Legasthenie/Nachteilsausgleich-was steht meinem Sohn zu?

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  • So, nach einer ewigen testerei ist es endlich durch. Mein Sohn ist ein hochbegabter Legastheniker, der das größte Problem im Leseverständnis hat.
    Er bekommt mehr Zeit bei den Tests und Rechtschreibfehler werden nicht gewertet. Das ist Standard löst aber nicht sein eigentliches Problem, nämlich das er nicht wirklich versteht wie er die gestellte Aufgabe lösen soll...
    Es gibt viele Möglichkeiten, aber es ist immer mit extra Arbeit von Seiten des Lehrers verbunden...
    Stegreifaufgaben komplett mündlich anstatt schriftlich, die Aufgaben vorlesen waren meine Vorschläge.
    Am Montag hab ich einen Termin beim Rektor und möchte gewappnet sein und das bestmögliche für meinen Sohn erreichen.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Lautes Vorlesen der Aufgaben mache ich bei einer Stegreifaufgabe vor Beginn für alle immer. Somit ist den LRSlern geholfen und mehr Arbeit macht es auch nicht.
    Das könntest du vorschlagen.

  • Hm... Das ist 6. Klasse Gymnasium....
    Da wird nix mehr vorgelesen....
    Stegreifaugaben generell mündlich abfragen finde ich sinnvoll.
    Ich habe leider das Gefühl dass wenn es um Mehrarbeit geht behauptet wurde, dass das nicht machbar ist.
    Meine Freundin meinte "Kind ans pult und vorlesen"

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  • Echt???
    Finde ich toll!
    Hier macht das niemand...
    Aber Benny müsste ja nach dem vorlesen die Frage erst mal beantworten und dann die nächste Frage vorgelesen bekommen usw.
    Einmal alles vorlesen ist in dem Fall nicht so hilfreich.
    Was gibt es denn noch für Hilfsmittel beim leseverständnis?

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  • Texte und Aufgaben vor dem Bearbeiten vorlesen lassen würde mir auch als erstes einfallen.
    In klasse 9 hatte ich mal eine hochgradig legasthene Schülerin, der habe ich längere Texte vor der Arbeit auf Band gesprochen, außerdem durfte sie bei Lektüren die Hörbuchversion verwenden. Beides war auf die Dauer aber wenig praktikabel. In höheren Klassen werden die Arbeiten aber auch die Unterrichtsmaterialien zunehmend textlastig.
    Ihr solltet also dringend die Lesefähigkeit deines Sohnes fördern, sonst wird er ganz massive Probleme bekommen. Eine Abiturprüfung mit mehreren Wahlaufgaben hat bis zu 15 Seiten Text - da muss man lesen können, sonst ist man aufgeschmissen.
    Gibt es LRS-Förderlehrer an eurer Schule oder habt ihr einen Förderstützpunkt an einer Nachbarschule? Wenn sich in der schule niemand findet, der Ahnung hat, gibt es am zuständigen Regierungspräsidium Fachberater, die sich auskennen.
    Habt ihr körperliche Ursachen ausgeschlossen, insbesondere an den Augen? Mir würde z.B. Winkelfehlsichtigkeit einfallen oder andere Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen, die sich manchmal schon mit so banalen Dingen wie andersfarbigem Papier ausgleichen lassen.
    Es gibt massenweise Übungsbücher und Literatur, die auch Hilfestellungen wie Leselupen etc. Vorschlagen. Hilfreich wäre da halt auch die Ursache zu finden um die richtigen Fördermethiden finden zu können. Ich kann gerne mal ein paar Literarurtipps raussuchen, bin allerdings nach 3 Jahren Elternzeit nicht mehr auf dem neuesten Stand.
    Aus welchem Bundesland kommt ihr?

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Moose danke für deine ausführliche Antwort.
    Mein Sohn liest durch seine hochbegabung durchschnittlich gut.
    Er versteht auch längere Texte oder Geschichten.probleme hat er bei Aufgabenstellungen.
    Er liest sehr "schlampig". Verändert Wörter oder lässt welche aus.
    In einer Schulaufgabe führt das wiederum dazu, dass er die Aufgabe gar nicht versteht oder eben falsch.
    Ganz furchtbar findet er auch lückentexte in einer Fremdsprache.
    Ich befürchte die Aufgaben aufzunehmen macht hier kein Lehrer.
    Gesundheitlich wurde alles abgeklärt. Er hat Augen wie ein Adler.

