Lebensmittelallergien: Helft ihr mir, mich zu sortieren?

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  • Hallo ihr Lieben,


    vielleicht könnt ihr mir ein wenig helfen, mich zu sortieren und mich an euren Erfahrungen und Gedanken hierzu teilhaben lassen.


    Vielleicht haben einige hier schon gelesen, dass meine Tochter schwer allergisch auf Cashewnüsse reagiert und eine Kuhmilcheiweißallergie hat, die im Alter von 10 Monaten diagnostiziert wurde.
    Bei der Milchallergie gehe ich eine Wette ein, dass die sich "ausgewachsen" hat, weil sie bereits Gebackenes und Gekochtes mit Milch ohne irgendwelche Schwierigkeiten isst - sie reagierte sonst mit Quaddeln um den Mund herum. Käse, Frischkäse, Joghurt und sowas gebe ich ihr nicht. Milch pur natürlich auch nicht.
    Die Cashewnuss löst eine heftige allergische Reaktion mit Atemnot und Erbrechen bei ihr aus, das haben wir im Juni diesen Jahres erleben müssen. Seitdem meiden wir jegliche Nüsse, auch Haselnüsse, die wir in Gebackenem vorher alle gern gegessen haben. Wenn ein Produkt Spuren von Nüssen enthalten könnte, essen wir das jedoch trotzdem, weil die Cashewnuss ja schon recht exotisch ist und da doch eher Erd- oder Hasenüsse enthalten sind. Für den Fall einer allergischen Reaktion haben wir ein Notfallmedikament zum Spritzen mit Adrenalin (FastJekt Junior), das wir bisher glücklicherweise noch nicht gebraucht haben.


    So.
    Jetzt ist sie seit letzter Woche im Kindergarten und ich merke deutlich, wie unsortiert ich doch bei diesem Thema bin, wenn ich klar formulieren soll, was sie essen darf und was nicht. Sie wird komplett dort verpflegt. DIe Regeln sind zur Zeit folgende:
    - Ich gebe ihr ein geschmiertes Frühstücksbrot mit (dort gibt es nur Käse aufs Brot), außer wenn es Müsli gibt. Das darf sie mit ihrer für sie im Kühlschrank deponierten Hafermilch essen. Trockenes Knäckebrot isst sie im Kindergarten auch gern, darf sie auch.
    - Zum Mittagessen geht alles.
    - Wenn ein Kind Geburtstagskuchen mithat, bekommt sie stattdessen (von mir gebackenen) dort scheibenweise gelagerten Kuchen.
    - Wenn die Erzieherinnen das Auftauen mal vergessen haben sollten, liegen im KiGa von mir gekaufte Kekse, die sie dann bekommt, so dass sie keinesfalls die Einzige ist, die nichts Süßes bekommt.


    Soweit, so gut. Trotzdem habe ich mehrere Dinge, die mich sehr beschäftigen:
    Zur Milchallergie:
    - Wie gesagt gehe ich jede Wette, dass die weg ist. Ich würde das gern unter kontrollierten Bedingungen testen, bin aber nicht sicher, ob es direkt im Krankenhaus sein muss (Provokationstest) oder ob nicht das Trinken von ein paar Schluck Milch in der Kinderarztpraxis mit anschließendem einstündigen Spielaufenthalt dort reicht. Denn sie reagierte ja nun mal nur über die Haut, und das war nach ca 30-40 Minuten wieder weg. Andererseits wird mir beim Schreiben schon ein wenig anders, ich weiß nicht, ob ich mich das traue bzw mir das zutraue von wegen Spätreaktion etc.
    - andererseits: Könnte sie nicht Frischkäse oder Käse sowieso essen? Oder Joghurt? Ich kenne mich mit den Herstellungsverfahren so wenig aus, dass ich das gar nicht beurteilen kann. Bei Wikipedia gucken oder ist das zu unseriös? Oder kann hier jemand helfen?
    - Bringt mich zum nächsten Thema: Eine Ernährungsberatung. Ist die nötig oder nicht? Oder erst dann, wenn uns das Thema wesentlich einschränkt?


