Sohn ist sauer über das Nikolausgeschenk

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  • Wenn meine söhne sich in einen wunsch verrennen und ich schon weiss, dass es das nicht geben wir, weise ich sie dezent darauf hin und klopfe mögliche alternativenab. Das erspart uns enttäuschungen.
    Wobei das problem ja auch im vergleich mit dem älteren bruder liegt - und das ist auch bei uns ein riesenproblem.
    Allerdings bin ich auch dnttäuscht bzw verletzt, wenn ich mir mühe mit einem geschenk gebe und es erfolgt so eine reaktion. Das zeige ich meinen kindern auch.
    Lg

    4 Jungs 2006-2013, 2 Hunde und 6 Schildis


    Für immer im #herz : Mani,Yaco,Emma, Fini,Bilbo und Dotti - meine allerbesten 4-Pfoten-Freunde #kerze

    Wir sehen uns irgendwann wieder #herzen


    Eines Tages werde wir alle sterben - aber an allen anderen Tagen nicht #sonne

  • Hallo,


    Ich könnte mir noch vorstellen, daß das Spiel vielleicht den Geschwisterkindern besser gefällt als ihm und er so das Gefühl hatte: SIE haben ein echtes Geschenk bekommen (nämlich etwas, was sie sich wünschten) und ER im Grunde aber nicht, weil ER sich ja dieses Spiel nicht gewünscht hatte und auch gut ohne ausgekommen wäre (zumindest nach seinem aktuellen Gefühl).


    Hier gab es z.B. von der Oma für alle jeweils eine Folge einer bestimmten Manga-Reihe, die aber eigentlich nur 2 Kinder lesen. (Konnte die Oma nicht wissen). Die anderen beiden sind inzwischen groß und reif genug, damit lächelnd umzugehen und sich über die Geste zu freuen (immerhin wusste sie DASS diese Serie hier gelesen wird und ist extra los, um sie zu kaufen).


    Aber ich kann mir vorstellen, das sie früher in der Situation "Ich bekomme/Wir zusammen bekommen das, worüber sich mein Geschwisterkind freut - ICH aber nicht!", noch dazu in Kombination mit einem anderen Wunsch, mit dessen Erfüllung sie ganz fest gerechnet hätten, auch deutlich weniger gelassen gewesen wären und ihre Enttäuschung nicht ganz hätten verstecken können.


    Aber es kann auch sein, dass ich da ganz daneben liege und das andere Spiel auch ein Wunsch von ihm mit war.

  • Es geht zumindest mir gar nicht draum, dass man nicht enttäuscht sein darf über das "falsche" Geschenk, sonderna) im die Anspruchshaltung und
    b) um das völlig überzogene Verhalten danach - fiese Mails und verlässlichkeiten aufs Spiel setzen.

    Das dachte ich auch - und ja, wir könnten uns sowas leisten.

    Ja, dass hab ich schon verstanden.
    Ich hab ja auch vorher geschrieben, dass ich reden würde.


    Ich wollte nur deutlich machen, dass so eine Enttäuschung einfachen dem Moment da ist und ich das schon auch nachvollziehen kann.


    Hier gibt es zum Nikolaus auch ein Buch plus Süßkram.
    Aber wenn sich ein Kind grad vorher ein bestimmtes Buch wünscht, dann guck ich schon auch nach dem Buch.

  • zum wii-spiel: das war ja für alle. und es sind 4 stück, da ist das schon etwas relativiert.

    Aber dann muss es eben auch fuer alle passen und der 8 jaehrige kann nicht erwarten, dass es automatisch sein Lieblingsspiel gibt. Klar kann er entaeuscht sein, aber er wird ja nicht gezwungen mit dem Spiel zu spielen und ich finde es schon einen Unterschied im Affekt sauer zu sein gegenueber fiese Nachrichten schicken und den Schenkenden zur Strafe irgenwo stehen zu lassen und nicht zu warten (auch bei einem 8 jaehrigen)

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • "Auf die unfreundliche Nachricht und besonders das nicht warten, wuerde ich wohl mit reagieren, dass es das andere Wii Spiel erst zum Geburtstag gibt und zu Weihnachten ne andere Kleinigkeit."



    ich halte ja nix von strafen und finde es wichtig, auch älteren kindern respektvoll zu begegnen, nicht nur babys.

