Hallo,
Wir haben chaotische Strukturen. Oder ein strukturiertes Chaos?
Wir haben bestimmte Eckpfeiler wie: der morgendliche Ablauf, Abendessen gegen (nicht UM!) 18.30 Uhr usw. Früher gehört auch das Mittagessen zu diesen ungefähren Zeiten, inzwischen essen sie in der schule, Aber ich kann nicht so viele "Regeln" haben, das würde für uns Krampf und dann würde alles zusammenbrechen.
Allerdings finde ich, daß in eurem Nachmittag viel drinsteckt.
HA-machen UND eine ganze Stunde Fernsehen UND rausgehen UND lesen üben UND nach dem Abendessen noch mal TV UND ... Selbst wenn es im Idealfalle reinzuquetschen wäre - mit Kindern hat man nun mal nie den Idealfall.
Wir haben gar keinen TV-Anschluss (Aber Freitags gibt es "Familienkino" = DVD) und Hausaufgaben gibt es bei uns auch keine und trotzdem war unser Nachmittag mit 4 Kindern eigentlich immer zu kurz. Bewundernswert, wer überhaupt mehr unterkriegt als "ankommen, Zeit miteinander haben, ggf. Kinder zu Terminen bringen und das, was ansteht, erledigen".
Ein paar Sachen kann man sicher recht einfach verändern.
Abends noch was essen wollen - Knäckebrot und Butter hinstellen, das können auch Kindergartenkinder schon selber machen. Oder Obst, oder... Die Küche machen wir (bzw. macht die bei uns mein mann) erst, wenn die Kinder im Bett sind.
Kochen: Ich habe eine Reihe von Gerichten, die ich recht schnell zubereiten kann bzw. bei denen ich am nächsten Tag noch was nachnutzen kann. Das spart Zeit. Nebenbei sitzen meistens auch Kidner mit in der Küche, früher haben sie gebastelt, inzwischen reden wir meistens. So ist es gleichzeitig auch Mama-Zeit.
19.30 Uhr finde ich recht früh, zumindest für die Schulkinder, selsbt mein Kind mit dem größten Schlafbedarf ist erst 20 Uhr ins Bett gegangen. Da wäre noch mal Zeit zum reden, zum vorlesen (vielleicht aug gegenseitig, dann wäre gleich das lesen üben mit drin verpackt - aber nur, so lange es Freude macht), für ein Spiel o.ä. (mein inzwischen 15-jähriger fragt mich immer noch jeden Abend: "Mama, kommst du noch zu mir?" )
Unsere Kidner haben sich, als sie jünger waren, immer gleich nach dem Abendessen bettfertig gemacht, danach konnten sie noch spielen (so das Trödeleien eher von der Spielzeit als vom Schlaf abgingen), allerdings durften sie auch schon immer selber entscheiden, wann sie schliefen. Nur toben usw. war dann nicht mehr erlaubt.
Vielleicht verzögern sie weniger, wenn sie wissen, daß ihr, wenn sie fertig sind, noch Zeit miteinander habt und es nicht gleich ins Bett geht?
Aber du kennst deine Kinder besser.
Das dein Sohn traurig ist, wenn alle anderen zusammen im Familienbett schlafen, nur er soll ganz alleine sein, kann ich gut nachvollziehen. Kann man da gar keine Lösung finden?
Wo ist dein Mann in dem Ganzen? Du schreibst, er bekommt nichts mit, kann aber die Kindef mit ins Bett brignen. Wann kommt er denn heim? Und welchen Part könnte er noch übernehmen? Wäre es möglich, daß er dir seinen Plan mal erklärt und du probierst ihn vorurrteilsfrei eien Woche lang aus? Und änderst dann, was nicht geht oder nicht passt?
Wir haben keinen Plan, aber Rituale. Ich kümmere mich nach dem Abendessen um die Kinder (da gibt es kein TV, keinen PC, aber es darf durchaus noch kleines gespielt werden), mein Mann macht, wenn er da ist, inzwischen die Küche sauber. Und wir sind beide fest davon überzeugt, den angenehmeren Part zu haben (Sonst würden wir abwechseln), mit dem Vorlesen, kuscheln... wechseln wir uns dann ab oder teilen uns rein, je nach dem, wie die kdienr ihre Schlafplätze verteilt haben.
Und - ich denke, mit Kindern geht es nicht ganz ohne ein gewisses maß an Chaos. Das gehört irgendwie einfach dazu (und wehe einer erzählt mir jetzt das Gegenteil )
Mit hilft es dann vor allem, für meine Seele zu sorgen (geht am Besten, wenn grad kein Kind da ist). UND den Blick immer und immer wieder ganz bewusst auf das zu lenken, was läuft, das was gut ist, das war ich gut meistere und daruf, wie toll meine Kinder sind.
Denn das übersieht man im lauten, trubeligen Chaos einfach zu leicht und dann sieht man irgendwann NUR NOCH das, was nicht rund läuft. Und das wäre ja schade.