Rassistische Kacke im Alltag und sonstwo

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  • @Brotsuppe
    Rassismus gibt es in vielen Kulturen und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es generell als überall ok, nur bei den Weissen nicht betrachtet wird.
    Ich hab z.B. in Südafrika, viel Rassismus von schwarzen Südafrikanern gegenüber Menschen z.B. aus Sambia oder Angola erlebt. Das finde ich genau so schlimm. Nur ich lebe in Westeuropa. Und der Rassismus hier richtet sich hauptsächlich von Westeuropäern gegenüber Einwanderer. Und weil ich hier lebe, kann ich hier dagegen etwas tun. Ich kann versuchen die Denke einiger Menschen positiv zu beeinflussen. Was leider selten gelingt.


    Ich habe z.B beruflich viel mit Jugendlichen aus Ex-Jugoslavien zu tun. Viele berichten mir von Diskriminierung im Alltag. Viele dieser jungen Männer werden z.B. wahllos von der Polizei kontrolliert. Den sehr schweizerisch aussehenden Kids passiert das fast nie. Das ist ungerecht.


    Es tut mir leid, aber all deine Argumentation hört sich an, als würdest du den Rassismus bei uns klein reden und verharmlosen. Deine Argumente zusammengefasst sind für mich in etwa:

    • Es gibt auch Weisse die es bei uns nicht gut haben
    • Manchmal werden Weise benachteiligt.
    • In anderen Ländern gibt es auch Rassismus gegen uns.
    • Nicht nur Weisse sind rassistisch


    Das mag alles stimmen, aber das bedeutet doch nicht, dass wir gegen allfällige Missstände bei uns nicht entschieden vorgehen sollen.

  • Zitat eines schwarzen muslimischen Freundes: Weiße sind meistens noch voll nett. WEnn du mal richtig Rassismus erleben willst, geh mal in die Moschee und frag die Araber, was sie von den Schwarzen halten...


    Allerdings ändert das nichts daran, dass es da eine Menge Probleme gibt. Ich habe lange Stipendiaten für die Uni betreut. Während zB die Asiaten meist keine Probleme hatten, Wohnungen zu finden, haben für die Afrikaner (zumindest die schwarzen unter ihnen...) im Regelfall wir Wohnungen gesucht, weil die sich sehr schwer taten. Und das im relativ Fremdenfreundlichen Ba-Wü

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Rassismus ist immer scheiße und sollte immer angegangen werden. Ich bin nur über das ,,Weiße sind immer und überall privilegiert'' gestolpert und wollte das diskutieren. Da ging es nicht darum, etwas kleinzureden, sondern zu schauen, ob die Aussage so wie sie dasteht stimmt.

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    • Offizieller Beitrag

    Nee, in meiner Gefühlswelt gibt es sowas wie Thai/DER Schwarze/slawisch nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass es das bei den meisten menschen sehrwohl gibt. Das aber nur bei den weißen davon als rassistisch wahrgenommen wird. Oder so ähnlich.

    Ich glaube, das ist Wahrnehmungssache - natürlich gibt es Rassismus überall. Ich erlebe es ehrlich gesagt nicht, dass es nur bei Weissen rassistisch wahrgenommen wird, aber das ist vielleicht auch umgebungs- und umfeldbedingt.
    (in akademisch-geisteswissenschaftlich-historisch-politisch eher linken Kreisen ist das eher mal Thema, naturgemäss)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich hab letztens zum Thema Israel einige Videos geschaut und war ziemlich überrascht, dass ein nicht unerheblicher Teil tatsächlcih glaubt, es gebe so etwas wie das jüdische Volk. Also genetische Verwandschaft. Und auch dieses: ich bin zu einem drittel jüdisch, finde ich extrems eltsam. Das ist ne Religion... entweder man bekennt sich zu der Religion und KOnfession oder eben nicht. Wie kann ich denn als Atheist zu einem drittel jüdisch sein?


    Es gibt in Israel ja auch schwarze Juden, die auch als Nachfahren Abrahams angesehen werden. Ich weiß gerade nicht mehr, wo sie herkamen. Aber im Gegensatz zu ihren direkten Nachbarn im Ursprungsland sind sie natürlich mti den französischen, russischen, israelischen Juden verwandt... #gruebel

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  • ich bin zu einem drittel jüdisch, finde ich extrems eltsam. Das ist ne Religion... entweder man bekennt sich zu der Religion und KOnfession oder eben nicht.