  • Hallo,


    Für mich sind das 2 Themen- Einmal die Enttäuschung und zum anderen die Impulskontrolle.


    Natürlich muss er nicht damit spielen, aber das er enttäuscht ist, wenn er etwas völlig anderes erwarte hat bzw. ein offiziell "gemeinsames" Geschenk nur für die anderen schön ist, kann ich schon erst mal nachvollziehen.


    Meine Mutter wäre sicher auch nicht besonders erfreut darüber, wenn meinen Eltern jemand "für beide gemeinsam" einen Zahlaccount fürs Fußball-Fernsehen schenken würde. Klart, es ist ein Geschenk und sie muss ja nicht mit gucken. Aber drüber freuen muss sie sich halt auch nicht.


    Das andere ist die konkrete Reaktion.


    Da fände ich es interessant, ob diese heftige Reaktion nur bei enttäuschten Geschenke-Erwartungen auftritt oder ob es eine generelle Baustelle ist, die man angehen, müsste.
    Also auch bei Wartezeiten, bei verlorenen Spielen, unbequemen Anforderungen, anderen unerfüllten Erwartungen... auftritt. Jedes Kind darf reagieren, auch heftige Reaktionen sind bei bestimmten Temperamenten normal. Aber es sollte halt schon Grenzen geben und über die Jahre hinweg zumindest eine "Besserungstendenz" erkennbar sein.


    Wie ist die allgemeine Seelenlage? Ruht er in sich oder ist da aktuell etwas schief? Ist bei Frustrationsreaktionen ein unterschied zwischen "Stabiler Seelenlage" und "deutlichem Schiefhang" zu erkennen? Wenn ja, was kann man tun, damit das Kind wieder zu seiner Mitte findet und in eine gute seelische Verfassung kommt? Auch dann, wenn es das nach seinem Verhalten scheinbar so gar nicht "verdient" - aber ändern wird es nur etwas können, wenn es seelisch dazu in der Lage ist und dafür muss es eben emotional stabil sein.


    Jegliche Racheaktionen (das tatsächlich gewünschte Geschenk nun erst recht nicht zu Weihnachten schenken o.ä.) würde ich persönlich daher vermeiden.


    Und was ich auch ganz wichtig finde: Was kannst du tun, um DEINEN Frust auf gute Weise los zu werden und ihn nicht im Gegenzug über deinem Kind auszukippen, so wie es das bei dir gemacht hat? Denn dieses hin- und herkippen wird euch ja nicht wirklich helfen.


    Und auch wenn es schwer ist - den Stoppschalter bei solchen Kreisläufen kann nur der Erwachsene drücken, das Kind ist damit überfordert. Wenn es dem Erwachsenen schon schwer fällt - wie kann man das dann vom Kind erwarten?


    ich wünsch euch alles Gute!

  • jemanden zur strafe irgendwo stehenzulassen, halte ich bei einem 8jährigen für normales verhalten. Die sind doch noch so klein.

  • Ich würde mal grundsätzlich alleine und mit ihm überlegen, warum Geschenke ein so sensibles Thema bei ihm sind. Mag er keine Geschenke für alle, fühl er sich schnell in der Menge der Geschwister nicht gesehen, ...?
    Kennst du die fünf Sprachen der Liebe? Eventuell ist Geschenke bekommen seine Hauptsprache und daher reagiert er so stark auf Enttäuschung in dem Bereich. Klar ist das Verhalten nicht okay, aber für mich ist es ein Signal das es um etwas tieferes, grundlegenderes geht.

  • Ich bin gar nicht mehr sauer auf ihn, auch die Nachrichten finde ich jetzt nicht mehr so schlimm. Er findet es halt sehr gemein, dass es ein anderes Spiel geworden ist. Darüber habe ich mir vorher halt keine Gedanken gemacht. Er hatte erst Ende November Geburtstag und da eine (gebrauchte) Wii U bekommen, dabei waren 11 Spiele, die er aber nicht auf einmal bekommen hat. Da er für Weihnachten aber keinen Wunsch außer das "Splatoon" Spiel hat, wollte ich das Spiel nicht zu Nikolaus verschenken, sondern erst zu Weihnachten, das wird er auch bekommen. Nun habe ich aber die ganzen Spiele im Keller, will die auch nicht ewig lagern, da ist eben eins ein Nikolausgeschenk geworden. Im Nachhinein eine blöde Idee, ist mir jetzt klar, zumal er eh zart besaitet ist.

