Psychomotorische Sportgruppe, Schnupperstunde - worauf achten?

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  • Bei meinem 6-jährigem wurden bei der Schuluntersuchung Defizite in der Grobmotorik festgestellt und die Schulärztin empfiehlt den Besuch einer psychomotorischen Sportgruppe. Kinderärztin sieht das auch so, alles schon geklärt und jetzt haben wir morgen relativ kurzfristig eine Schnupperstunde bei einer psychomotorischen Sportgruppe angeboten bekommen, die noch einen Platz frei haben.


    Kinderärztin meinte noch, Alternative (falls wir keinen Platz bekommen würden oder es eine lange Warteliste gäbe) wäre Ergotherapie, aber so eine Gruppe wäre besser, weil eben in der Gruppe und nicht einzeln, wie bei Ergo üblich.


    Einen Platz hätten wir nun also, aber für die Schnupperstunde hätte ich dann doch mal ein paar Fragen:
    Worauf soll ich achten? Hat das schon mal jemand hier gemacht? Gibt es no-gos?


    Vielleicht kann mir ja jemand helfen, weil ich denke, wenn ich das jetzt anleiere, dann müssen wir dabei bleiben und können ja nicht so einfach auf Ergo wechseln. Glaube nicht, dass die Krankenkasse beides bezahlt...




    edit: die machen die Sportstunden sowohl an Land (Turnhalle), als auch im Wasser, ich denke, das klingt schon mal ziemlich vielseitig, oder? Wobei ich noch nicht weiß, ob die jedesmal beides machen (es sind 90 min, Zeit wäre also) oder ob sich das wochenweise abwechselt...

  • Ich würde darauf achten, wenn Geräte aufgebaut sind, dass diese gesichert sind mit Matten z.B. (habe ich in einer Sportgruppe für 2jährige erlebt, dass dies schlampig war), dass die Anleiter die ganze Zeit beobachten, was die Kinder machen und Konflikte klug klären, dass eine freundliche Atmosphäre herrscht. Psychomotorische Förderung ist auch sehr Spaßorientiert mit Rollbrettern, Bewegungslandschaften, die Kinder sollen eigene Bewegungsmöglichkeiten erkunden.

  • Meine Meinung:


    Ich würde auf die Qualifikation der Leiterinnen achten. Die Gruppe sollte nicht zu groß und einigermaßen altershomogen sein. Das Bewegungsangebot sollte nicht zu kompliziert sein (im Sinne von langen Erläuterungen, komplexen Regelwerken...). Die Kinder sollten gerne zum Turnen kommen, normalerweise merkt man sofort, wenn die Stunden so konzipiert sind, dass die Kinder neugierig und voller Vorfreude sind. Die Leiterinnen sollten ihre Regeln sehr klar kommunizieren, vielleicht gibt es auch (für die Kinder nachvollziehbare!) Konsequenzen bei Nichtbeachtung. Beginn und Schluss der Übungsstunde sollten klar definiert sein und kleinen Ritualen folgen. Defizite (motorische oder andere) der Kinder werden nicht thematisiert, es gibt keinen Leistungsdruck und das Bewegungsangebot ist so strukturiert, dass es nicht darum geht, Leistung zu zeigen/besser zu sein/jedes Mal etwas zu lernen. Die Kinder fühlen sich auch dann wohl, wenn ihnen etwas schwer fällt oder nicht gelingt.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Wow, danke! Das hilft mir wirklich sehr!


    Ich werde mir mal einen Zettel machen und mitnehmen. Ich finde es halt schwierig, mit einer, maximal zwei Schnupperstunden eine Entscheidung zu treffen, zumal die Alternative Ergo durch diese Entscheidung ja ausgeschlossen wird!


    Bin schon gespannt auf morgen...

  • Meine Kinder gehen in eine therapeutische Gruppe. Was ihr macht, klingt jetzt erstmal nach Prophylaxe?


