Hallo!
Vielleicht hat ja jemand hier noch eine gute Idee oder einen Tipp.
Ich erzähle mal kurz den Ablauf bisher... Mein Sohn, drei Jahre alt, ist jetzt zwei Wochen im Kindergarten. Ich war drei Tage komplett mit ihm da. Erst ließ er meine Hand kaum los, dann löste er sich immer mehr, begann allein und mit anderen Kindern zu spielen und alles lief sehr schön, ich war sehr zuversichtlich. Am vierten Tag fuhr ich für 20 Minuten weg, als ich dachte, es wäre ein guter Moment. Da war ich auch schon ungefähr eine Stunde dabeigewesen und mein Sohn war gut angekommen. Es war zu Beginn des Frühstücks, wo alle zusammensaßen und es gemütlich hatten und es eh ein "gutes Programm" gab. Mein Sohn fand es ok, dass ich eben zum Bäcker fahre. Als ich wiederkam, war alles gut. Am fünften und sechsten Tag konnte ich auch ohne Probleme zu dieser Essenszeit wegfahren. Ich verlängerte die Zeit jeden Tag ein bisschen (ca. um ne Viertelstunde jeweils).
Als ich am 7. Tag wiederkam, wurde er gerade getröstet, da er grad ein bisschen geweint hatte, weil es ihm zu lange gedauert hatte und er mich vermisst hatte. War aber ok und er umarmte mich zwar sehr doll und lang, aber dann war er wieder fröhlich. Der 8. Tag war super, ich hab von draussen vom Auto her gehört, wie mein Sohn einen Riesenspaß hatte - ein paar Kinder sind draussen mit Bobbycars rumgefahren und nachher wurde der Sand-Wasser-Spielplatz eröffnet. Er wollte lieber noch bleiben (mit mir dann).
An dem Tag war ich so froh, ich dachte, die Eingewöhnung läuft ja perfekt. Ich hätte dann die nächsten Tage die Zeit gar nicht mehr verlängert, sondern eine Weile so beibehalten und dann erst wieder in ein paar Tagen langsam weiter verlängert. Dann eher so, dass ich morgens nicht soo lange dabeibleibe.
Jedenfalls kam dann der 9. Tag...
Wenn die Kinder morgens ankommen, wird erst freies Spiel gemacht, bis auch alle da sind und noch eine Viertelstunde länger. Dann gibt es einen Morgenkreis, dann das Frühstück, dann meist wieder freies Spiel - manchmal draussen, manchmal drinnen, manchmal teils teils. Beim Morgenkreis und beim Frühstücken blieb ich schon seit drei-vier Tagen gar nicht mehr drinnen dabei, sondern im Flur direkt davor in der Garderobe. War okay.
Ich kam am 9. Tag leider sehr spät mit meinem Sohn an, der Morgenkreis begann direkt, und ich hörte dann von draussen irgendwann, wie 2 Kinder recht resolut und ein bisschen barsch aufgefordert wurden, jetzt bitte mal zu hören und sich hinzusetzen! Ich dachte schon, hui, das kann man auch nett sagen! Mein Sohn war der eine aufgeforderte. Leider kam er dann kurz danach nach Ende des Morgenkreises mit Tränen in den Augen und ganz verstört raus und musste erstmal ganz doll kuscheln. Wenn jemand so mit ihm redet, den er kennt, ist das kein Problem, aber bei jemandem, den er gar nicht richtig kennt, findet er sowas sehr einschüchternd! Kann ich auch verstehen....
Ab da war er sehr anhänglich. Zum Frühstück wollte er nicht rein, wollte mich nicht loslassen, ich sollte auch nicht weggehen/wegfahren. Er fing an zu weinen, es ging dann grad noch so, dann ging ich, aber ich war nur ungefähr eine halbe Std. weg, da kam ein Anruf, ich sollte ihn anrufen, er weint und steckt ausserdem die ganzen anderen Kinder damit an, die gerade so lange dabei sind wie er. Ich nahm dann ein verweintes Kindlein in Empfang
Am nächsten Tag hatte ich dann ein Kind, was Panik davor hatte, dass ich gehe. Bin dann komplett dageblieben. Er ging wohl wieder allein in Morgenkreis und Frühstück, aber sehr froh war er nicht. Danach war er sehr anhänglich. Es hemmt ihn aber auch beim Spielen, wenn ich da bin. Rennt er aus einem Raum mit Schwung und man sieht, er will eigentlich jetzt direkt in den nächsten Raum und hat irgendwas vor, dann sieht er mich im Vorbeilaufen und stoppt und macht nichts mehr Oder ich muss wieder zu jeder kleinen Ecke mit. Ich soll aber möglichst auch jetzt nicht mehr überall sooo präsent sein, laut Kindergärtnerin, weil das die anderen Kinder irritiert, die schon ohne Eltern 2 Std da sind, und das sonst Wünsche weckt, dass ihre Eltern auch wieder da sein sollen. Oder so.
Ich weiß jetzt leider gar nicht so recht, wie ich weiter vorgehen soll
Ich hatte überlegt, die nächsten Tage mit ihm früh zu kommen, dann kann er erstmal "reinkommen", bevor Morgenkreis und Frühstück beginnt. Das hat sich bisher eigentlich als gut erwiesen. Ist nicht ganz einfach, weil er gern lang schläft und wir dann gern langsam die ganze Morgenroutine machen... aber nützt ja wohl fürs erste nichts
Dann vielleicht einfach während Morgenkreis und Essen im Flur da sein und dann vielleicht mit ihm wieder nach Hause fahren? So könnte er sich nochmal in Ruhe mit mir in der Hinterhand (aber doch in der Gruppe auch allein ohne mich) an den Kindergarten und die Kinder und die ErzieherInnen gewöhnen... mit der Option, dann doch vielleicht NACH dem Essen vielleicht zu fahren, wenns gut wirkt? Also nach Gefühl entscheiden? Oder doch lieber erstmal geplant und mit System ne Woche gar nicht mehr ohne ihn wegfahren?
Hauruck und es durchziehen möchte ich nicht, kann ich vor mir auch nicht rechtfertigen, ich muss auch nicht in einen Job zurück wie viele andere. Damit könnte ich es vor ihm auch glaubhaft sagen. Ich bin ja den Vormittag über alleine zuhause und hätte im Prinzip kein Problem damit, wenn er dabei ist.
Anfang Februar ungefähr kommt mein Baby, bis dahin sollte es klappen - also vormittags einfach nur, aber es herrscht kein Zeitdruck. Und es gefällt ihm eigentlich da mit den ganzen Spielsachen und Kindern. Das sind die Gründe dafür, aber eben eher langfristig. Darf also gern dauern. Wenn ich mich auch etwas unter Druck gesetzt von den KindergärtnerInnen fühle, die bisher nicht viel konkretes gegen das lange Dabeibleiben gesagt haben, ist eher so mein Gefühl.