Hausstaubmilben Allergie - wie geht man damit im Alltag um

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  • Hallo!


    Bei meiner 9-jährigen steht es fest, dass sie hauptsächlich und vor allem anderen dominierend auf Staubmilben allergisch ist. Ich habe gleich bereits hier liegende Antimilbenbezüge (Polyuretan, vor 9 Jahren von AOK mal geliefert, aber kaum benutzt) gewaschen und überzogen. Aber wenn ich mich im Kinderzimmer so umgucke, wird es mir richtig schlecht. Wie und was kann ich machen, um Staub zu reduzieren?
    Wir haben einen grossen KLeiderschrank, der auch Türen hat; Gott sei dank - den werde ich morgen mal leeren und aussaugen und dann die ganzen Klamotten reinsortieren, inklusive herumfahrender Kleidungsstücke)
    dan gibt es noch Spieleregal - das wird auch abgesaugt, das sind Kisten von IKEA, mit einsortierten Spielzeugen, aber das Regal ist offen und somit staubanfällig
    Dann gibt es noch absolut rote Zone - Bücherregal, offen, von IKEA - also von allen Seiten offen, dass Zimmertechnisch neben dem Bett steht (1m Abstand), weil es sonst nirgends reinpasst. Wir haben hier ein sehr grosses Zimmer im Altbau


    Was kann ich denn nun noch machen?


    ich lüfte jeden Tag und im Winter wird dieses Zimmer auf 18-19 Grad gehalten


    was sind Eure Erfahrungen mit dieser Art Allergie, die kaum verhindert werden kann? Kann man es desensibilisieren? Hat jemand von Euch positive Erfahrungen mit dem letzten? Mein HA lehnt es ab, Allergologe ist ja natürlich dafür. Ich habe keine Ahnung, ob es sich lohnt, da es bis zu 5 JAhre dauern kann #weissnicht

    Masha mit 4 Bärchen
    #female 05/96 #female 09/00 #female 09/04 #female 10/07
    Das Glücklichsein ist einfach - zufrieden zu sein mit dem, was man hat und sich so zu akzeptieren, wie man ist

    Einmal editiert, zuletzt von masha ()

  • Wir leben einfach damit.


    Die größte Erleichterung (ich bin gegen Hausstaub auch allergisch) hat uns ein guter Staubsauger (Dyson Allergy mit HEPA-Filter) gebracht.
    Da kann man auch die Bücher mal absaugen.


    Was ich echt bereue ist Laminat im Wohnzimmer. Irgend ein Depp empfiehlt immer noch zu erst alle Teppichböden rauszureißen. Bei uns hat das alles nur verschlimmert. Denn bei jedem Gang durchs Zimmer wird bei glatten Böden der Staub aufgewirbelt, bei Teppich nicht. Jeden Tag alles saugen schaff ich nicht. Im Wohnzimmer hab ich jetzt wieder nen großen Teppich unterm Sofa und dem Tisch und bei den Laufwegen.


    Ansonsten regelmäßig das Bettzeug waschen. Mit den Überzügen sollte es schon deutlich besser werden.

  • Normalerweise bezeichnet die Hausstaub-Allergie ja die Allergie gegen die Hausstaubmilben (bzw. deren Ausscheidungen). Das ist schon recht hilfreich, der Staub als solches ist es nicht- auch wenn es gut ist, wenn sich davon nicht zuviel ansammelt.
    Ich bin selbst auch recht stark betroffen, lebe aber recht uneingeschränkt damit mitlerweile. Ich habe auch offene Regale, sogar im Schlafzimmer. Ich schau halt, dass ich alles regelmäßig feucht abwische.
    Bettzeug ist bei mir das wichtigste, ich habe nur waschbares Zeugs (also auch die Decken und Matratzenauflagen), das auch regelmäßig bei 60 Grad gewaschen wird. Dafür verwenden wir keine Encasings, zu umständlich.
    Laminat fand ich auch ungünstig, wir haben das Glück, überall Dielenböden zu haben. Niedrigfloriger Teppich ist auch okay.
    Sofas sind noch schwierig, ich spare auf ein (gebrauchtes) Ledersofa. Und Übernachtugen anderenorts gehen eigentlich nur im Zelt mit dem eigenen Schlafsack. In Gästebetten habe ich meine schlimmsten Nächte verbracht...
    Kissenschlachten usw. finden ohne mich statt, auch als Kind schon.
    Beim Staubsauger empfiehlt sich ein HEPA-Ausblasfilter, beim Roomba ist der aber mMn nicht nötig, der Roomba bläst nicht so stark raus wie der normale Bodenstaubsauger.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