    Bei uns sind die therapeutischen Gruppen 5-6 Kinder groß (die Präventivgruppen sind etwas größer). Die Anleiterin ist hier sehr rabig, sie sorgt für eine sinnvolle Interaktion der Kinder untereinander. So wird auch das soziale Miteinander gestärkt (die schüchternen Kinder lernen ihre Bedürfnisse zu äußern und die Wilden Rücksicht zu nehmen/auch mal nachzugeben...).
    Bei uns bauen die Kinder ihre Bewegungslandschaft mit auf und bringen aktiv Spielvorschläge mit ein. Es gibt eine Anfangsrunde dafür und auch ein Abschlußgespräch, wie die Kinder die Sportzeit empfunden haben.


    Bei einer Probestunde würde ich den Schwerpunkt darauf legen, wie die Anleiterin mit den Kindern umgeht. Denn die sollten sich dort wohlfühlen und gerne kommen! Nur in einer angstfreien Umgebung kann man auch neue Dinge ausprobieren...

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Hm, nee, Prophylaxe ist es wohl nicht, es sind schon grobmotorische Defizite vorhanden, er kann nicht gut auf einem Bein hüpfen (2x, den dritten Hüpfer kann er schon nicht mehr richtig landen, sondern fällt nach vorne), muss beim rechts/links hin- und herhüpfen stark korrigieren, klettern war noch nie "seins", er rennt ziemlich "tapsig".


    Es sind wohl 6 Kinder und 2 Leiterinnen, ich werde morgen mal berichten...

  • 6 Kinder geht bestimmt auch noch. Wie hat es euch denn gefallen?


    Ich bin ja selber ein großer Fan von motopäd. Turnen, weil das meinem Kind einfach supergut geholfen hat. Ich war anfangs skeptisch, ob eine Einzeltherapie nicht effizienter wäre, aber es war dann das absolute Gegenteil. Mein Kind konnte sich so immer ungezwungen und doch gesehen bewegen.
    Er hatte vorher auch mal Ergotherapie einzeln, war auch nicht schlecht, hat ihm aber nichts gebracht.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • So, da waren wir also heute mal schnuppern.


    Ich schreibe einfach mal so halbwegs sortiert runter:


    Gut:
    -5 Kinder mit meinem, einer war heute nicht da, also insgesamt 6 plus 2 Leiterinnen
    -mein Sohn meinte hinterher, ob er nächste Woche wieder dahin darf, "mit meinen Freunden" turnen und schwimmen


    Neutral/weiß (noch) nicht:
    -jedes mal 45min Turnhalle und 45 min Schwimmbad (wobei Schwimmbad finde ich gut, in der Nachbarstadt gibts "nur" 60min Turnen).
    -ziemlich am Anfang schon sagte die "Chef-Leiterin" zur anderen: "der X. bringt aber schön Ruhe in die Gruppe, hm?" schön und gut, die großen waren auch hilfsbereit, aber was ist, wenn mein Sohn mal nicht mehr der neue ist... Andererseits könnten größere, wildere Jungs meinem ruhigem, braven Sohn ja vielleicht auch mal guttun... Ich weiß nicht...
    -nur Jungs, keine Mädchen
    -heute gab's Bälle, kein wirkliches Programm, und es wurde ausdrücklich gesagt, das wäre eine kennenlern-Stunde. Zur "therapeutischen Qualität" kann ich also nichts sagen und nächste Woche wahrscheinlich auch noch nicht...