    Zur Nussallergie:
    - ich habe irgendwie ganz irrational das Bedürfnis, für einige Nussarten stationär im Krankenhaus Provokationstest durchführen zu lassen. Sowas wie Haselüsse, Mandeln, Erdnüsse. Aber ist es nicht so, dass ich mit diesen Tests nicht auch eine Allergie auslösen kann? Weil ich jetzt sagen würde, dass sie zB noch nie eine unverarbeitete Erdnuss gegessen hat. (Gut, dass hätte ich bei der Cashewnuss auch geschworen, aber die Reaktion war so heftig, das war kein Erstkontakt...)
    - Und ist es dann überhaupt so, dass ich nach den ganzen Tests (die ja für uns beide eine Tortur sein werden, mit jeweils 2tägigen Krankenhausaufenthalten...) überhaupt entspannter sein kann? Oder würde das Lesen dieses schönes Satzes "kann Spuen von Nüssen enthalten" immer noch ein blödes Gefühl hinterlassen, weil eben nicht jegliche Nussart durchgetestet wurde?


    Ein Blutallergietest ist übrigens ganz frisch gemacht, der ist auf Milch und Nüsse (falsch-)negativ ausgefallen. Denn bei den Nüssen hätte er ja "ausschlagen" müssen...
    Der Vollständigkeit halber: Unser Kinderarzt ist erst morgen wieder aus dem Urlaub da, den spreche ich auch noch an, mir ist aber auch wichtig, was ihr dazu sagt.


    So, und wenn ihr überhaupt bis hierher gelesen habt, habt ihr meinen Respekt, wer mir jetzt noch helfen kann, den wirren Kopf zu sortieren: Danke!!!

  • ich meine, ich hab dir schonmal geschrieben, wie wir es handhaben und warum.


    ich persönlich sorge immer selbst fürs essen meiner tochter. erdnüsse sind verarbeitet noch sehr viel allergener, als unverarbeitet.
    uns wurde gesagt, daß man mit einer schweren nußallergie (bei uns übrigens auch cashew) auch auf die anderen nüsse (schalenfrüchte) besser verzichtet, einfach weil kreuzreaktionen so häufig vorkommen und durchaus auch mal spontan auftreten. daran halten wir uns. deshalb erübrigt sich für uns auch die frage nach einer provokation auf nüsse, obwohl der jetzige allergologe gerne einen pricktest machen würde.
    schalenfrüchte (und schalentiere) sind übrigens dafür bekannt, daß sie auch schon beim erstkontakt extreme reaktionen auslösen können. das kann also sehr wohl ein erstkontakt gewesen sein.


    gerade müsli haben wir nach langer suche genau eine einzige sorte von einer bestimmten marke gefunden, die keine nußspuren enthält. das würde ich mein kind niemals nicht essen lassen. in der schulung haben wir erfahren, daß "kann spuren von nüssen enthalten" durchaus heißen kann, daß da mal ne halbe oder ganze nuß drunterrutscht. das ist für eine so starke allergikerin definitiv zuviel.
    bei milch und ei ist es weniger riskant, weil diese sachen wasserlöslich sind und eher weggespült werden.


    wenn sie milch verarbeitet schon gegessen hat, dann hast du wirklich gute chancen, daß es weg ist. (ist es bei uns jetzt auch #super ändert nichts daran, daß sie das sowas von eklig findet, daß sich an ihrer diät nichts geändert hat) allerdings kommt es, wenn ich mich recht erinnere, darauf an, auf welchen milchbestandteil sie reagiert, ob verarbeitet oder nicht eine rolle spielt. evtl könntest du da erstmal nen pricktest machen lassen?


    wegen ernährungsberatung: was fällt denn weg? milch und nüsse? wie alt ist sie denn? wird sie noch gestillt?
    wir waren bei einer ernährungsberatung, man kann das auch irgendwo im alten (oder ganz alten #gruebel ) forum nachlesen. das war ein desaster #haare wirklich schlimm. aber man kann ja auch glück haben. dann hilft es einem sicher, unsicherheiten zu beseitigen (bekommt mein kind genug von allem? muß ich irgendwas substitieren?) wenn du nicht unsicher bist und keine lust hast, dann laß es :)

