Petition gegen Volkshetze!

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  • Du verstehst nicht, was ich meine: Es geht mir darum, dass es sehr gefährlich sein kann, radikale Splittergruppen nicht ernstzunehmen, ganz egal wann, ganz egal wo. Dabei ist es völlig egal, ob die Oktoberrevolution nun 1917 stattfand - ich wollte damit nur ausdrücken, dass uns die Geschichte bestimmte Dinge lehrt... Aus radikalen Splittergruppen können sich immer auch totalitäre Machtverhältnisse entwickeln. Egal wann und wo. Darum geht es. Darum halte ich die Einstellung "ach, paar Spinner, einfach nicht beachten" für schlichtweg naiv.


    Was ich vorschlage? Mir geht es nicht nur ums Netz. Mir geht es um solche radikalen Gruppen allgemein, die es ja in den verschiedensten Spektren gibt. Mir geht es um den Erhalt unserer Demokratie ganz konkret.


    Gut wäre es z. B., wenn es speziell ausgebildete Einheiten bei der Polizei gäbe, nicht den Murks, der heute da läuft. Und diese Einheiten müssten, wie generell die Polizei in D., von unabhängigen Gremien oder anderen Kontrollenheiten regelmäßig kontrolliert werden (wie es ai ja für die Polizei im Gesamten vorschlägt). Wenn sich eine Seite ganz eindeutig außerhalb unserer Gesetze bewegt die Sperrung erleichtern (und zwar wirklich die Sperrung und nicht irgendein Blödsinn mit Stopp-Zeichen etc.). Das natürlich nur mir richterlicher Anordnung. Eine bessere Vernetzung wenigstens europäischer Staaten bei dem Problem. Eine gut organisierte Polizeieinheit hätte es auch wesentlich einfacher, auf die Hintermänner zuzugreifen.


    Verfassungsschutz würde ich dann übrigens abschaffen, wie sich gezeigt hat, ist dieser aufgrund seiner Entstehungsgeschichte auf einem Auge blind und zudem so undurchsichtig und verfilzt, dass er keinen Platz in einem demokratischen System hat.


    Es ist, egal ob im Netz oder "offline" immer dieselbe Gratwanderung: Natürlich fußt eine Demokratie auf dem Prinzip Meinungsfreiheit. Wenn sich aber bestimmte Meinungen wiederum gegen die Grundprinzipien der Demokratie richten, z, B. gegen die Grundmaxime "Jeder Mensch ist frei und gleich an Rechten", dann muss es einen Punkt geben an dem es heißt "Stopp, bis hierher und nicht weiter." Sonst schafft sich die Demokratie selbst ab. Dieser Vorgang läuft üblicherweise über Gesetze. Und deshalb wäre eine Seite wie das genannte kreuz.net innerhalb aller demokratischer Systeme so wohl nicht möglich. Es hat schon seinen Grund, warum solche und ähnliche Seiten gerne in Staaten mit autoritären Systemen und menschenverachtenden Strukturen gehostet werden.

  • Die Demokratie schafft sich aber auch durch Zensur ab. Wie wäre es denn, wenn man alles erlaubt aber eben auch beobachtet? Wenn man feststellt, dass eine Seite zu einem Anlaufpunkt für radikale Mörder wird oder zum Terrorismus aufruft, dann hätte man einen recht interessanten Anhaltspunkt die Leute zu finden die dahinter stehen. Im übrigen bezweifle ich ernsthaft, dass Kreuz.net die Weltherrschaft anstrebt. Bei anderen Seiten hätte ich da größere Bedenken.

    "The absence of evidence is not the evidence of absence"


  • Es geht doch gar nicht um die Weltherrschaft, sondern darum, ein bestimmtes, hoch undemokratisches Weltbild in unserer Gesellschaft verankern zu wollen. Natürlich ist Zensur im Prinzip auch undemokratisch. Wie gesagt, die alte Gratwanderung der streitbaren Demokratie mit der Gretchenfrage "uneingeschränkte Meinungsfreiheit auch für Menschen mit Meinungen, die den Grundprinzipien der Demokratie zuwider laufen und letzlich auf deren Abschaffung oder zumindest Teilabschaffung zielen?"


    Ob offline oder online, das ist immer eine ähnliche Sache. Aus aktuellem Anlass fällt mir da gerade der spanische Imam ein, der völlig offline in einem Buch schrieb, dass ungehorsame Frauen mittels körperlicher Gewalt auf den rechten Weg gebracht werden müssten und beschrieb, wie man Frauen körperlich bestraft, ohne verdächtige Spuren zu hinterlassen. Der berief sich auch auf seine Meinungsfreiheit. Aber wenn diese Meinung nun einmal den elementaren Grundprinzipien von Demokratie und Rechtsstatt zuwiderläuft, muss man sie eben auch in einer Demokratie entsprechend verfolgen.

  • Ein interessanter Gedanke zumindest. Ich würde aber manchmal ganz gern Bücher von Andersdenkenden lesen oder im Internet verfolgen, betrachte es als Neugier. Ich würde gerne mal "mein Kampf" lesen. Nicht weil ich den Inhalt so klasse finde, sondern weil mich diese Art zu denken interessiert. Für mich ist das auch eine Form der Aufklärung, sich mit Werken zu befassen, die extreme Meinungen vertreten. Wenn du dich damit mal befasst hast, dann kannst du, so finde ich, dich auch besser gegen Indoktrination solcher Gruppierungen zur Wehr setzen. Während meines Abiturs fing ich an die Leute in der Nazizeit besser zu verstehen, weil man sich eben nicht darauf beschränkte uns ständig zu sagen, dass alles ganz schlecht und böse war. Ich lernte über die Musik von damals, über die Mentalität, über die Personen hinter diesen Greultaten. Was man ganz schnell feststellt ist, dass sie so wie wir waren. Heutzutage sagen ja alle immer "miiir könnte das nicht passieren". Aber die Wahrheit ist, doch könnte es.


