Der erste Geschwisterstreit

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  • Oh Mann, ich bin jetzt schon so genervt...


    Unser Kleiner (knapp 9 Monate) wird nun durch seine Mobilität zur Bedrohung für unseren Großen (4,3 Jahre). Er kommt damit überhaupt nicht klar. O-ton: alles mein Spielzeug. Wenn der kleine nur im Flur ist, wird schon Panik geschoben, dass er gleich in sein Zimmer gerobbt kommt, obwohl er sich mit was anderem am Ende des Flurs beschäftigt. Seine Zimmertür zieht er nun meist zu und hat immernoch Angst, dass der kleine reinkommt, weil der Kleine so stark ist. #augen Hab ihm dann gezeigt, dass ich eine zugezogene Tür auch nicht öffnen kann. Der Kleine klopft von außen an die Tür und drinnen ist der kreischende Große, der Angst hat, dass der Kleine die Tür doch aufbekommt. #kreischen
    Wir können schon gar nicht mehr zusammen in seinem Zimmer spielen, weil es mir zu anstrengend ist, den Kleinen auf dem Arm von allem wegzubekommen. So bin ich mit dem Kleinen meist im Wohnzimmer und der Große ist alleine in seinem Zimmer. Das find ich total doof.
    Ich hab dem Große nie gesagt, dass er nun sein Spielzeug teilen muss. Ich wünsch mir nur einfach ein wenig mehr Gelassenheit von seiner Seite. Ich probiere ihn zu ermutigen, Strategien zu entwickeln. Also zu gucken, dass man den Kleinen mit was anderem, mit dem man gerade nicht spielt, abzulenken.aber das geht nicht, weil der Große nicht will, das alles angesabbert wird Ich hab ihm erklärt, dass ich es gerne danach für ihn sauber mache und dann ging's auch den Vormittag über gut. Aber heut Abend war der Große so sehr in Panik, dass der Kleine in sein Zimmer kommt, dass er zur Tür gerannt ist, die zuziehen wollte, und die voll gegen seinen Fuß gerammt hat.


    Ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll. Steh auch ein wenig durch enormen Schlafmangel (der Kleine schläft seit Monaten so super schlecht) auf dem Schlauch. Leider zeige und sage ich dem Großen auch, dass mich sein Verhalten total nervt... #schäm


    Wie habt ihr das denn gemacht? Das ist ja - denke ich - ein total normales Verhalten. wann hat sich das bei euch entspannt?

  • unser Altersabstand war etwas kleiner (2 J 10 M) vielleicht kenne ich deshalb dieses Verhalten nicht von meinen Kindern (aber natürlich andere Rivalitäten um Spielzeug etc).


    Ich vermute, dass Du am schnellsten eine Entspannung erreichst, wenn Du die Gefühle des "Großen" erstmal nur annimmst und ihm hilfst, genau zu benennen, was da in ihm vorgeht und auch versuchst, das für dich wertfrei anzunehmen, dass er so empfindet;


    Ich glaube, erst wenn er sich mit seinen Gefühlen angenommen sieht, kann er genug Sicherheit haben, mit Dir Strategien auszuprobieren, wie es auch zusammen mit dem Bruder klappt.


    Habt ihr vielleicht ein Türgitter, das man in die Kinderzimmertür machen kann (dann ist er "geschützt" aber trotzdem in Blick- und Hörkontakt) oder einen Laufstall o.ä., wo der Große sich mit zu schützendem Spielzeug zurückziehen kann (dann könnte er ja im Wohnzimmer mitspielen).


    Dem Kleinen würde ich erstmal nur sein eigenes Spielzeug bzw. Küchenkrempel etc. geben und sonst nur vom Großen ausdrücklich für ihn freigegebene Sachen. Bei uns hat schon auch geholfen, dass der Kleine Spielzeug bekam, das auch für den Großen interessant war (bei uns damals Sets von Lego Duplo), da wurde dann das Tauschen auch für den Großen interessant.


