Zahnputzdrama (Träumerle)

Milch&Schokolade · 13. Februar 2013

Meine Tochter wurde gerade 7 Jahre alt. Aber die Dramen, die sich hier abends abspielen, haben sich nicht geändert.

Unser abendliches Ritual: Abendessen - Schlafi anziehn - Zähneputzen - Geschichte vorlesen im Bett - einschlafkuscheln.

Leider fällt seit einiger Zeit das Vorlesen flach, weil es eine Konsequenz vom Trödeln beim Zähneputzen ist und uns somit die Zeit davonrennt. Und sowohl ich (bin AE) als auch mein Töchterchen sind darüber unglücklich. Ich habe schon vieles probiert: Eieruhr gestellt, damit sie weiß, wieviel Zeit zum Zähenputzen bleibt, keine Geschichte vorlesen, wenn sie nicht rechtzeitig fertig ist. Ich putze immer nach, sehe aber nicht ein, das komplette Zähneputzen zu übernehmen.

Sie träumt einfach, statt das Zähneputzen einfach hinter sich zu bringen! Und ich verstehe es einfach nicht. Sie singt, denkt sich Geschichten aus die sie dann lauthals erzählt, sammelt Fussel vom Boden.... alles, nur nicht Zähneputzen!

Dazu muss ich sagen, daß sie ohnehin Konzentrationsprobleme hat, aber nur bei Tätigkeiten die sie nicht mag oder auch in der Schule. Bei Lieblingsdingen kann sie sich Ewigkeiten konzentrieren.

Habt Ihr ein paar ganz neue Gedanken für mich? Wir befinden uns im Elendskreislauf.

Dane · 13. Februar 2013

Ich steh daneben. “Putz bitte “ in Dauerschleife. Ich höre mir dann auch keine Geschichten, Ideen oder Pläne an. Gerne nach dem putzen, umziehen, was auch immer, aber Multitasking ist nicht die starke Seite meines Kindes.

Milch&Schokolade · 13. Februar 2013

Zitat von Dane

Ich steh daneben. “Putz bitte “ in Dauerschleife. Ich höre mir dann auch keine Geschichten, Ideen oder Pläne an. Gerne nach dem putzen, umziehen, was auch immer, aber Multitasking ist nicht die starke Seite meines Kindes.

Ich stehe auch daneben!
Aber ich muss sie wirklich alle 3 Sekunden "antreiben".

Ist das vielleicht völlig normal und ich habe einfach keine Ahnung von 7jährigen? Für mich wirkt das eher unnormal.

Sani · 13. Februar 2013

Mein siebenjähriger ist da nicht anders. Wenn ich nicht danebenstehen und ihn immer wieder sagen würde, dass jetzt Zähne putzen (umziehen, anziehen etc) dran ist, würde wohl nie was passieren.

Und multitaskingfähig ist er auch so gar nicht. Hose anziehen und gleichzeitig was erzählen ist schon zuviel. Deshalb unterbinde ich sein (Dauer)gequassel ist solchen Situationen. Also, ich finde es ganz normal.

Milch&Schokolade · 13. Februar 2013

Hm, ok.

Aber sie soll ja auch gar kein Multitasking betreiben! Sie soll einfach nur Zähneputzen und Zahnseide benutzen, ausspülen - fertig.

Ich verstehe halt nicht, daß sie es nicht schafft, sich 4 Minuten auf sowas zu konzentrieren. Sie ist dann ja immer ganz unglücklich, wenn wir keine Zeit mehr für die Geschichte haben, aber sie ändert ihr Verhalten auch nicht.

odette · 13. Februar 2013

ich würde trotztdem vorlesen und gleichzeitig mit ihr zähneputzen....
sie ist 7 und nicht 15...

gaby_h · 13. Februar 2013

Bei uns ist das absolut auch so! Und das obwohl mein Sohn (jetzt 9 Jahre alt) in der Schule sehr konzentriert und fokussiert ist.

Aber das abendliche ins Bett gehen zieht sich gerne eine Stunde (und länger) hin, wenn ich nicht eingreife. Und in der Stunde schafft er dann gerade mal sich den Schlafanzug anzuziehen und die Zähne zu putzen. Alles andere ist dann wichtiger und er schweift ständig ab.

Bei uns liegt das aber nicht am Zähneputzen, die putzt er regelmäßig und total selbstständig. Es tritt vermehrt am Abend auf und ich habe den Eindruck er kann (und will) sich dann einfach nicht mehr konzentieren.

Ich muss also auch immer daneben stehen und ihn konstant antreiben. Das mache ich halt, weil ich glaube, dass es nicht zu ändern ist. Denn eigentlich kann er sehr konzentriert sein, aber vielleicht nicht mehr abends. Und dann würde ich mit Vorlesen streichen, ihn ständig bestrafen müssen und das will ich nicht.

Was ich aber schon mal mache, ist ihm damit zu drohen. Das endet dann aber immer so, dass er sich doch total beeilt und ich schon mal während des Zähneputzens mit dem Vorlesen beginnen muss.

Nachtschattengewächs · 13. Februar 2013

Ich habe ja gerade in der Medienlounge über unser Zahnputzwunder geschrieben.
Wir haben eine Zahnputzcd angeschafft... eine fortlaufende Geschichte, bei der die Abschnitte immer auf 3 Minuten aufgeteilt sind.
Du glaubst nicht, wie bereitwillig und häufig (hüstel) meine Kinder jetzt Zähneputzen!!

Oder würde deine da mit offenem Mund und Zahnbürste in der der Hand vor dem Radio stehen? (so war meiner am Anfang, bis ich es ihm oft genug erklärt hatte, wie das zu laufen hat!)

Bei uns funktioniert übrigens beim Träumerlekind die Weckermethode ganz toll. Ansage: Ich stell jetzt den Handytimer auf 5 Minuten und wenn der Hahn kräht möchte ich, dass du angezogen bist. Schwupps ist er angezogen, so schnell kann ich garnicht kucken.

Ich lese gerade das Elterncoaching von Juul und dort sagt er zu solchen Fällen: Ansage machen, Zeitfenster eingrenzen, Raum verlassen und Kind machen lassen. Man selber würde ja bei der Arbeit auch nicht wollen, dass der Chef neben einem steht und kontrolliert, ob man die Arbeit auch wirklich macht.
Wenn das Kind nicht tut, was man verlangt hat, soll man es mit den Konsequenzen leben lassen. Ich habe meinen Sohn schon einmal im Schlafanzug mit in die Kita genommen. (Beutel mit Klamotten natürlich dabei, so dass er sich dort umziehen konnte!)

Bei meinem Träumerle funktioniert das sehr gut. Aber besser funktioniert der Wecker...

Grüße vom NSG