Katastrophenschutz? Alle Jahre wieder?

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  • Hilfesuchende Menschen mit einer Waffe verjagt

    Du hast was vergessen: "...hilfesuchende Menschen, die dich vorher ausgelacht haben, weil DU Dich bevorratet hast, und jetzt aber selbstverständlich davon ausgehen, dass Du mit ihnen teilst, "

  • Du hast was vergessen: "...hilfesuchende Menschen, die dich vorher ausgelacht haben, weil DU Dich bevorratet hast, und jetzt aber selbstverständlich davon ausgehen, dass Du mit ihnen teilst, "


    Ich verstehe auch dann nicht, was daran amüsant ist. Ich wurde auch schon ausgelacht, aber dann stell ich mir trotzdem nicht vor, diese Menschen mit einer Waffe zu bedrohe. Und wenn doch, würde ich über mich selbst erschrecken, aber bestimmt fände ich es nicht lustig.

  • Du hast was vergessen: "...hilfesuchende Menschen, die dich vorher ausgelacht haben, weil DU Dich bevorratet hast, und jetzt aber selbstverständlich davon ausgehen, dass Du mit ihnen teilst, "

    stimmt. die haben natürlich jeglichen hilfsanspruch verwirkt. #stirn

  • Oh Mann, ich geb es auf.
    Der Witz von meinem Mann ist jetzt das, was hier rauf und runter diskutiert werden muss.
    Diskutiert doch lieber drüber, ob es Sinn macht, sich für Notfälle zu rüsten oder man diese offiziellen Empfehlungen verlachen darf und statt dessen bei jemand anders an der Tür klingelt, wenn es doch mal so weit sein sollte.


    Meine Mutter hat auch den Krieg noch erlebt. Sie sagte, dass jeder, der an der Tür geklingelt und um Essen gebettelt hat, zur nächsten Mahlzeit eingeladen wurde und mit am Tisch saß. Es wurde aber nichts mitgegeben, weil es sonst einfach nicht mehr gereicht hätte. Vielleicht war es woanders ja auch romantischer.

  • meine Mutter hat noch echte Notzeiten mitgemacht. So richtig mit Hunger und Co.Sie berichtet von unglaublich viel Solidarität. Von Bauern, die extra einige Kartoffeln auf den Feldern liegen ließen und wegsahen, wenn die Kinder sie einsammelten.
    Von alten Nachbarn, die ihre Rationen teilweise an die Kinder abtraten, weil sie die Auswirkungen der Mangelernährung für die Kinder für gravierender hielten.
    Familien, die meine Mutter unter der Woche Aufnahmen, weil die Eltern in die nächste Stadt gehen mussten. Usw. Und das war länger als 2 Wochen.


    Ja, wenn ich die Wahl habe, den letzten Schluck Wasser an mein Kind zu geben oder an die Nachbarin - dann würde der wohl an mein Kind gehen. Aber wenn es darum geht, ob ich nun 3 Mahlzeiten am Tag habe und die Familie nebenan verhungert, oder wir eben mit 2en auskommen und noch anderen Menschen helfen - dann ist für mich die Entscheidung eben so klar.

    echte Hungerzeiten? Dann müsste die Mutter älter sein als meine, und die ist 76. Was bei Deinem jungen Alter nicht so richtig sein kann, oder meinst Du andere Notzeiten?


    Meine Großmutter väterlicherseits war auf dem Treck, der 8 Wochen alte Bruder meines Vaters ist verhungert, weil die Menschen nichts hergegeben haben und meiner Großmutter vor lauter Unterernährung die Milch versiegt war. Also meine Familie hat da andere Erfahrungen. Selbst die Jahre nach dem Krieg wurden die Vertriebenen behandelt wie ein Stück Scheisse. Dazu gibt es mittlerweile eine gute Aufarbeitung, ich kann gern Literaturempfehlungen geben.

  • Genau dann möchte ich ein Mensch sein, der einem Hilfesuchenden trotzdem die Tür aufmacht.