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    Also, bei den Ausführungen zu den Nüssen, schliesse ich mich komplett Madrone an. Da würde ich weiterhin gut drauf achten. Und evt. in ein paar Jahren nochmal testen lassen. Prinzipiell sollte das für den Kindergarten völlig problemlos zu machen sein, das müssen sie überwachen können.
    (Bei uns gab es der Einfachheit halber einfach für alle Kinder nussfrei, das ist doch keine Einschränkung...)


    Milch verursacht zwei Sorten von "Problemen", normalerweise: Eine Intoleranz oder eine Allergie: entweder eine Laktoseintoleranz, bei Säuglingen extrem selten, deshalb vernachlässigbar oder eine Milcheiweissunverträglichkeit. Oder eben eine Milcheiweissallergie.
    Sowohl die Unverträglichkeit als auch die Allergie zählen jeweils zu den häufigsten ihn der Kinderaltersklasse. Allerdings auch - vor allem die Unverträglichkeit - zu denen, die sich meistens auswachsen.
    Wenn Deine Tochter verarbeitete Milchprodukte ohne Probleme verträgt, hat sich ihre Allergie/Unverträglichkeit (der Unterschied liegt unter anderem daran, dass bei der Allergie Spuren ausreichen, um Symptome zu machen, bei der Unverträglichkeit kommt es auf die Dosis an) wohl ausgewachsen. Ich würde ihr einfach mal langsam zuhause Milchprodukte anbieten und wenn das gut geht, der Kita grünes Licht geben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Madrone, danke für Deine ausführliche Antwort!


    Ich glaube auch, dass ich Dich dazu schonmal gelesen habe, aber einiges war mir jetzt neu.


    Wir sind zum Beispiel noch nicht beim Allergologen gewesen, unser Kinderarzt zB hat das auch noch nie erwähnt. Dass das ein Erstkontakt gewesen sein kann, lese ich jetzt auch zum ersten Mal, zwei Kinderärzte haben mir das andersherum gesagt, das habe ich bis jetzt geglaubt (und mich immer gefragt, wo zum Teufel denn Cashewnuss drin war). #weissnicht
    Überhaupt - die ganzen Infos, die mir gerade neu sind (Erdnüsse verarbeitet schlimmer als unverarbeitet, kreuzreaktionen auch spontan), ich merke wir müssen dringend zu einem Allergologen.


    Würdest Du mir per PN mitteilen, welches Müsli ihr nun kauft? Vielleicht kann ich das noch bis Montag besorgen und dann in den KiGa stellen, bis jetzt hat sie nämlich an den Müslitagen noch Brot bekommen.
    Und ihr gebt gar gar nichts, was Spuren von Nüssen enthalten könnte? Gebäck, Kekse? (Kauft ihr nur abgepacktes Supermarktbrot oder backt ihr selbst? Beim Bäcker zB habe ich noch nie eine vernünftige Antwort auf die Frage nach Nüssen im Brot bekommen, nur sowas wie "meines Wissens nach nicht" oder "soviel ich weiß" oder "ist ja kein Nussbrot") .
    Ein Pricktest wäre auch noch eine Alternative, stimmt! Den aber wahrscheinlich auch beim Allergologen.


    Zur Ernährungsberatung: Sie wird im November 3, wird seit Juni nicht mehr gestillt. Milch, Joghurt, Käse, Milchspeiseeis und sowas wie Joghurtdressing etc fällt weg, und Nüsse. Mehr nicht. Deinen Bericht zur Ernährungsberatung suche ich die Tage mal, ich hoffe, Du hast Deinen Nick schon länger. ^^ Unsicher bin ich persönlich nicht, ich weiß auch dass ihr nichts fehlt, ich fühle mich nur so inkonsequent. Aber vielleicht könnte das auch schon ein Besuch beim Allergologen richten.