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  • Das klingt kompliziert.... Vielleicht würde helfen, wenn er Zeitverlängerung bekommt? Hat meinem LRS-ler in der 9. letzens den Kopf gerettet, weil er die Aufgabenstellung auch die ganze Zeit nicht verstand. Dann fiel der Groschen, weil er noch was Zeit zum Nachdenken hatte.

  • Interessieren dich die Erfahrungen einer Mutter, deren erstes Legasthenie-Kind sich gerade durch die Mittlere Reife (Bayern) gewurstelt hat?
    Allerdings fürchte ich, das, was ich zu erzählen habe, ist nicht gerade das, was du zu hören hoffst.


    Mein Sohn ist normal begabt, hat sich Rechtschreibung im Laufe seiner Schulzeit einigermaßen passabel erarbeitet, liest aber nach wie vor enorm schlecht.
    Über den normalen Nachteilsausgleich hinaus hatte er jedoch nie irgendwelche Hilfen/Hilfsmittel.
    Und er hätte auch gar keine haben wollen. Ihm war das so schon Sonderstellung in der Klasse genug.


    Was die Fremdsprachen betrifft, hat dein Sohn Anspruch darauf, dass die mündlichen und schriftlichen Noten 1:1 gewertet werden; irgendwann gibt es dann auch mal einen "speaking test", also eine mündliche Schulaufgabe.


    Aber letzten Endes wird ihm nix anderes helfen, als dass er sich durchbeisst, dass er übt, übt und nochmals übt, die Aufgabenstellungen langsam, gründlich und richtig zu lesen.


    Denn, wie ich gerade gefunden habe

    Zitat

    Die Berücksichtigung einer Lese- und Rechtschreibschwäche endet in der Regel spätestens mit Abschluss der Jahrgangsstufe 10.


    Quelle


    Und er wird sich immer wieder im Leben mit Prüfungssituationen auseinandersetzen müssen, wo niemand Rücksicht auf sein Handicap nimmt, sei es die Führerscheinprüfung, mein Sohn hat z.B. eine Schiedsrichterlizenz, für die eine schriftliche Prüfung notwendig war.


    Ach ja, die Augenprobleme, die moose ansprach, können mit den Standardtests beim Augenarzt oder Optiker nicht unbedingt diagnostiziert werden (Stichworte: Prismenbrille, getönte Brille).
    Aber damit hast Du Dich ja sicher schon auseinandergesetzt?




    Edit Gartenprinzessin:
    Standardmäßig gibt es nach meiner Erfahrung ohnehin einen bis zu 50%igen Zeitzuschlag.

  • Zumindest in der Unterstufe gehe ich zu Beginn einer Klassenarbeit die einzelnen Aufgaben durch um sicherzugehen, dass jeder weiß, was zu tun ist und ich während der Arbeit nur noch etwa ein Dutzend Fragen beantworten muss. Denn nicht nur die LRS-Kinder, sondern auch das Träumerle, der Stiftesortierer und der mit der ausgelaufenen Flasche haben wahrscheinlich irgendwas nicht mitbekommen.


    Wenn es bei euch hauptsächlich um die Aufgabenstellung geht, würde ich da Strategien erarbeiten. Schlüsselwörter farbig markieren und unterstreichen, gezielt nach Operatoren (beschreibe, erkläre, zähle auf....) suchen und dazu ermuntern sich beim Lehrer rückzuversichern. Macht euch eine Checkliste, woraufhin die Aufgabe untersucht werden muss. Vielleicht kann dein sohn die am Anfang mit in die Arbeit nehmen bis es sich automatisiert hat.
    Lückentexte in den Fremdsprachen kann man gut üben. Geht auch da analytisch vor - Signalwörter suchen, grammatikalische Regeln anwenden.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Astrid, ja ich habe großes Interesse an eurer Geschichte. Dann weiß ich zumindest was mich erwartet.


