Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo ihr lieben,


    noch nie habe ich ein Thema gestartet und dann auch gleich so eins, was so unglaublich neu ist... #hammer


    Das Böhnchen ist gerade 1,5 Jahre alt und schon immer ein anhänglicher Junge gewesen. Hat dauergestillt, wenn ich mit ihm in neuen Situationen war und tut sich mit Fremden sehr schwer. BIs jemand nicht mehr fremd ist, dauert es eine Weile. Alles in allem eher ein änglicher Typ, was uns Eltern wohl auch so war. Gerade wenn es trubbelig zugeht, wird er schnell unentspannt.Erst seit ein paar Wochen habe ich das Gefühl, dass er ein wenig auftaut, mit anderen Kindern leichter ins Spiel findet (ich meine hier weniger das konkrete spielen MIT Kindern, als vielmehr das Spielen in ihrer Gegenwart und das gelegentliche Treffen der Kinder im Spiel, wenn ihr versteht, was ich meine) und sich auch mal von Mama wegtraut.
    Nun müssen wir das Böhnchen eingewöhnen und so richtig eine Wahl hab ich nicht. Ich bin unglaublich froh, eine superliebe und einfühlsame Tagesmutti gefunden zu haben, die keinen Druck macht und sehr individuell auf unsere Bedürfnisse versucht einzugehen.
    Wir sind bei ihr seit Juni regelmäßig (ca. 2 Mal die Woche) zum Spielen gewesen und haben letzte Woche mit der ernsthaften Eingewöhnung angefangen. Selbst als wir nur zum Spielen dort waren, hatte ich selten das Gefühl, dass er so richtig entspannt war. Er fand dort schwer ins Spiel und nie besonders ausdauernd.
    Im August waren wir im Urlaub und seit letzter Woche und 3 Wochen ganz ohne Tagesmama haben wir richtig angefangen. Die ersten zwei Tage blieb ich bis Mittags da und seit letzten Mittwoch versuchen wir zu trennen. Ich bringe ihn, bleibe für ca. 20 Minuten, verabschiede mich dann, sage, dass ich arbeiten muss und gehe für ca. 10 Minuten. Danach komme ich wieder und wir gehen heim. Er ist extrem verzweifelt in dieser Zeit, weint mir hinterher und wütet wohl. Er mag sich von der Tagesmama nicht trösten lassen, sucht öfter einsame Ecken oder läuft durchs Spielzimmer. Er schaut von weitem auch den anderen Kindern mal beim Vespern zu, aber beteiligt sich nicht und ist unglaublich verstört, weil die Mama gegangen ist.


    Ich persönlich habe einfach das Gefühl, dass es gerade nicht der richtige Schritt ist für ihn. Aber wie gesagt, ich sehe nicht so richtig die Alternative, da wir ohne meinen Zuverdienst ab November einfach nicht so richtig über die Runden kommen und jetzt schon viel zu sehr auf die Hilfe der Großeltern angewiesen sind. Doch ich hab das Gefühl, dass er eigentlich gerade weiter meine Unterstützung bräuchte, die ihm ja offensichtlich gut tut und ihm das nötige Vertrauen gibt, sich in trubbeligen Situationen auch ohne an mir zu kleben zurecht zu finden.


    Beim Trennen selbst bin ich vorher eigentlich meist motiviert, höre ich ihn von draußen jedoch so verzweifelt, kommen mir selbst die Tränen. (nicht gerade hilfreich für ihn, ich weiß)
    Nun möchte ich ihm die Situation natürlich erleichtern und suche nach Wegen. Wie können wir die Trennung anders gestalten? Die Tagesmama kann da selbst leider noch auf keine großen Erfahrungen zurückblicken, da sie neu angefangen hat und sich die Eingewöhnung der anderen Kinder nicht ganz so schwierig gestaltete. Aber sie bemüht sich wirklich, sucht das Gespräch mit anderen Tagesmamas, etc. Trotzdem, ich bin sehr unglücklich mit der Situation und finde eigentlich auch nicht, dass ein Kind in dem Alter da eben durch muss und sich schon dran gewöhnen wird. Ja, daran glaube ich, früher oder später würde er sich dran gewöhnen, aber das kann doch nicht die Lösung sein. Lass ihn so lange schreien, bis er irgendwann die 10 Minuten Trennung akzeptiert und damit klar kommt. Oder doch? Die Tagesmama selbst sieht aber schon ein paar Fortschritte...


    So, das war jetzt sicher ganz schön wirr. Ich hoffe dennoch auf ein paar Kommentare. Was denkt ihr über die Situation? Ist sie überhaupt klar geworden?


    Liebe Grüße
    vom Blumenkind

  • Du schreibst, dass er keinen wirklich entspannten Eindruck auf dich macht, wenn ihr zum spielen da seid.
    Ich denke, dann ist es für eine Trennung ganz einfach noch zu früh.
    Ihr wart schon oft da, aber drei Wochen in denen er die tagesmutter gar nicht gesehen hat ist doch recht lang.
    wenn du merkst, er lässt sich von ihr nicht trösten, würde ich einen schritt zurück gehen.
    bleib nochmal da, aber halt dich komplett im Hintergrund.


