Schule geht nicht ohne Eltern?

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    • Offizieller Beitrag

    Ich unterrichte jetzt in der Regel größere Kinder: Aber ich brauch die Hausaufgaben schon. Bzw. bräuchte ich ohne Hausaufgaben deutlich mehr Unterrichtszeit. Beispiel Geschichtsunterricht, Thema der Stunde: Quellendeutung. Wenn ich den historischen Hintergrund der Quelle auch im Unterricht behandeln muss, bleibt wesentlich weniger Zeit, die Deutung gründlich zu machen. Und es ist in meinen Augen sinnvoll, die Deutung gründlich zu machen, da es sich dabei nicht nur um Faktenvermittlung handelt, sondern um die Vermittlung von Kompetenzen: Einen Text ordentlich und kritisch lesen zu können, ist eine Fähigkeit die jeder immer brauchen kann, egal, was er oder sie nachher von der Revolution von 1848 weiß. Entsprechend bekommen die Schüler als Hausaufgabe auf, das entsprechende Kapitel im Buch zu Hause zu lesen. Und eventuell Fragen dazu zu beantworten, damit auch eine Auseinandersetzung mit dem Gelesenen stattfindet. Natürlich kann ich das auch auf 2-3 Schulstunden verteilen. Bloss dann bin ich am Ende des Schuljahres mit Glück beim Beginn der Weimarer Republik und der Nationalsozialismus muss unter den Tisch fallen - auch doof.

  • Keine Ahnung, wie die Schule meiner Kinder das macht, in all den Jahren haben sie nur dann mal was zu Hause gemacht, wenn sie sich in der Schule bewusst statt dessen spannenderen, aber nicht unbedingt lehrplanrelevanten Dingen gewidmet haben. (Und ich kenn meine, die nutzen ganz sicher nicht jede Zeitlücke aus... na ja, zumindest nicht zum lernen ;) )


    Würdest du deinen Schülern etwas als HAUSaufgaben aufgeben, das sie - oder zumdienst ein großer Teil von ihnen - nur bewältigen können, wenn du selbst sie dabei begleitest? eher nicht, oder?


    Das würde ja irgendwie keinen Sinn ergeben. Es ging ja um die HA-Begleitung durch den Fachlehrer.


    Entweder ist es HA - dann sollten sie es alleine oder mit wenig Hilfe hinbekommen, oder es ist Förderunterricht für die die Extra-Hilfe brauchen, oder so etwas, aber eben keine HA.
    Sollten alle diese Extra-Hilfe brauchen, würde schon im Unterricht was schief laufen, denke ich...

    • Offizieller Beitrag

    Ich bezog mich darauf:

    Eher gesagt NOCH sinnloser als alle anderen, denn es geht auch ganz ohne.


    und wollte nur zeigen, dass es in meinen Augen schon sinnvolle Hausaufgaben gibt. Wie die Schule deiner Kinder das macht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich ohne Hausaufgaben (und die gibt es bei mir nicht immer und ständig) definitiv Probleme hätte, die Themen zu vermitteln (allerdings bin ich der altmodischen Ansicht, dass es gerade in Geschichte nicht schadet, einen Sinn für die Gesamtzusammenhänge zu entwickeln und nicht nur für die einzelnen Ereignisse - hat zur Folge, dass man nicht einfach von einem Ereignis zum nächsten "hüpfen" kann und das braucht wieder Zeit. Es gibt gute Argumente gegen "mein" Vorgehen, trotzdem finde ich es so "richtiger" - aber das geht Richtung Fachdidaktik...).

    • Offizieller Beitrag

    Das würde ja irgendwie keinen Sinn ergeben. Es ging ja um die HA-Begleitung durch den Fachlehrer.


    Entweder ist es HA - dann sollten sie es alleine oder mit wenig Hilfe hinbekommen, oder es ist Förderunterricht für die die Extra-Hilfe brauchen, oder so etwas, aber eben keine HA.
    Sollten alle diese Extra-Hilfe brauchen, würde schon im Unterricht was schief laufen, denke ich...