    Schlecht:
    -Alterspanne: 2x 6 Jahre (1 davon meiner, der andere war der, der heute nicht da war), je 1x 8, 9, 10 und 12 Jahre. Mir ist die Spanne zu groß, oder? Tut es ihm vielleicht auch gut?
    -Die "Chef-Leiterin" hat mich irgendwas gefragt, dann aber nicht ausreden lassen, sondern abgewürgt, mehrmals. Und wenn ich was gesagt habe, hat sie mich immer so komisch angeguckt, so von unten, Kopf in den Nacken (so viel größer bin ich aber gar nicht) und Augen halb zu und dann hat sie "ge-hmt", kann das schlecht beschreiben. Ich habe erst gedacht, die hört schlecht und macht das, um sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
    -nach der Diagnose hat sie gar nicht gefragt, heute ging es ja nur ums kennenlernen.
    -als mein Sohn sich nicht so richtig ins Wasser traute, wollte sie uns doch ziemlich schnell "verabschieden", ihn hat sie gar nicht gefragt, ich habe versucht die Kurve zu kriegen, also ich musste gleichzeitig ihr klarmachen, dass er eigentlich doch gerne möchte, aber etwas Zuspruch braucht und ihn beruhigen und rausfinden, was ER denn nun wirklich möchte.
    -Und sie hat dauernd von loslassen geredet, "ob ich meine Schwimmsachen auch dabei hätte? Nein, ach schade. Aber nächstes Mal bitte, gerne! Dann dürfen sie ein mal mit ins Wasser, aber nur einmal, dann müssen sie unbedingt loslassen, sonst können wir ja auch gar nicht arbeiten, mit den Kindern" so ging das die ganze Zeit "das sind ja dann 90 Minuten, hat er noch Geschwister? Ach der Vater ist dann bei der kleinen, achso, na dann können sie die Zeit ja dann für sich nutzen, aber sie müssen dann unbedingt loslassen"... Also die Frau ist echt komisch...


    Dazu noch eine Frage:
    Macht das überhaupt Sinn, dass ich nächste Woche mit ins Wasser gehe? Also von mir aus sehr gerne, aber ist das fürs "loslassen" nicht kontraproduktiv?


    Ich glaube, wir müssen uns doch noch andere Gruppen ansehen...

  • Was für ein Rahmen ist das denn? Ist das ein Sportverein oder eine ergotherapeutische Praxis oder ein motopädischer Verein? Wie viele Gruppen haben die und wie sind die Leiterinnen qualifiziert?


    Zitat

    "der X. bringt aber schön Ruhe in die Gruppe, hm?" schön und gut, die großen waren auch hilfsbereit, aber was ist, wenn mein Sohn mal nicht mehr der neue ist... Andererseits könnten größere, wildere Jungs meinem ruhigem, braven Sohn ja vielleicht auch mal guttun... Ich weiß nicht...


    Eigentlich darf das keine Rolle spielen in einer Psychomotorikgruppe. Die Kinder sind nicht für die Gruppendynamik verantwortlich und auch nicht dafür, andere Kinder ruhiger zu machen oder ein bisschen aus der Reserve zu locken. Das muss über die Persönlichkeit der Leiterinnen, Struktur und Bewegungsangebot von selbst geschehen, finde ich.


    Die Altersverteilung fände ich zumindest ungewöhnlich.


    Gespräche mit Eltern gehören nicht in den Gruppenablauf, finde ich. Ich habe auch nie Eltern in den Stundenablauf integriert. Passives (!) auf der Bank sitzen, wenn ein Kind sich gar nicht traute, okay. Aber ehrlich gesagt hab ich auch nie erlebt, dass das mehr als eine halbe Turnstunde nötig war.
    Eigentlich brauchen die Leiterinnen auch keine Diagnose (nur wenn es um Kontraindikationen geht), die müssen sich ihr eigenes Bild machen, dazu sollten sie qualifiziert sein. Im Idealfall macht die PM-Gruppen-Leitung eine eigene Diagnostik, bevor das Kind in eine Gruppe kommt.


    Dass von außen "kein wirkliches Programm" sichtbar ist, kann Teil des Konzeptes sein (es geht nicht um Übungsprogramme!), wobei Psychomotorik nicht bedeutet, dass man ein Dutzend Bälle in die Halle gibt und dann auf der Bank sitzt und mit den Eltern schnackt :S


    Ob sich für deinen Sohn eine psychomotorische Gruppe eher eignet als eine (physio- oder ergo-)therapeutische Einzelbehandlung, evt. in Kombination mit einem Sportverein-Angebot, das kann von außen niemand sagen.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Es ist ein Behinderten-Sportverein, die machen viel Prävention aber auch Reha-Kurse und Therapie. Es gibt ein Vereinsprogramm, aber auch ein Kursprogramm. Vereinsmitglieder bekommen Ermäßigung auf die Kurse. Für meinen Sohn würde das aber wohl über die Krankenkasse laufen.


    Im Programm findet sich u.a. Wirbelsäulengymnastik, Herzsport, Rollisport, Yoga, Pilates und eben auch die psychomotorische Gruppe für Kinder, aber auch Badminton, Walking-Treff und Aquafitness.


    Heute haben sie die Kinder eigentlich "machen lassen", ich wollte mich auch an den Rand setzen, hatte extra meinen e-Reader eingepackt, aber dann wurde ich praktisch dazugebeten. Vielleicht habe ich da auch irgendwelche Signale falsch verstanden und so kam die Leiterin dann auf das Thema "loslassen", das kann ich nicht ausschließen.


    Der Vorschlag "psychomotorik" kam von der Schulärztin und die Kinderärztin fand das auch sehr gut, ergo wäre nur zweite Wahl, falls sich keine Gruppe findet...

  • Der große Altersabstand würde mich doch schon irgendwie stören. Gibt es denn Alternativen?


    Bei uns sind die Kinder alle im gleichen Alter. Aber das ist auch ein großer Verein extra nur für Motopädie und die haben viele Kinder. Kommt bestimmt auch auf die Kinder an, aber für meine Kids wäre das eher nicht gegangen. Die großen Kinder spielen ja doch deutlich wilder, als die Kleinen.


    Wenn das über die Krankenkasse abgerechnet werden kann, ist das natürlich auch nicht ganz schlecht... bei uns geht das nicht. Es gibt einen begrenzten Zuschuß von der Stadt u.U.. Ansonsten ist das durchaus "teuer". Wobei der Preis im Vergleich natürlich eigentlich günstig ist, wenn man überlegt, dass da 2 studierte Damen stehen mit nur ca. 5 Kindern.


    Das deine Gruppe auch ins Wasser geht, finde ich eigentlich cool. Meine Jungs tun sich etwas schwer mit schwimmen lernen. Wäre schon eine tolle Sache gewesen, wenn die Moto auch hin- und wieder im Schwimmbad stattgefunden hätte.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Also, nachdem ich jetzt mal eine Nacht drüber geschlafen habe und mit einer Mutter aus der Nachbarschaft, darüber gesprochen habe, sehe ich ihn nicht in dieser Gruppe, hauptsächlich wegen dem Altersunterschied.


    Schwimmen ist ja auch schön und gut, aber er ist dann der einzige Nichtschwimmer dort und die Wassertiefe war auf 1,20m eingestellt, für die großen Jungs, das bringt für ihn (ca. 1,24m gross und wie gesagt der einzige Nichtschwimmer) dann nicht wirklich viel...


    (Die Gruppe findet in einer KB-Schule statt, da ist die Tiefe für das ganze Becken verstellbar, im Prinzip eigentlich toll!)


    Aber schwimmen gehe ich sowieso jede Woche mit ihm, habe ich mal angefangen, damit wir etwas für uns alleine haben, ohne die kleine Schwester. Er macht da schon riesige Fortschritte, als wir letztes Jahr angefangen haben, war er noch sehr unsicher und mittlerweile bewegt er sich richtig gut im Wasser, taucht mit dem ganzen Kopf unter, springt vom Rand in meine Arme und ich denke, dass er dieses Jahr schwimmen lernen wird, auch ohne Kurs. Also das ist jetzt nicht das ausschlaggebende...


    Werde jetzt am Wochenende mal ein bisschen recherchieren, was es in der Umgebung noch so gibt und ab Montag dann rumtelefonieren, wo noch etwas frei ist...