    Das ist natürlich irgendwie komplex, aber alles was schlecht ist zu vertuschen und zu verschleiern, weil ja jemand folgen könnte ist auch nicht die richtige Wahl.


    Stell dir mal vor man würde solche Schriften in der Schule und unter Aufsicht der Lehrer durchnehmen und diskutieren, eben um den Schülern (man sollte da mal ansetzen) aufzuzeigen wo man sich wie fangen lassen kann. Es sollte wesentlich weniger um historische Werke gehen (mal ehrlich, es interessiert keinen Schwanz, wenn jemand den Geschlechtsverkehrt mit seiner Schwester zelebriert) sondern vielmehr und das aufmerksame Lesen von Informationsschriften. Ich fand jedenfalls Zeit meines Lebens, das Fach Deutsch als völlig überflüssige Zeitverschwendung.


    Ich hoffe das war verständlich so.


    Edit: Ein gutes Beispiel sind auch die so genannten Killerspiele. Zu denen übrigens auch mal WOW gehörte #hammer Angeblich sollen die ja dieses eine Massaker in einer Schule bedingt haben. Inzwischen gibt es diverse Studien, dass das völliger Blödsinn ist. Nicht die Killerspiele machten den Jungen aggressiv, in denke bei verblödeten Schriften kann man das Ähnlich sehen. Jemand der bereits radikal ist, wird sich vielleicht aufstacheln lassen. Jemand der es nicht ist, wird es einfach ignorieren. Ich bekämpfe mit dem Verbot solcher Lektüren also eigentlich nichts.

    "The absence of evidence is not the evidence of absence"


    Einmal editiert, zuletzt von Hobbes () aus folgendem Grund: Nochwas eingefallen

  • Zitat

    Für mich ist das auch eine Form der Aufklärung, sich mit Werken zu befassen, die extreme Meinungen vertreten. Wenn du dich damit mal befasst hast, dann kannst du, so finde ich, dich auch besser gegen Indoktrination solcher Gruppierungen zur Wehr setzen. Während meines Abiturs fing ich an die Leute in der Nazizeit besser zu verstehen, weil man sich eben nicht darauf beschränkte uns ständig zu sagen, dass alles ganz schlecht und böse war. Ich lernte über die Musik von damals, über die Mentalität, über die Personen hinter diesen Greultaten. Was man ganz schnell feststellt ist, dass sie so wie wir waren. Heutzutage sagen ja alle immer "miiir könnte das nicht passieren". Aber die Wahrheit ist, doch könnte es.

    Hier gebe ich Dir Recht. Das Böse tarnt sich oft sehr gut.


    Ich fand meinen Deutschunterricht auch über viele Strecken sehr langweilig. Dabei ist es eigentlich gerade die Aufgabe des Deutschunterrichtes, sich damit auseinanderzusetzen:
    - wer hat den Text geschrieben
    - mit welchem Ziel hat jemand die Text geschrieben - was sind die offensichtlichen, was die unterschwelligen Botschaften?


    Wir haben in Deutsch auch Reden von Nazi-Größen auseinandergenommen - das war ziemlich spannend.

  • Hier gebe ich Dir Recht. Das Böse tarnt sich oft sehr gut.


    Ich fand meinen Deutschunterricht auch über viele Strecken sehr langweilig. Dabei ist es eigentlich gerade die Aufgabe des Deutschunterrichtes, sich damit auseinanderzusetzen:
    - wer hat den Text geschrieben
    - mit welchem Ziel hat jemand die Text geschrieben - was sind die offensichtlichen, was die unterschwelligen Botschaften?


    Wir haben in Deutsch auch Reden von Nazi-Größen auseinandergenommen - das war ziemlich spannend.

    Ich schätze "wir wollen den totalen Krieg" war eine davon ;) das würde mich ja auch mal interessieren.

    "The absence of evidence is not the evidence of absence"


  • Ich denke nicht, dass es verboten ist, Auszüge aus "Mein Kampf" im Unterricht zu behandeln. Das ist ja nochmal was anderes, als wenn es frei verkäuflich in den Regalen liegt...


    Wobei ich da auch unentschieden bin, ob das Verbot es jetzt sooooo bringt oder nicht gerade etwas interessant macht.

  • Ich denke nicht, dass es verboten ist, Auszüge aus "Mein Kampf" im Unterricht zu behandeln.

    Nein ist es nicht, zumindest hätte sich sonst eine Lehrerin strafbar gemacht. Allerdings ist das die einzige die jemals einen Auszug daraus herausgegeben hat. Sie war Musiklehrerin.


    Ich frage mich grade wonach Schriften zensiert werden, gibt es da Richtlinien? Der Hexenhammer ist meines Wissens zum Beispiel frei verkäuflich.

    "The absence of evidence is not the evidence of absence"


  • Zensur darf in D. eigentlich fast ausschließlich unter dem Gesichtspunkt "Jugendschutz" bzw. "jugendgefährdend" erfolgen. Eine zweite Möglichkeit ist auch ein Straftatbestand oder das elementare Verletzen von Persönlichkeitsrechten. In letzterem Fall müssen aber meist nur die entsprechenden Stellen geschwärzt werden (siehe Bohlen-Buch) und das Buch oder der Text darf an sich weiterverkauft werden. Online müssen, soweit ich weiß, dann nur die entsprechenden Textstellen gelöscht werden.