Hallo,
ZitatAlles anzeigen
Trin,
hinter jedem Konzept stehen Menschen, die es umsetzen (und manchmal
denke ich, das Konzept ist gar nicht so wichtig, so lange der
Mensch/Lehrer seine Aufgabe gut im Griff hat). Und es scheint ja so zu
sein, daß vom ursprünglichen Gedanken dieser Methode kaum was übrig
geblieben ist, wenn häufig nur der Anfangsrumpf in Klasse 1+2 zum Tragen
kommt. Ich finde, da darf man seinem Unmut Ausdruck verleihen.
Aber es werden in solchen Strängen (auch hier z.B.) eben nicht die Lehrer oder deren umsetzung der Methode kritieisert sondern eh heißt immer "Lesen() durch Schreiben" ist blöd, die Kidner lernen ja ncihts debei, Schreiben nach Gehör reg mich auf usw.
Und ich finde, da darf man seinem Unmut darüber Ausdruck verleihen und darauf hinweisen, daß es eben nicht an der Methode an sich liegt.
ZitatAlles anzeigenAber
was ich auch nicht verstehe: Das Alphabet ist nach der ersten Klasse
doch durch? Wieso dann also, über die allerersten Anfänge hinaus, Lesen
durch Schreiben? Es müsste sich doch eigentlich recht schnell umkehren:
Schreiben durch Lesen. Das Lesenlernen dauert ja nun nicht bis zur 6.
Klasse (oh Gott, ich hoffe nicht... kenne aber zumindest ein solches
Kind).
Konntst du tatsächlich nach der ersten Klasse auch alle Worte richtig schreiben? Bei den meisten kindern dauert das viel, viel länger. Das würde ja heißen, daß sie in Briefen, Aufsätzen, Geschichten, Projektberichten usw. audf die noch nicht gelernten Worte verzichten müssten, weil sich beim Schreiben nach Gehör/Gefühl ja Fehler einschleichen könnten.
Wenn man sieht wie wenige Worte nach der 1. Klasse tatsächlich zum Lernwortschatz zählen (bis auf wenige Ausnahmen übrigens Worte, die man schreibt wie man sie spricht), wäre das eine sehr arme Sprache, mit der man nicht soooo viel ausdrücken kann.
Und Kinder die sich - egal nach welcher Methode - mit der Rechtschreibng schwer tun (die gibt es auch bei der klassischen Fibelmethode, glaub mir, ich habs ja täglich auf Arbeit) dürften dann gar nciht frei schreiben, weil sie es nicht fehlerfrei können?
ZitatIch persönlich bewerte das freie Schreiben nicht so stark,
wahrscheinlich, weil ich denke, ein Kind, das ein Mitteilungs- und
Ausdrucksbedürfnis hat, wird das einfach tun.
Das sehe ich für mich und meine Kinder anders. Ich denke, wenn bei ihnen von Anfang an alles korrigiert worden wäre, hätten sie schon zeitig die Lust verloren, mehr als das absolut geforderte zu schreiben.
Ich selber empfinde ihre selbstgeschriebenen Geschichten auch nach Jahren noch berührend und sie zeigten oft so viel von ihrem Inneren. Mich regt ein "Das einhorn flok über den walt ut surte einen Froind" absolut nicht auf. Inzwischen würden sie es richtig schreiben.
ZitatMeine Tochter merkt jetzt, dass sie ihr selbst
Geschriebenes nach ein paar Tagen nicht mehr oder nur schwer lesen kann,
wenn es Kraut und Rüben buchstabiert ist. Man muss es mit den
orthographischen Feinheiten des Schriftdeutsch nicht übertreiben, aber
Rechtschreibung macht in ihren Grundzügen durchaus Sinn.
Das ist der Zeitpunkt, wo an unserer Schule das Interesse des Kindes aufgegriffen wird und ihm schrittweise die entsprechenden Regeln nahegebrachjt werden. Neben den Lernwörtern, die sie sie von Anfang an bekommen.
Denn noch mal: Die Kinder ZUSÄTZLICH zur Vermittlung von Rechtschreibstrategien frei schreiben zu lassen heißt eben NICHT, daß sie keine Rechtschreibung vermittelt bekommen.
Nur kann man eine Methode, die auf 6 Jahre angelegt ist, eben nicht nach 2 (!) Jahren knicken und dann erwarten, daß sie es können.
Wie gesagt, ich hab das Beispiel Schwimmkurs schon mal gebracht
Angenommen ein Konzept ist auf 10 -15 Stunden angesetzt und beginnt mit Wassergewöhnung und Vorübungen für die ohne Vorkenntnisse, während die, die schon schwimmen wollen, auch dabei unterstützt werden. Nach und nach werden dann die richtigen Schwimmbewegungen eingeführt, immer dann, wenn das Kind motorisch in der Lage dazu ist. Dazu gibt es eine große Vielfalt an Hilfsmitteln und Lehrmethoden, so daß sich eigntlich für jedes Kind die passende finden lässt.
Nun kommt einer daher und BEHAUPTET, er unterrichtet nach dieser Methode, in Wirtklichkeit lässt er die kidner aber einfach nur plantschen. Die einen schwimmen in einem Stil, mit dem sie nicht weiterkommen, andere trauen sich gar nciht rein usw. Er lässt sie einfach machen.
Nach 2-3 Einheiten ist er nun der Meinung, nun sollten sie das Seepferdchen schaffen und fordert es ein. Alle sollen gleich schnell im gleichen, korrekten Stil im tiefen Wasser schwimmen. Die, die sich nicht trauen, wirft er ins Wasser. Kaum einer schafft es, viele sind überfordert und bekommen Angst.
Ist nun die eigentliche Lehrmethode falsch? Oder doch die Umsetzung und Erwartung desjenigen, der sich nur fälschlich mit dem NAMEN der Methode schmückt?