Ferber ich mein Kind in die Kita?

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  • Hallo liebe Raben,


    ich brauche Rat und Denkanstöße.


    Unser kleiner Sohn wird im Oktober drei Jahre alt und ist von Geburt an sehr sensibel und bedürfnisstark.


    Daher hab ich mich auch gefreut als Ende August die Kita losging. Es ist die gleiche Einrichtung wo auch der große Bruder schon war und sogar die gleiche Gruppe.


    Anfangs war alles okay. Die Eingewöhnung läuft nach Berliner Modell und wir waren die ersten sechs Kitatage gemeinsam für jeweils zwei Stunden dort.
    Er hat auch mal gespielt und ich konnte im Raum rumlaufen oder mal kurz in die Garderobe an meine Tasche.


    Die Erzieherinnen haben leider nicht so sehr Kontakt zu ihm aufgenommen. Die eine machte immer mal Angebote aber er hatte Angst vor ihr und die andere die eigentlich seine Gruppenerzieherin ist war mit einem anderen neuen Kind beschäftigt der nach sechs Wochen immernoch weint. Die zweite Gruppenerzieherin die er ganz nett fand war nun erstmal zwei Wochen im Urlaub.


    Ich bin also die meiste Zeit mit ihm dort rumgelaufen und habe geschaut ob wir was zum spielen finden.
    Nach ein paar Tagen wollte er dann allerdings gar nicht mehr spielen sondern zerrte mich nur an der Hand durch die Räume.
    Wir waren dann auch mit im Garten und er wollte nicht nach Hause gehen und war traurig wenn die Zeit um war. Spielen tat er aber auch dort nicht.


    An Tag 7 fingen die Trennungen an und ich war ehrlich gesagt froh drum weil ich es sehr anstrengend empfand ihn dort immer wieder zum spielen zu animieren.
    Anfangs sollte ich 10 min mal ne runde spazieren gehen, am nächsten Tag 20 min und bis Ende der zweiten Woche war ich dann eine Stunde weg.


    Er hat natürlich geweint wenn ich ging und wollte sich festklammern aber es war dann die eine Erzieherin die er nicht so sehr mochte da und nahm ihn auf den Schoß und versuchte ihn abzulenken.


    In der dritten Woche wurde dann von eine auf drei Stunden mit Mittagessen gesteigert und es fing an das er nicht mehr in die Kita wollte.
    Jetzt ist die dritte Woche vorbei und es ist furchtbar.


    Zeitweise wurde er nachts wach und weinte er will nicht in die Kita. Wenn ich ihn abhole ist er erstmal gut drauf aber schon abends fängt er an zu sagen das er nicht in die Kita will oder auch das ich mitkommen soll. Morgens macht er die Augen auf und sagt sofort er will nicht hin.


    Ich bin fertig mit den Nerven :( er hängt furchtbar an mir, Papa darf nichts mehr machen und er kuschelt furchtbar viel.


    Er tut mir wahnsinnig leid und nun ist es nachts um vier und ich liege wach und weiß nicht was ich tun kann. Alle sagen mir ich muss nun durchhalten und er wird sich dran gewöhnen.


    Ich dachte das er sich in der Kita schnell beruhigt und dann zwischendurch nur kurz traurig ist aber nun kam die Erzieherin auf mich zu und sagte mir er würde noch viel weinen. Er lässt sich zwar ablenken aber dann kommt die Trauer wieder. Er sagt immer Mama soll kommen und ihn holen :(


    Was soll ich tun?


    Mein Mann will das ich bald arbeiten gehe aber ob bzw. wie schnell ich was finde weiß ich ja auch nicht.
    Mir tut die Zeit vormittags allein total gut aber wenn ich weiß er ist traurig dort dann kann ich ja auch nicht den Kopf frei kriegen.


    Nun habe ich fast drei Jahre lang alles getan damit er sich geborgen und sicher fühlt und nun bringe ich ihn jeden Morgen dort hin und mache ihn unglücklich.


