Linkshänder vor Schuleintritt besonders fördern?

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  • Hallo,

    ich war heute mit meiner Tochter bei der Schuleintrittsuntersuchung. Dabei meinte die Ärztin, dass F. sich mit dem Nachmalen von Formen noch ein wenig schwer tun würde. Ich solle das beobachten und vielleicht noch einmal beim Kinderarzt vorstellen um dann evtl. noch vor Schuleintritt Ergotherapie machen zu können.
    Nun bieten einige Ergotherapiezentren bei uns spezielle Schreiblehrgänge für linkshändische Vorschulkinder an, bei denen Stift- und Handhaltung geübt werden soll.
    Meine Frage: macht sowas Sinn? Oder sollte ich auf eine Einschätzung des KiA warten (der bei so etwas aber eher zurückhaltend ist)? Ich finde zu viel an besonderer Förderung auch nicht sinnvoll, bin aber selbst Rechtshänder und kann nicht einschätzen ob das gut investierte Zeit ist, die meinem Kind hilft. Ich möchte aber auch nicht, das sie denkt bei ihr müsste etwas "verbessert" werden.
    Ein wenig wirr, ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben.

    Danke und liebe Grüße

    Claudia

    P.S. Ich wusste nicht ob das Thema zu Lernwelten oder Kindern gehört, daher hier im Rabencafe. Ansonsten bitt verschieben und Entschuldigung.

  • Diese Schuleintrittsuntersuchung #augen . Bei unserer Tochter hiess es sie hätte kein Mengenverständnis und solle unbedingt üben(weil sie 5 Bälle abgezählt hat und nicht wie aus der Pistole geschossen sagen konnte, es sind 5). Seitdem mache ich mir Sorgen, sie könne nicht rechnen lernen #hammer Wir sollten dann Würfelspiele üben, aber sie mag keine würfelspiele...Nun ist sie in der ersten klasse und hat bis jetzt kein problem auch ohne üben.
    Sie ist auch Linkshänder, hat irgendwann von ihrer Lehrerin ein Knubbel für den Bleistift bekommen und hält den Stift ganz ordentlich. Ich würde so ein Kurs nur machen, wenn ich ganz viel Zeit und Langeweile hätte und sie den Stift ganz komisch halten würde.

  • Hallo,

    Ob so ein Kurs sinnvoll ist oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Ich geh mal davon aus, daß nicht nur die reine Schreibhaltung geübt wird sondern allgemein die Feinmotorik. Ich kann mir schon vorstellen, daß es nett sein kann, wenn ein Profi mal draufschaut, Fehlhaltung korriegiert, bevor sie sich verfestigen, Tipps gibt und das Kind ein bissel gezielt übt. Wenn ein Kind LUST dazu hat. Sonst wird es nur (Kr)ampf und der Druck "gut genug" zu sein beginnt schon vor der Schule.
    Es kommt sicher auch darauf an, wie viele Kinder da sind, wie individuell gearbeitet werden kann.

    Normale Schwungübungen usw. kann man auch zu Hause anbieten (Habt ihr eine Bücherei? IOn den Büchern von Barbara Sattler sind im Anhang oft Tipps)

    Wenn echte motorische Lücken da sind - das abzuklären wäre mir schon wichtig - wird die ein einfacher Schreibkurs aber nicht beheben köönnen, dann bräuchte es individuelle Förderung (bei meinem Größen wäre es wichtig gewesen, die damalige Kinderärztin sah aber leider keinen Bedarf und so kam er erst viel zu spät zur Ergotherapie, die aber trotzdem noch ein Gewinn für ihn war)

  • Danke für Eure Antworten.

    Es gab keine gravierenden Probleme, d.h. sie hat auch keine völlig verkrampfte Haltung und konnte alle anderen motorischen Übungen ganz gut (aber eben nicht "perfekt") . Die Kurse sind meist für 3-5 Kinder gedacht und gehen über 10 Einheiten. Ich kann mich nur aus meinem Schulalltag erinnern, dass die Linkshänder gerade in den großen Klassen mit dem Schreiben so ihre Schwierigkeiten hatten, und weiß nicht ob eine bestimmte Unterlage und Schwungübungen aus Spaß zu Hause völlig ausreichend sind oder ob nicht. #gruebel
    Danke auf jeden Fall für die Denkansätze. Vielleicht hat ja jemand ein Kind, das so einen Kurs besucht hat (die gibt es ja sicher nicht nur bei uns)

    LG Claudia

  • Paul ist auch Linkshänder und er hat in 2 Wochen den ersten Ergo Termin.
    Ich finde es wichtig, dass er vor der Schule eine gefestigte Schreibhaltung bekommt.
    In der Schue wird es ihm nicht beigebracht.
    Und da der Rest der Familie die rechte Hand zum Schreiben benutzt, kann er es sich auch nicht abschauen.
    Ich sehe es aber auch nicht als Problem an, einmal die Woche dafür 30 Minuten zu inverstieren.