    Sorry dazu noch was: Ich wünschte mir manchmal, ich hätte diese Gelegenheit. Denn zumindest mein Anliegen bei anderen Hausaufgabe ist die "Überprüfung", ob die Schüler den Transfer vom eher passiven Aufnehmen im Unterricht zum aktiven Umsetzen hinbekommen. Schöner ist natürlich, dass im Unterricht zu schaffen. Aber die HA können mir damit schon einen wichtigen Hinweis darauf geben, was schon gut klappt und wo es noch Übung bedarf.
    In anderen Worte - HA können auch eine Feedbackfunktion an den Lehrer haben (und ich bin - trotz aller Studien auch noch nicht davon überzeugt, dass sich Gelerntes durch Wiederholung NICHT zusätzlich verfestigt. Genauso wie ich Hatie zum Trotz denke, dass die Größe der Klasse durchaus einen Einfluss auf den Lernerfolg des einzelnen Schülers hat. Schon wieder OT).

  • Hallo,




    Sorry dazu noch was: Ich wünschte mir manchmal, ich hätte diese Gelegenheit. Denn zumindest mein Anliegen bei anderen Hausaufgabe ist die "Überprüfung", ob die Schüler den Transfer vom eher passiven Aufnehmen im Unterricht zum aktiven Umsetzen hinbekommen. Schöner ist natürlich, dass im Unterricht zu schaffen. Aber die HA können mir damit schon einen wichtigen Hinweis darauf geben, was schon gut klappt und wo es noch Übung bedarf.
    In anderen Worte - HA können auch eine Feedbackfunktion an den Lehrer haben (und ich bin - trotz aller Studien auch noch nicht davon überzeugt, dass sich Gelerntes durch Wiederholung NICHT zusätzlich verfestigt. Genauso wie ich Hatie zum Trotz denke, dass die Größe der Klasse durchaus einen Einfluss auf den Lernerfolg des einzelnen Schülers hat. Schon wieder OT).


    Hm, das würde aber im Endeffekt heißen, dass du eigentlich keine HA, sondern mehr Unterrichtszeit brauchst, oder?
    Denn wenn du als Lehrer dabei bist, sind es ja keine Hausaufgaben mehr sondern eher Freiarbeitsaufgaben unter Lehrerbegleitung.


    Wenn die nachmittagszeit in der GTS so genutzt wird (es gibt ja nicht nur ein Fach) liefe am Ende dann darauf hinaus, dass Ganztagsschule doch irgendwie dazu genutzt wird, die Unterrichtsdauer für die Schüler auszuweiten...?

  • und...?

    Es wird doch immerzu damit geworben, dass GTS nicht MEHR Unterricht macht sondern nur verteilter und mit Pausen und anderen Angeboten dazwischen.


    Wenn es aber am Ende darauf hinausläuft, dass die "gewonnene" Zeit dazu genutzt wird, um in als "Hausaufgaben" benannter Freiarbeitszeit beim Fachlehrer das aufzuarbeiten, was vom Lerhplan nicht in den bisherigen normalen Unterricht passt (statt die Lehrpläne entsprechend zu gestalten), bleibt davon nicht wirklich was, finde ich.


    Als Angebot, als "Lernwerkstatt", prima. Aber um "hintenrum" für alle die verpflichtende Unterrichtszeit auszuweiten?
    Warum dann nicht ehrlich sein und sagen: Der Schulstoff ist heutzutage nicht mehr mit der Zeit zu schaffen, wir erhöhen die wöchentliche Schulstundenzeit auf XY Stunden. Geht nicht, denn das gäbe vermutlich Protest.
    Aber in der GTS fällt es nicht so auf, weil es dann ja "Hausaufgaben" heißt oder auch Übungsstunde oder wie auch immer... (Wobei - ich denke GTS wirbt u.a. damit, dass es KEINE Hausaufgaben gibt?) keiner wird sich beschweren...
    Irgendwie wirkt das auf mich immer mehr wie eine große Mogelpackung...