  • Bei uns brachten die Encasings für alle (!) Betten schon eine enorme Erleicheterung, bzw. die Matratzen und die Kissen haben die Schutzbezüge, die Bettdecken kommen normalerweise alle zwei Wochen bei 60° in die Maschine und werden durch den Trockner gejagt, da überlebt nichts. Bettwäsche wird alle 2 Wochen gewechselt, ICH benutze dazu oft Nasensalbe, die ich mir fett in die Nasenlöcher schmiere und danach ausschnaube, hilft auch.
    Und meine Rettung: Nasonex-Spray, ohne würde ich keine Luft bekommen. Sohn ist mittlerweile auch drauf angewiesen.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Regale etc regelmäßig feucht abwischen damit kein Staub aufgewirbelt wird und getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer aufbewahren, am Besten zum umziehen etc in einen anderen Raum (Bad) gehen. Denn: die Milben ernähren sich nicht von Staub sondern von Hautschuppen. Die fallen ständig an, und werden vor allem beim Umziehen, Kämmen etc im Raum verteilt. deshalb wenn möglich diese Dinge im bad oder anderem Raum erledigen.

  • Mir haben die Encasings auch sehr viel gebracht! Keine dicken Augen mehr am Morgen... besserer Schlaf...


    Seit 3 Jahren mache ich außerdem eine Desensibilisierung. Im Vergleich zu den D. gegen Pollen, die ich vor langer Zeit mal gemacht habe, geht es sehr langsam voran und meine Reaktionen sind stärker.
    Aber ich merke eine deutliche Verbesserung der Symptome! So konnte ich zuvor nicht lange Staub wischen, ohne angeschwollene dicke rote Hände zu bekommen. Das geht mittlerweile problemlos.

  • Wichtig ist, das Bettzeug immer mit 60 Grad zu waschen, denn 40 Grad tötet die Milben nicht ab! Wenn es sehr stark ist, sollte man auch bei Kleidung wenn möglich mit 60 Grad waschen. Dazu wurde mir empfohlen (ich habs aber noch nicht ausprobiert, obs hilft kann ich dir in ein paar Wochen sagen) für die Bettwäsche spezielles enzymfreies Waschmittel zu verwenden, da diese Enzyme oft die Allergie verstärken. Und so ein Allergiefilterstaubsauger hilft auf jeden Fall auch. Ich persönlich habe allerdings auch gute Erfahrungen damit gemacht, statt Teppich Parkett zu haben. Ganz optimal aber halt unrealistisch wäre, ihr zieht um in einen Ort der über 2000 Meter Höhe liegt, da überleben die Viecher nicht.


    Meine Mutter macht jetzt schon länger Desensibilisierung (4 Jahre?) und kommt damit gut klar (braucht mittlerweile zB kein Asthmaspray mehr!), ist allerdings wirklich ne langwierige Sache. Ich fang gerade erst an. Aber gerade bei einem Kind finde ich es lohnt sich! Denn wenn man nichts tut werden Allergien ja oft eher stärker leider.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Ach so, Densensibilisierung habe ich 4 jahre gemacht ohne Erfolg...

  • hallo und vielen Dank!


    wir haben überwiegend Parkett, ausser Küche und Bad (PVC), im KiZi liegt noch zusätzlich ein Kurzhaarteppich, eigentlich weil winters der Boden so kalt ist, damit die Kinder trotzdem auf dem Boden spielen können. Der bleibt auch vorerst, auch wenn nciht mehr in Bettnähe


    Wegen der Desensibilisierung: ist die Reaktion auf Allergene einem Kind zu zumuten oder eher nicht? Mein HA meinte, Spritzen tun weh, Tropfen rufen herftige allergische Reaktion im Mund, Erfolg ist eh anzuzweifeln, alleine weil es so lange dauert und weil die Allergien sich in dieser Zeit sicherlich verlagern werden. Mein Mann stimmt dem zu, er machte als Kind DS und erfolglos. Was würdet Ihr, als Mütter der Allergikerkinder raten?