  • Bei meiner Tochter (Linkshänderin) hätte es nur Druck und großes Theater erzeugt, weil sie das Gefühl hätte etwas stimmt mir ihr nicht, wenn ich sie vor der Einschulung zu so einem Kurs angemeldet hätte. Aber da reagiert ja auch jedes Kind anders, vielleicht würde es deiner Tochter sogar Spaß machen.

    Ich kann dir nur aus meiner beruflichen Sicht sagen, dass ich mich gar nicht erinnern kann mal einen Linkshänder in der Klasse gehabt zu haben der besondere Schwierigkeiten hatte. Während meiner eigenen Schulzeit gab es LH, die so eine ganz komische Handhaltung hatten, die Hand beim Schreiben oben über der Zeile hielten, weißt du was ich meine? Ich glaube, das war eine Haltung die sich daraus entwickelt hat, dass diese Kinder vermeiden wollten mit ihrer Hand die noch nicht getrocknete Tinte zu verschmieren.
    Heute schreiben die Kinder eh erst mal 1-2 Jahre nur mit Bleistift, und dann gibt es Tintenroller, bei denen nichts mehr verschmiert.

    Was du von deinem Kind schreibst ("ein wenig") hört sich doch recht undramatisch an, ganz ganz viele Schulanfänger haben feinmotorisch leichte bis schwere Probleme, damit ist sie bestimmt nicht alleine nächstes Jahr in ihrer Klasse. Evtl. würde ich die Lehrerin bitten sie so zu setzen, dass sie keinen Sitznachbarn links hat falls sie nicht von selber dran denkt. Und vielleicht noch eine spezielle Schreibunterlage geben oder mit Kreppband auf dem Tisch abkleben, denn LH schreiben besser auf einem leicht schräg liegendem Heft.

    "Man kann einen seligen, seligsten Tag haben, ohne etwas anderes dazu zu gebrauchen als blauen Himmel und grüne Erde." Jean Paul

    Einmal editiert, zuletzt von Cydonia (27. Oktober 2012 um 16:42)

  • Hallo,

    Ich sehe es aber auch nicht als Problem an, einmal die Woche dafür 30 Minuten zu inverstieren.

    Ich finde es auch wichtig, es vor der Schule anzugehen, WENN es Probleme gibt. Aber anonsten sollte Linkshändigkeit heutzutage in den Schulen so normal sein, daß auch die Lehrer ein motorisch normal entwickelndes LH-Kind beim schreiben lernen begleiten können.

    Es sind ja in den seltensten Fällen nur 30 min Aufwand - man hat Fahrzeiten, muss ev. Geschwisterkinder anderswo unterbringen oder dort ruhig halten...
    Wie gesagt, bei meinen beiden Kindern, die echte Schwierigkeiten hatten, habe ich für die Ergotherapie organisiert, was nötig war. Aber nur weil ein Kind Linkshänder ist, würde ich da keinen Grund sehen.

  • Wir werden es wohl machen, weil sie einfach keine Vorbilder hat. Sie legt die Hand noch nicht auf beim Malen und Schreiben und macht noch Faustgriff beim Stift. Ich würde eigentlich noch warten, andererseits können wir es jetzt ohne Druck machen und einfach unter dem Label: "Hey, Du machst jetzt einen coolen Kurs." Dann wird sie Spaß dran haben, so wie am Schwimmkurs, und es kann ohne Druck geschehen, es in einem kurzen Zeitraum können zu MÜSSEN.
    Ich werde nochmal mit der Kinderärztin drüber reden.
    Wir werden auch schauen, ob wir was finden, was speziell auf Linkshändigkeit ausgelegt ist.

    Alleine zu Hause mal würde bei uns nicht klappen, deswegen werden wir es outsourcen. Den Kindergarten halte ich nicht für kompetent, obwohl er sonst sehr gut ist, aber ich glaube, da ist keiner für sowas geschult.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.

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