    Danke fürs lesen.


    Liebe Grüße

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • So in etwa haben die Erzieherinnen die Kiga Zeit meines mittleren kaputt gemacht.....
    Erklärung war sie bauen so einen Bezug zum Kind auf. Ich hab ihn dann oft Wochen lang daheim gelassen, weils nicht mehr ging... Und schlussendlich mit gerade 5 komplett raus genommen.


    Eigentlich ist die Basis, dass dein Kind gerne in den Kiga geht bereits zerstört...
    Ihr hättet euch mehr Zeit lassen müssen.
    Er hätte sich allein im Kiga bewegen müssen und sich eine lieblingserzieherin aussuchen sollen und ein paar Kinder zum spielen.


    Vielleicht könnt ihr nochmal von Null anfangen?
    Aber ich denke der Kiga ist dafür schon viel zu negativ behaftet...
    Bei meiner kleinen wurde am schnuppertag im selbigen Kiga auch verlangt dass ich gehe und sie hat bitterlich geweint und ist zwei Monate nur an mir geklebt.
    Seit letzter Woche gehen wir gemeinsam für zwei Tage a zwei Stunden gemeinsam in einen anderen Kiga wo die Mamas erst den Raum verlassen, wenn das Kind wirklich gerne hingeht und bereits vertrauen zu den Erzieherinnen hat und das auch schafft.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Wir würden auch wieder von vorne beginnen.
    Aber wir würden euch auch anrufen...mit welcher Begründung rufen sie denn nicht an?

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

    • Offizieller Beitrag

    Ich nerv mich immer, wenn ein strikter Zeitplan als "Berliner Modell" verkauft wird. Da geht es doch in erster Linie um den Beziehungsaufbau, nicht um "an Tag 7 ist die erste Trennung".


    Verstehe ich das richtig, Du hast keinen akuten Zeitdruck?
    Dann würde ich jetzt auch einen Stopp reissen und MIT den Erzieherinnen ein neues Eingewöhnungskonzept besprechen - lies Dir vorher nochmal das Berliner Modell nach "Tätigkeiten" auf seiten der Erzieherinnen und auf Deiner Seite durch (ich habe ja nur Säuglinge eingewöhnt, da gehts vor allem über Pflege, füttern und schlafen).


    Ich war aber sehr schnell zur Deko an der Wand degradiert - Spielangebote sollten von der Bezugserzieherin und später von den Kindern und anderen Erzieherinnen kommen, nicht von Dir.
    (Logisch, mit Mama oder Papa fände wohl jedes Kind die Kita noch cooler).


    Ich finde es super, dass Du Dir Gedanken machst und gerade weil Du noch Zeit hast, ist es immer noch möglich, einen guten Betreuungsgrundstock zu legen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich denke auch, dass die Trennung viel zu früh kam.


    Ich hab auch so ein ähnliches Kind wie du und hab sie mit 3 eingewöhnt. Ich bin 3 Wochen lang den ganzen Vormittag (& Mittagsessen) über mit ihr dagewesen, und dann haben wir erst mit Trennung angefangen. Es war auch kein Problem, den Bezugserzieher zu wechseln. Ich hab nach zwei Tagen angesprochen, dass ich den Eindruck habe, dass sie mit Y viel schneller warm wird als mit X, die Erzieher haben das auch so gesehen und da wurde einfach gewechselt. Sie hing viel an mir dran, und wenn gerade Luft in der Kindermeute war, kam der Bezugserzieher dann zu ihr und hat sie angespielt. Das waren oft nur kurze Aktionen - zusammen eine Kordel drehen oder sowas, aber es wurde darauf geachtet, dass es eine Aktivität ist, die ihr Spaß macht. Trennungen haben wir "von hinten" angefangen: erst das Mittag alleine, dann den halben Vormittag und Mittag alleine, dann ganz alleine - und erst, als klar war, dass sie angekommen ist und sich einfach nicht von mir wegtraut, solange ich da bin. Die frisch eingewöhnten Kinder schwirren auch immer um die Erzieher rum und helfen ihnen ganz viel (Brot austeilen, Obst mitschneiden, ...), und finden dadurch recht gut auch zueinander und wenn sie so weit sind, zu den anderen.


