Benotung ohne, dass die Kinder es wissen

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  • Hermine - ja, das hab ich mir so schon gedacht. Ich frage mich nur, ob man das leisten kann. In Deutsch könnte ich sofort sagen - ja, das kann man leisten, man kennt seine Schüler. Aber in Musik glaube ich das gerade nicht - vielleicht bin ich noch nciht lang genug dabei - aber ich hab da zu viele Klassen, zu viele Namen und zu wenig Unterricht, so dass ich nicht den Überblick behalten könnte.
    Ich selbst für mich empfände es aber als Erleichterung - dieses ständige Notenhinterhergerenne ist hier für meine Begrife furchtbar. Da ist der Schüler ja permanent am Leistungskontrollen schreiben/oder eben auch mündlich und es wird bewertet was nur geht.
    Aber wie gesagt, ich muss das relativieren - ich empfinde es so - ich bin noch Berufsanfänger und insgesamt nicht ganz glücklich im staatlichen Schulsystem, was sich nach der Ausbildung aber durchaus geben kann. (hoff)

  • Bei uns gibt es nur sogenannte "Epochalnoten". Diese müssen angekündigt und nach Abschluss bekannt gegeben werden. Daran halte ich mich. Und ich finde es prinzipiell völlig ok, dass die Schüler ihre "Rechte" kennen (falls nicht, helfe ich da auch gerne nach). Ich kläre sie dann im Gegenzug auch gerne über ihre Pflichten auf. :D

  • Hier (BW) gibt es einen Transparenzerlass: Der besagt, dass ich zu Anfang des Schuljahres meine Schüler darüber aufklären muss, was und wie ich bewerte und wie sich die Endnote errechnet. In der Regel lasse ich das meine Schüler im jeweiligen Klassenarbeitsheft vorne drin aufschreiben, damit sich das auch die Eltern ansehen können, aber das machen nicht alle Kollegen und es geben sicherlich nicht alle Kinder diese Info nach Hause weiter.
    Ich muss dann im Klassenbuch vermerken, dass ich die Klasse über meine Notengebung (und das Verhältnis Schriftlich:Mündlich) aufgeklärt habe.


    Seit einigen Jahren lässt unser Chef uns außerdem vor dem ersten Elternabend noch eine Liste für jede Klasse ausfüllen, wo das auch nochmal alles festgehalten wird.


    In der Regel mache ich für die mündliche Note Epochalnoten (Zeitraum zwischen zwei Ferienabschnitten oder zwei Klassenarbeiten) und bewerte aber auch Einzelleistungen: Vokabelabfragen, Referate, Hausaufgaben, Präsentation - was sich halt so anbietet. Die Epochalnoten vermerke ich (meist mit einem weiteren Kommentar versehen) unter den Klassenarbeiten, die die Eltern dann unterschreiben müssen.
    Meine Schüler wissen, wie ich zu meinen mündlichen Noten kommen, insbesondere für die Oberstufe gibt es da sehr schöne Kriterienbögen. Ich lasse sich auch regelmäßig sich selbst einschätzen - man kommt dabei ganz gut ins Gespräch, überdenkt die eigene Entscheidung nochmal und guckt bei zu großen Abweichungen im nächsten Zeitraum mal genauer hin. 100% objektiv können mündliche Noten aber nie sein.


    Die mündliche Note macht hier zwischen 1/3 und 1/2 der Endnote aus, ich finde sie fast wichtiger als schriftliche Arbeiten, die ja immer nur eine Momentaufnahme sind.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich muss nochmal nachfragen: Gibt es tatsächlich Bundesländer, die die kontinuierlichen mündlichen Leistungen grundsätzlich NICHT benoten? Das kann ich mir nicht vorstellen.

  • Hier ist eher das Gegenteil der Fall: In den Nebenfächern müssen keine Klassenarbeiten mehr geschrieben werden (natürlich werden immer noch welche geschrieben, aber prinzipiell dürfte ein Lehrer auch nur die mündlichen Leistungen bewerten).


    In den Hauptfächern wurde die Zahl der vorgeschriebenen Klassenarbeiten schon vor einigen Jahren auf mindestens 4 reduziert.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

    • Offizieller Beitrag

    Aoide, wo Du gerade da bist :D


    Was Du weiter vorn geschrieben hast - das hörte sich eher nach "Beratungsgesprächen" an. Aufgrund dessen kannst Du aber doch keine Fachnoten geben oder ist das in NRW nicht so strikt getrennt? Hier sind sie ziemlich hinter her, dass in den mündlichen Noten tatsächlich das Fachwissen benotet wird.... (ich finde die Idee nämlich total schön - aber ich seh nicht, wie ich die Gespräche als Grundlage zu mündlichen Noten verwenden kann - aber vermutlich hab ich da was falsch verstanden).

  • Nein, Hermine, die Note setze ich vorher eben auf der Basis des Unterrichts. In den Gesprächen erfahren die Schüler die und können ihre Selbstwahrnehmung darstellen. Und Kritik äußern. und was immer anliegt. Und wir versuchen, alles konsensfähig zu machen. Es ist keine Verhandlung, aber ich hab auch schon solche Noten nach Gespräch geändert (nach oben).
    So geht mir jedenfalls keiner durch die Lappen ^^

  • Ich muss nochmal nachfragen: Gibt es tatsächlich Bundesländer, die die kontinuierlichen mündlichen Leistungen grundsätzlich NICHT benoten? Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Wie gesagt, es geht um vorher bekannt gegebene Zeitabschnitte, Epochen eben. Es gibt nicht automatisch eine mündliche Note für das gesamte Halbjahr.


    Die Zeit variiert sehr stark, kommt ja auch drauf an, wie oft Du die Klasse siehst.


    Ich mag diese Noten nicht so, auch wenn unser Chef sie als einzige pädagogische Noten preist. Aber sie haben auch viele Chancen, stimmt schon. Wenn die Kriterien klar sind, finde ich eine Selbsteinschätzung der Schüler oft wertvoll.