    Ich persönlich kann dieses "meins, meins" überhaupt nicht ab (und habe mich sicher nicht immer daran gehalten, geduldig die entsprechenden Gefühle der Kinder anzunehmen #schäm ) und hier muss tatsächlich Vieles geteilt werden; damit das nicht so schwer fällt, haben wir VIEL Spielzeug, an den Geburtstagen gibt es immer auch ein "Brudergeschenk" und eben der Kleine hat sehr schnell Sachen bekommen, die auch dem Großen gefallen. Inzwischen ist das schon lange eine sehr entspannte Situation.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    Einmal editiert, zuletzt von elena ()

  • Unser Abstand ist ja nochmal um einiges kleiner, daher weiss ich nicht, ob euer Großer sich darauf einlässt - aber oft klappt es, den Großen zu fragen, womit er nun spielen möchte und welches Spielzeug der Kleine denn jetzt haben darf. Der Kleine bekommt dann oft ein nicht so sehr geliebtes Spielzeug (oder Küchengerät) zugeteilt, und nimmt das auch meistens an. Dem Großen ist dann wichtig, dass er auch wirklich ausgiebig und ungestört mit seinem Kram spielen kann, daher bei uns auch: ein Türgitter. Ich springe da halt dauernd drüber, vom einen zum anderen und wieder zurück :D


    Was hier gar nicht geht und nicht sein muß, ist "zusammen" (mit Eisenbahn, Musikinstrumenten, Duplo, etc) spielen - da ist alles seins. Ich finde das nicht schlimm, vor allem da es eigtl. immer nur um den einen Moment geht - im nächsten Augenblick darf der Kleine durchaus mit dem Teil X spielen, weil ein anderes viiiiieeeeel spannender ist.

  • Jetzt fange ich zum dritten Mal an #sauer


    Also. Ich kenne das von meinen Mädchen. In genau diesem Alter. Die Große war völlig überfordert und ihre Welt aus den Fugen. Das habe ich förmlich gespürt.
    Wir haben dann 2 Kisten gesucht und sie durfte entscheiden, welche Sachen ab sofort der Schwester gehören. Also ihr ganzer ehemaliger Babykram, den sie ja nicht mehr braucht, weil sie schon sooo groß ist. Da war sie sehr freigiebig. Am Ende waren beide Kisten gleich voll. Ungefähr eine Woche lang hat sie auch sehr darauf geachtet, wem was gehört, dann war wieder alles vermischt :)


    Aber sie brauchte das. Das Annehmen ihrer Gefühle und die Neuordnung "ihrer Welt".


    Der kleine Kerl spielte von Anfang an nur mit Küchenkram und den Mädelssachen. Da gibt es auch mal Streit, aber die Mittlere ist da nicht so überfordert. Sie kennt das Teilen ja bereits seit Geburt #taetschel


    Die Mädels haben jeder ein Zimmer und wenn die Tür zu ist, müssen alle anderen draussen bleiben. Fakt. Darauf achte ich auch. Ich verlange auch nicht, daß sie zusammen spielen. Nur ab und an, wenn ich Unterstützung brauche, sage ich zur Großen ( 8 ): 'Pass mal auf den Bruder auf.'

  • Wir haben den beiden Großen je ein Türgitter angebaut, als der kleine Bruder mobil wurde. So waren sie sicher, aber mussten nicht immer hinter der verschlossenen Tür sitzen, wenn sie ungestört spielen wollten. Hat bei uns sehr gut geklappt.


    Als Nr. 4 ins Krabbelalter kam, haben wir alles, was sie nicht zerstören sollte, auf die Hochebene verlagert. Das hat dem kleinen großen Bruder eine Weile sehr geholfen. Er konnte z.B. Türme bauen und Duplo spielen, ohne Angst zu haben, dass gleich alles kaputt ist. Als sie nach einer Weile hochklettern konnte, war sie groß genug zum Mitspielen. Bei uns ist der Abstand zwischen den beiden aber auch nur 18 Monate, sodass es in kritischen Alter noch keine ausgefeilten Lego-Bauwerke o.ä. gab.