    Von daher, besonders da du Zeit dafür zu haben scheinst: Rede mit den Erziehern, fahrt einen Gang zurück, bestehe darauf!

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Eigentlich kann die Eingewöhnung doch gar nicht funktionieren wenn es keine Bezugserzieherin gibt??
    Bei uns ist eine Erzieherin gerade für Lars zuständig und zwar die ganze Zeit die ersten Tage. ich saß nur in der Nähe als Sicherheit.


    Vielleicht solltet ihr wirklich nochmal bei Null anfangen und vorher mit denen reden, das wirklich eine Erzieherin für ihn zuständig sein sollte...

    LG, Melli
    _____________________________________________________________________


    Ronja (07/05) #herzen
    Hannah (02/08 ) #herzen
    Lars (12/12) #herzen


    Mein blog: made by melli

  • Ich nerv mich immer, wenn ein strikter Zeitplan als "Berliner Modell" verkauft wird. Da geht es doch in erster Linie um den Beziehungsaufbau, nicht um "an Tag 7 ist die erste Trennung".


    Jupp. Berliner Modell heißt: Wir schauen aufs Kind und wenn es eben 2 Wochen für den Beziehungsaufbau braucht, dann ist es so. Man schaut am Tag 4 durchaus mal ob das Kind sich schon von Mama trennen läßt aber max. für 10 min. Außerdem hat das Kidn 1 Erzieherin die sich ausschließlich um das Kidn kümmert und nicht 3 Erzieherinnen die sich nicht richtig kümmern.
    Kröti hat den Kontakt zu ihrer Erzieherin laaaaaaaaaaaaange gebraucht.
    War sie nicht da, ging gar nix und ich hab sie wieder mitgenommen anfangs.
    Kröti hat von der Hand ihrer Erzieherin dann langsam Kontakt zu den anderen Erziehern aufgenommen. 1 Erzieherin gab es, da hat sie 1 Jahr gar keinen Kontakt aufgenommen und wenn die Kröti übernehmen wollte, habe ich gebeten, dass sie ne Kollegin holt. Fand sie doof, sie dachte ich hab was gegen sie. #augen Ich hab ihr versucht zu erklären, warum Kröti nicht zu ihr will und sie ablehnt aber so ganz hat sie es nie verstanden.
    Wir habe übrigens nach 4 Wochen Eingewöhnung nochmal von vorn angefangen, weil bei Kröti trotz richtig guter Eingewöhnung nix mehr ging. Es gab keinen nachvollziehbaren Grund. Insgesamt haben wir über 6 Monate eingewöhnt. Sie war damals 4 Jahre und hätte die Kita nicht wirklich nach Berliner Modell - wir schauen aufs Kind- gemacht, wäre das ganze hoffnungslos gescheitert.

  • Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank für eure Antworten.


    Ja ich habe ansich ordentlich Zeit. Mein Mann drängt zwar das ich schnell arbeiten soll aber ich kann nicht arbeiten gehen wenn ich nicht sicher bin das meine Kinder gut betreut sind. Ich persönlich habe mir daher bis Ende des Jahres eingeräumt um bis dahin erstmal den Kleinen gut einzugewöhnen.


    Die Idee mit dem erneuten Start der Eingewöhnung finde ich gut. Ich habe mir jetzt auch schon überlegt mit seiner Gruppenerzieherin zu sprechen, denn sie versteht das Problem durchaus wie sie mir erklärt hat. Sie musste damals einen ihrer Söhne auch wieder aus der Kita nehmen und blieb noch zwei Jahre mit ihm zu Hause weil nichts ging.