    Talpa, wegen der Milch - sie hat schon eine Allergie, das wurde damals im Blut nachgewiesen. Und zu Hause ihr so Milchprodukte geben, das traue ich mich nicht, seitdem ich gesehen habe, wie so eine Reaktion ausfallen kann. ;(
    Edit: Aber hier sieht man ja schon wieder die Inkonsequenz, weil ich es ja eigentlich schon tue - halt nur gebacken oder gekocht. #hammer

    LG
    Nali

    Einmal editiert, zuletzt von Nali ()

    • Offizieller Beitrag

    Inkonsequenz hin oder her: Milcheiweisse sind hitzestabil - sie verträgt also Milch, Punkt.


    Ja, einen Allergologenbesuch würde ich auf jeden Fall vorschlagen.


    Nüsse: ich bin bei uns die Nussallergikerin, allerdings sind meine Symptome so, dass ich "Spuren von" bedenkenlos essen kann. Falls tatsächlich mal was reinrutscht, kriege ich nur etwas Bauchgrummeln und eine dumpfe Zunge...


    Beim Bäcker: hartnäckig bleiben. Die sind gesetzlich verpflichtet, das zu wissen! Und mir ist es eigentlich ziemlich schnuppe, wenn die Gute zu faul ist, sich nach dem Ordner zu bücken - dann sage ich, gut, es gibt ja noch andere Bäckereien.
    Wobei: ich kenne nur vorbildliche Bäckereien, in einer können die Frauen sogar einfach auf der Kasse das Produkt antippen und die genaue Zutatenliste scheint auf. SEHR kundenfreundlich!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Unsere Tochter hat eine Milcheiweiß-, Hühnereiweiß und Erdnuss- sowie eine Katzenhaarallergie.


    Sie reagiert nur auf Erdnüsse, allerdings ist das Äußerste, dass sie rote Quaddeln um den Mund bekommt, die etwa nach einer halben Stunde wieder verschwinden. Da Erdnüsse gut zu meiden sind, geben wir ihr keine und achten darauf, dass sie keine Produkte mit verarbeiteten bekommt.


    Zu der Aussage mit dem "kann Spuren von Nüssen enthalten" hat sowohl unser Allergiekinderarzt als auch die angeschlossene Ernährungsberaterin gesagt, dass das heißt, in diesem Betrieb werden auch Nüsse verarbeitet und wenn die Anlage nicht richtig gereinigt wurde, kann da mal eine Nuss drunterrutschen. Die Aussage unterscheidet sich also von der von Madrone. Was jetzt stimmt, kann ich nicht sagen, da wir bei mehreren Ärzten nachgefragt haben und deutlich unterschiedliche Aussagen bekamen. Also wie gesagt, ich habe da sehr unterschiedliche Meinungen zu gehört und weiß definitiv nicht, was nun stimmt.
    Da sie aber ab und an, zuest versehentlich, mit solchen Produkten, die auch Nüsse enthalten können, in Berührung kommt und es bisher keine Auswirkungen gab, geben wir ihr auch solche Dinge. Unser Krankenhaus ist drei Minuten von hier und der Kinderarzt meinte, die Blutwerte wären nicht lebensbedrohlich.


    Wir haben bei der Lütten mit zwei Jahren einen oralen Provokationstest im Krankenhaus machen lassen, weil es zum einen eine Art Versuchsstudie war und wir zum anderen wissen wollten,w elche Auswirkungen das MIlch geben hat. Hühnereiweiß geben wir ihr roh nicht, das scheidet also eh aus. Erdnüsse kann man gut meiden. Aber Milchprodukte verzehren wir viel und es war uns wichtig zu wissen, was passiert, wenn sie damit in Berührung kommt. Die orale Provokation wollte hier kein Kinderarzt in seiner Praxis machen, sondern sollte nur unter Aufsicht im Krankenhaus geschehen. Wir haben uns damit nicht wohl gefühlt, zumal sie einen Zugang gelegt bekam und ihr der nur unter großem Protest gelegt werden konnte. Andernfalls hätten sie uns aber nicht aufgenommen, weil im Notfall schnell gespritzt werden müsste. Ob ich es heute noch einmal amchen würde, weiß ich nicht.
    Allerdings hat uns der Test sehr geholfen, herauszufinden, was sie an Milch verträgt. Für mich war das eine große Erleichterung, zu wissen, was ich tun muss, weil mir konkrete Handlunsweisen an die Hand gegebn wurden. Gebackene Milch bei 220°C mindestens 20 Minuten erhitzt vertrug sie problemlos. Bei frischer MIlch war nach 0,04 ml schon Schluss weil sie mit Ausschlag reagierte und das den Ärzten dann zu heikel wurde.
    Die Ernährungsberaterin aus der Kinderarztpraxis, die auf Allergien und Neurodermitits spezialisiert ist, hat am Ende des zweitätigen Tests ein sehr ausführliches Gespräch mit uns geführt. Wir bekamen schriftliche Empfehlungen und Rezepte mit, etwa die genauen Back- und Kochanleitungen mit Zeitangaben und den Hinweis, sterile Milch (schwer zu bekommen, aber machbar) oder etwas wie Hafer-, Soja oder Dinkelmilch zu benutzen. Zusätzlich zum Stillen und zu der Beikost bekam sie nachts auch noch Fläschchen mit hypoallergener Nahrung und Sojamilch gemacht (von Nestle speziell ohne Milch, die ich bei einer separaten Adresse mit Verordnung regelmäßig bestellt habe). Die bekam sie alelrdings nur in ihren Wachstumsphasen, also dann, wenn das Stillen und die Beikost alleine sie nicht satt zu machen schienen.


    Heute hat sich die Milcheiweiß- wie auch die Hühnereiweißallergie verwachsen. Sie kann alle Milchprodukte essen und trinken, ob roh oder gekocht und macht davon auch reichlich Gebrauch.
    Die Aussage des Kinderarztes war da, dass Lebensmittelallergien sich bis zum 2. Lebensjahr zu 90% verwachsen, seiner Erfahrung nach. Nur Stauballergien, wie z.B. Katzenhaare werden nicht weniger, eher vielleicht heftiger mit den Jahren, das wäre aber individuell verschieden.


    Den Tagesmüttern habe ich einen Zettel geschrieben mit den Empfehlungen und Tipps, die in den Unterlagen von der Ernährungsberaterin standen. Wenn die Tagesmütter unsicher waren, habe ich in der ersten Zeit einen Beutel gepackt mit Beispiellebensmitteln, die sie problemlos essen und trinken konnte. Irgendwann hat sich das gut eingespielt und die Tagesmütter wussten von alleine, was geht. Im Kindergarten war sie bisher noch nicht. Deswegen kann ich zu dieser Situation nichts sagen.


    Zur Zeit überlegen wir, ob wir die halbjährlichen Bluttests noch machen sollen, die die Allergiewerte ausweisen. Da sie Milchprodukte jetzt verträgt, ist das größte Thema erst einmal vom Tisch. Was wir mit den Erdnüssen machen, weiß ich noch nicht.


    Ach so, was ich noch erwähnen möchte: Sowohl die Ernährungsberaterin als auch der Kinderarzt sagten uns, dass das Feld mit Allergien und Reaktionen sowie der oralen Provokation noch sehr unerforscht wären. Vieles würde noch auf Ausprobieren hinauslaufen, weil eben Langzeiterkenntnisse fehlen würden und die Situationen bzw. Reaktionen der einzelnen Kinder so individuell und unterschiedlich wären, dass man keine Verallgemeinerungen treffen könnte. Es würde quasi auf ein "Ausprobieren" und "Testen" hinauslaufen und sie würden damit auch die Eltern ermutigen wollen, dies zu tun.
    Bevor jetzt ein Aufschrei der Entrüstung losgeht: Mir und auch den Ärzten ist klar, dass das gefährlich werden kann. Das soll auch keine Aufforderung sein, jetzt wahllos, ungesichert und ohne ärztliche Aufsicht zu Hause zu testen! Nur kann man u.U. mit einer oralen Provokation und/oder den Blutwerten herausfinden, wo in etwa die Grenzen sind. Natürlich wird keiner das Leben seines Kindes aufs Spiel setzen wollen. Darum ging es in dieser Aussage auch nicht. Sondern darum, immer wieder einmal nach gewissen Zeitabständen zu experimentieren, ob Dinge, die harmlose Reaktionen hervorrufen, wie z.B. die Quaddeln unserer Tochter bei Erdnüssen, immer noch die gleiche Reaktion hervorrufen. Ich hoffe, ich konnte das verständlich rüberbringen. Es ist schwer, solche Erkenntnisse anderen zu übermitteln, wenn sie den Kontext nixht kennen.


    Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Wenn ich jetzt nicht auf alles eingegangen bin, was dir auf den Nägeln brennt, frag bitte gerne noch einmal anch. Das war etwas viel Input auf einmal :)

  • Inkonsequenz hin oder her: Milcheiweisse sind hitzestabil - sie verträgt also Milch, Punkt.


    Das hat man uns anders geschildert. 220° C bei mindestens 20 Minuten backen. So habe ich es immer gemacht und es gab nie Probleme, noch nicht einmal Ausschlag.
    Tja...schon seltsam #gruebel

  • äh, doch, das ist genau, was ich schrieb: wenn etwas schiefgeht (nicht richtig gereinigt wurde) kann durchaus eine ganze nuß drunterrutschen, die dann im müsli oder im schokoriegel steckt. wenn man ein kind hat, das daran sterben kann, bewertet man diese info einfach anders.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    Zu der Aussage mit dem "kann Spuren von Nüssen enthalten" hat sowohl unser Allergiekinderarzt als auch die angeschlossene Ernährungsberaterin gesagt, dass das heißt, in diesem Betrieb werden auch Nüsse verarbeitet und wenn die Anlage nicht richtig gereinigt wurde, kann da mal eine Nuss drunterrutschen. Die Aussage unterscheidet sich also von der von Madrone.

    Aber nichts anderes schreibt Madrone doch: der Betrieb verarbeitet Nüsse und es kann mal eine Nuss drunterrutschen. Wenn ein Allergiker wie ich dann nur etwas unangenehme Symptome bekommt, lohnt sich das totale Vermeiden natürlich nicht. Aber wenn er/sie mit wirklich schweren Symptomen (wie Atemnot etc.) reagiert - und das tun leider sehr viele Nussallergiker - dann ist der Hinweis unter Umständen lebenswichtig.
    Dort "kann mal eine Nuss", dann einmal zuviel.


    nimmermehr: okay, nicht ganz hitzestabil - aber in den Sachen, die Nali bis jetzt gegeben hat, wurde die Temperatur auf jeden Fall nicht immer eingehalten - das sind ja dann schon Spezialprodukte. (Es kommt wohl auf den auslösenden Bestandteil an, einige sind hitzestabil, andere nicht ganz)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Oh Entschuldigung, ich hatte heute Nacht durch die Kleine nur drei Stunden Schlaf.
    Vielleicht sollte ich nochmal am Kaffeesatz schnüffeln gehen... :)

  • Danke euch nochmal für die Antworten. :)


    nimmermehr, dass sich Deine Infos bzgl der Spuren von Nüssen mit denen von Madrone decken, bringt mich dann doch zum Umdenken, was und ob wir überhaupt sowas noch geben.


    Ja, den Provokationstest im Krankenhaus stelle ich mir nicht schön vor, daher zögere ich ja und versuche mir auch ausserhalb von Arztmeinungen eine eigene Meinung zu bilden.
    Und schön, dass das Milchthema bei euch vom Tisch ist! Da würde ich, wenn die Erdnüsse euch nicht unter den Nägeln brennen (welch plastischer Vergleich...), wahrscheinlich erstmal keine Bluttests mehr machen. Ich bin gerade sowieso überrascht, dass das halbjährlich gemacht wird bei euch, hier war das einmal mit 10 Monaten und dann jetzt wegen der Cashewnuss nochmal. Zwischendurch gar nicht.