    Öhm, wer bestimmt denn, dass es sich um eine Religion und nicht um eine ethnische Gruppe handelt? Es gibt halt auch viele Menschen, die finden, dass es sich um eine Nation handelt. Oder um eine ethno-religiöse Gruppe. Die Grenzen zwischen unterschiedlichen Gruppen (religiös, kulturell, linguistisch) sind da eben SEHR fließend. Wenn jemand nun nicht religiös ist, sich aber der Gruppe zugehörig findet, was dann?


    Das gibt es ja in anderen Kulturen auch. So viele Menschen in Deutschland sind nicht christlich getauft, gehen nicht in die Kirche aber fühlen sich dem Kulturkreis zugehörig (feiern Weihnachten und Ostern, haben ein Grundwissen zu christlicher Mythologie, kennen die Musik und Kunst). Religionszugehörigkeit hat doch immer wenigstens eine religiöse und eine weltlich-kulturelle Ebene.


    (Das ist auch wissenschaftlich wirklich schwer zu messen, welche Gruppen es überhaupt in einer Gesellschaft gibt und wann sich Menschen welchen Gruppen zugehörig fühlen. Das ist nämlich auch nicht so, dass es da nur eine Identität gibt. Man kann sich schon je nach Situation als Europäer fühlen oder als Muslim oder als Bayer oder als Deutsch-Türke oder als Ausländer).

  • nun ja, das jüdische ist eine Religion, die keine Mission betreibt, Du kannst im Prinzip nur "vollwertiger" Jude sein, wenn deine Mutter Jüdin ist. Das hat schon eine starke genetische Prägung.

    #rose Sohn (2/92), Sohn (2/97), Tochter (8/01)


    "Das Vorhandensein eigener Kinder, unabhängig von ihrer Zahl, stört die Reinheit des theoretisch-pädagogischen Denkens erheblich"
    G. Laub

  • Brotsuppe,


    wenn Dich das Thema interessiert, dann kannst Du ne Menge im Netz finden zum Thema Offene Religionen (zB Christentum) & Stammesreligionen (zB Hinduismus). Ganz verkuerzt ist das Judentum eine Misch-Form, dh man ist automatisch durch Geburt juedisch, wenn die Mutter Juedin ist, man kann aber auch zum Judentum konvertieren.


    "how do you spell God" von Rabbi Marc Gellman & Monsignor Thomas Hartman ist zum Thema auch eine ganz gute Einsteiger Lektuere.


    LG Tina

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wir Schweizer haben ja noch den "Heimatort" im Ausweis. Also der Ort, von dem der Vater meines Vaters, meines Vaters, meines Vaters, usw. stammt. Der wird vererbt.


    Mein Heimatort ist ein Dorf im Kanton Schwyz.
    Aufgewachsen bin ich in einer Stadt im Kanton Zürich.
    Seit 8 Jahren wohne ich in einem Dorf in Katon Thurgau.


    Wenn ich also gefragt werde: "Was bist du"


    Dann kann ich je nach dem Antworten, denn keine Antwort wäre falsch.


    Rechtlich: Schwyzerin
    Prägung: Zürcherin
    aktuelle Lebenssituation: Thurgauerin


    Ein Stück weit kann ich es mir also schon aussuchen, zu welchem Ort ich mich persönlich zugehörig fühle.


    Die andere Frage ist natürlich, wie nimmt mich mein Umfeld wahr. Wie ordnen sie meinen Dialekt zu, wie passt meine Religionszugehörigkeit dazu, habe ich auch andere Verbindungen zu dem Ort (Familie, Freunde)


    Und natürlich gibt es auch Vorurteile innerhalb der verschiedenen Kantonsgruppen, ich wurde im Thurgau begrüsst mit dem Ausspruch, "das ich wenigstens nicht so hässlich zürchere" (ich habe durch meine Eltern einen Schaffhauserdialekt)


    Natürlich kann man das nun auf grössere Verhältnisse umrechnen. Mein Mann ist in Deutschland geboren, hat einen kanadischen Pass, wohnt in der Schweiz und hat seit einigen Jahren auch die Schweizer Staatsangehörigkeit.
    rechtlich: kanada, Schweit
    Prägung Deutschland
    Gefühlt: keine Ahnung, mal mehr dies, mal mehr das.