  • Hallo,


    Oh, ich finde, es klingt so viel "weicher" bei dir gerade, das rührt mich richtig.


    Kannst du ihm das genau so sagen? Das du ihm ja eigentlich eine Freude machen wolltest, aber dich eben offenbar geirrt hast - das kann halt auch Erwachsenen mal passieren.
    Und mit einem Augenzwinkern andeuten, dass es ja demnächst schon bald wieder eine Geschenkegelegenheit gibt, so dass er sich darauf freuen kann.


    Das Thema "Wie reagiere ich besser, wenn ich wieder mal so enttäuscht bin, wie kann ich meine Gefühle zulassen (runterschlucken ist ja auch nicht gesund) und sie auch RAUSlassen, ohne andere zu verletzen?" würde ich nicht ganz weglassen, aber erst mal etwas aufschieben, bis das Kind wieder stabiler ist und auch wirklich selber mitdenken kann. Sonst bringt es eh nix. ich glaube,m an dem Thema haben selbst manche Erwachsenen (wenn auch vielleicht nicht wegen einem Wii-Spiel) so einiges zu grübeln.


    Splatoon liebt mein Herr Wichtel übrigens auch. #yoga
    (Ne, ist nix schlimmes, ich finde es teilweise sogar ganz lustig aber für mich sind solche schnellen Spiele nix)

  • Wieso hast Du ihm nicht die gebrauchten Spiele zur Wii dazugegeben? Falls das eines dieser Starterpakete ist, das ist sowieso nur Mist.
    Was nützt ihm diese Konsole, wenn er nicht ein bisschen spielen kann. Und wie gesagt, der überwiegende Teil ist komischer Quatsch, so war es jedenfalls bei uns. Jede Menge Bewegungsspiele, aber auf dem Niveau von gefühlt 2005.


    Bei uns war das ähnlich, da war eine Kiste voller Spiele dabei, die kann man mit Splatoon oder Pokémon Mond (das wirds bei uns ;) ) nicht vergleichen.

  • Ich denke, jeder ist einfach anders, und das muß man auch berücksichtigen.
    Unser Sohn ist auch von jeher eher materiell eingestellt, es wurden schon sehr früh konkrete Wunschlisten erstellt, alles in eine gewisse Reihenfolge gebracht, und die ersten Wünsche auch immer erfüllt (falls es nicht erfüllbar gewesen wäre, bzw. zu teuer, hätte ich das vorher gesagt und besprochen).
    Da könnte man niemals etwas anderes schenken, es ist ihm unglaublich wichtig.
    Eine Überraschung wäre hier auch nur eine sehr große Enttäuschung, selbst wenn er sich das andere auch gewünscht hätte, er möchte darüber eine gewisse Kontrolle behalten.


    Wir kennen aber auch andere Kinder, die sich z.B. irgendwas von Lego wünschen, und sich über jedes Set freuen würden, oder auch gar nicht genau wissen, was sie möchten.


    Zu Nikolaus (und Ostern) gibt es bei uns nur Süßes und ganz selten mal ein Buch oder eine CD, aber keine Wunscherfüllung, so dass es da auch keine Erwartungshaltung gibt.


    Ich verstehe, dass du dich über sein Verhalten ärgerst, ich finde es aber von hier aus schwer, das Verhalten wirklich zu beurteilen... Haben sich die anderen dieses Spiel gewünscht und nur er nicht, und hat sich deshalb zurückgesetzt gefühlt? Welche Geschenke gab es in den Vorjahren an Nikolaus, wie ist es bei euch üblich in der Familie?