    Da drücke ich dir die Daumen. Ich bin eher nihilistisch veranlagt und glaube, das wird in der Mehrzahl nicht passieren. Schau Dir nur die Kriege an weltweit, zB. im ehemaligen Jugoslawien hat niemand geglaubt, dass sich die unterschiedlichen Volksgruppen einmal niedermetzeln werden. Und da ging es nicht um Hunger, denke ich. Uns schützt nur eine hauchdünne Decke von Moral und Anstand vom Tier in uns.


    Ist jedenfalls meine Meinung #weissnicht Vielleicht bin ich aber auch verrückt oder hab zuviel Dystopien gelesen, das würde ich jetzt auch nicht in Abrede stellen ;)

  • Ich bin eher nihilistisch veranlagt und glaube, das wird in der Mehrzahl nicht passieren

    Uns schützt nur eine hauchdünne Decke von Moral und Anstand vom Tier in uns.

    Dasselbe befürchte ich auch. Und selbst diese hauchdünne Decke gibt's nur dort, wo es einen gewissen Wohlstand und Sicherheit gibt.

  • echte Hungerzeiten? Dann müsste die Mutter älter sein als meine, und die ist 76. Was bei Deinem jungen Alter nicht so richtig sein kann, oder meinst Du andere Notzeiten?
    Meine Großmutter väterlicherseits war auf dem Treck, der 8 Wochen alte Bruder meines Vaters ist verhungert, weil die Menschen nichts hergegeben haben und meiner Großmutter vor lauter Unterernährung die Milch versiegt war. Also meine Familie hat da andere Erfahrungen. Selbst die Jahre nach dem Krieg wurden die Vertriebenen behandelt wie ein Stück Scheisse. Dazu gibt es mittlerweile eine gute Aufarbeitung, ich kann gern Literaturempfehlungen geben.

    also meine großmutter ist mit solch einem trek zu fuß von pommern bis zur elbe gelangt. mit lediglich einem handwagen. ihr sohn, mein vater (jg. 41) hatte auf der "reise" hungertyphus und dies sehr knapp überlebt. hunger war eine prägende erfahrung der vertriebenen. ja.


    ich weiss nun nicht, wie alt ebura ist, aber ich halte das nicht für so absurd. #weissnicht

  • Meine Eltern sind beide gut über 70. sie haben Flucht mitgemacht und danach Hunger. Ich weiß nicht, ob es in verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich war (meine Mutter war ganz im äußersten Osten). Aber ja, die hatte Hunger. Sie hat vor Hunger Bröckchen von der gekalkten wand abgeknibbelt und gelutscht.
    Der Bruder meines Vaters überlebte eine normale Infektionskrankheit dank Unterernährung nicht.


    Vielleicht traf es andere schlimmer, das weiß ich nicht. Aber es übertraf jedenfalls die hier vorgestellten Szenarien von ein paar Tagen Stromausfall und trotzdem herrschte viel Hilfsbereitschaft.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • stimmt. die haben natürlich jeglichen hilfsanspruch verwirkt. #stirn

    ich fand es früher übertrieben, decken im Auto zu haben usw. Habe ich auch immer etwas belächelt, denn was soll schon passieren. Heizt doch im Auto und wenn schneechaos ist, kommt dann das rote Kreuz.
    Und dann saß ich mal Ende Dezember eine komplette Nacht bei -14 grad im Auto. Bei Glatteis hatte es eine Massenkarambolage gegeben. Die Rettungskräfte, die sich durchkämpften, haben sich um die mehr als 20 verletzten gekümmert und nicht decken und Tee verteilt.
    Ich kam aus dem Club, Minirock, hohe schuhe etc
    Und ich war sehr froh, aus einem Nachbarauto eine Decke zu bekommen. Trotz meinem unbedarften lachen vorher.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Hallo,


    Ich bin sicher, daß ich auch anders als im Alltag handeln würde, wenn tatsächlich darum geht, das Leben meiner Familie vor Angreifern zu schützen. Ich kann mir vorstellen, daß ich auch dann zu Mitteln greife, die ich mir jetzt gar nicht vorstellen kann.


