Was hätte ich besser machen können?

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  • mal so auf der gaaanz grundsätzlichen ebene: wenn man durch eine aktion des eigenen kindes besorgt oder erschrocken ist, dann kann man doch genau dies ausdrücken: schreck oder angst. in der ersten situation finde ich das auch durchaus legitim, das ist gefühlsausdruck und ein kind begreift das auch als solches (zuweilen muss man das auch erklären)
    schimpfen dagegen ist einausdruck von aggression und zwar auf eine person gerichtet, hier also das kind. die wirkung in der zielperson ist immer stress und unwohlsein und die zielperson wird ihre ganze aufmerksamkeit darauf richten, diesem schimpfen zu entgehen, entweder durch rückzug körperlich weg oder in sich hinein. schimpfen funktioniert allenfalls auf der konditionierungsebene, die zielperson wird vermeiden wieder diesen angriff zu erleben. gelernt oder verstanden wird da nichts, das adrenalin tut da sein übriges.


    dagegen führt gefühlsausdruck zu mitfühlen, zu der erfahrung: solch eine situation führt zu solch einer emotion. da kann tatsächlich emotional gelernt werden.


    nach meiner vermutung hat schimpfen bei erziehenden hauptsächlich die (recht egoistische) funktion, die eigene spannung abzubauen und abzuleiten. da mag man sich fragen, ob da kinder die richtigen ziele sind

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    S O F O R T !

  • Panema, ich finde es gut, dass du dir Gedanken darüber machst. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich tun soll.


    Es gab hier mal einen Strang da hat jemand erzählt, beim Einkaufen eine Großmutter beobachtet zu haben, die ihr Enkerl auf den Arm geschlagen hat. Soweit ich mich erinnere hat die Threadstarterin daraufhin laut gesagt "Sie können das Kind doch nicht hauen!", wurde in eine Diskussion verwickelt in der sie das nochmals betont hat und fühlte sich danach trotzdem schlecht...
    Dem folgend hätte man wohl hinter die Büsche treten müssen und irgendwas in die Richtung "Habe ich das gerade richtig mitgekriegt, dass sie ihr Kind geohrfeigt haben?" sagen... was wäre der Effekt? (Bin mir wirklich nicht sicher...) Unmittelbar wäre die Mutter wohl sehr angepisst, egal ob sie das Kind oder die Tischplatte geschlagen hat. Das Kind hätte vielleicht gemerkt, nicht jeder schaut weg (falls es tatsächlich geschlagen worden ist).


    So gesehen kann ich der Idee, sich mit ihnen anzufreunden, doch was abgewinnen, aber ob ich es könnte bin ich mir auch nicht sicher. Jedenfalls könnte man da, wie von einigen geschrieben, wohl einen umfassenderen Eindruck von der Familie bekommen. Aber man muss wohl der Typ dafür sein (oder sich zumindest denken "ich versuch's jetzt, wenn's schief geht auch egal, ab übermorgen seh ich sie nie wieder" - aber allein bis ich mich dazu durchgerungen habe vergehen bei mir meist Tage..)

  • So gesehen kann ich der Idee, sich mit ihnen anzufreunden, doch was abgewinnen, aber ob ich es könnte bin ich mir auch nicht sicher. Jedenfalls könnte man da, wie von einigen geschrieben, wohl einen umfassenderen Eindruck von der Familie bekommen. Aber man muss wohl der Typ dafür sein (oder sich zumindest denken "ich versuch's jetzt, wenn's schief geht auch egal, ab übermorgen seh ich sie nie wieder" - aber allein bis ich mich dazu durchgerungen habe vergehen bei mir meist Tage..)



    Du findest die Idee gut, stellst aber fest, dass sie für Dich nicht praktikabel ist. Da bist Du nicht allein.


    ....sich im Urlaub mit der einem unsympatischsten Mutter des ganzen Platzes anzufreunden und diese dann - als ehrenamtliche Sozialarbeiterin - zu coachen, damit sie eine bessere Mutter wird - halte ich für eine ziemlich bescheuerte Idee, die auch kaum funktionieren wird. Egal wie assozial und dumm die Frau sein mag, die riecht auf 10km gegen den Wind, was die "freundliche Frau mit dem Kuchen" will. Erfahrungsgemäß spiegeln sich Sympathie und Antipathie auch. Diese Frau wird die Threadstellerin vom Sehen her auch nicht als "potentielle Freundin" ausgemacht haben.


    Die Frage ist doch: ist es möglich, sinnvoll zu reagieren und zwar in einem realistischen Rahmen, der von den meisten bewältigbar ist?

