Wir feiern die Feste wie sie fallen.
Wir leben im Rheinland, was bedeutet, dass St.Martin hier eine große Sache ist mit Laternen, Liedern, Umzug, Mantelteilung, Feuer, Weckmänner. Traditionell wird zu St.Martin hier auch "geschnörzt", also von Tür zu Tür gesungen und um Süßes gebettelt. Diese Tradition schwindet aber und meine Kinder haben da auch noch nie mitgemacht, denn nach dem langen Martinszug mit Singen, Feuer und Weckmannessen, sind die Kinder meistens schon viel zu müde und zu voll mit Eindrücken, um dann nochmals losziehen.
Deshalb gehen sie halt lieber an Halloween. Ich sehe die beiden Feste auch gar nicht so in Konkurrenz zu einander. Jedes hat seinen eigenen Sinn und seine eigene Berechtigung. An Halloween geht es darum, dass man sich den eigenen Ängsten stellt (jede Angst ist ja letztlich Angst vor dem Tod), und nichts vertreibt die Angst besser als ein Lachen. An Halloween macht man sich lustig über die Angst. Das finde ich total toll. Und an St.Martin geht es um Barmherzigkeit, das ist genauso toll.
Es fühlt sich durch das Weihnachtsfest ja auch niemand gehindert, nur eine Woche später auch noch Silvester zu feiern.