Versicherungsmarkt für Hebammen bricht zusammen

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  • Ich glaube, wenn ich es nochmal normal versuchen würde, würde ich wohl so Teststäbchen für die Wanne mitnehmen, um zu gucken, ob die schon mal benutzt wurde und nicht nur Deko ist. gg Gehört hab ich von anderen Geburten nichts. Entweder gabs die nicht oder die Abriegelungen und Türen waren zu gut gedämpft. (Die Untersuchungen bei der FA einschl. Muttermunddehnung hatte ich ja auf Station. Aber da ich ja selbst auch die Zähne zusammenbeißen sollte, ist es da wohl auch nie laut, wenn sie das allen Frauen sagen).

  • Man ich bin echt froh, selbst in dem Krankenhaus das ich ganz doof fand konnte ich o hne Probleme den Kreissaal für 12 Stunden belegen. Im Kankenhaus für Geburt Nr. 2 war ich 5 Stunden im Vorwehenzimmer und 14 Stunden im Kreissaal und jetztbei der 3 Geburt 22 Stunden im Kreissaal. Und das war ja eine ganz selbstverständliche Geburt eines 4.5 Kg Babys, das einzige "besondere" war, dass ich hinterher nochmal gelobt wurde für die normale Geburt trotz sehr großem Kopf und hohem Gewicht.
    Es scheint ja zu gehen, warum müssen soviele Frauen so unterirdische Behandlungen über sich ergehen lassen.

  • Das besagte KH wird dort in der Gegend für seine tolle Geburtsstation über den Klee gelobt. Daher kam ich mir immer wie im falschen Film vor. Selbst meine jetzige Nachsorgehebamme hat dort entbunden, allerdings kleine Babys. Das geht dort also. Ich war einfach nur "falsch" dort: zu fett, zu sensibel, zu großes und schweres Baby, zu große Erwartungen. #weissnicht Mich macht das etwas wehmütig und traurig, so kurz vorm geplanten KS, dass es vermutlich in dem KH hier ohne Kämpfen und Schikanen geklappt hätte mit der normalen Geburt. :( Das ist aber normale Trauerarbeit, da muss ich durch.


    Und die Aussicht, dass es in Zukunft für die Frauen eher schlimmer als besser werden wird, macht mich auch traurig.

  • Ich befürchte halt, dass der Zug für außerklinische Geburten schon längst abgefahren ist. Da jetzt nochmal das Ruder herumzureißen ist nahezu unmöglich.
    Deshalb ist meine ehrliche Meinung, dass ein Kampf für respektvollere Behandlung in den Krankenhäusern sinnvoller wäre...aber diese Diskussion ist hier in diesem Thread fehl am Platz.

  • Pamela, das führt nicht zu weit. Dafür kämpfen ganz schön viele Vereine. Es ist ausdrückliches Ziel der ganzen Mother Hood-Unterstützer und Vereine, die jetzt diesen Bundesverband gründen, dass eine 1:1-Betreuung unter der Geburt stattfindet, EGAL WO. Auch im krankenhaus.


    Aber genau das wollen die KK-Vertreter ja nicht. Wenn sie Ungeborene Kinder vor ihren müttern schützen wollen, dann erkennen sie nicht an, dass die allermeisten Mütter auch unter der Geburt das Beste für sich und das Kind wollen.


  • Aber genau das wollen die KK-Vertreter ja nicht. Wenn sie Ungeborene Kinder vor ihren müttern schützen wollen, dann erkennen sie nicht an, dass die allermeisten Mütter auch unter der Geburt das Beste für sich und das Kind wollen.