    Gibt es irgendwas, was dein Kind zu “fremden“ vertrauen fassen lässt?
    Bei L. war es zb gemeinsames essen - mit wem sie gegessen hat, der war vertrauenswürdig.
    Wir hatten unseren ersten Trennungsversuch, als L. das erste mal ganz offen auf die Erzieherin zugegangen war um zu spielen (ging nach der ersten Banane;)).
    Am nächsten morgen habe ich sie ausgezogen, sie der Erzieherin gegeben und hab mich hat geweint, Erzieherin hat sie mit reingenommen.
    Als die Tür zu war, habe ich gewartet ob sie sich beruhigt.
    Ging tatsächlich ganz schnell. Natürlich habe ich trotzdem geweint... Das gehört dazu, ist ja auch für dich schwer.
    Aber, sie hat sich trösten lassen.
    Ich war dann 45 Minuten weg.


    Also, ich würde einen schritt zurück machen, warten bis die tagesmutter aufgaben von dir übernehmen kann.
    Wenn ihr euch dann das nächste mal trennt, wurde ich vorher nicht mit rein gehen.
    Ich denke, dann ist ihm klarer, das du gehst und er muss nicht auf den Moment “warten“.
    Aber das ist einfach mein persönliches empfinden... Wenn du glaubst es ist besser du gehst mit rein, dann probiert es.

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif

  • Hallo,


    einen tollen Tip zur schnelleren Eingewöhnung habe ich leider nicht.
    Für mich liest sich das aber so, als hättet ihr die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Trennung. Mit einer geduldigen Tagesmama, die euch ja auch schon kennt, und außerdem der aufkommenden Neugier bei deinem Sohn.


    Könnte es nicht einfach sein, daß es ihm nach eurem Urlaub und der Zeit ohne Tagesmama, jetzt ein bisschen zu schnell ging?
    Ich meine, spricht etwas dagegen, noch ein paar mal öfters mit dort zu bleiben, und ihm den Rücken noch eine Weile zu stärken?
    Bis November kann ja noch viel bei ihm passieren.


    Rabi war auch sehr anhänglich, und wir waren fast 12 Wochen lang zusammen in seiner Krabbelgruppe, bis er sich vom Schoß runter getraut hat. Geguckt hat er gerne, aber selber mitmischen wollte er lange nicht. Bis er eines Tages plötzlich loskrabbelte. Seitdem bin ich froh, wenn überhaupt jemand merkt, daß ich mit ihm da bin ;)

  • Hallo Blumenkind11,


    ich finde es toll, dass Du Dir solche Gedanken machst *bestärk*.
    Nach intensivem Durchackern diverser entwicklungspsychologischer Werke bin ich persönlich (denn es gibt viele Theorien und ich binnatürlich fest davon überzeugt, dass die von mir favorisierten richtig sind, aber es muss sich eben jeder auch ein wenig aus den Fakten das herauspicken, was zu ihm passt) ein intensiver Verfechter der so genannten sanften Eingewöhnung, die sich zum Glück immer weiter verbreitet.


    d.h. gerade bei den ganz Kleinen (u3, die also noch eng an die Mutter gebunden und den Prozess der Loslösung noch nicht begonnen poder nicht abgeschlossen haben) ist es wichtig, dass die Betreuungsperson als Ersatzbezugsperson akzeptiert wird. Dies braucht viel Zeit und wenig Druck. Der Ansatz, dass Du mit dabei warst wäre also schon mal goldrichtig. Ggf. hilft es manchmal, wenn die Betreuungsperson sich die ersten Male im dem Kind vertrauten Umfeld bei Besuchen oder auf einem Spielplatz etc. an das Kind herantasten kann bzw. meist ist es nach meinen erfahrungen auch am besten, wenn die Person sich zunächst sehr stark zurückhält und keine oder nur sehr vorsichtige Angebote von sich aus macht. Viele Kleine reagieren auf zu direkte Angebote einer anderen Person doch recht verschreckt und wollen von sich aus Kontakt aufnehmen z.B. durch Anlächeln oder wenn die PErson ihnen etwas reicht, was ihnen herunterfiel.


    Wenn das Kind wirklich mit der Tamu interagiert dann könntest Du Dich schrittweise zurückziehen, also z.B. Dich anfangs nicht mehr hauptsächlich ums Böhnchen kümmern, sondern Dich an den Rand auf einen Stuhl setzen, später ggf. in einen anderen Raum und dann erst kurze Trennungen. Dabei sollte der nächste Schritt im Idealfall immer erst gegangen werden, wenn das Kind signalisiert, dass die Situation für es ok ist, es entspannt ist und sich in seinen belangen an die Tamu wendet. Manchmal kann es sein, dass gerade der falsche Zeitpunkt ist und wenn man das Gefühl hat dass gar nichts geht, sollte man, wenn möglich, den Beginn etwas verschieben. Oft reichen schon ein paar Wochen.