    Er "darf" sich selber aussuchen als was er sich bezeichnet. Das andere ist, wie ihn sein Umfeld sieht. Er wird oft als Deutscher wahrgenommen, was er ja rechtlich gar nicht ist.

  • danke mrs smith. mir war das wirklich komplett neu. ich kenne Religion wirklich nur als Glaubensbekenntis, zu dem man eben wechseln kann oder dem man auch abschwören kann.

    #post - #post - 3 - 4 - #post - #post - 7 - #post - 9 - #post- 11 - 12 - #post - #post - 15 - 16 - 17 - #post- #post - 20 - 21 - 22 - 23 - 24

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    • Offizieller Beitrag

    Ja, bei "uns" bunten Hunden sieht man die Absurdität dieser Zuschreibungen besonders gut...


    Ich nehme mich selbst als durchaus österreichisch wahr, aber auch ein bisschen zürcherisch, Fremde hören in erster Linie die Ostschweizerin bei mir und das italienische hat auch seinen Platz...
    Aber das sind Familien/Essen/Kultur/Sprachzuweisungen. Ginge es nach "Blut und Boden" sähe die Sache anders aus... Da wäre ich jetzt nicht gerade Norbert Hofers Lieblingsösterreicherin, was ich rein rechtlich gesehen ja auch nicht bin.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Gerade beim Judentum ist das eine echt spannende Situation, finde ich. Denn da geht es ja nicht nur um eine Religion, sondern auch eine Volksgruppe, die zwar über die ganze alte Welt verteilt lebte, wenn man jetzt mal Richtung Mittelalter zurück guckt, sich aber sehr getrennt gehalten hat. Man hatte eine eigene Sprache, eigene Bräuche, kleidete sich anders, heiratete nur untereinander, war wegen seiner Zugehörigkeit zu dieser Gruppe anfeindungen ausgesetzt und hatte oft sehr weitreichende Kontakte mit Juden in anderen Ländern. Da ist schon verständlich, dass man sich als Jude aus Köln eher mit dem Juden aus Nizza, St. Petersburg oder Mailand verwandt sah als mit dem nicht-jüdischen Kölner Nachbarn.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Gerade beim Judentum ist das eine echt spannende Situation, finde ich. Denn da geht es ja nicht nur um eine Religion, sondern auch eine Volksgruppe

    Oder bei den Jesiden.
    Um Jeside/Jesidin zu sein, müssen beide Elternteile Jesiden sein. Man kann auch nicht zum Jesidentum konvertieren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Jesiden

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ist auch oft besser. NOch schlimmer sind die geflochtenen Frisuren, die erzeugen nämlich bei weißen ganz schlimmen Sonnenbrand auf der Kopfhaut, gegen den Schwarze halt nun mal imun sind

    Das ist aber nicht korrekt. Auch Schwarze benötigen Sonnenschutz und können sich die Haut verbrennen. Nur nicht so schnell wie Menschen mit hellerer Haut.


    Was mich nochmal interessiert: Kann man anhand meiner Gene wirklich feststellen, woher meine Vorfahren kamen?

  • Man kann sich sehr wohl dem Volk der Juden zugehörig fühlen ohne religiös zu sein.



    Ich hatte heute eine Begegnung:
    ein schwarzer auf der Rolltreppe vor uns, meine Tochter fragt mich "kommt der aus Afrika?"
    ich "das kann ich nicht wissen, er kann auch aus Deutschland kommen"
    sie "aber er ist schwarz"
    er dreht sich um "ich komme aus Deutschland, aber meine Eltern aus Angola"

  • Klärt mich mal auf: ist "Schwarzer" sprachlich ok? Ich habe mal gelernt, dass es "Farbiger" heißt?

    Keine Ahnung was gerade PC ist. Aber vom Verstand her: farbig sind wir ja auch, oder sind wir einheitlich weiß am ganzen Körper? Nee.


    Folglich wäre Schwarz das Pendant zu Weiß.


    Edit:
    Oder anders, ein Bekannter von mir ist einen winzigen Touch dunkler als sog. Weiße und bezeichnet sich als Schwarzen.