    Der Schutz der ungeborenen Kinder ist denen sch... egal, solange sie für die Folgen nicht zahlen müssen. Da gehts wohl eher um den Schutz der eigenen Finanzen! Dabei übersehen die KKen bloß, dass Kaiserschnitte viel teurer sind als normale Geburten. Aber irgendwie muss sich das ja rechnen. #weissnicht

  • Deshalb ist meine ehrliche Meinung, dass ein Kampf für respektvollere Behandlung in den Krankenhäusern sinnvoller wäre


    Das ist Bestandteil - die meisten gebären in Krankenhäusern, natürlich ist das Hauptschauplatz. Es geht um 1:1 Betreuung - die brauchst du überall. Und im ländlichen Bereich wäre es doch besonders nett, wenn du nicht 1,5 Stunden zum KH fahren musst.


    Pamela, das führt nicht zu weit. Dafür kämpfen ganz schön viele Vereine. Es ist ausdrückliches Ziel der ganzen Mother Hood-Unterstützer und Vereine, die jetzt diesen Bundesverband gründen, dass eine 1:1-Betreuung unter der Geburt stattfindet, EGAL WO. Auch im krankenhaus.


    #ja
    Gerade im Krankenhaus!


    Übrigens habe ich erfahren, dass in Neuseeland die Geburtshilfe so ähnlich wie hier ausgerottet wurde, und dann, mit den Eltern, in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut wurde, sodass dort jetzt ein offenes, sicheres System herrscht. Dazwischen lagen dann allerdings auch mindestens 20 Jahre Durststrecke..

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Ja, einige Hebammen hier haben ähnliches auch erzählt. Dass es mehrere Länder gibt, wo es "Durststrecken" gab, und dass sie damit rechnen, dass es auch in D nun erst mal eine solche geben wird,, bis sich in 10-15 Jahren vielleicht das ganze System geändert hat.


    War das nicht in England ähnlich, dass da die Hebammen eine ganze Weile sogar ohne Haftpflicht gearbeitet haben, und dann was ganz eigenes gegründet haben?

  • Eine der "Gewichtsgrenzen"-Betroffenen hat folgende Erklärung ihrer Hebamme wiedergegeben:

    Zitat

    Meine Hebamme hat uns das im GVK so erklärt: Die Frauen und die Gesellschaft erwartet von einer Klinik bzw. den dortigen Angestellten, dass bei einer Geburt keinerlei Komplikationen (oder jedenfalls nichts, was über einen Dammriss hinausgeht) auftreten. Verklagt wird heute sehr schnell, gerade wenn man dem Personal vorwerfen kann, dass das Risiko absehbar war. Der Ruf einer Klinik steht zudem auf dem Spiel, wandern die Frauen in "renommiertere" Kliniken ab, steht heutzutage schnell die komplette geburtshilfliche Station auf dem Spiel, die werden ja gerade wie wild quer durchs Land hindurch geschlossen. Somit ist es sicherer für die Klinik, auf Nummer sicher zu gehen.


    Hört sich für mich so an, als würde der "schwarze Peter" den Frauen zugeschoben. Im Vergleich zu einem Schadenersatzfall sind wohl die Kosten für einen Kaiserschnitt Peanuts.

  • Das weiß ich leider nicht, Trüffel. Auf jeden Fall empfiehlt england seit kurzem, lieber zuhause zu gebären, weil das sicherer ist.


    In den Elterninitiativen und bei den Gründern des Bundesverbandes ist auch recht klar, dass wir vor allem langfristig arbeiten. Es wird jetzt erstmal mächtig beschissen. Aber kurzfristig lässt sich nichts großes reißen - das muss gut vorbereitet werden, das darf nicht überstürzt werden. Klar ist es uns wichtig, dass auch kurzfristig Veränderungen auftreten - aber wenn man nur an Schräubchen dreht, kann man das System nicht ändern, und das braucht es. Auf lokaler Ebene kann man natürlich immer Verbesserungen bewirken, und auch die Aufklärung schafft ein größeres Bewusstsein dafür, was wichtig ist. Das hilft einem Wandel.

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    Einmal editiert, zuletzt von sitopanaki () aus folgendem Grund: Grammatik.

  • Hat denn schon mal eine Frau erfolgreich klagen können, weil sie wegen großem Kind einen Scheiden o.ä Riss hatte? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, ehrlich gesagt. Aber hier wird auch deutlich: es geht ums Geld der Versicherungen! Und die wiederum können dadurch Druck auf die KHer ausüben (die ja laut Medien oftmals nicht wirtschaftlich genug arbeiten, wie sie sollten). Nicht um Sicherheit, nicht um Schutz, nicht um Menschenwürde oder sonstwas.

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()

  • Es werden Frauen gesammelt, die wegen unnötigen Interventionen klagen wollen.


    Die meisten Klagewünsche von Frauen richten sich ggen Interventionen, die wenigsten wollen klagen, weil sie keine hatten.

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  • Mir stellt sich grad die Frage, was ist eine unnötige Intervention.
    Ist das nicht immer Fall- und Typabhängig? Kann man das nicht oft erst hinterher sagen, ob es wirklich unnötig war?


    Was anderes ist, wenn die Frau von Anfang an sagt, sie möchte dies oder jenes (Braunüle z.B.) nicht und es wird dann trotzdem gemacht. Möglicherweise noch gegen den Willen der Frau und ohne vorherige Absprache.
    Da gab es bei mir auch einen Vorfall, wo ohne vorher mit mir drüber zu sprechen einfach "gemacht" wurde. Ich fand das unangenehm, würde da aber kein Fass deshalb aufmachen.
    Von anderen Frauen weiß ich, dass die es ganz anders empfunden haben und das als massiv übergriffig empfunden haben.

  • nee, das sieht man schon währenddessen. bzw. eigentlich müssten vorher schon gewisse Richtlinien klar sein.


    Nehmen wir mal den Wehentropf - wie schnell der gezückt wird, weil es zu lange dauert... und ,,zulange'' heißt oft einfach: komm schon, da warten noch andere, ich hab keinen Bock mehr auf Dich. Das ist ja auch von KH zu KH unterschiedlich.
    Ich war fast 24 Stunden im Geburtshaus und das Kind wollte einfach nicht raus. Erst dann sind wir ins KH gefahren. Vorher nicht, weil es dem Kind während der Geburt gut ging, es mir gut ging (naja.. ich hatte die schnauze voll, aber sonst... ;) ) und es keinen Grund dafür gab. Wenn dann aber schon nach 6 Stunden interveniert wird, weil die Frau zu lange ,,braucht'', obwohl es dem Kind und der Mutter gut geht und medizinisch kein Grund besteht, dann is doch auch in der Situation schon ersichtlich, dass das unnötig ist.


    Das Kind begann dann übrigens zu kommen auf der Fahrt. :D Was war ich überglücklich, ich hab nur noch gejauchzt: ich muss pressen, ich muss pressen! 10 Minuten im Kreißsaal noch und schwupps, war sie da.


    Ähnlich wie Dammschnitt: es gibt sehr wenige Fälle, wo der überhaupt sinvoll ist. Viele Hebammen/Ärzte greifen aber dennoch häufig drauf zurück.

  • Zitat

    Meine Hebamme hat uns das im GVK so erklärt: Die Frauen und die Gesellschaft erwartet von einer Klinik bzw. den dortigen Angestellten, dass bei einer Geburt keinerlei Komplikationen (oder jedenfalls nichts, was über einen Dammriss hinausgeht) auftreten.


    Der Witz ist ja, diese Erwartung wird ja von den KH geschürt bis zum geht nicht mehr. Kommt zu uns, dann wird alles gut!


    Ich bin überzeugt, sollte diese ET+1-Regelung in Kraft treten, dann wird die Zahl der Alleingeburten rasant ansteigen. Und dann wird es rundgehen, weil das eine selbst erfüllende Prophezeiung sein wird: Frauen, die entweder körperlich nicht für eine HG oder psychisch nicht für eine AG geeignet sind, werden es versuchen und es wird jede Menge Zwischenfälle geben, was natürlich die Gefährlichkeit der HG beweisen wird. #flop Man möchte kotzen.