  • Ganz ehrlich, da wird es keinen anderen Weg geben. Wenn mich jmd. in der Situation wo ich geschrieen habe auch noch blöd von der Seite angelabert hätte mit den Worten: "aber man schreit ein Kind nicht an" oder "Sie haben doch nun wirklich unnötigerweise geschrieen" hätte ich folgendes gedacht: Weißt du, perfektsionsMonster, schön wenn dein Leben toll ist und du immer alles gebacken kriegst und immer super reagierst. Bitte. Du Übermutter. Fein. Gibt eben Leute mit Fehlern ...


    Der Kuchen war sinnbildlich gemeint.



    Natürlich ist die Ohrfeige schwierig und irgendwie fühlt man sich dazu berechtigt einzugreifen. Aber alles außer einen genaueren Einblick gewinnen wird zur Ablehnung durch die Mutter führen.


    Anders vll eine kurzfristige Aktion im öffentlichen Raum - man sieht eine Aktion direkt und sagt spontan etwas.


    Geplant - im Geschützen aber doch auch familiären Rahmen ist das doch dann sehr sehr angreifend. Mir hat jedenfalls die Entspannung durch die andere Mama im Urlaub mehr geholfen. Ich hatte endlich 5 min "ruhe" und kam runter. Und die Kinder kamen runter und dann lief es, auch ohne andere Personen, wieder normal ab.


    Da ich selber aber Fehler in der Kindererziehung mache, sehe ich diese Worte wie: Asso und co kritisch. Für mich ist jmd. asso der in zerrissener Kleidung, ungewaschenen Haaren ect. herumläuft. So verwahrlost. Dann wäre das eh ein Fall fürs Jugendamt.


    Wenn es zuviel ist hier im Forum kurz zu beschreiben was einem nun komisch vor kam.. naja. Wie gesagt, die geschilderten Szenen sind imho viel zu kurz um einen Eindruck zu haben.



    Und einzig eine spontane Reaktion hätte vll etwas gebracht: Das klatschen hören und laut sagen: Boah das klang wie eine Ohrfeige, omg. - oder so. Aber das ist eben etwas, dass kommt einfach. Das kann man vorher ja nicht planen. Und falsch ist es nicht, nichts "Zu tun" ...

  • Stimmt Iverna, sowas kann man nicht planen. Mir geht's aber so, dass ich hoffe dann doch in so einer Situation was sinnvoles raus zu bringen, wenn ich oft genug über ähnliche Situationen nachgedacht habe (selber Gedankengang wie warum ich mir manchmal vorstelle, einem Unfall/Herzinfarkt/... zu begegnen. Klingt makaber, ich hoffe halt es hilft dann).
    Deshalb lese ich solche Threads auch oft...


  • Natürlich ist die Ohrfeige schwierig und irgendwie fühlt man sich dazu berechtigt einzugreifen. Aber alles außer einen genaueren Einblick gewinnen wird zur Ablehnung durch die Mutter führen.


    Nein, ich fühlte mich nicht "berechtigt" einzugreifen, sondern eher verpflichtet, dem Kind zu helfen. Generell - und im Urlaub schon gar nicht - habe ich keine Lust, mich mit solchen Themen zu beschäftigen, wenn sie mir zufliegen kann ich sie aber auch nicht ignorieren.



    Da ich selber aber Fehler in der Kindererziehung mache, sehe ich diese Worte wie: Asso und co kritisch. Für mich ist jmd. asso der in zerrissener Kleidung, ungewaschenen Haaren ect. herumläuft. So verwahrlost. Dann wäre das eh ein Fall fürs Jugendamt.


    Ok, die Wortwahl war unglücklich. In meinem hiesigen Umfeld bezieht sich "asso" eigentlich nur aufs Verhalten. Das was Du schreibst ist für mich ungepflegt und wäre wiederum für mich überhaupt kein Anlass, irgendwen zu informieren (schon gar nicht auf dem Campingplatz ;) ).


    Und einzig eine spontane Reaktion hätte vll etwas gebracht: Das klatschen hören und laut sagen: Boah das klang wie eine Ohrfeige, omg. - oder so. Aber das ist eben etwas, dass kommt einfach. Das kann man vorher ja nicht planen. Und falsch ist es nicht, nichts "Zu tun" ...


    Doch ich empfinde es als falsch und ich habe Schuldgefühle dem Kind gegenüber. Vermutlich weil ich selbst als Kind geschlagen wurde und ganz gut nachvollziehen kann, wie das ist, so hilflos zu sein.
    Also nur damit ich das verstehe, ich hätte also hinter der Hecke quasi als Stimme auf dem Off rumpöbeln sollen? Sorry wenn ich das so provokant formuliere, ich finde die Idee eigentlich gar nicht so schlecht. So richtig glücklich wäre ich damit jedoch auch nicht gewesen, aber bisher ist es der für mich noch am ehesten umsetzbare Vorschlag.