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, die Regel ist ja, dass die Schüler schon Hausaufgaben an den Regelschulen haben (da ist eure Schule ja die große Ausnahme). Und damit bietet die GTS eine Alternative zur klassischen Regelschule, da hier die Hausaufgabenzeit, bzw. wie es bei uns heißt die Lernzeit unter fachlicher Betreuung stattfindet. Und damit bietet die GTS gerade Schülern die zu Hause nicht ein Elternteil haben, die ihnen helfen kann (weil arbeitend oder der Sprache nicht in dem Maß mächtig oder oder oder) eine Chance, trotzdem den Stoff gut zu erfassen. Darum geht es doch hier - wie ist Schule ohne Eltern möglich? Oder da stellt die GTS in meinen Augen schon eine Alternative und keine Mogelpackung dar.


    (Und zumindest hier ist da nichts hintenrum und Ausweitung der Lernzeit für alle: Die Plätze an der GTS sind hochbegehrt und jeder der dorthin geht weiß, was er bekommt: Nämlich rhythmisierten Unterricht mit Lernzeit und ein Kind, dass dann nach Unterrichtsschluss nichts mehr für die Schule machen muss #weissnicht - und keine Tendenzen, dass zur Pflicht auszuweiten)


    Edit: RS und inhaltliche Fehler....

  • Hallo,


    Wie gesagt, als Angebot für die, die mehr Hilfe brachen oder/und möchten, finde ich das nicht schlecht. Für mich klang es aber so, als ob du diese HA-Zeit als Kontrollzeit gerne für alle Schüler hättest, d.h. dass sie verpflichtend in dieser Zeit unter deiner Aufsicht arbeiten müssten.
    Das käme für mich schon einer Schulstundenerweiterung gleich.


    Außerdem ging es weiter vorne ja auch eher um Grundschule und Hort, so hatte ich den Vergleich mit den "3 Stunden später beaufsichtigenden anderen pädagogischen Kräften" verstanden. Da bin ich als Erzieherin einfach tatsächlich noch nie an den Punkt gekommen, wo ich mich damit überfordert gefühlt hätte, Kinder bei den HA zu begleiten. #weissnicht WENN der Stoff gut vermittelt wurde. (und das Kind keine Lernschwäche o.ä. hat, aber dann braucht es sowieso ganz andere Hilfe).


    Und gut vermittelt und gefestigt sollte er immer sein, egal wer die HA/Lernzeit/ was auch immer begleitet, oder? Ganztagsschule als Ausgleich zu schlechtem Unterricht kann ja nun wirklich für keinen das Ziel sein.


    Bisher waren auch die Lehrer immer zufrieden mit dem, was wir als Team in dem Bereich gemacht haben, ggf. kann man sich absprechen oder was ins Pendelheft schreiben. Von mir aus könnten sie auch gerne kommen und sich in die HA-Zeit reinsetzen, dann hätte ich Zeit für anderes oder könnte mit denen, die fertig sind schon mal raus gehen. Wäre gar nicht schlecht... Nur eine Bleibepflicht würde ich dafür nicht wollen, wer will sollte es auch zu Hause erledigen dürfen.

    • Offizieller Beitrag

    Trin, ich weiß nur von meiner Nichte, deren Horterzieherin keine deutsche Muttersprachlerin war und auch richtig Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache (mündlich wie schriftlich) hatte. #weissnicht aber das ist wieder so dieses: Ich kenn hier jemand, der nächste hat eine Erzieherin mit Promotion #weissnicht


    Ich finde diesen unmittelbaren Feedback an die Lehrer nicht schlecht, wobei es bei euch mit den Nachrichtenheft ja auch gut organisiert ist.


    Edit: Mir geht es nur darum, dass die GTS eine wirklich sinnvolle Erweiterung des Angebotsspektrums ist. Und im Vergleich zur hiesigen Regelschule mit Hort finde ich das Angebot unserer GTS besser/für uns passender. Weil es eben den rhythmisierten Unterricht gibt, weil wir auf die langen Betreuungszeiten angewiesen sind, weil meine Kinder da Schule noch mal ganz anders erleben können....

