Ich will kein Schiedsrichter mehr sein - Experiment zum Anhängen

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  • Ja, ich finde auch, dass das bilderbuchmäßig klingt und ich bin so stolz drauf, dass ich das jetzt meistens schaffe. Die anderen Situationen, die ich hier natürlich nicht aufschreibe ;), sind inzwischen viel seltener geworden und das ist super.


    Wegen dem entschuldigen habe ich ne Zeit lang versucht, das Zuhause abzuschaffen, aber das klappt nicht ohne ihn total zu verwirren. Also lasse ich es, erwarte es aber selbst nie von ihm!


    Danke ist zum Glück auch in der Kita kein Thema.


    Aber beide Kinder sagen sehr gerne auch zueinander Danke. Meistens mit einem strahlenden Lächeln, weil sie das von uns so kennen *g*.



    LG, Katinki


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



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  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe im Moment nicht ausreichend Zeit alles zu lesen und hoffe die Frage die ich stellen werde, wurde nicht schon beantwortet:


    Ab welchem Alter der Kinder ist sowas machbar? Meine beiden sind 2 1/4 und 4 1/2. Wenn der Kleine weint bei einem Streit gehe ich immer hin um ihn zu trösten (möglichst ohne die Große in irgendeiner Form zu beschuldigen). Würdet Ihr Euch trauen Euch schon in diesem Alter rauszuhalten?


    Danke für Eure Antwort.


    Silvia

  • Liebe Silvia,


    vielleicht solltest du doch alles lesen, da wird nämlich deine Frage eigentlich beantwortet :D


    Meine Tochter ist jedenfalls auch nur 1-2 Monate älter als dein Kleiner und sie kann das super!
    Ich hoffe, du tröstest dein großes Kind auch, wenn sie gestritten haben ;).




    Wir fangen gerade wieder irgendwie bei null an. Mein Mann ist ja 3-4 Tage die Woche nicht da und dieses Wochenende merkte man doch sehr, dass er sich mit unserer neuen Umgangsform noch nicht so sicher ist. Und prompt waren die Kinder nicht mehr nur miteinander im Streit, sondern in der Konkurrenz darum, wer "Schuld" war und wer mehr "Recht" von Papa bekommt.
    Total krass. Erst heute nachmittag haben wir es allmählich wieder gut hin bekommen.
    Ich denke, das liegt aber nur zum Teil daran, dass er das raus halten noch nicht so gut kann, sondern vor allem in der veränderten Rollenkonstellation, wenn wir zu viert sind.


    Aber mein Mann hat heute noch mal bemerkt, wie selten ich inzwischen sauer auf die Kinder bin und wie oft die Konflikte, selbst mit mir zusammen ;) weitgehend kreisch- und tränenfrei gelöst werden *stolzsei*.
    Das ist echt toll!


    LG, Katinki


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



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  • ich wollte schon so oft schreiben. über unsere kleinen erfolge aber leider auch über unsere grossen misserfolge.
    keine ahnung woran es liegt, ob an mir oder ach keine ahnung.


    aber seit ich mich nicht mehr einmische sondern nur noch tröste, prügeln meine beiden kinder fast täglich aufeinander ein. sie hauen und treten sich. es weinen beide aber sie schlagen weiter bis einer von ihnen zu mir kommt und ich beide tröste und dann sage: das ist doof, jetzt seit ihr beide traurig/ beiden tut der arm weh.


    ich habe auch beobachtet, dass die grosse (fast 6) oft ein nein oder stop ausspricht und gleichzeitig haut.


    ich war ein einzelkind. vielleicht ist meine vorstellung von geschwisterlichem zusammenleben einfach unrealistisch.
    aber was soll dieses schlagen. manchmal macht es mich echt wütend.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Liebe Mandragora,


    ja, man fragt sich das echt, ne?
    Meine Erziehungsberaterin fragte mich daraufhin zurück, welchen Sinn es für die Geschwister macht, sich zu hauen und zu streiten (auch wenn sie es in anderen Konstellationen anders können)?
    Und da fiel mir wie Schuppen von den Augen, dass sie in ihren Geschwistern das perfekte Versuchsfeld habe. Immer wird ihnen verboten zu hauen, Freunde können sich abwenden, wenn man ihnen zu doll weh tut, Fremde kennt man nicht genug und vertraut ihnen nicht, Eltern fallen eh raus, die wollen das ja auch nicht und sind außerdem eh zu groß und man ist zu abhängig von ihnen. Aber Geschwister, an denen kann man testen, wie weit man gehen kann, wie sich Kloppereien, Streits mit körperlichem "austausch" :D entwickeln. Und sie lernen unendlich viel daraus! Und sie hören irgendwann auf, wenn sie auch andere Wege lernen.