    Wenn das Kind weint oder gar anklammert sollte man nicht gehen.


    Das klingt extrem mühsam und langwierig (nach 3-4 Wochen haben es aber die meisten gut geschafft, viele auch früher, je nach Alter udn Temperament), dafür ist es eine Investition und man hat später wesentlich weniger Probleme z.B. mit Trennungsängsten usw.


    Wir haben es bei unserer Tochter (bevor ich mich damit befasste) auch so probiert,w ie Ihr jetzt und für sie war das viel zu schnell. ich hatte dann echt längere Zeit mit den Folgen zu kämpfen, damals habe ich auf die Erzieher gehört und war entwicklungspsychologisch noch nicht wirklich versiert.
    Wie viele Kinder sind denn bei der Tagesmama? Kann sein, dass es dem kleinen Böhnchen zu trubelig ist?


    Bist Du unter Zeitdruck?


    Wenn Du mir eine PN schreibst kann ich Dir auch ein paar interessante Links zu dem Thema schicken bzw. Dir bei Bedarf die o.g. Begriffe genauer erklären.


    Viel Erfolg!
    LG Kunderella

    "Es ist nur ein Phase, es geht vorbei, es ist nur eine Phase..." :)

    • Offizieller Beitrag

    versuch mal in dich hinein zu horchen, wie es dir geht, wenn du mit ihm bei der tagesmutter bist. meine tochter ist sehr anhänglich und tut sich immer nocht schwer mit anderen. ich war mit ihr ab ca 1em jahr in einer spielgruppe und habe festgestellt, dass ich anfänglcih sehr angespannt war, ob sie es denn diesmal schafft, etwas weiter weg von mir zu gehen und mit anderen in kontakt zu treten. hatte ich diese haltung, dann wollte sie nicht von mir weg. wenn es mir egal war und ich mich einfach gefreut habe, ihr zu zusehen, dann war es oft anders.


    eine weitere haltung von mir in solchen situationen ist, dass ich das vertrauen in meine tochter habe, dass sie stark ist und dass ich für sie da bin, wenn sie mich braucht.


    wenn ich all diese dinge mir bewusst mache und nervosität, angespanntheit, verzweiflung etc. hinter mir lasse, dann funktionieren die dinge besser.


    dein kind versteht dich schon. erklär ihm, dass ihr zur tagesmutter geht, dass er da spielen kann und dass du bei ihm bleibst und nur für kurze zeit mal aufs klo gehst oder einkaufen. erzähl keine unwahrheiten, wie arbeiten gehen, er spürt, dass es gelogen ist. die trennung würde ich wirklich nur ganz kurz machen, klogehen, händewaschen, sachen aus dem vorzimmer holen. also weniger als 5 minuten wegbleiben. ist eh schon viel für deinen sohn. wenn er dich mal ohne gemurre auf klo gehen lässt, dann kannst du ja sagen, dass du dich ins vorzimmer setzt und er jetzt allein spielen soll. und dann später mal gehst du raus zeitung holen. 10 minuten finde ich für ein kind wie deinen sohn schon recht viel.


    kurz zusammen gefasst: überprüfe deine innere haltung und verändere sie gegebenenfalls. mache die trennung in homöopathischen dosen.


    alles gute dir und deinem sohn
    juzy

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Hallo!


    Endlich komme ich einmal dazu, nochmal zu schreiben. Ich hatte schon ein ganz schlechtes Gewissen.
    Vielen Dank für eure Antworten, die mir sehr weitergeholfen haben und mir das klar gemacht haben, was ich die ganze Zeit schon gefühlt habe, es nur noch nicht richtig wusste.
    Gleich am nächsten Tag sind wir einen Schritt zurückgegangen und ich bleibe nun wieder mit dort. Mal sehen, ob wir diese Woche eine weitere Trennung versuchen. Ich hab schon das Gefühl, dass die Tagesmama das gerne hätte, zumal eine weitere Eingewöhnung in dieser Woche beginnt.
    Doch es hat sich in den 3 Tagen, die wir dort waren tatsächlich einiges getan. Böhnchen fasst langsam vertrauen, löst sich von mir und sucht ab und an den Kontakt zur TaMu. Nur vorm Trennen hat er eine RIESIGE Angst, das merkt man. Obwohl er schon in der Zwickmühle war, Traktor bespielen oder mit aufs Klo kommen. #super
    Insgesamt werde ich ihn bei der nächsten Trennung wohl auch nicht mehr gleich mitnehmen, sondern selbst noch dort bleiben. Denn das, was sich in den kurzen Trennungsversuchen schon total manifestiert hat, ist, dass er mit Schuhe anziehen und Jacke, heimgehen und endlich weg von diesem schrecklichen Ort zu kommen.
    Ich hoffe nun also ganz sehr, dass wir ein paar - kleine - Schritte vorankommen. Möglichst noch bevor die TaMu Ende September Urlaub hat. Doch vor der nächsten Trennung hab ich natürlich Angst, das macht es irgendwie nicht besser.
    :wacko:


    So, das aufzuschreiben hat schonmal gut getan.
    Schönen Abend!