Bissel komischer Threadtitel ich weiß, aber das ist genau das was ich grad brauch.
Meine Tochter ist Mitte September geboren Stichtag ist 31.8. Sie geht in eine alters homogene Kindergartengruppe aus der 90% der Kinder nächstes Jahr eingeschult werden. Falls ihre Gruppe aufgelöst wird, muss sie in die nächst jüngere Gruppe wechseln.
Wenn ich sie mit den Kinder ihrer Gruppe vergleiche ist sie gefühlt von der Entwicklung her guter Durchschnitt. Wenn wir fremde Kinder treffen, die übernächstes Jahr eingeschult werden, dann bin ich immer überrascht, dass sie so alt sind wie meine Tochter, weil sie mir jünger vorkommen. Mag aber sein, dass das nur daran liegt, weil meine Tochter halt immer mit älteren zusammen ist.
Ich habe schon früher 1-2 Gedanken an frühere Einschulung verschwendet, weil alle ihre Freunde eingeschult werden, weil ich sie irgendwie für "reif" halte, weil es im Kindergarten Schlafzwang gibt und ich keine Ahnung hab wie sie das nächstes Jahr hinkriegt, wenn es dieses Jahr schon schwierig ist. Aber das waren immer Hirngespinste, keine reale Option und ich hab bisher immer gehofft, dass doch noch 2-3 Kinder aus der Gruppe nicht in die Schule gehen und die Gruppe dann bestehen bleibt.
Die Gruppe in die sie nächstes Jahr kommen würde ist ein absolutes NO-GO. Meine Tochter mag die Haupterzieherin nicht. Sie hat mir vor einiger Zeit erzählt, dass sie hingefallen sei und die Erzieherin hätte mit ihr geschimpft anstatt sie zu trösten. Ich habe von anderen Eltern aus dieser Gruppe gehört, dass sie zwei Mädels (Zwillinge) den Kopf ins Waschbecken gehalten hat, weil sie "zickig waren". Nein, in diese Gruppe lasse ich mein Kind definitiv nicht! Ich habe schon vor Monaten anklingen lassen, dass ich unbedingt möchte, dass meine Tochter in ihrer eigenen Gruppe bleibt, bisher versicherte mir ihre Erzieherin dass dem auch so sein wird.
Gestern kam sie dann auf meinen Mann zu und sagte ihm, dass die Gruppe wohl doch aufgelöst wird und dass sie sehr viel nachgedacht hätte. Es würden dieses Jahr auch fast alle Sommerkinder zur Schule gehen (auch gegen ihren Rat, aber die Kindergartenleitung entscheidet und die will so viele Kinder wie möglich zur Schule schicken) und unsere Tochter wäre definitiv schulreif und wenn wir möchten, dann könnten wir sie auch zu Schule schicken. Mein Mann war sehr überrascht und sagte ihr, dass er ziemliche Bedenken hätte sie jetzt schon einzuschulen. Sie meinte, dass sie auch in ihrer jetzigen Gruppe zu den reiferen gehört, sowohl sozial, emotional als auch kognitiv und definitiv Kinder aus ihrer Gruppe zur Schule gehen werden, die weniger "schulreif" sind als unsere Tochter. Wir sollten mal darüber nachdenken und könnten uns dann mit ihr zu dritt zusammensetzen und die Sache besprechen.
*puuh* als mich mein Mann gestern anrief hat mich das ziemlich vom Hocker gerissen. Wenn wir sie dieses Jahr einschulen würden, dann wäre unser Leben deutlich entspannter, weil wir die beiden Kinder nicht in zwei verschieden Institutionen bringen müssten. Wenn ihre Gruppe aufgelöst wird, dann wird sie in einen privaten KiGa gehen, der monatlich viel Geld verschlingen würde und zudem weiter weg ist als der jetzige unser Leben wäre also noch gestresster als jetzt schon.
Aber das sind keine guten Argumente, denn es geht ja darum was für sie das Beste wäre. Sie ist schon sehr wissbegierig und würde gerne zur Schule gehen, aber ist ja auch irgendwie klar, weil ja alle anderen aus der Gruppe eingeschult werden. Ich kann mich so gar nicht auf mein Bauchgefühl verlassen, weil ich mir nicht traue. Ich habe Angst, dass mein Bauchgefühl einfach aus egoistischen Gründen sagt, dass sie wirklich schulreif ist.
Rein körperlich ist sie übrigens wie wir Eltern klein und leicht (aber stark!) und der Zahnwechsel hat auch noch nicht begonnen.
Wir planen irgendwann in naher Zukunft ein Jahr im Ausland (also nicht in Ungarn) zu sein und da könnte sie das Jahr "wiederbekommen" ohne die Klasse wiederholen zu müssen. Wenn es sich dann doch als Fehler entpuppen würde.
Was möchte ich jetzt? Am Liebsten ganz viele Argumente, die mein Bauchgefühl davon überzeugen ihr noch ein Jahr Kindergarten zu ermöglichen, auch wenn der neue, private KiGa für uns als Familie sehr anstrengend wäre.