    Also anrufen würden sie. Aber nur wenn er sich in rage weinen würde und sich nicht ablenken ließe. Das war bisher aber nicht der Fall.
    Ich denk er wird sich bemühen sich anzupassen weil er so schüchtern ist :(


    Eine Erzieherin gibt es in seiner Gruppe die er gut findet. Sie hat sich anfangs auch immer mal mit ihm beschäftigt und sie war bisher die Einzige mit der er von sich aus gesprochen hat aber leider ging sie ja nach der ersten Eingewöhnungswoche in den Urlaub. Wir waren auch drei Wochen später dran mit der Eingewöhnung, wahrscheinlich ist das deswegen kollidiert.


    Ich werde das am Montag mal besprechen wenn ich irgendwie Zeit finde. Eventuell braucht er ja auch erstmal zwei Wochen Pause und dann starten wir neu mit der sympathischen Erzieherin zusammen.. keine Ahnung aber ich mache das davon abhängig wie das Gespräch verläuft. Ich weiß nicht genau wie offen die dort sind.
    Hier ist es sowieso schon die Ausnahne überhaupt das ein Kind drei Jahre zu Hause ist.


    Zur Not suchen wir eben eine neue Kita und machen dann nochmal von vorne, sonst kriegen wir Beide einen Knacks :(


    Ich danke euch für eure Erfahrungen und Anregungen. Ich werde mir auch dieses Berliner Modell nochmal ansehen, ich dachte das die hier in Berlin ja wissen müssten wie man das am besten umsetzt.


    Ich habe auch bei Dr. Posth nochmal was über die sanfte Loslösung gelesen und werde das so anregen.


    Lieben Gruß

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • Liebe Dropsnase,


    das klingt doch nach einem guten Plan;-).


    Für mich hat das, was bislang seitens Kindergarten gelaufen ist, nix mit Eingewöhnung zu tun. Dass Du Dich selbst um Dein Kind kümmern, es zum Spielen animieren musstest, das ist doch total absurd. Eingewöhnung heisst doch, dass die Erzieher langsam aber sicher Kontakt herstellen, Vertrauen aufbauen und die Eltern nur als "Backup" im Hintergrund bleiben bzw. immer mehr in den Hintergrund treten. Wenn sowas aus welchen Gründen auch immer von der Einrichtung nicht leistbar ist, muss eigentlich die Eingewöhnung verlängert oder verschoben werden. Und das muss der Kindergarten von sich aus erkennen und ansprechen und nicht trotzdem auf eine Trennung drängen! Gut, dass Du da so reflektiert bist... Etwa so (natürlich in freundlich...) würde ich das auch kommunizieren und mir da auch nicht einreden lassen, das Kind müsse da jetzt durch - ohne Bezugsperson wird es sich vermutlich nicht einfinden können.


    Kannst Du das vielleicht auch nochmal in Ruhe mit Deinem Mann besprechend? Es klingt ja ein bisschen durch, dass Eure unterschiedlichen Meinungen darüber, wann Du wieder arbeiten solltest, Dich zusätzlich unter Druck setzen. Und wenn Du Dich diesbezüglich (auch unbewusst) unter Druck gesetzt fühlst, ist es für Dich natürlich auch schwieriger, die (hoffentlich dann richtige) Eingewöhnung entspannt zu begleiten...

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Danke auch für deine Antwort Lametta.


    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so recht was wichtig bei einer guten Eingewöhnung ist. Da hilft mir deine Antwort nochmal weiter.


    Beim Großen musste ich damals wegen spontanem Ausbildungsbeginn die Eingewöhnung im Schnelldurchlauf machen was natürlich nicht geklappt hat aber er musste dann einfach dort bleiben :( Er hat auch nie eine Bindung zu den Erziehern aufgebaut und ging nicht gern. Diesmal wollte ich alles anders machen und nun ist es doch wieder schief gegangen.


    Mein Mann ist insgesamt schon auch der Meinung das der Kleine erst eingewöhnt sein muss aber ich denke er hat sich das alles einfacher vorgestellt. Er merkt aber natürlich auch wie sehr der Zwerg verändert ist momentan und leidet auch ein wenig mit.
    Ich werde das mit ihm nochmal genauer besprechen wie er das inzwischen sieht.