    Gruss
    masha

    Masha mit 4 Bärchen
    #female 05/96 #female 09/00 #female 09/04 #female 10/07
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    • Offizieller Beitrag

    Desens! Unbedingt!
    (die Erfahrungen Deines Mannes will ich nicht im Abrede stellen, aber es hat sich viel getan unterdessen in der Desens-Therapie - Erfolgsquote ist heute weit über 80%)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Die Encasings sind schon der wichtigste Schritt, die helfen meiner Tochter enorm. Staubsauger mit HEPA-Filter ist auch gut. Und nicht so viele Plüschtiere im Bett und wenn dann am besten nur solche, die man bei 60° waschen kann. Falls das Lieblingsplüschtier nicht heiß waschbar oder gar nicht waschbar ist, hilft auch das Plüschtier für 3 Tage in die Gefriertruhe zu legen, das tötet die Milben, und ggfs. anschließend noch bei 30° oder von Hand zu waschen, um den Milbenkot wegzukriegen.

  • ja, wir haben uns schon von vielen Tieren verabschiedet, sie schläft nur noch mit einem Sterntalerbären. UND seit gestern endlich keine Klamotten im Bett #finger . Zuvor konnte ich sie einfach nciht davon abbringen #weissnicht
    Ok, dann warte ich auf das Ende der Diagnosefindung (ob Asthma oder nicht), uns stehen noch Blutanalyse auf IsE-Antikörper, Röntgen und wahrschenlich Provokationstest #kreischen bevor.


    #danke

    Masha mit 4 Bärchen
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    Einmal editiert, zuletzt von masha ()

  • Hallo!
    ein kleines Update hier: Tochter hat nur Milbenallergie (Prick und Antikörper-Bluttest), die asthmatische Beschwerden hervorruft, ansonsten minimal Hund, Bäume und ganz winzig Gräser (Prick). Gerade eben bei Arzt hat man beschlossen, die Desensibilisierung zu versuchen und zwar als Spritzen (erste 6 Wochen jede Woche, dann 4 Wochen - alle 2 Wochen, danach 1 mal/ Monat, später dann 1 mal/3 Monaten). Bezahlt habe ich nur 4.50 pro Jahr, Die Spritzen kommen per Spezialtransport zu mir nach Hause, dann geht es los. Ich bin schon gespannt, wie alles klappt


    ich werde mich auch checken lassen und hoffe, er würde mich gegen Katzenallergie desensibilisieren


    Seit wir das ganze Bett mit Allergiebezügen überzogen haben, hat die Kleine keine Asthma mehr #banane


    jetzt muss ich nur noch Milbenspray kaufen - 2 mal/Jahr sprühen und anschliessend Matratze aussaugen

    Masha mit 4 Bärchen
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  • Wir machen nix besonderes außer das wir keinen Teppich haben und schon alleine wegen unserer Hündin keine offenen Regale haben. Federbetten und -kissen haben wir trotzdem (ohne wärs zu kalt) und sonst achten wir drauf das alles waschbar ist.

  • sensibilisieren 3 Jahr, hat recht gut geholfen. Milbenkotdichte Bettwäsche ( Decken, Kissen, Matratzen) Bezüge. Im Schlafzimmer steht nur das Bett und 2 Nachttische. Sonst nicht mehr. Man kann gut alles saugen und wischen. Keine Haustiere, Lüften jeden Tag. Spray habe ich zwar gekauft, nicht benutzt. Da zuviel Chemie drin ist. Es war von 10 Jahren furchtbar, jetzt ist fast alles vorbei. Asthma auch vorhanden, aber viel Fahrrad fahren und richtige Atemtechnik hilft dabei gut.