    Moses welche Schulform unterrichtest du?
    Magst du nicht an unsere Schule wechseln?
    Im gym wird hier erwartet dass der Schüler das problemlos bewältigt. Ansonsten hat er nix an der Schule zu suchen...
    Ich bin ihm leider auch keine große Hilfe, weil ich eine Realschülerin war die nur das nötigste getan hat und nach dem Abschluss 80% meines Wissens ad Akts gelegt habe und das wiederum ist inzwischen verstaubt...
    Signalwörter klingt gut.
    Ich weiß ja nicht mal wer Legastheniker therapiert!
    Der Arzt konnte mir auch keine stellen nennen.
    Ich hab jetzt eine Lehrerin in Rente, die sich damit etwas auskennt und bei der Logopädin probier ich es noch.
    Das mein Sohnemann mit seinen 11 Jahren null Bock auf lernen hat brauch nicht erwähnen oder?

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  • Ihr wohnt in Bayern, oder? Ich bin in BW an einem Gymnasium, habe aber eine Fortbildung in dem Bereich gemacht.
    Leider ist die Akzeptanz von LRS insbesondere am Gymnasium eher gering, ich muss da auch oft Überzwufungsarbeit leisten.
    Es gibt L.O.S.-Institute und einige Nachhilfeinstitute, die sich auf LRS spezialisiert haben, allerdings sind die teuer und die Qualität schwankt. Vielleicht könnt ihr einen Kinder- und Jugendpsychologen finden, der sich darauf spezialisiert hat. Hier (ich wohne in Bayern) hat auch die Uniklinik eine Anlaufstelle und ich habe die Atteste von dort als sehr ausführlich und mit Therapieempfehlung in Erinnerung.
    Therapie ist halt schwierig - jede LRS ist anders, das Universalrezept gibt es nicht und du wirst dir vieles zusammen suchen müssen.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • http://legasthenie-bayern.de/ -> hier findest du Betroffene, da kannst du viel Info bekommen. Die sollten auch alle relevanten Stellen kennen und dich beraten können, was deinem Sohn an Nachteilsausgleich zusteht und wie du das ggf. Rechtlich durchsetzen kannst. Die wissen sicher auch in Punkto Fördereinrichtungen und kompetenten Ärzten Bescheid.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • lOS waren wir schon. Damit kommt mein großer gar nicht klar... Und ich bin auch nicht so überzeugt.
    Die erarbeiten gerade den Stoff der zweiten Klasse. Verwenden namenwörter, wiewörter usw. Trennen Silben wie Es-sen...


    Von der internetadresse hab ich all meine Informationen und den Hinweis "nicht abwimmeln lassen" die Schule muss es passend machen, nicht ich. Ein Schüler im Rollstuhl muss auch in den dritten stock gelangen.


    Kinder- und Jugendpsychiater gibt es hier in der Gegend niemanden der das therapiert.
    Der Arzt bei dem ich war macht das zwar, aber der ist wirklich ganz ganz furchtbar und ohne Verkehr eine Stunde entfernt...


    Zu der pensionierten Lehrerin hat Benny einen guten Draht. Er meinte gestern da geht er wieder hin. Und die Logopädin meinte auch dass wir da wasmachen können, wenn ich die Überweisung vom hno habe.
    Ich muss das halt jetzt mit der Schulpsychologin, die ihm nur mehr Zeit gibt u die Rechtschreibung nicht bewertet ausdiskutieren... Die ist der Meinung, dass ich einfach so lange weiter getestet habe,bis ich das passende Ergebnis hatte...
    Ich kenne meinen Sohn allerd wie er in der 1.-4. Klasse war und wusste immer da ist noch was im Busch!
    Er hat in der Sprachbegabung einen IQ von 142 und kompensiert dadurch die legasthenie.
    Er prägt sich die Wörter ein und liest inzwischen auch gerne und regelmäßig.
    Aber er kann nach 3 Jahren Schlagzeugunterricht immer noch keine Noten lesen!


    Mir wurde auch noch geraten die schulberatung zu kontaktieren falls ich nichts erreiche.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
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  • Im gym wird hier erwartet dass der Schüler das problemlos bewältigt. Ansonsten hat er nix an der Schule zu suchen...


    Ich weiß ja nicht mal wer Legastheniker therapiert!