  • Außerdem ging es weiter vorne ja auch eher um Grundschule und Hort, so hatte ich den Vergleich mit den "3 Stunden später beaufsichtigenden anderen pädagogischen Kräften" verstanden. Da bin ich als Erzieherin einfach tatsächlich noch nie an den Punkt gekommen, wo ich mich damit überfordert gefühlt hätte, Kinder bei den HA zu begleiten. #weissnicht WENN der Stoff gut vermittelt wurde. (und das Kind keine Lernschwäche o.ä. hat, aber dann braucht es sowieso ganz andere Hilfe).
    Und gut vermittelt und gefestigt sollte er immer sein, egal wer die HA/Lernzeit/ was auch immer begleitet, oder? Ganztagsschule als Ausgleich zu schlechtem Unterricht kann ja nun wirklich für keinen das Ziel sein.


    Bisher waren auch die Lehrer immer zufrieden mit dem, was wir als Team in dem Bereich gemacht haben, ggf. kann man sich absprechen oder was ins Pendelheft schreiben. Von mir aus könnten sie auch gerne kommen und sich in die HA-Zeit reinsetzen, dann hätte ich Zeit für anderes oder könnte mit denen, die fertig sind schon mal raus gehen. Wäre gar nicht schlecht... Nur eine Bleibepflicht würde ich dafür nicht wollen, wer will sollte es auch zu Hause erledigen dürfen.


    Öhm, also was ich damit wirklich nicht gemeint habe, war das ich Erzieherinnen nicht zutraue Grundschulmathe zu können.


    Was ich meinte ist das: Wenn ich annehme, dass um Stoff xy zu vermitteln 30 Minuten Unterrichtszeit und 15 Minuten Übezeit nötig sind, kann ich die auf verschiedene Weise verteilen.


    1) Hausaufgaben: Unterricht in der Schule und Hausaufgaben zu Hause. Ich sehe da Vorteile: Das Kind kann sich die Zeit frei einteilen (die Aufgaben z.B. gleich machen oder erst abends, oder erst einen Teil und dann eine Pause etc.), es kann aufhören mit Hausaufgaben wenn es fertig ist und muss nicht auf den Rest der Gruppe warten bzw. es kann sich so lange Zeit lassen wie es will ohne unter dem Druck arbeiten zu müssen, dass die anderen alle schon fertig sind. Das Kind kann die Aufgaben in Ruhe und allein machen, das ist ja auch für viele Menschen angenehmer als das Arbeiten in einer Gruppensituation.


    2) Im Unterricht: Erst Unterricht, direkt anschließend Übung. Auch da sehe ich Vorteile: z.B. ist das Kind im Stoff drin, es muss sich nicht erst wieder mühsam erinnern was nun genau dran war, die benötigten Materialien sind schon da, es kann direkt loslegen. Die Lehrkraft, die den Unterricht hält ist auch anwesend. Da sehe ich einfach den Vorteil, dass man sehr viel flexibler üben kann: z.B. schneller wechseln zwischen Erklären und selbstständigem Üben. Oder erst drei leichtere Aufgaben und wenn die Kinder damit gut klar kommen, drei etwas schwerere. Wenn Lehrkräfte direkt ein Feedback kriegen wenn von 25 Kindern neun Schritt zwei von drei nicht verstanden haben, kann man den direkt nochmal erklären (und die Kinder üben nicht erst zehn Aufgaben lang was falsches). Lehrkräfte merken wie lange die Kinder für die Aufgaben brauchen und können das abbrechen wenn es zu viel wird. Besonders schwachen und besonders schnellen Kindern können direkter unterstützt werden. (Wirklich der Gedanke, dass Erzieher mit dem Grundschul-Mathestoff überfordert sein könnten, kam mir dabei gar nicht.)