    Lieben Gruß

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • Hallo Dropsnase,


    ich kann sehr mit dir mitfühlen, ich stecke nämlich in der Eingewöhnungszeit und bin hier auch recht unsicher.
    Ich habe unter "Kinder geschützter Bereich" auch dazu erst ein Thema eröffnet.
    Mich hat gerade berührt, dass du schriebst, du hättest das Kind drei Jahre bei dir gelassen, um eine gute Bindung etc aufzubauen und nun ist dir das passiert.
    Ich denke, dennoch dass das eine Erfahrung ist, die du machen solltest und dein Kind auch, von der du nur lernen und profitieren kannst.
    Nun weißt du, was euch gut tut und was nicht.


    Ich würde auch das Gespräch suchen, allerdings im Vorwege genau überlegen, was du eigentlich sagen/erreichen willst und was du dir von den Erzeherinnen wünschst. Meine Erfahrung ist ja nun gerade, dass die Erzierhinnen es bequemer finden, wenn die Mutter möglichst schnell verschwinden, auch wenn das Kind sich nicht einfindet.
    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass "verhaltensauffällige" Kinder deutlich mehr aufmerksamkeit bekommen, als die schüchternen oder zurückhaltenden.
    Das ist mir schon das Jahr davor aufgefallen, als wir mit einer Tamu anfinden.
    Ich habe mein Kind ja auch "erst" mit 3 zur Tamu gegeben und finde es immer noch richtig. 3 Tage die Woche reichte meiner Tochter völlig, dafür hat sie aber auch länger gebraucht um rein zu kommen.
    Ich würde auch erstmal eine Pause einlegen, damit ihr wieder zur Ruhe kommt und dann sehen, wie es sich für dich anfühlt.
    Letztendlich ist vorerst dein Gefühl zur Einrichtung und der Erzieher das entscheidene.


    Toll, dass du dir die Zeit für dein Kind nimmst.
    Ich hatte nun in meiner Gruppe gesehen was du beschreibst. Das Mädchen war auch drei. Es schrie wie am Spieß als Mama ging, trat und stampfte. Die Erzieherin hat sie toben lassen, war anwesend und danach hat sich das Kind mit der Situation abgefunden.
    Das ist ein Weg, aber nicht meiner. Da ich mit meiner Tochter nun schon seit 3 Wochen unterwegs bin, sehe ich das Kind nie lachen oder fröhlich.
    Es weint immer wenn Mama geht und danach geht sie sogar noch in die Mittagsbetreuung. Ich finde das viel zu früh, für so ein kleines und auch schüchternes Mädchen, aber das hat die Mutter für sich entschieden.
    Für mich ist es auch sehr schwer für meinen Weg einzustehen und hier selbstbewusst dahinterzustehen, ich wünsche dir viel Kraft.


    #knuddel

  • #knuddel
    Mir geht es gerade genauso. Ich gebe meinen Kleinen morgens weinend ab. Und ich habe solche Angst um die gute Bindung, die wir jetzt 3 Jahre lang aufbauen konnten, da wir wirklich immer auf sein Weinen reagiert haben.
    Allerdings sagen mir die Erzieherinnen, dass er dann gut gelaunt spielt und mitmacht, wenn ich weg bin.
    Aber morgens protestiert er, weint und läuft mir weg, weil er nicht in den kiga will... Die letzten 2 Wochen musste ich ihn rein tragen, er nähert sich nicht mehr freiwillig der Tür.


    Ich denke mittlerweile, wir sollten unseren Weg weitergehen, einfach das tun, was sich in dem Moment richtig anfühlt. Das kann manchmal auch bedeuten, dass er beim Abschied weint. Ich versuche darauf zu vertrauen, dass ich schon die Notbremse ziehen werde, wenn es für ihn zu schlimm wird.
    Was anderes bleibt mir zur Zeit nicht übrig, denn ich schwanke täglich zwischen "der kiga tut ihm gut und er braucht unbedingt andere Kinder und erwachsene" und "ich kann ihm das nicht antun, ihn dort hinzu bringen, obwohl er sich wehrt und weint".