  • Wir leben einfach damit.[7quote]
    Sohn J. auch.


    [quote='Sarsaparille','index.php?page=Thread&postID=700474#post700474']Was ich echt bereue ist Laminat im Wohnzimmer. Irgend ein Depp empfiehlt immer noch zu erst alle Teppichböden rauszureißen. Bei uns hat das alles nur verschlimmert. Denn bei jedem Gang durchs Zimmer wird bei glatten Böden der Staub aufgewirbelt, bei Teppich nicht.


    Diese Erfahrung kann ich bestätigen. Ich finde es auch ziemlichen Schwachfug, Teppich rauszunehmen. Der bindet den Staub relativ gut. Ich habe ihm extra einen Teppich reingelegt, denn er hat ebenfalls Laminat und das war übel.


    Sohn entscheidet selbst, wann ich seine Bettwäsche und Laken wechseln soll. Das sagen ihm seine Augen. Ansonsten hat er den Milbenüberzug und der hat schon das meiste an Problemen reduziert. Aber Sohn hat diese Allergie auch nicht in einem hohen Grad. Deshalb hat bei uns der Arzt die Desensibilisierung erst mal hinten an gestellt und will sehen, was die übrigen Maßnahmen bringen.
    Sohn hat keine weiteren Probleme als tränende, juckende, rote Augen davon.


    Gruß

  • Ich habe selbst eine Staubmilbenallergie.


    Zentral sind die Encasings für ALLE Kissen, Decken und Matratze. Kuscheltiere oder Wolldecken müssen regelmäßig 24 Stunden in die Gefriere. Und trotzdem unbedingt mindestens 1x die Woche Bettwäsche wechseln. Encasings alle 3 Monate bei 60 Grad waschen.


    Idealerweise nicht selber saugen oder staub wischen. Das macht mein Mann und ich verlasse dabei den Raum. Entsprechende Staubsauger bringen auch schon Erleichterung.


    Keine Polstermöbel, das sind die reinsten Staubfänger.


    Ich mache seit 2 Jahren eine Desensibilierung gegen Pollen und Gräser und es ist viel viel besser geworden. Nicht jeder Arzt ist diesbezüglich auf dem neuesten Stand, unbedingt zum Allergologen gehen! Meine Desensibiliesirung läuft oral und ist echt eine super Sache.


    Auf keinen Fall nichts tun. Das haben meine Eltern getan und ich hab dafür Asthma bekommen und alles andere viel zu spät erst als Erwachsene. :(


    Kinderärzte oder Allgemeinärzte sind da wirklich keine Experten. Wusste ich leider auch lange nicht.....

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • ja, wir sind jetzt bei einem Allergologen und ich fühle mich da wohl. Auf jeden Fall macht er jetzt Injektionen-Desens, ich überlege mir noch, mich selbst gegen die Katzenhaarallergie zu desensibilisieren und auch meine grosse Tochter, die auch gegen Milben allergisch ist, ist aber tief in der Pubertät und fÜr solche banale Themen, wieDesensibilisierung nicht erreichbar ist. Ich warte erstmal die Anlaufphase bei der Kleinen ab und dann...


    mit Encasings läuft es schon ganz gut, viel viel besser, als davor, wo nur Matratze geschützt war #flehan

    Masha mit 4 Bärchen
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  • Super! Geht die Hyposensibilisierung nicht auch oral? Gerade bei Kindern doch angenehmer?


    Alles Gute!

    2 Sternchen † August 2011 und † Februar 2013 zwei Kinder: eine Tochter *17.2.2009 einen Sohn *23.3.2014 #herzen
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  • Desens oral heisst hier JEDEN Tag, wenn es hoch kommt FÜNF Jahre lang - und es gibt auch lokale allergische Reaktion darauf - also eher unangenehm und man darf es nicht vergessen :( ich kenne mich da leider sehr gut, was das betrifft


    Spritzen dagegen sind so: die ersten 6 Wochen - jede Woche (also 6 mal), die folgenden 4 Wochen - alle 2 Wochen (also nur 2 mal), danach - alle 3 Monate. Das ist schon besser

    Masha mit 4 Bärchen
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