Wie könnt ihr es euch leisten "nur" Hausfrau zu sein? (finanzielle Frage)

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    • Offizieller Beitrag

    Meiner Erfahrung nach ist der Arbeitsmarkt in Deutschland in dieser Hinsicht weniger flexibel als in den USA. Und insgesamt etwas konservativer = als Frau hat man es insgesamt etwas schwerer, zumal wenn man auch noch Mutter ist. Gilt sicher nicht immer für alle, aber die Erfahrungen im Job und Kind-Bereich weisen schon in diese Richtung. So gesehen, finde ich die Fragen von panema nicht verkehrt.


    (Und ich merke, dass ich es schon sehr genieße, eigenes Geld zu verdienen und zu wissen - im Zweifelsfall kann ich mich und die Kinder durchbringen. Nicht toll, aber durchbringen. Ist ein gutes Gefühl.)

  • hermine: da bin ich mir in meinem fall auch recht sicher, dass das mit dem durchbringen der familie klappt. trotz meiner langen pause.
    ich würde halt wohl nicht in deutschland bleiben mit den kindern, wenn dieser fall eintreten würde.

    • Offizieller Beitrag

    Das zeigt, wie schwierig es ist, darüber allgemein zu sprechen: Mit einer Ausbildung in Informatik, Ingenieurwissenschaften oder BWL ist es sicherlich leichter, auch nach einer langen Pause wieder einzusteigen. Mit anderen Ausbildungen wird es (weitaus) schwieriger.

  • also was tun? auf der sicheren seite ist frau also nach wie vor, wenn sie einen mann sucht, der auf jeden fall genug verdient, um sie und die kinder zu ernähren.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • das ist eine variante. andere sind: vernünftiges politisches/wirtschaftliches umfeld schaffen oder suchen, in eine gute eigene ausbildung investieren, erbschaft, ...


    zudem sehe ich das nicht so klar als mann-frau-geschichte. man könnte auch in deinem satz die begriffe mann und frau tauschen. hier ist es nicht unbedingt dem rollenverständnis geschuldet, dass es sich so rum entwickelt hat, sondern eher dem zufall (und der tatsache, dass männer schlicht mehr verdienen). wie gesagt, mein mann und ich habe exakt die gleiche ausbildung.

  • das ist eine variante. andere sind: vernünftiges politisches/wirtschaftliches umfeld schaffen oder suchen, in eine gute eigene ausbildung investieren, erbschaft, ...


    zudem sehe ich das nicht so klar als mann-frau-geschichte. man könnte auch in deinem satz die begriffe mann und frau tauschen. hier ist es nicht unbedingt dem rollenverständnis geschuldet, dass es sich so rum entwickelt hat, sondern eher dem zufall (und der tatsache, dass männer schlicht mehr verdienen). wie gesagt, mein mann und ich habe exakt die gleiche ausbildung.


    in der theorie... in der praxis, auch in dem land, in dem ich lebe, ist die struktur so, dass daraus ganz schnell eine mann-frau-geschichte wird. sogar wenn beide die gleiche ausbildung haben - was oft ja auch nicht der fall ist.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • (und der tatsache, dass männer schlicht mehr verdienen).


    Wieso in Klammern? Ich glaube, das ist der Hauptgrund. Es hat gesellschaftliche und private Gründe, warum Männer in der Regel mehr verdienen.


    Das andere ist generell die überhöhte Wahrnehmung von Erwerbsarbeit. Solange Geld verdienen wichtiger ist als Kinder groß zu ziehen, werden Männer die "richtige" Arbeit machen und sich nicht mit "Weiber- / Kinderkram" abgeben.

  • Warum verdienen Männer mehr?


    Eine spannende Frage. Habt ihr Antworten?


    Und: Stimmt es überhaupt?

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • das ist eine variante. andere sind: vernünftiges politisches/wirtschaftliches umfeld schaffen oder suchen, in eine gute eigene ausbildung investieren, erbschaft, ...


    zudem sehe ich das nicht so klar als mann-frau-geschichte. man könnte auch in deinem satz die begriffe mann und frau tauschen. hier ist es nicht unbedingt dem rollenverständnis geschuldet, dass es sich so rum entwickelt hat, sondern eher dem zufall (und der tatsache, dass männer schlicht mehr verdienen). wie gesagt, mein mann und ich habe exakt die gleiche ausbildung.


    Zufall? Ehrlich? Was war das für einer?


    Dein in Klammer gesetzter Zusatz spricht nicht dafür.

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • statistisch betrachtet stimmt es, schilf.


    so wie größere menschen mehr verdienen als kleine, attraktive menschen mehr als "unattraktivere", männer mit tiefer stimme mehr als männer mit hoher stimme... :S

    • Offizieller Beitrag


    Und: Stimmt es überhaupt?