    Unter dem Stichwort Inklusion sieht ersteres allerdings ganz anders aus und nach WHO ist Legasthenie eine Behinderung.
    btw, Ich weiß von Stundeten die aufgrund von Legasthenie selbst im Studium einen Nachteilsausgleich bekommen. Wie das aussehen kann, steht hier unter Punkt 7: http://www.behindertenbeauftra…re_Nachteilsausgleich.pdf


    Hast Du Kontakt zum Jugendamt? Die haben Adressen von Lerntherapeuten mit denen sie zusammen arbeiten und bei denen sie auch die Kosten der übernehmen. (Unter Vorraussetzungen natürlich)


    Magst Du vielleicht hier mit lesen und schreiben, ich finde diesen Bereich zu öffentlich:
    Diagnosemarathon Ads, ADHS, Asperger und Lese-Rechtschreibschwäche

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ich habe auch deine anderen Threads zu dem Thema gelesen und schreibe dir nun etwas, was du vermutlich nicht hören willst: Wenn die Dinge so liegen, wie du sie schilderst, dann hat dein Kind keine Zukunft auf dem Gymnasium. Und schon dreimal nicht auf einem bayerischen. Und das nicht, weil die Schule doof ist und die Lehrer faul sind, sondern deswegen:

    In höheren Klassen werden die Arbeiten aber auch die Unterrichtsmaterialien zunehmend textlastig.
    Ihr solltet also dringend die Lesefähigkeit deines Sohnes fördern, sonst wird er ganz massive Probleme bekommen. Eine Abiturprüfung mit mehreren Wahlaufgaben hat bis zu 15 Seiten Text - da muss man lesen können, sonst ist man aufgeschmissen.

    Das ist meines Erachtens der Knackpunkt. Das wissen auch die Lehrer und der Rektor. Nur du willst es nicht wahrhaben.
    Nicht umsonst wird der Besuch der weiterführenden Schule (edit: also welche) nicht von den Ergebnissen eines IQ-Tests abhängig gemacht, sondern von den Schulnoten. Weil die Schulnoten am ehesten Auskunft darüber geben, ob man den Erfordernissen einer bestimmten Schulform gewachsen ist oder nicht.


    Ich finde, dein Kind hat wegen deinem Hype um seine Hochbegabung schon genug durchgemacht. Wäre es nicht an der Zeit, eine Lösung zu finden und zu akzeptieren, die sich nicht von Test zu Test und von Klassenarbeit zu Klassenarbeit hangelt, sondern für euch als Familie und für dein Kind für die nächsten Jahre tragfähig ist?
    Zum Beispiel: Mit den Lehrern eine Strategie absprechen, die ihn gut durch die 6. Klasse bringt, dann erhobenen Hauptes ab auf die Realschule. Das wird – wie die andere Astrid bestätigen wird – schulisch noch Herausforderung genug. Daneben schauen, wie sich dein Kind auf Feldern, wo man nicht lesen muss, außerschulisch Erfolge schafft und Spaß am Leben hat.


    Ich wünsche Euch, dass Ihr einen guten Weg findet!

    LG
    AnneL

    Einmal editiert, zuletzt von AnneL ()

  • AnneL 8I


    Du hältst nicht viel von Inklusion, hm?


    Warum sollte ein Kind, das lediglich in seiner Lesefähigkeit eingeschränkt ist und davon abgesehen möglicherweise mühelos alle Aufgaben am Gymnasium bewältigen kann, auf die Realschule wechseln?


    Legasthenie-Nachteilsausgleich gibt es, wie Bryn weiter oben schon schrieb, ja nicht umsonst bis an die Uni [sic!]


    Und es gibt zahlreiche Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs, nur braucht es halt ein wenig Engagement von allen Seiten, weshalb es sicher sinnvoll ist, an der Lesefähigkeit zu arbeiten.


    AstridK: Mitunter gibt es Lehrer/innen (v.a. Deutsch), die eine Fortbildung zur LRS-Fachkraft gemacht haben und eigentlich sollten die Beratungslehrer an Eurer Schule da Bescheid wissen.


    Alles Gute!


  • Naja, das ist die Meinung, die an den Schulen vorherrscht und mit der es sich viele Lehrer einfach machen. Auch wenn es leider die Realität widerspiegelt, muss man sich damit nicht zufrieden geben.


    Astrid beschrieb ja, dass ihr Sohn normale Texte (Literatur, Quellen) gut verstehen kann und dass es hauptsächlich an der Aufgabenstellung hapert. Da würde ich jetzt nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, sondern da gezielt versuchen zu fördern. Wahrscheinlich wird sie an ihrer Schule nicht die Unterstützung bekommen, die ihr laut Erlass zusteht, aber Papier ist geduldig und die Politik hat heere Erwartungen was die Umsetzung von Inklusion durch schlecht ausgebildete Lehrer in riesigen Klassen angeht...