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Hier noch eine Stimme für neu beginnen! Sprich mit der Erzieherin und bleib erstmal wieder ein paar Tage komplett dabei. Wie viele andere hier finde ich es auch sehr ungünstig, dass du in der Kita quasi dein eigenes Kind bespaßt. Das ist nicht deine Aufgabe und auch nicht Sinn der Eingewöhnung. Du sollst als sicherer Hafen für dein Kind dort sein, ihn aber sonst machen lassen. Wenn er neugierig ist, wird er allein auf Erkundungstour gehen und wenn der "Raum" dafür vorhanden ist, können sich die Erzieherinnen dann auch Mühe geben Kontakt zu ihm herzustellen. Bist du immer an seiner Seite, wird es schwierig.


    Nimm also ein Buch oder eine Zeitschrift mit oder setz dich einfach nur so ein eine Ecke und bleib dort. Biete ihm kein Spielangebot und sag ihm, dass du dort bist und nicht gehst, er aber gerne mit den anderen Kindern spielen darf. Da müssen aber trotzdem die Erzieherinnen mitziehen und ihm auch Angebote machen, ihn versuchen ins Spiel zu integrieren, etc. Es ist ja quasi eine Art Übergabe der Verantwortung von dir zu ihnen, da muss schon eine Hand erst greifen, bevor du mit beiden loslässt.


    Bei uns im Kindergarten ist es damals gut gelöst worden, indem die Erzieherinnen meinem Mann (er hat die Eingewöhnung gemacht) einfach was zu tun gegeben haben. Er dann dann gewerkelt, geputzt, auf dem Gelände gearbeitet,... das machen sie wohl immer so. So sind die Eltern da und ansprechbar, wuseln aber nicht um die Kinder rum und geben den Erzieherinnen so Gelegenheit sich um das Kind zu bemühen und in Kontakt zu kommen. Für mein auch ziemlich sensibles und schüchternes Kind hat das sehr gut gepasst. :) War wir aber sicher auch den tollen Erzieherinnen zu verdanken haben.

  • Ganz abgesehen vom behutsamen Eingewöhnen macht aber auch die eigene Einstellung viel aus. Wie wahrscheinlich alle Eltern lernen müssen, haben unsere kleinen eine feine Antenne dafür wenn es uns mit der Situation nicht gut geht und reagieren entsprechend.


    Ich hatte das bei der Eingewöhnung meines Sohnes. Ich hatte so Angst vor dem Abgeben und Gehen, dass es für mich zum Krampf wurde, was sich natürlich auf meinen Sohn (damals 1 1/2 Jahre alt und wirklich interessiert am Spiel mit anderen Kindern) übertrug. Die eine Woche waren es Tränen über Tränen bei uns beiden. Die Woche drauf habe ich versucht meine eigenen negativen Gefühle loszulassen. Sprich ich habe versucht nicht ans Abgeben zu denken und habe den gesammten Weg zur Kita gesungen und Späße gemacht. Dann ging es plötzlich sehr viel besser.
    Ich muss aber dazu sagen, dass bei uns die Situation nie ganz verfahren war und er laut Kindergärtnerin auch spätestens 5 Minuten nach der tränenreichen Trennung aufhörte zu weinen und gerne mit den anderen Kindern spielte. Ich habe sogar am Anfang im Flur gewartet bis ich gehört habe dass er nicht mehr weinte, um mich selber zu beruhigen. Dass er sich dort wohl fühlte, habe ich aber auch gemerkt wenn ich ihn abholte, und er sich fast weigerte mitzukommen weil noch dies oder jenes erledigen musste.