    Und das mit dem Ausprobieren - wahrscheinlich könnte ich das tatsächlich einfach machen, denn es stimmt schon - wenn ich in eine Sauce einen Schuss Milch oder etwas Käse oder so gebe, koche ich das Ganze ja nicht noch 20 Minuten auf hoher Temperatur durch (220 Grad würde ich ja im normalen Topf auf dem Herd gar nicht schaffen)...


    Montag ruft mich der Kinderarzt zurück, ich hoffe, dass wir uns dann etwas beraten können. Ich meine, er sagte zu den Erzieherinnen, die er am Freitag in der Anwendung des Pens geschult hat, auch etwas von Pricktest...

  • Ich hole den Thread jetzt mal hoch;


    wir hatten im Dezember 2012 im Krankenhaus die Provokation mit der Milch, die hat die Maus erstens super mitgemacht und zweitens verträgt sie seitdem "offiziell" Milch, isst mittlerweile auch gern Joghurt.


    Einen Pricktest haben wir für Nüsse nicht mehr gemacht, aber einen Bluttest. Der fiel bei Cashew (erwartet) und Pistazie (unerwartet) positiv aus, alles andere war ok. (Seitdem ist unsere Aufschnittauswahl auf genau 4 verschiedene Sorten geschrumpft...)


    Trotzdem haben wir entschieden, dass wir auf Nummer Sicher gehen und noch Mandeln und Haselnüsse im Krankenhaus testen lassen. (Würde ich übrigens NICHT machen, wenn ich eine allerg. Reaktion erwarten würde) Das bedeutet dann 2,5 Tage im KH, dafür sind wir danach nicht mehr ganz so eingeschränkt - wir backen viel selbst und sind dann ein wenig freier in der Auswahl.


    Aber doof finde ich eines: Sie kann ja dann, wenn feststeht, dass sie nicht gegen Haselnüsse und Mandeln allergisch ist, zwar diese beiden Nusssorten essen, aber alles andere, wo draufsteht "kann Spuren von...", geht ja dann immer noch nicht, weil da noch andere Nusssorten drin sein könnten... Ich finde das ganz schön... bescheiden.


    Mein Problem ganz aktuell ist nämlich das "Kindergartenmüsli" für die Maus: Auf dem einen einzigen Müsli, was ohne Spuren von Nüssen ausgelobt war, steht jetzt was drauf? Ihr ratet es schon... Das kann ich also nicht mehr kaufen. Genaugenommen kann ich jetzt Haferflocken und Dinkelflocken mischen, und dazutun kann ich... nichts. Leinsamen, Sesamsaat - ü-ber-all stehen diese doofen Spuren drauf, und ich kann jetzt zusehen, was mein Kind bekommt, wenn alle anderen im Kindergarten einmal die Woche zum Frühstück Müsli essen. Ist das nicht bescheiden? Der Hersteller bekommt gleich noch eine Email von mir - vielleicht kann er das ja irgendwie eingrenzen.


    Ach ja - für die, die es interessiert: Ich habe irgendwann herausgefunden, dass sie nicht zum ersten Mal Cashewnuss gegessen hatte, als sie letzten Sommer so heftig reagiert hat. Die waren im 2x probierten gekauften Pesto drin... #stirn

  • Hallo,
    hast du schon mal bei MyMüsli geschaut. Da kann man Müsli selber mixen. Frag doch da mal nach wie sicher das ist. Von der Qualität sind wir da sehr zufrieden.
    Ansonsten kaufen wir auch viele Müslizutaten bei DM einzeln. Wir mischen da auch viel Früchte mit rein wir getrocknete Bananen,Rosinen, Himbeeren usw.
    LG Sabine

    Wir bieten ein gutes neues zu Hause für Pokemonsachen.
    Wenn ihr euch davon trennen wollt, meldet euch doch bitte bei uns.

