einfällt, ist dies, dass mir nie jemand geholfen hat oder was gezeigt hat. Ich musste mir als fast Erwachsene selber beibringen, Struktur und Ordnung in die Schulsachen zu bringen. Hätte mir früher jemand geholfen, wäre mir vieles leichter gefallen. Es gibt bestimmt Kinder, die es von allein schaffen. Aber viele brauchen eben auch Hilfe. So ist es bei meinem Sohn so, dass esr fast alles alleine schafft, ich aber immer wieder helfen soll.


    Ich schreie natürlich nicht Juhu, wenn was zerknickt ist oder so. Aber ich weis es bringt nichts sich darüber lange zu ärgern. Ich schaue dann, wie ich ihm helfen kann. So habe ich z. B. In der ersten Klasse ganz schnell die gewünschten Papierumschläge abgeschafft. Die sahen nach einer Woche schon jämmerlich aus. Die Einbände aus Plastik hielten das ganze Schuljahr.


    Bei den Schnellhefter bin ich von den dünnen, mit der durchsichtigen Seite vorne, schnell zu stabilen umgestiegen. Alles Dinge die etwas teurer sind, aber im Endeffekt nie ersetzt werden mussten.

  • Ich habe jetzt gar nicht alles gelesen, will nur mal kurz schildern wie es bei mir war. Meine Oma war lehrerin an meiner Schule - so ganz vom alten Schlag . Ordnung, Sauberkeit, Disziplin. Alles andere war persönlicher Afront. Ergebnis, nur um sie zu ärgern bin ich irgendwann nur noch mit losen Blättern zur Schule gegangen. Es war mir ein unglaubliches Vergnügen diese Dinger demonstrativ vor den anderen Lehrern aus der Tasche zu ziehen (wohlwissend, es wird Thema im Lehrerzimmer).


    Ich würde mich komplett raushalten. Keine teuren Sachen mehr anschaffen - evtl. Taschengeld erhöhen und diese Ausgaben in seine Eigenverantwortung legen.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Vorweg: ich verstehe Dich gut! Mich würde das auch sehr ärgern, schlechter Umgang mit Bildungsmaterialien kommt mir immer so respektlos vor #angst
    Sieht so aus, als wäre Dein Sohn überfordert.
    Deshalb würde ich von ihm nicht alles auf einmal verlangen. Ich würde bei den Heften anfangen: Jeden Tag muss er die Hefte mit nach Hause bringen, egal was die in der Schule sagen. Jeden Abend schaut ihr die Hefte durch, klebt alle Blätter ein, unterstreicht die Überschriften, schreibt das Datum an den Rand, streicht Falten raus usw. Wenn das läuft, würde ich mich ans Mäppchen machen und das jeden Abend mit kontrollieren usw.
    Zusammen könnt Ihr das schaffen, alleine scheint er es nicht auf die Reihe zu bekommen. Sowas wie die wöchentliche Spindkontrolle wie du angesprochen hast, finde ich auch gut. Ich würde es bloß nicht Kontrolle nennen, sondern "ich helfen Dir, da Ordnung rein zu bekommen".

  • Mein Sohn ist auch sehr schludrig. Und sehr, sehr empfindlich. Ich versuche, es sehr positiv zu machen. Ich helfe, soweit möglich, ich weise auch auf Sachen hin, ich erinnere ans Packen, ans HA-machen und ich hab auch schon mal gesagt, wenn er sich mit der Schrift nicht anstrengt, dann muss er die Sachen womöglich zweimal schreiben. Ich versuche, einen Weg zu finden zwischen ein wenig "Schubsen" und Verständnis bzw. Akzeptanz. Er ist halt nicht ich. Wobei ich früher auch nicht soooo wahnsinnig ordentlich war (aber sicher ordentlicher als ich). Es ist nicht leicht, das ist wahr.