    Mein Mann hat auch keine gleichaltrigen Geschwister und ist oft mit der Grobheit unserer Kinder miteinander echt schockiert. Aber ich kann es inzwischen als wichtiges Erfahrungsfeld akzeptieren und je öfter sie die Erfahrung machen, dass diese Art des Umgangs das Problem nicht wirklich löst, desto seltener machen sie es so. In minikleinen Schritten vielleicht.


    Manchmal, wenn ich es nicht aushalten kann, dass sie sich pisaken und so Kloppereien aus halbem Spaß entstehen, dann habe ich auch schonmal gesagt: "Ich sehe, ihr wollt euch kloppen, ich mag dann aber keinen Trösten, weil Weh tun ja dann dazu gehört" und manchmal hören sie tatsächlich auf ... oder sie trösten sich dann gegenseitig! #love



    Ich habe in den letzten Wochen nochmal die Erfahrung gemacht, dass es, auch wenn man eigentlich einen Umgang gefunden hat der funktioniert, immer wieder Phasen gibt, wo es trotzdem schlecht läuft. Kinder waren krank, Mama auch, Vater war weg und hatte vorher Stress etc. etc. Und plötzlich wirds wieder stressig und doof.
    Bei uns hat geholfen, die alten Muster des Schiedsrichtertums ganz bewusst zu vermeiden und statt dessen noch mehr Zuwendung, gerade nach dem Streit für jeden der Bedarf hat (und auch wirklich nur so lange, sonst wertet man das gleich wieder!!!) und ganz ganz viel Aufmerksamkeit für die schönen Momente der Kinder miteinander vorzuhalten. Kostet zwar Kraft und Zeit, zahlt sich aber aus (und ich habe nur 2 stressige Wochen gebraucht, das zu merken #stirn ) *g*.


    Übrigens wirkt sich dieser veränderte Umgang bei uns nicht nur in unserm engen Familienkontext aus, sondern auch, wenn die Kinder woanders sind. Sowohl die Kita (sie sind dort in unterschiedlichen Gruppen, treffen sich aber draußen) als vorallem auch meine Eltern haben in den letzten Tage richtig begeistert zurück gemeldet, wie viel einfacher es geworden ist, die Kinder gemeinsam zu betreuen, weil man nicht mehr ständig in "Hab acht"-Stellung sein musste, weil sie offenbar einfach besser gelernt habe, miteinander umzugehen.
    Ich bin sooooo stolz darauf!!!




    LG, Katinki


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



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  • danke katinki


    ich habe sehr lange darüber nachgedacht was du geschrieben hast. und natürlich hast du recht aber es ist manchmal einfach nicht auszuhalten. und im moment ertrage ich das kleinste pisaken oder böse wort nicht. also wird es auch an mir liegen.


    aber seit ein paar wochen schlagen meine kinder auch freunde. wir haben im haus familien mit kindern und stehen uns sehr nah und da muss ich mir seit neustem anhören, deine tochter hat schon wieder gehauen und immer wird mein sohn verhauen, mein armes kind. ich sehe im moment einfach kein licht am horizont.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • eben ist mir ein licht aufgegangen. meine beiden kinder waren auf dem sofa und es wurde gestritten.
    ich war zuerst hier.
    nein ich.
    neeein.
    maaamaaa ich war zuerst hier.
    maaaammmaaa der b haut.
    maaammmaaa hilf mir.
    maaaaammmmaaa.


    dieses ständige nach mir rufen treibt mich in den wahnsinn. ich bekam richtig bauchschmerzen.


    nur weiss ich nicht wie ich reagieren soll. ich versuche solche situationen nur zu kommentieren. sage den kindern was ich sehe (2 kinder die sich schlagen, beide sind traurig).


    ihr seht, da sind noch viele baustellen.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Ich finde, die Situation ist ne andere, als ein klassischer Geschwisterstreit. Ganz offensichtlich versuchen sie, darüber deine Aufmerksamkeit zu kriegen.