    Vielleicht ist das ein weiterer Punkt auf den ihr schauen solltet, wenn ihr noch mal neu anfangt; gebt eurem Kind das Gefühlt, dass ihr mit der Kindergartensituation vollkommen zufrieden seid, und das dass alles vollkommen in Ordnung ist... oder noch mal anders Formuliert; wenn das Kind spürt, dass ihr euch extrem unwohl damit fühlt es abzugeben, wie soll es denn dann anders reagieren als mit Panik...


    Ich möchte damit nicht sagen, dass ihr selber schuld seid, wenn es nicht läuft, nur dass ihr auch einen Beitrag dazu geben könnt dass es besser wird.
    Und ganz konkret zu der Beschriebenen Situation; ich habe den Eindruck, dass die fehlende wirkliche Bezugsperson für eurer Kind der größte Knackpunkt ist? Da anzusetzen scheint mir am sinnvollsten.


    Ich wünsche euch eine baldige Entspannung der Situation.

    Liebe Grüße


    PS wenn die Groß- und Kleinschreibung nich passt, bin ich gerade einhändig

    Einmal editiert, zuletzt von haenje ()

  • Ich bin auch darüber gestolpert, dass Du aktiv spielst und quasi zur Verfügung stehst. Und ich kann mir vorstellen, dass gerade das kontraproduktiv ist.
    Bei der Eingewöhnung würde ich so passiv wie möglich sein. So, dass Du gar nicht zum Kindergarten dazugehörst.
    Bei meinem Sohn bin ich als er dann eingewöhnt war nie in den Raum gegangen sondern hab ihn an der Gruppentür verabschiedet So hat er mich nie als Bestandteil gesehen. Das ist sein Raum.


    Vielleicht könntet ihr nochmal neu starten und Du bekommst irgendwelche Aufgaben zu tun, so dass Du anwesend aber nicht verfügbar bist.

  • Hallo ihr,


    lieben Dank auch für die neuen Antworten. Ich lese jede und eure Anmerkungen und Erfahrungen helfen mir wirklich weiter.


    Also, ich hab heut früh mit der Erzieherin gesprochen und sie war auch sehr offen und meinte auch das es wohl mit der Eingewöhnung nicht geklappt hat bisher. Ihre Idee war nun auch die Eingewöhnung neu zu starten und so war ich wieder dabei.


    Der Zwerg klebt natürlich an mir und sobald eine Erzieherin zu ihm kommt weint er weil er denkt ich gehe jetzt.


    Er hat sich dann aber mit in den Stuhlkreis gesetzt und sogar mitgemacht.
    Im Garten wollte er dann auch nichts so recht machen und so sind wir dann nach Hause gegangen. Er lehnt jede Kontaktaufnahme seitens der Erzieherinnen ab.
    Das war ja leider schon beim ersten Mal so.


    Ich habe das Gefühl das es ihn beeinträchtigt wenn ich dabei bin weil er auf die Angebote der Kinder und Erzieher gar nicht eingehen kann...


    Mein Mann meint es wäre vielleicht von der Sache her schon sinnvoll wenn ich bald wieder gehe aber das ich ihn dann abhole solange sie noch im Garten sind weil es dort am besten geklappt hat und wenn ich kam lief er rum und war soweit zufrieden.


    Was meint ihr?
    Ansonsten werde ich ab morgen wirklich nochmal zurückschalten und ihn nicht mehr bespielen. Ich werd ein Buch einpacken und lesen und dann schaue ich mal ob ihm irgendwann langweilig wird.


    Alles nicht so einfach... aber ich finde es positiv das die Erzieherin da gleich so offen war.


    Lieben Gruß

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • Ja ich war ein wenig überrascht das sie gleich so dafür war weil die Erzieher auch schon älter sind aber die sind wirklich offen und ich kenne sie ja auch noch vom Großen damals.


    Aber nun ist die Frage natürlich wie es weitergeht. Die Erzieherin meinte auch das sie nicht so recht weiß wann sie mich dann wieder wegschicken soll weil sie ja nicht wollen das der Kleine mit Panik dahin kommt und sogar schlecht schläft.