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Frauen, die entweder körperlich nicht für eine HG oder psychisch nicht für eine AG geeignet sind, werden es versuchen und es wird jede Menge Zwischenfälle geben, was natürlich die Gefährlichkeit der HG beweisen wird. Man möchte kotzen.


    :S Ja... ich weiß auch nicht, was ich tun würde.. ich brauch meine Hebamme, allerdings hätte ich die im KH dann ja auch nicht. also doch lieber allein daheim? aber dann verschließ ich vor angst vielleicht komplett.... und im KH dann auch vor Angst und Unbehagen. :(


    Ein Notfallplan könnte maximal aussehen, alles so gut vorzubereiten wie möglich und dann rel spät den Rettungsdienst rufen. Die müssten dann vor Ort helfen, wenn es schon zu Presswehen kommt oder?
    aber eigentlich wöllte ich sowas nicht. Hebammen für jede Gebärende, sofort!

  • Ist das nicht immer Fall- und Typabhängig? Kann man das nicht oft erst hinterher sagen, ob es wirklich unnötig war?


    Klar ist das von Fall zu Fall abhängig. Deswegen ist ja die 1:1 Betreuung, auch vor der Geburt schon, notwendig um das einzuschätzen. Und natürlich das entsprechende Wissen über den Ablauf einer interventionsfreien Geburt in der natürlichen Umgebung - und das geht gerade massiv verloren.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
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  • Klar ist das von Fall zu Fall abhängig. Deswegen ist ja die 1:1 Betreuung, auch vor der Geburt schon, notwendig um das einzuschätzen. Und natürlich das entsprechende Wissen über den Ablauf einer interventionsfreien Geburt in der natürlichen Umgebung - und das geht gerade massiv verloren.


    Hab ich ja im Prinzip am eigenen Leib erfahren müssen, als mir das GH vier Wochen vor ET ne neue Hebamme vor die Nase setzte, weil die bisherige aufgrund von Vertragsänderungen den Vertrag nicht mehr erfüllen konnte...
    Nur wie soll das realisiert werden? Eine reine 1:1-Betreuung ist doch bei Geburtsdauern wie bei Milbenfuß oder mir gar nicht möglich. Ich möchte keine Hebamme bei meiner Geburt dabei haben, die mich vorher schon 20 oder mehr Stunden betreut hat.


    Sitopanaki, Du musst nicht antworten, wenn das im Thread schon diskutiert wurde. Ich komm mir grad irgendwie total uninformiert vor...muss mich echt mal durch den ganzen Thread wälzen.

  • Es geht nicht unbedingt darum, dass eine Hebamme von Anfang bis Ende da ist. Das ist zwar für manche Frauen erstrebenswert, aber ich persönlich habe auch lieber eine ausgeschlafene Hebamme.


    Es geht eher darum, dass pro Gebärender eine Hebamme da ist. NIcht eine Hebamme und 4 besetzte Kreißsäle. Dass also Frauen, die z.B. Probleme mit dem Veratmen der Wehen haben, durch eine Hebamme durch die Wehen geführt werden können (Geführtes Tönen). Dass es eben nichtd azu kommt, dass man stellenweise ne Alleingeburt im KH hat (manche wollen das ja, dann wärs auch okay).


    In meinem ersten GVK war ne Frau, die wollte nur in GH, weil sie bei der ersten Geburt im Krankenhaus komplett alleine gelassen wurde. Komplett! Es kam erst wieder jemand nachschauen, als der Kopf da war. Sie war völlig überfordert und ihr Mann auch. Aber die Hebamme dieses Kreißsaals war schwer beschäftigt, die zweite war im OP...