Studiert jemand hier Soziale Arbeit und kann mir ein paar Fragen beantworten?

Huhu Nordstern,

ich studiere Soziale Arbeit, jetzt im 2. Semester.
Allerdings lehrt die FH, an der ich studiere, nach dem "Core-Prinzip" und daher ist alles etwas anders strukturiert.
Deswegen kann ich zu den "normalen FH`s wenig sagen.

Wir haben quasi feste "Stundenpläne" bzw. Modulpläne, es gibt nur 5-Wochen-Module und nach jedem Modul eine Prüfung und um zur Prüfung zugelassen zu werden, eine Prüfungsvorleistung.
Dann ist das Thema aber auch durch und das ist schon sehr entspannend (außer in der Prüfungszeit wie jetzt gerade )
Dann bricht eine kurzzeitige, hektische Aktivität aus.
Prüfungsvorleistung ist auch immer eine 75% Anwesenheitspflicht, in jedem der 5-Wochen-Module.
Die Vorlesungszeiten ändern sich allerdings auch alle 5 Wochen, mal nur vormittags, mal nur nachmittags, mal ganze Tage von morgens bis abends...da ist einfach immer alles dabei.
Und immer auch dazwischen mal einen oder zwei Tage frei.
Hier gibt es aber eine ziemlich gut vernetzte Kinderbetreuung und eine sehr gute Familiäre Einbindung, soweit ich das mitbekommen habe.

Aber es ist auf jeden Fall ein absolut spannender Studiengang mit 1001 Möglichkeiten am Ende. (Ob das dann wiederum gut bezahlt ist, steht leider auf einem anderen Blatt ;( )

wie individuell dein Stundenplan ist kannst du rausfinden, indem du dir die Prüfungsordnung und die Studienordnung anschaust zu deinem Studiengang. Manchmal ist es so, dass du bestimmte Themenbereiche abdecken musst bis zu einem bestimmten Zeitpunkt und wann genau du das dann machst ist die überlassen, manchmal sind die Semester schon sehr stark vorgeplant.
Willst du / kannst du ein Teilzeitstudium machen?
Gibt es an der FH eine Beratung für Studierende mit Kindern? Hast du da schon Kontakt aufgenommen?

Studieren ist vereinbar mit Kindern, aber abhängig davon, wie viel Unterstützung bei der Betreuung du hast. Je nach Temperament und Absprache mit den Dozenten kann man die Kleinsten auch mal mitnehmen in eine Veranstaltung, oder die Kinder eben, die ruhig mit was zum Malen da sitzen. Das sind dann die Präsenzzeiten. Dazu kommen die Lernzeiten, die du entweder tagsüber mit einplanst, während deine Kinder betreut sind, oder auf die Abendstunden legst (wahrscheinlich beides), wenn alle schlafen.

Mit vier oder mehr Kindern ist jede Beschäftigung außer Haus eine enorme Leistung, falls du das dann nicht durchziehen willst, ist das völlig in Ordnung. Ein Studium ist womöglich leichter zu schaffen, weil du dir manchmal die Zeit selber einteilen kannst. Dafür musst du die Motivation dann auch selbst aufbringen, die kommt dann nicht wie bei einem bezahlten Job mit der finanziellen Entlohnung, sondern erst später, wenn du in deinem Wunschberuf arbeitest und merkst, wie sehr sich das Studieren gelohnt hat.

An meiner FH war es zB so, dass es zum Thema "Beratung von Einzelnen" verschiedene Kursangebote gab, von denen man eins aussuchen konnte: TZI jeden Montag morgen, systemische Beratung als Block an zwei Wochenenden usw. Man konnte also schon auch so auswählen, wie es einem gut in den Kram passt, auch wenn das dann nicht immer das war, was man sich rein interessensmäßig ausgesucht hätte...

Lass dich nicht einschüchtern: manchmal gibt es Studienführer, in denen beschrieben ist, wie das Studium läuft, oder Tutoren oder Studienscouts. Ich hab immer Kontakt zu anderen Müttern gesucht, damit wir uns mit Skripten, Prüfungszusammenfassungen etc vernetzen konnten. Aber es erscheint am Anfang sehr komplex und undurchsichtig, das geht jedem so.

Ich bin da auch gerade dran und habe gestern einen Stundenplan Di bis Do, zweimal lang, alle paar Wochen montags eine Blockveranstaltung, gebastelt. Morgens mit den Kindern frühstücken und zweieinhalb Nachmittage daheim - das ist genial.

Beraten lassen ist immer gut, mir hat man dann schon den sonst unauffindbaren Vorlesungsplan ausgedruckt. Nun bin ich deutlich entspannter.