    Mir fehlt die freit Zeit nun Vormittags natürlich auch weil gerade das ja der Grund war weshalb er in die Kita gehen sollte. Ich bin einfach durch nach den anstrengenden drei Jahren und der Kitastress gibt mir gerade den Rest...


    Vielleicht hat ja jemand noch einen Tipp zum weiteren Vorgehen.


    Lieben Gruß

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • Meine Große ist auch so eine, die lange an mir klebt und anfangs schwer von mir wegkommt.

    Ich hab dann immer darauf aufmerksam gemacht, was die anderen Kinder machen, und manche Kinder kamen von alleine zu mir (ich hatte ein Baby dabei) und mit denen hab ich mich dann unterhalten oder etwas gespielt, dass meine Große etwas mit denen in Kontakt kommt. Nach einer Weile "kannte" sie dann ein paar Kinder. Der Erzieher kam auch immer mal auf 2-3 Worte mit ihr vorbei, und ich habe mit ihm gequatscht, und er hat sie ab und zu angeschäkert. Nach 3 Wochen hatte ich dann den Eindruck, dass die Leute keine Fremden mehr sind, aber sie kam trotzdem nicht wirklich von mir weg. Da haben wir dann mit Trennung angefangen, aber immer erst, wenn sie vom Erzieher in eine Tätigkeit verwickelt war (bei XY helfen z.B.) - da war es dann absolut okay, dass ich gehe. Wenn sie gerade Leerlauf hat, darf ich nicht gehen.

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  • Liebe Dropsnase,


    ich finde es auch gut, dass die Erzieher einsehen, dass eine erneute Eingewöhnung Sinn macht! Zum weiteren Vorgehen: es ist klar, dass Du die freie Zeit am Vormittag dringend benötigst, das kann ich sehr gut verstehen. Aber trotzdem würde ich dazu raten, jetzt noch einmal geduldig zu sein und Zeit in eine "wirkliche" Eingewöhnung zu investieren. Sowas kann auch im Normalfall einige Wochen dauern und bei Eurem Sohn ist ja (nicht durch Eure Schuld!) einiges schief gelaufen, was die Sache nochmal verlängern kann.


    "Richtige" Eingewöhnung geht für mich so (so haben wir es bei unserer Tagesmutter gemacht): Ihr bleibt zusammen im Kindergarten, Du hältst Dich aber im Hintergrund. Die Bezugserzieherin versucht langsam, in Kontakt zu Deinem Sohn zu treten - geht auf ihn zu, macht ihm attraktive Spielangebote etc.. Da hat sie es natürlich nun schwer, weil er schon misstrauisch ist, dass Ihr ihn alleine lasst. Diese Phase kann also einige Zeit in Anspruch nehmen. Dann, wenn schon etwas Kontakt da ist, versuchst Du, mit kleinen Trennungen anzufangen (mal auf Toilette gehen, was aus dem Flur holen, danach dann in einem anderen Raum sein, dann mal etwas außerhalb der KiTa erledigen und so fort). Immer mit Ankündigung und wenn es klappt: gut, wenn nicht: nochmal ein bis zwei Schritte zurück. Falls er weinen sollte und sich von der Erzieherin trösten läßt, wäre das für mich ok, ein wenig Abschiedsschmerz darf schon auch sein, wichtig ist, dass er soviel vertrauen hat, sich trösten zu lassen.


    Das ist natürlich zeitintensiv und anstrengend, aber dafür hättet Ihr dann ein "richtig" eingewöhntes Kind, welches nicht Gefahr läuft, Trennungsangst etc. zu entwickeln. Und Du könntest bestimmt auch entspannter sein, als wenn Du zu Hause ständig darüber nachdenken musst, ob es dem Kleinen gut geht.


    PS: Du hast ja auch schon Dr. Posth erwähnt, ich finde ihn nicht immer, aber was das Thema angeht wirklich gut. Vielleicht kannst Du Dich ja noch etwas verstärkt einlesen...

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches