Kollektivstrafen in der Schule

Also es sind die beiden Elternvertreterinnen der Klasse, mit Elternrat haben die nichts am Hut (da bin ich drin )

Mal sehen, wie lange sie das noch sind.

Wobei ich echt nicht weiß wie das mit der schweigenden Mehrheit in der Klasse aussieht.

Meine Meinung ist ja noch am Samstag über den Verteiler gegangen. Danach kamen zwei Mails die mir zugestimmt haben, und dann hat sich der Lehrer entschuldigt und mir auch in einer persönlichen Mail versichert, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt.

Ich schätze die beiden Damen (wobei sie glaube ich nicht ganz alleine waren), haben dem Lehrer auch etwas vorgemacht.
Darum will ich gar nicht an die Schulleitung gehen, weil dann der Lehrer alles abkriegt. Der hat ja auch Mist gebaut, aber er hats eingesehen und sich entschuldigt. Es ist auch ansonsten ein wirklich toller Lehrer - aber wohl vor allem für Kinder wie meine Tochter. Er hat einen guten Draht zu ihr und macht auch viel - in der Klasse geht es aber um Zerstörrung und Vandalismus.

Ich denke darüber nach noch eine Mail zu schreiben, in der ich darauf eingehe, dass die die den ganzen Mist federführend verbockt haben, sich noch nicht gemeldet haben, was ich ziemlich feige finde, was aber auch ins Bild passt.

Aber gerade von Leuten, die so darauf aus sind "hart durchzugreifen" finde ich das schon ein echtes Armutszeugnis.

Sie haben Mist gebaut, da ist zumindest eine Entschuldigung angesagt, und nach ihrem Ansatz auch eine Strafe.

Mein Mann meint, die würden sich nicht mehr trauen etwas zu schreiben. Sie sind ja komplet blamiert.

Die Strafe hat ja auch nicht funktioniert. Da saßen dann am Ende so zwei oder drei Kinder, der Rest ist einfach gegangen.

Das finde ich nun wieder richtig klasse von den Kindern. Auch dass sie die Frau argumentativ so weit in die Ecke gedrängt haben (was wohl sehr schnell ging), dass sie gelogen hat.

Hermine: Ja, der Lehrer hat den Kindern die Strafe mitgeteilt, und dann hat die Mutter Aufsicht geführt. War Teil meiner Auflistung, was sie alles falsch gemacht haben.

Es ist eine schwierige Klasse, das ist keine Frage.

Wobei es schon interessant ist: Es gibt da eine deutliche Tendenz, dass die Eltern die die Aktion totalen Mist fanden, Kinder haben, die sich ok verhalten, und die die meinen, man solle dann eben die Klasse nachsitzen lassen, eher die schwierigen Kinder haben, vor allem die kleinen Mitläufer.

Ist schon auffällig, aber wenn die Eltern keinen moralischen Kompass haben, woher sollen die Kinder ihn dann nehmen?

Liebe Grüße

Shevek

Gestern hat meine Tochter erzählt, dass der Lehrer sich auch bei der Klasse entschuldigt hat.

Das finde ich nun richtig gut von ihm.

Ich berichte nochmal:

Es gab einen Elternabend, allerdings nicht zu dem Thema der Kollektivstrafe direkt, sondern zum allgemeinen Thema der Probleme in der Klasse.

Mein Mann und meine Tochter (sie ist Klassensprecherin) waren dabei, ich musste leider arbeiten.

Es sieht wohl sehr gut aus. Die ganze Geschichte mit der Strafe für alle ging wohl von 5 Personen aus, zu denen die Elternsprecherinnen gehörten, die das dem Lehrer wohl als allgemeinen Meinung der Eltern mitgeteilt haben.

Dass dem einfach nicht so ist, wurde dann aber wohl sehr deutlich klar.

Die Maßnahmen gegen randalieren in der Klasse und ähnliche Aktionen die nun vorgeschlagen wurden sind (laut Mann und Tochter) durchaus sinnvoll und ziehlen darauf die Kinder alle ins Boot zu holen, anstatt sie zu bestrafen - sie kamen wohl im Wesentlichen vom Lehrer (den ich für sehr fähig halte). Töchterchen hat noch den Vorschlag angebracht, mal zu schauen, warum die Kinder sich so verhalten und eher zu gucken, ob es da Probleme gibt und die Kinder Hilfe brauchen.

Nach dem Elternabend kam dann auch die Mutter des schlimmsten Rabauken in der Klasse auf meine Tochter zu um sie nach ihrer Einschätzung zu ihrem Sohn zu fragen. Das spricht sehr für die Mutter, finde ich, und ich schließe darauf, dass man auch mit den Eltern des Jungen arbeiten kann, was ja schon einiges bringt.

Also insgesamt geht das Ganze nun in deutlich konstruktive Bahnen.
Sie haben nun den Klassenraum weihnachtlich geschmückt, und tatsächlich ist es ruhiger geworden. Die Gruppen in der Klasse scheinen sich auch etwas zu mischen, was vermutlich auch gut ist. Da können dann die ruhige Kinder auf die Kinder die Mist bauen mehr Einfluss nehmen.

Was die Eltern mit autoritären Ansätzen angeht: Sie sind einfach in der Minderheit und haben auch das Gesetz gegen sich. Fühlen sich aber eisern im Recht. Sie scheinen gar nicht zu realisieren, dass sie da ein Gesetz gebrochen haben.

Mein Mann meint, dass das doch egal sei, weil sie nicht ausrichten können.

Meine Tochter wurmte etwas, dass sie keine Namen nennen sollte, und damit auch keinen dieser selbstgefällige Eltern mal sagen konnte, was gerade ihr Kind an Mist baut.

Und ich denke schon noch darüber nach, ob ich den Damen Elternsprecherinnen noch mal mitteile, in welche Situation sie den Lehrer gebracht haben (sie legen ja Wert darauf, dass sie den Mist zu verantworten haben).

Liebe Grüße

Shevek

Ich fühle mich von denen auch kein Stück vertreten.

Zum Glück macht meine Tochter auch nichts, weshalb das relevant werden könnte.

Ich finde ihr Verhalten absolut unmöglich. Die entschuldigen sich nicht mal für den Mist den sie gebaut haben.

Nur gut, dass sie keinerlei Handhabe haben.