    3) Im Hort: Unterricht und dann Hausaufgaben im Hort. Naja. Da muss ich ehrlich sagen, sehe ich weder die Vorteile von Hausaufgaben zu Hause noch die Vorteile von integrierten Übungen, sondern eben nur die Nachteile der beiden anderen Varianten - es ist fremdbestimmt und in der Gruppe aber man hat eben nicht das direkte Feedback zwischen Kindern und Lehrkraft. Aber vielleicht übersehe ich auch Vorteile, die die Hausaufgabenbetreuung im Hort hat.


    Das Argument mit der verlängerten Unterrichtszeit habe ich noch nicht so verstanden - hier wäre ja die Zeit, die mit Schulstoff verbracht wird immer gleich lang, oder?

  • Ach was soll, alle Erklärungen wieder gelöscht.


    Ja klar, Hort ist doof, die Kinder werden da fremdbestimmt und ohne alle Absprachen an die HA gesetzt und dann damit alleine gelassen und müssen natürlich auch stillesitzen, bis der letzte fertig ist...


    Und die Erzieherinnen (die sonst durchaus in der Lage sind zu sozialen, motorischen und sonstigen Themen differnzierte Entwicklungsanalysen durchzuführen, Entwicklungsbögen auszufüllen und auszuwerten, im kollegialen Austausch ggf. Hilfepläne zu erstellen usw, #yoga ). können die Kinder bei den HAUSAUFGABEN natürlich nicht angemessen begleiten und z.B. erklären wie Schritt 2 und 3 zu rechnen sind und warum.

    Sie können natürlich auch NICHT abschätzen, ob alle Kinder oder einige für bestimmte Aufgaben länger brauchen als zu erwarten und schon gar nicht können sie dahinterkommen, woran das liegen könnte, ob das Kind es nicht verstanden hat, ob die Oma immer noch krank ist oder der Bauch weht tut oder das Kind ein Konzentrationsproblem hat .. oder die Klasse insgesamt denn Stoff noch nicht kann.

    Die Erzieherinnen, die täglich 3 bis 5 Stunden unmittelbar mit den Kindern zusammen sind (Wieviel Zeit ist der Lehrer täglich direkt am Kind? Wieviel davon erlebt er da Kind nicht nur als Zuhörer und "Auftrag-Ausführer" sondern ganz?), haben natürlich auch keine Ahnung davon, welche Kinder als Lernteam funktionieren und welche nicht, welche man mal ermutigen, wem man übers Köpfchen streicheln und wen man öfter auch mal ans weitermachen erinnern muss. Dazu kennen wir sie natürlich viel zu wenig.


    Nein, so was alles können die Erzieher nicht und quälen die armen Kinder durch die unverstandenen Aufgaben - auf die Idee, mit dem Kind noch mal in Ruhe die Aufgabenstellung zu lesen, im Buch nachschauen zu lassen, Die Aufgabe ggf. zu erklären (oder, was den meisten Kinder sogar lieber ist, an einen Schulfreund zu verweisen, der daneben sitzt - was er bei HA zu Hause nicht macht) oder dem Lehrer eine Notiz zu schreiben, das Kind A und B Aufgabe 2 nur mit 1-zu1 Begleitung lösen konnten, kommen sie als nur Erzieherinnen natürlich sie auch nicht.


    So was alles können selbstverständlich nur LEHRKRÄFTE.


    Und die Erzieherinnen sind ja nicht mal in der Lage mit den Lehrern, die sie täglich sehen, zu kommunizieren und ihnen Feedback zu geben, dass sie mal wieder zu unfähig waren ...


    Wie konnte ich nur denken, dass ich das auch kann - und was habe ich nur all die Jahre bisher im Hort gemacht? #schäm
    Wir sind ja nur Kindertanten, die ein bisschen rumsitzen und tratschen und sonst von nix Ahnung haben.


    Hast schon recht, schaffen wir die HA-Betreuung durch ERZIHERINNEN (Soziappädagogen, Heilpädagogische Kräfte...) im Hort schnellstmöglich ab, sie hat ja nur Nachteile... So was können nur Lehrer richtig leisten.