    Ich würde Ihnen wohl klar sagen, dass DU keine Lust hast auf dieses Gezergel und darauf nicht reagieren wirst! Und im Zweifel würde ich wohl wirklich raus gehen und mich wirklich raus halten. Denn es geht offenbar wirklich um dich und nicht um ein Problem zwischen den Kindern. Beobachte doch mal, auf welches Verhalten deiner Kinder du reagierst und wie stark. Egal ob positiv oder negativ.
    Ich merke bei mir immer, dass ich, je gestresster ich bin, immer weniger auf positives Verhalten reagiere und dann auch meist nur beiläufig und umso aggressiver, stärker und länger auf Unerwünschtes. Und das kann ja nur kontraproduktiv sein *g*. Wenn ich mir dann vornehme, bewusst und deutlich und sofort auf schöne Gesten zwischen den Kindern, gemeinsames Spielen, gute Kompromisse und Konfliktlösungen zu reagieren, wird gar nicht unbedingt das Verhalten der Kinder sofort anders, aber meine Wahrnehmung und das ist schon viel wert!


    Was die Nachbarn angeht würde ich wohl, je nach dem wie alt deine Kinder sind, die anderen Erwachsenen bitten, das erstmal mit den Kindern selbst zu klären, wenn du nicht dabei warst! Was sollst du denn von außen machen? Zumal die Situation ja längst vorbei ist und du gar nicht weißt, wie es zum Hauen gekommen ist?
    Wenn das zum echten Problem wird, müssten deine Kinder die Rückmeldung kriegen, dass das Hauen der anderen Kinder nicht erwünscht ist und sie nur mit den Kindern spielen können, wenn sie das lassen. Vorausgesetzt, die Kinder sind kognitiv in der Lage, drauf zu verzichten! Am besten käme die Rückmeldung aber nicht von dir, sondern von den anderen Kindern. Wenn die sagen, ich mag nicht mit dir spielen, weil du mich haust, ist das viel effektiver, als wenn du sagst: ...s Mama und ich haben beschlossen, dass du nicht mehr mit ... spielen darfst, weil du haust. Und wer weiß, vielleicht empfinden die "betroffenen" Kinder das auch gar nicht so schlimm?



    Ich habe heute noch eine interessante Situation gehabt:
    Die Kinder waren alleine im Wohnzimmer und spielten eigentlich ganz toll. Ich war in einem anderen Raum. Plötzlich höre ich die Kleine richtig herzzerreissend schreien und sprinte Richtung Wohnzimmer. Auf dem Weg kommen mir die beiden entgegen. Mein Großer führt sie ganz liebevoll an der Hand zu mir und sagt tröstend: "Da ist doch die Mama!" und bleibt dann abwartend stehen. Wegen dieses Verhaltens vermutete ich, sie wäre gestürzt oder so, weil es so gar nicht nach Streit aussah. Die Kleine war echt aufgelöst und konnte gar nicht sagen, wo es weh tat. Der Große sagte dann: "Mir tun auch die Zähne weh!" Ich (böses ahnend): "Wovon?" Er guckt verlegen. Ich frage ihn freundlich, ob es sie gebissen hat und er nickt. Ich frage sie, wo es denn weh tut und sie zeigt auf ihre Stirn #kreischen und hat dort tatsächlich eine Zahnabdruck. Ich: "Oh, das wird schon rot! Puh, das war aber doll! Da brauchst du Kügelchen!" Der Große wuselt mit uns zum Regal und fragt dann die Kleine: "Soll ich dir ein Kühlpack holen? Oder nochmal pusten?", was sie ablehnt. Er bleibt neben uns stehen und streichelt sie sanft am Arm und sagt dann zweimal (!!) Entschuldigung. Sie braucht noch ein wenig kuscheln mit mir und dann gehen sie wieder spielen.


    Natürlich finde ich es echt schlimm, dass er sie so beisst und er hat definitiv ein Wutproblem, was aber altersbedingt und vorbildbedingt #schäm auch irgendwie kein Wunder ist.
    Aber es war so deutlich zu sehen, dass er genau gemerkt hat, dass das doof war und für die Geschwisterbeziehung finde ich es so gut, wenn er sich entschuldigen kann, bei ihr bleibt und nicht vor lauter Angst vor meiner Reaktion sich verkriechen muss oder irgendwelche Lügengeschichten erfindet. Und diese Fürsorglichkeit bleibt den beiden hoffentlich länger in Erinnerung als die Wut und die Schmerzen!



    LG, Katinki


    mit J. (3/2008) und G. (1/2011)



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  • ich denke nicht, dass sie nur meine aufmerksamkeit wollen. vielmehr glaube ich, dass sie möchten, dass ich für sie die situation kläre.
    im oben genannten fall war es so, dass a auf dem sofa war und viele kissen hatte und b dazu kam und sich auf ihren platz gedrängt hat und sie mit den füssen wegstossen wollte.
    als sie ihm gesagt hat sie sei zuerst auf dem sofa gewesen und auch mit nein oder stop nichts erreichen konnte, hat sie nach mir gerufen.
    und so kam es zu dieser maaaaammmmaaaaruferei. ich habe das wohl etwas vage geschrieben. sie hat zuerst schon versucht die situation selber zu klären.


    aber dennoch bin ich schwupps wieder der schiedsrichter. anderseits fällt es mir schwer zu ignorieren, wenn eines meiner kinder nach mir ruft und mich um hilfe bittet.


    ich versuche dann schon (bleiben wir bei diesem beispiel) meiner tochter zu helfen sich selbst zu helfen. sag deinem bruder dass du das nicht magst, du hast es dir so gemütlich gemacht. habt ihr eine idee, was könnte man machen usw.
    aber es fühlt sich für mich komisch an, denn genau das hat meine tochter ja gemacht, nur hat ihr bruder ihr nein nicht akzeptiert. und sie ist fast verzweifelt.


    ab diesem punkt hätte ich mich früher eingemischt. wenn ein nein oder stop wiederholt nicht akzeptiert wird, hat das kind ein verbot missachtet.


    und wenn ich so schreibe, denke ich, dass ich nicht sicher bin ob und wie ich reagieren will. was wirklich für mich stimmt. wie sollen dann erst meine kinder wissen wie sie reagieren sollen.


    vielleicht etwas wirr, was ich hier schreibe.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Herzlichen Dank für diesen Thread, auch wenn er aktuell nicht mehr ganz so aktiv genutzt wird. Bin hier aber durch die Suche gelandet, da ich auch nicht mehr Schiri sein will und nach Lösungen gesucht habe. Die habe ich gefunden bzw. festgestellt das ich eigentlich den richtigen Ansatz habe, aber durch Übermüdung und gestresst sein es eben nicht komplett durchziehe. Aber das will ich ändern. Es ist zwar immer noch praktisch manchmal schwierig, da ja die Jüngste mit ihren 9 Monaten noch sehr viel meiner Energie abzapft, aber es wird so langsam besser. Bei den Jungs (3+5) ist es eigentlich fast immer sehr körperbetontes Streiten. GsD sind sie sich körperlich fast ebenbürtig und kennen durch regelmäßiges bubeln (raufen) mit dem Papa eigentlich auch die Grenzen beim kämpfen. Das verhindert zwar nicht das sie diese beim streiten überschreiten, aber wenigstens muss ich eigentlich nicht mehr erklären das man das nicht gut, sondern solle mich endlich mal mehr aufs moderieren konzentrieren um die Kommunikation zwischen den beiden wieder zu verbessern. Außerdem muss ich mir glaub mal diesen Smiley #yoga in rieeeeeesengroß ausdrucken und an den Kühlschrank hängen, ich glaube das könnte helfen ;)


    Würde mich freuen, falls noch jemand von euch weiter berichten mag. Gerade die Alltagsbeispiele helfen enorm. :)

    Großergroßer Bruder Q 06/2008, Großer Bruder T 06/2010, Kleine "Wester" K 11/2012

    Einmal editiert, zuletzt von marall ()

  • Ich habe hier grade nochmal nachgelesen und will sagen: Katinki du bist meine persönliche Heldin!


    Hier gibt es so viele ähnliche Situationen und es macht mich so furchtbar wütend, wenn der Große den Kleinen so schmerzhaft verletzt. Ich weiß aber auch, dass der Kleine sicher kein Lämmchen ist, ist er doch meist der Auslöser der Streitereien. Ich muss da echt hart an mir arbeiten und freue mich sehr auf weitere Erlebnisse von dir. Ich möchte mir gerne ne dicke Scheibe davon abschneiden.