    Ich hoffe, dass ihr die Unterstützung bekommt, die ihr braucht und dass sich dein Sohn darauf einlassen kann, denn leider bedeutet es harte Arbeit an einer LRS zu arbeiten und oftmals haben die Kinder nach so vielen Jahren Misserfolg schon resigniert.


    Ich habe beides schon erlebt: Kinder, die ihre Rechtschreibprobleme soweit in den Griff bekommen haben, dass sie ohne größere Probleme Abitur machen konnten, ich hatte aber auch schon hochbegabte Schüler mit einer massiven Störung für die der Stoff am Gymnasium leider nicht zu bewältigen war, nicht zuletzt weil gar nicht genug Zeit und Ressourcen zur Verfügung standen um dem Kind den Stoff auf anderem Wege als über Texte zu vermitteln.
    Wichtig ist aus meiner Erfahrung aber immer das Elternhaus, das unterstützt, motiviert und einigermaßen weiß, worauf es ankommt in Punkto Förderung. Die Schule allein kann da nur bedingt was ausrichten, gerade weil so viel Übung erforderlich ist.


    Ich würde mich an eurer Stelle mal mit der FRESCH-Methode auseinander setzen, das sind drei einfache Strategien (Silbieren, Weiterschwingen und Ableiten) . Damit kann man schon einen Großteil des Wortschatzes sich erschließen. Komplettiert wird das ganze durch eine individuelle Lernwortkartei. Das Silbieren\Schwingen hilft auch beim Lesen. Sobald die Strategien sitzen würde ich mich hauptsächlich aufs Lesen konzentrieren. Gruselige Rechtschreibung gibt Punktabzug, aber sie wird deinem Sohn nicht das Abitur versauen und im Alltag gibt es die Rechtschreibprüfung von Word (und noch später dann die Sekretärin, die die Korrespondenz erledigt

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • AnneL ganz einfach, weil mein Sohn unbedingt aufs Gymnasium gehen will!!!
    Ich hätte ihn sofort auf die Realschule gesteckt, aber er möchte es unbedingt probieren.
    Und wir sind erst jetzt drauf gekommen, dass hinter seiner furchtbaren bisherigen Schulzeit die Kombi HB und Legasthenie steckt... Wenn ich hier Rat Suche muss ich das doch erwähnen...
    Und eine liebe Rabin hier hat einen Sohn mit eben dieser Kombi und hat mich super beraten.
    Bis jetzt hieß es immer ADHS obwohl längst widerlegt.


    Bryn ich schau nachher mal rüber. Der Link macht mir Hoffnung.
    Ms Oakenshield Danke ;)


    Ich möchte jetzt erst mal den best möglichen Nachteilsausgleich für meinen Sohn erhalten und mich um Therapien kümmern.
    Jugendamt und Schulamt werde ich auch noch nachfragen.
    Tja und ein paar Rabendaumen wären noch gut damit alles gut klappt #schäm

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Du hältst nicht viel von Inklusion, hm?

    Ich halte in der Tat gar nichts von Inklusion, wie ich sie aktuell erlebe. Was ich an der Schule meiner Kleinen erlebe und von betroffenen Lehrerinnen höre ist, dass Lehrerinnen, Lehrer und Kinder eine scheußliche Mischung aus Politiker-Geschwalle, Gutmenschen-Phantasien und Sparzwängen ausbaden müssen. Aber das ist m.E. ein gänzlich anderes Thema. Da können wir gerne eine gesonderten Thread dazu aufmachen.

    Warum sollte ein Kind, das lediglich in seiner Lesefähigkeit eingeschränkt ist und davon abgesehen möglicherweise mühelos alle Aufgaben am Gymnasium bewältigen kann, auf die Realschule wechseln?

    Wenn es der leichtere Weg für das Kind ist, immer!
    Eine Kindheit und eine Jugend sind zu kurz und zu kostbar, um sie mit unnötigem Schulstress zu überschatten. Da sind andere Sachen dran und wichtiger. Ein Abi kann man auch später noch machen. Ist eine ein bisschen radikale Ansicht, gebe ich zu. ;)