    Was mach ich nun? Die Lehrer, die eh schon nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, fragen, ob sie nachmittags noch mal kommen - oder erwarten, dass die Kinder, die spät abgeholt werden, statt Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, ihre HA dann 17 oder 18 Uhr machen, wenn sie endlich zu Hause sind?


    Ich aber, fürchte, bis nicht endlich doch GTS flächendeckend für alle Pflicht ist, müssen diese armen Kinder mit der nachteilsbehafteten Hortbetreuung vorlieb nehmen. #schäm


    Bis dahin haben zumindest die Familien einen Vorteil: Sie haben eine WAHL, sie können entscheiden, wo für ihr Kind der bessere Platz für die HA ist. Zu Hause oder in der Schule/im Hort , auch wenn sie dann natürlich mit mir Vorlieb nehmen müssen statt einer Lehrkraft... .




    :D



    Ne, sorry, inzwischen hab ich mir schon fast wieder beruhigt und finde es inzwischen eher witzig als verletzend.
    Ich habe kurzzeitig überlegt, ob ich meinen Kolleginnen davon erzählen soll - ich glaub, die würden sich scheckig lachen, die machen da zum Teil seit Jahrzehnten ... Aber klar nur Lehrkräfte kriegen das hin...
    Aber ich mache es nicht, ich nehme prinzipiell nichts aus dem Forum mit in den Alltag...


    (Meine Lieblingsversion ist und bleibt: Macht Schule so, dass es zumindest in der GS gar keine Hausaufgaben braucht. Das GEHT, das zeigen inzwischen auch schon ganz normale Regelschulen und damit wäre allen geholfen. Dann braucht es weder Ganztagspflicht noch müssen die armen Kinder die HA im Hort machen...
    Was mich wiederum freuen würde, dann hätten wir viel mehr Zeit für wirklich schöne Sachen... denn auch wenn ich es KANN - bilde ich mir zumindest immer noch ein ... - hätte ich einfach für den Nachmittag nettere Ideen als die HA zu betreuen)

  • Hallo,


    Tut mir leid, nun wollte ich alles wieder löschen, da war es zu spät.


    Ich finde einfach die Vorstellung, daß wir zu dem, was wir seit Jahren (zum Teil Jahrzehnten) tagtäglich tun, was zu unserem Berufsbild gehört, was in er Konzeption ausführlich ausgearbeitet ist, was - neben vielen anderen - regelmäßig Thema von kollegialem Austausch, Weiterbildungen und Dienstberatungen ist... ja gar nicht in der Lage sind, weil wir keine Lehrkräfte sind, einfach so .. grotesk.


    Ich hätte es trotzdem nicht so ausbreiten müssen... aber es musste mal raus, sonst hätte ich heute wohl nicht schlafen können. Nun ist es raus, mir geht es so weit wieder gut - aber ich kann es eben nicht mehr löschen...


    (So, nun schreib ich weiter meine Zuarbeit für ein psychologisches Entwicklungsgutachten eines Kindes zu dem u.a. Fragen nach den Hausaufgaben gehören... ;) )

  • Meine Tochter macht Eiskunstlauf auf Leistungsniveau. das wird in keiner Ganztagesschule angeboten. ev. müssten wir nach Russland umziehen? :D

  • Hmpf. Also irgendwie habe ich das Gefühl, Trin, du liest ganz andere Beiträge als die, die ich schreibe. Mir ging es überhaupt nicht darum was Horterzieherinnen KÖNNEN oder nicht sondern nur darum bei welchen Dingen es SINNVOLL ist, sie im Hort zu machen.


    Anders gesagt: Ich sehe zwei Dinge, die Horterzieherinnen nicht können und beide Dinge sind im System bedingt:


    1) Die Gruppensituation abschaffen. Klar, man kann es mildern mit Einzelsitzplätzen und Kopfhörern und was weiß ich aber es gibt halt Kinder für die sind 4 Stunden Schule schon zu viel "Gruppe", das wird durch mehr "Gruppe" im Hort nicht besser.