  • Ich möchte mich mal anschließen. Ich bin am Rande der Verzweiflung wegen meiner beiden Streithähne. Obwohl meine sich oft wirklich weh tun, würde ich das Experiment gerne mal wagen. Also ab heute kein parteiisches Einmischen meinerseits mehr und ich hoffe wirklich, dass das nicht im Krankenhaus endet. :S

  • *wieder hochhol*


    jetzt hab ich lang nach diesem thread gesucht und nochmal alles gelesen... #gruebel


    zwei fragen:


    - ab welchem alter (des jüngeren geschwisterkindes) habt ihr mit dieser haltung angefangen? (edit: ich weiß, daß es schon in jungem alter möglich ist. möchte aber gerne wissen, ab wann ihr das tatsächlich dann auch gemacht habt!)


    - und: kennt jemand den begriff "ganovenehre", nach dem ältere kinder die jüngeren schützen? gibts das? nur in banden oder auch in geschwisterbeziehungen?


    liebe grüße,
    casa.

    Einmal editiert, zuletzt von casa ()

    • Offizieller Beitrag

    danke fürs hochholen. sowas hab ich gesucht.


    meine beiden sind 8 monate und 5 jahre 7 monate und ich will nicht schiedsrichter bzw. grosskindmassregler sein. der thread hat mich inspiriert.


    momentan geht es für mich eher darum, wie ich aufs grosse kind reagieren soll, wenn ich merke, dass das kleine leidet. ich lasse viel zu, das kleine kann sehr gut deutlich machen, wenn es etwas nicht will. allerdings waren meine reaktionen bisher eher *räusper* autoritär und drohend *räusper*.


    zur ganovenehre: ich verstehe den begriff in zusammenhang mit kindern nicht. und klar schützen kinder sich gegenseitig, auch geschwisterkinder.

  • hallo licht,


    ja, ich habs auch nicht verstanden, als neulich eine mutter im zusammenhang mit ihren kindern von ganovenehre sprach. sie meinte sinngemäß, es gebe da bei älteren kindern so eine hemmschwelle, jüngere (geschwister) ernsthaft zu schädigen, vielmehr sei es ehrenhaft für die älteren / stärkeren, die jüngeren / schwächeren zu beschützen. #weissnicht


    wie ich aufs grosse kind reagieren soll, wenn ich merke, dass das kleine leidet.

    dazu fand ich katinkis hinweis super, sich einfach zu den beiden zu gesellen, die gefühle des jüngeren zu übersetzen und das ältere kind nach lösungsvorschlägen zu fragen. das klappt tatsächlich.


    mir hilft zudem, wenn ich mir klarmache, daß es auch umgekehrt gilt.


    also: wie reagiere ich aufs kleine kind, wenn ich merke daß das große leidet?


    denn mein erstgeborener sohn leidet zuweilen wirklich darunter, daß der krabbelbruder andauernd fröhlich brabbelnd über seine grenzen latscht, seine sorgfältigst mühselig erbauten kunstwerke zerschreddert, seine mama stun-den-lang in anspruch nimmt, ihn nachts aus dem schlaf quäkt, ihn versehentlich anpieselt (!), ihn an den haaren zieht etc. - das ist auch leid. und ich gehe da manchmal auch hin und übersetze dem baby die gefühle des großen bruders, einfach damit der große sich auch wahrgenommen fühlt mit seinem schmerz.


    liebe grüße,
    casa.

    Einmal editiert, zuletzt von casa ()

    • Offizieller Beitrag

    gesagt habe ich öfter, das kleine quitscht so, weil es dies und jenes nicht möchte, oder ähnliches. gebracht hat es nichts, ausser dass grosskind weitergemacht hat und ich agressiv wurde.


    ich denke, bei unserer konstellation ist es besser, dem grosskind zu spiegeln, was es gerade macht und eventuel seine gefühle zu benennen. gosskind leidet bei jeder noch so kleinen aufmerksamkeit richtung kleinchen. somit glaube ich, dass es bei uns besser ist, den fokus immer aufs grosse kind zu legen.


    mal sehen. zur zeit ist das grosse kind krank und recht umgänglich.