    #ja


    hier z. Bsp: SZ-Artikel


    und hier gibt es Zahlen


    Edit
    Edit 2: VlV - das erklärt aber nicht, warum der genderpaygap gerade in Deutschland so ausgeprägt ist. (Also die Größe und die Attraktivität).

  • Zufall? Ehrlich? Was war das für einer?


    Dein in Klammer gesetzter Zusatz spricht nicht dafür.


    deine frage klingt so rhetorisch...


    der zufall war, dass mein mann ein jahr früher mit seiner doktorarbeit fertig war als ich (weil er ein halbes jahr früher begonnen hatte und einen anderen institutsvertrag hatte).
    und damit bereits karriere gemacht hatte, als ich so weit gewesen wäre. und dass ich in dieser zeit vor abgabe der diss. auch noch schwanger wurde.

  • Warum verdienen Männer mehr?


    Eine spannende Frage. Habt ihr Antworten?


    Und: Stimmt es überhaupt?



    Ja, stimmt. denn z.B. werden im Durchschnitt klassische Männerberufe per se besser bezahlt als klassische Frauenberufe (Pflege z.B.). Außerdem wählen Männer eher Berufe, die besser bezahlt sind Männer verhandeln außerdem besser UND bekommen mehr Geld angeboten bei gleicher Qualifikation.


    Warum Männer und Frauen sich so verhalten, hat wiederum 1000 Gründe. Z.B. bekommen schon Jungen mehr Aufmerksamkeit und Komplimente für ihr Können, Mädchen dagegen für ihr Aussehen. von Mädchen wird ein anderes Sozialverhalten erwartet als von Jungen. Fehlverhalten wird bei Mädchen stärker geahndet als bei Jungen. Ehrgeiz, Aggression und Durchsetzungsvermögen wird bei Frauen abgewertet, bei Männern gelobt. Erfolgreiche Frauen werden z.B. für ihr Aussehen (aber auch für anderes) abgewertet (siehe z.B. die Twitter-Kommentare beim Wimbledon-Sieg von Marion Bartoli).

  • deine frage klingt so rhetorisch...


    der zufall war, dass mein mann ein jahr früher mit seiner doktorarbeit fertig war als ich (weil er ein halbes jahr früher begonnen hatte und einen anderen institutsvertrag hatte).
    und damit bereits karriere gemacht hatte, als ich so weit gewesen wäre. und dass ich in dieser zeit vor abgabe der diss. auch noch schwanger wurde.


    und oftmals ist es doch auch so, dass die jeweiligen männer älter sind als die frauen, sprich, eh schon weiter in ihrer karriere, rein nach altersjahren...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • sprich, eh schon weiter in ihrer karriere, rein nach altersjahren...


    was man Eigentlich auch dazu nutzen könnte, dass der Mann, der ja schon eine gefestigte Position hat, der Frau den Rücken freihält, um ihre Karriere aufzubauen. Aber Familienarbeit hat ein schlechtes Renommee.


    Aber solche Überlegungen spielen doch nur bei Doppel-Akademiker-Haushalten eine signifikante Rolle. Bei der Konstellation Erzieherin/Chemikant z.B. sind ganz andere Dinge dafür ausschlaggebend, dass der Mann mehr verdient als die Frau.

    • Offizieller Beitrag

    Aber solche Überlegungen spielen doch nur bei Doppel-Akademiker-Haushalten eine signifikante Rolle. Bei der Konstellation Erzieherin/Chemikant z.B. sind ganz andere Dinge dafür ausschlaggebend, dass der Mann mehr verdient als die Frau.


    Ich denke auch, das trifft die Lebensrealität von deutlich mehr Familien - je geringer der Verdienst eh schon ist, desto mehr zählt der Unterschied im Verdienst. Mit mittleren und höheren Einkommen sagt es sich leicht "ja, mei, wir verzichten halt auch mal auf was und leisten uns dafür dieses Lebensmodell".
    Für geringe Einkommen stellt sich diese Frage doch meist gar nicht - worauf soll man da auch verzichten?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, natürlich, meine Fragen sind rhetorisch.


    Ich glaube bei Familien-/Arbeitsentscheidungen nicht an Zufälle, sondern an den Willen der Beteiligten.


    Dann weiß ich natürlich auch, dass es Statistiken zur Frage von Männer- und Fraueneinkommen gibt. Ich frage mich aber, ob sie sich auf konkrete Einzelfälle übertragen lassen und ich somit bei der nächsten Gehaltsverhandlung einfach mal pauschal 30% mehr fordern sollte :D .


    Kann man "gerechtes" Einkommen ernsthaft ermitteln und messen? In dem verlinkten Artikel steht, dass sich "bei gleicher Ausbildung und Tätigkeit" der Unterschied auf 8% reduziert. Was bedeutet denn das? Dass bei der eigentlichen Zahl von 20-30% nicht von gleicher Ausbildung und Tätigkeit ausgegangen wurde?

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)