    2) Die Übezeiten in den Unterricht zu integrieren. Natürlich kann man auch im Hort nochmal erklären wie Schritt zwei von drei funktioniert. Aber mir erscheint es immer noch unlogisch das so auseinander zu reißen in "Unterricht" und "Hausaufgaben" nur weil man das halt schon immer so macht. (Das ist doch das was du meinst mit "hausaufgabenfreier Schule" oder nicht?) Wenn ich mir etwas erarbeite dann lese ich mir auch nicht morgens durch wie es geht und versuche es dann nachmittags. Nein, ich lese erst, probiere es dann, wenn es nicht funktioniert schau ich nochmal in die Anleitung etc.

  • Meine Tochter macht Eiskunstlauf auf Leistungsniveau. das wird in keiner Ganztagesschule angeboten. ev. müssten wir nach Russland umziehen? :D


    http://www.slzb.cidsnet.de/sport.html
    http://www.sportmittelschule-chemnitz.de
    http://www.sportgymnasium-erfurt.de


    Vorteil hierbei wäre sogar noch sog. Schulzeitdehnung, heißt, regulär ein oder zwei Jahre länger bis zum Abschluss aufgrund intensiver Trainingszeiten und Wettkämpfe.

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • wir haben sowas echt nicht. es gibt schon private Sportschulen. die sind aber nicht gerade in der nähe und kosten auch entsprechend. und ich weiss nichtmal wo ich mich da informieren sollte.

  • ja leider kommen wir aus der Schweiz


    Das weiß ich. Ich wollte nur insgesamt auf die Möglichkeit hinweisen, dass es Einrichtungen gibt, manchmal eben nur als Internat, um den Leistungssport oder andere ganz spezielle Hobbys in Ganztagsschule zu integrieren. Aber die neunen Bundesländer greifen dabei auch auf einen andere (Förder-)Tradition zurück.


    Sonja, darf ich dich fragen, wie viele Stunden am Tag deine Tochter trainiert/trainieren muss? Schon vor der Schule oder „nur“ Nachmittags? Wochenends seid ihr sicher immer unterwegs, oder?

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Habe jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt, nur die letzten Beiträge.
    Es geht (fast) ohne Hausaufgaben in der Grundschule. Meine Tochter ist an einer Regelgrundschule und seit 2 Jahren gibt es dort wöchentliche Lernzeitpläne. Sie bekommen die Pläne Dienstag und bis Freitag haben sie regelmäßig Lernzeiten in der Schule(mit Lehrer im Hintergrund), in denen sie selbstständig ihre Aufgaben erledigen. Die Aufgaben sind den Kindern angepasst(nicht jeder bekommt die gleichen) und am Ende bewerten die Kinder, ob es gut war, zu viel oder zu wenig oder sonstige Schwierigkeiten gab. Die Unterrichtszeiten sind genau wie an anderen Grundschulen. Es gibt an dem Dienstag meist noch eine kleine Wochenaufgabe für zu Hause, aber das ist nicht viel und sie haben damit Zeit bis zum nächsten Montag. Ich habe den Vergleich, denn meine Tochter ging das erste halbe Grundschuljahr auf eine andere Schule mit viel Hausaufgaben. Es war für sie(und damit auch für mich) eine tägliche Qual! Sie hatte mittags einfach keine Lust mehr und sich nur abgelenkt. Nun gibt es natürlich Eltern, die befürchten, die Kinder würden auf der weiterführenden Schule Probleme mit Hausaufgaben bekommen, weil sie jetzt ja fast keine bekommen #augen .
    Ich weiß es nicht, bin froh, dass wir jetzt keine Hausaufgaben-Probleme mehr haben. Später sind sie älter und sie lernen ja jetzt gerade, selbstständig ihre Pläne zu erarbeiten, was ja eigentlich nur von Vorteil sein kann. Mal sehen.