    Meine Nichte als Mittelkind hat früher immer verlangt, dass sie genau das gleiche Geschenk zu Weihnachten bekommt wie die zwei Jahre jüngere Schwester, weil sie sich sonst zurückgesetzt gefühlt hätte und unzufrieden mit ihrem Geschenk gewesen wäre. Sie konnte das früh genau benennen, es war einfach ihr Gefühl. Ob man das selbst anders sieht, spielt da, finde ich, keine Rolle, es kommt darauf an, wie es die Person selbst fühlt. Gerade bei Kindern sollte man da nicht so hohe Erwartungen haben.


    Die meisten Menschen reagieren irgendwann mal, aus der Perspektive eines anderen gesehen, überzogen, weil es eben gerade irgendeinen Nerv getroffen hat, das ist mir selbst auch schon passiert.
    Einem Achtjährigen darf sowas meiner Meinung nach auch noch öfter passieren. Jemanden stehenlassen ist eine normale menschliche Reaktion, das hat er wahrscheinlich selbst schon erlebt (muß nicht in der Familie gewesen sein) oder beobachtet, und aus irgendeinem Grund erschien ihm das angemessen.


    Ich würde auch darüber reden, aber auch versuchen, seine Sicht einzunehmen. Gerade wenn ich lese "er ist öfter so", dann denke ich, dass er vielleicht einfach anders ist bzw. reagiert als der Rest der Familie, und sich daher vielleicht in solchen Situationen als Außenseiter und schwarzes Schaf fühlt, mir ging es früher auch manchmal so.


    Nach dem Lesen von Mondscheins Geschichte musste ich an ein eigenes Erlebnis denken.
    Ich hatte mir zum Geburtstag einen bestimmten Kettenanhänger in Pferdeform gewünscht aus Double Gold. Ich habe gerade gegoogelt, dass ist wohl Messingblech vergoldet.
    Da meiner Mutter das zu minderwertig war, bekam ich den gleichen Anhänger aus richtigem Gold.
    Ich war total enttäuscht und habe ihn niemals getragen. Obwohl es optisch keinen Unterschied gab.
    Es war aber einfach nicht das, was ich mir gewünscht hatte, das hat vielleicht auch damit etwas zu tun, dass man als die Person, die man ist gehört bzw. gesehen werden möchte.


    Edit: Ich habe deinen letzten Beitrag gerade gelesen und finde auch, das klingt ganz anders. Dann finde ich aber seine Enttäuschung auch nachvollziehbarer, aber das geht dir ja nun scheinbar genauso :)

  • Ich finde diesen Beitrag von dir total schön, Trin!

  • es gibt ein Buch "Die fünf Sprachen der Liebe". Da sind verschiedene Menschentypen beschrieben und auf welche Art, durch welche Gesten etc sich die jeweiligen Typen geliebt fühlen. Und da gibt es eben auch den Geschenke -Typ. Für den sind Geschenke eben wirklich von sehr hohem Stellenwert und stehen eben stellvertretend / repräsentativ für die Liebesebene.
    Und da geht es eher nicht um materielle Werte.
    Ich bin genauso ein Typ und evtl. ist dein Sohn auch so einer.

  • Hier gibts zum Nikolaus eine Schokonikolaus und Mandarinen im Schuh. Die Kinder freuen sich.
    Kinder sind von zu viel Geschenken, Sachen oft überfordert und reagieren dann blöd.
    Ich würde es wohl auch so machen, nächstes Jahr dann eben weniger zum Nikolaus zu schenken.
    An sich würde ich besprechen und üben, dass Geschenke keine Bestellungen, kein Anrecht sind.
    Es kann immer sein, dass man ein Geschenk nicht mag oder schon hat. Dann ist das eben so.
    Ohne Geschenk hätte man ja auch nichts gekriegt.
    Ich habe einen Onkel (ca. 70 Jahre alt), dem ich immer ein Buch zu Geburtstag schenke (er mir auch). Wenn ich ihm ein Buch schenke, das er schon hat, ruft er echt an und "verlangt", dass ich es umtausche (er schickt es dann zu mir und ich soll mit dem Buch in en Buchladen gehen und das dann umtauschen und ihm das neue schicken). Ich finde das total unangenehm. Ich kenne es so: Wenn man das Buch schon hat, dann ist das halt so, ich würde nie erwarten, dass dann so eine Umtauschaktion stattfindet.
    Bei meinen Kindern wünsche ich mir eine solche Haltung auch.
    Hagendeel