    ABER das zu wissen ist für mich etwas anderes, als es konkret zu planen. Und dieser konkrete Plan ist nun mal nicht sonderlich weit vom Gedanken" Vorrat um zu überleben" entfernt. Diese ganze Vorratsgeschichte scheint den Leuten mit denen ich rede eben nicht "Sicherheit" zu vermittlen (Ah, mehr als 2 Tage ohne Telefon eingeschneit zu sein, passiert schon nicht und dafür haben wir gut vorgesorgt, also können wir uns sicher fühlen) sondern "Angst" "Was alles passieren kann... wie schlimm es dann wird... und das scheint ganz nah zu sein,, sonst würden sie es nicht so propagieren und in den Medien alle möglichen drastische Szenarien beschreiben, wie schnell alles zusammenbricht ...)


    Und ich denke, je mehr dieses "Ihr müsst unbedingt auf alles vorbereitet sein" propagiert wird, desto näher rutscht der Gedanke, daß man sich eben auch (bewaffnet) schützen muss.


    Und ja, das macht mir Sorgen, ehrlich gesagt mehr Sorgen als die Frage, ob ich ein Päckchen Nudeln zu wenig gelagert haben könnte.

  • So manche Sachen lese ich hier mit echtem.... Schrecken?


    Und trotzdem bin ich mehr als überzeugt, dass im echten Katastrophenfall die Menschen überleben, die es schaffen, sich zu organisieren. Menschheit ist ein Ameisenhaufen, zusammen sind wir stark, alleine können wir im besten Falle Notsicherung. Nicht umsonst ist die organisierte Gesellschaft historisch entstanden. Und ja, auch deswegen, weil der Mehrheit der Menschen der Gedanke "jeder für sich" nicht als richtig erscheint, denn das würde Überleben der Stärksten bedeuten, aber menschlich ist, die schwächeren auch mitzutragen.


    Es gab mal so eine Gesellschaft, die die Kranken und Schwachen direkt entsorgt hat - Sparta. Witzigerweise haben die es nicht lange geschafft, als Staat zu existieren.

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    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Hallo,


    Die Geschichte hatte ich auch im Kopf... Hab mich aber nicht getraut, das zu schreiben.


    In der Version die ich kenne und die wir in der Schule behandelt haben,verhungert und erfriert die Grille aber, weil die Maus sie trotz flehendlichem Jammern nicht einlässt. Den Teil mit dem Maulwurf gibt es da nicht.


    Wir sollten das Ende beim Behandeln der Fabel als "gerechte Strafe" wahrnehmen, aber ich fand die Geschichte schon damals einfach nur todtraurig ... :(

  • Danke Rattenkind... Ich kannte das nicht... aber schön.


    @Trin Das find ich pädagogisch wirklich ganz schlimm...


    Ich glaube ich bin der (eventuell naiven ) Ansicht, das grosse Krisen zwar in gewissen Menschen zwar die schlimmsten Seiten zum Vorderschein bringt, bei vielen Menschen aber auch die Besten. Wahrscheinlich hatte ich Glück, aber ich habe in schlimmen Situationen immer Menschen erlebt, die sehr selbstlos geholfen haben. Und die Eistellung mag ich mir bewahren.

  • wir haben uns jetzt zumindest Wasser in den Keller gestellt für ein paar tage. Mit allem anderen kommen wir irgendwie über eine Woche, in Zweifel auch 10 Tage. Das reicht für normale Dinge wie Überschwemmung etc. Über die Zombie Apokalypse mache ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken.


    Wie man reagiert, wenn das eigene Leben bedroht ist, kann vorher keiner sagen, es sei denn, man hat es erlebt. Ich kenne einige Fremdenlegionäre, die die frage für sich beantworten können, dass verändert einen Menschen. Und selbst die wissen nicht, wie sie reagieren würden, wenn es um Gefahr für ihre Kinder gehen würde.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)