  • Danke, Sabine, für die schnelle Antwort. MyMüsli weist darauf hin, dass alle Müslis - bis auf wenige Ausnahmen, da müsste ich mal hinschreiben - Spuren von Nüssen enthalten können.


    Und von dm habe ich gerade nur die Leinsamen hier, da stehen auch Spuren drauf...
    (Wie blöd, eigentlich wollten wir das heute "nur schnell" aus der Stadt besorgen. Und jetzt das.)

  • Das ich da nicht dran gedacht habe. Ich habe gerade bei Töchterchens Knusperspaß von Glutano drauf geschaut.
    Das müsste auch gehen. Schau mal Knusperspaß
    Wir kaufen das immer bei Kaufland.
    Bei den Cranbeeries von Lidl steht der Spruch mit den Nüßen leider auch drauf. Hab gerade mal nachgeschaut.
    Vieleicht solltet ihr mal über einen Dörrautomat nachdenken. Dann kannst du zumindest verschiedenes Obst für sie Trocknen um es ins Müsli oder so reinzumachen.
    LG Sabine
    PS: Die cornflakes von Glutano müssten auch gehen.

    Wir bieten ein gutes neues zu Hause für Pokemonsachen.
    Wenn ihr euch davon trennen wollt, meldet euch doch bitte bei uns.

    Einmal editiert, zuletzt von Bijou Beauté de L'Est () aus folgendem Grund: PS noch angefügt

  • Mir hat mal jemand gesagt die Maschinen werden teilweise mit Erdnussöl gefettet, daher stünde das auch bei Linsen, Sesam usw.


    Sönke hat eine Erdnuss Allergie. ich lese, lese, lese,... Spuren von Erdnuss gibt's nicht. Aber: es wird. Er weiß Bescheid, sein Medikament ist immer dabei, und dann gibt es eben die Auswahl an Sachen die er darf, andere Nüsse darf er ja, nur sind sie auch oft gekennzeichnet.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • MyMüsli weist darauf hin, dass alle Müslis - bis auf wenige Ausnahmen, da müsste ich mal hinschreiben - Spuren von Nüssen enthalten können.


    Hast du schon bei den anderen Online-Müslimischern geguckt? Es gibt ja nicht nur Mymüsli. Ich find z.B. Cerealclub gut, und wenn du nach "müsli mixen" googlest, findest du noch viel mehr Anbieter. Vielleicht gibt's da auch einen, der nussfrei garantieren kann?

  • Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das irgendeiner kann. Weil der Sinn des Müslimischens ja ist, dass sich jemand auch Nüsse reinmischen kann, und mehrere Produktionsstraßen zum Müsli-mischen werden die nicht haben.


    zumal dieser Spruch (kann Spuren von...) je nach Betrieb für die rechtliche Absicherung genutzt wird. Selbst WENN also ein Müsli-mischer die nussfreien Müslis in einem anderen Raum mischt, mit anderen "Werkzeugen" und Maschinen (ich bin mir grade nicht so sicher, wie professionell das tatsächlich läuft...), schreiben die das nicht drauf. Die Gefahr ist zu groß, dass ein Allergiker im Vertrauen auf die Nussfreiheit das Müsli kauft und dann aus irgendwelchen Gründen doch reagiert.


    Ich hab irgendwann mal in einem Bericht (der war aber nicht öffentlich ;) ) gelesen, wie viel % der "kann Spuren von"-Angaben tatsächlich der Wahrheit entsprechen, im Sinne von, dass WIRKLICH Spuren drin sein können. Das waren weniger als gedacht (aber das hilft einem als Allergiker ja nix, weil Allergiker da nun mal konsequent sein müssen...).

  • Von Allergien sind wir GsD absolut verschont, aber wo ist das Problem beim Müsli? Das kann man doch problemlos selbst mischen. Entsprechende Einzelzutaten, welche sicher leichter unkontaminiert zu erhalten sind, besorgen und fertig.