Trotzen mit 16 Monaten- eure Meinung?

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  • Hallo ihr Lieben,
    habe lange den Kopf nicht frei gehabt, aber melde mich nun mal wieder.


    Der Zwerg ist momentan sehr anstrengend.
    Klar, ich weiß, dass es zeitlich ansteht, das ist ok. Der Umgang macht mir Probleme.


    Zwerg ist momentan sehr launisch, wacht teilweise schon mit mieser Laune auf und fängt an zu schimpfen, sobald sie wach ist.
    Den Tag über schimpft sie oft, trotzt, wirft sich auf den Boden, sobald sie etwas nicht darf.
    Parallel ist sie sehr anhänglich, ich soll den Raum nicht verlassen, sie will nicht allein schlafen etc.


    Dass das alles normal ist, weiß ich von anderen Eltern. Nun aber meine Fragen:


    1) ist sie so anhänglich, eben * weil* sie entdeckt, dass sie einen eigenen Willen hat? Also merkt, sie ist nicht ein Teil von Mama, also Verunsicherung, Mama festhalten?


    2) Wie damit umgehen?
    Meine Eltern und Schwiegies meinen, nun ist die Zeit für Konsequenz, das muss lernen, dass nicht alles nach ihrem Kopf geht usw.
    Ich nehme sie allerdings primär als hilflos war, als sauer weil sie natürlich nicht versteht, warum sie (zB) nicht das spannende scharfe Messer zum Spielen haben darf oder was-weiss-ich.


    3) Hiiiilfe? :/


    Dingsda

    Das Posting spiegelt meine Gedanken wieder, Rechtschreibung und Grammatik hingegen sind frei erfunden.

    • Offizieller Beitrag

    Sehr normal!


    Ich frage mich dann immer - bzw habe auch schon nachgefragt bei jemandem mit demselben tollen Tipp: Warum müssen sie (künstlich) lernen, dass es nicht nach ihrem Kopf geht? Es GEHT ja schon ständig NICHT nach ihrem Kopf..
    Das Leben eines Kleinkindes ist per se ständig fremdbestimmt: was steht auf dem Tisch, was ziehst du an, wohin gehen wir heute...? Nimm die Finger aus der Steckdose, klettere wieder aus dem Löwengehege... Da brauchte es meiner Meinung nach keine künstlichen "Grenzen" oder "Konsequenzen" zusätzlich.
    Auch gut ist, die Leute zu fragen, was man denn jetzt bitte "konsequent" tun soll, wenn das Kind gefrustet ist, weil man ihm das Messer weg genommen hat? Mund zu kleben? Ruhig prügeln? Meist hilft das, die Unsinnigkeit dieses Ansinnens zu verdeutlichen.


    Ich habe das Ganze ja bereits zum zweiten Mal, meine "konsequenten Lösungen":


    - mir selbst klar machen, dass Frust okay ist. Es IST beschissen, wenn einem jeeeeeedes tolle neue Spielzeug weg genommen wird. Ich kann sprechen, mich bei Mann oder im Forum ausheulen - das Kleinkind kann Frust nur körperlich ausdrücken. Wut ist okay!


    - da sein, wenn Trost nötig/erwünscht ist. Mein Grosser musste dazu ausgetobt sein, meine Kleine mag beim Wüten auch mal gehalten werden.


    - den Frust für das Kind verbalisieren - nicht taub labbern, ein kurzes: "Gell, das hattest du dir anders vorgestellt? Aber das geht jetzt nicht" reicht. Mir hat das immer mindestens so gut getan wie den Kindern, denn es macht MIR klar, wie gross der Frust sein muss. Und es signalisiert dem Kind, dass es wütend sein darf, es aber auch anders ausdrücken könnte (meine bald 4jährige drückt das unterdessen dadurch aus, dass sie jetzt mit ihrem Bruder zusammen ausziehen wird, wenn xxxx nicht erlaubt wird).


    - in der Phase versuche ich, die "Nein-Quote" meinerseits etwas niedrig zu halten. Zwei Kleidungsvarianten zur Auswahl, eine Aufgabe am Küchentisch, um das grosse Messer etwas weniger spannend zu machen... und den Rest an Frust muss ich aushalten.


    - und nochmal: Wut, Frust und dessen lautstarker Ausdruck ist okay. Die Kinder lernen, sich besser zu beherrschen - aus mir ist doch auch ein halbwegs sozial kompatibler Mensch geworden und ich war bis ins Schulalter der Schrecken aller Erziehungsberechtigten...


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Ich unterschreib mal bei Talpa, bedanke mich aber für die zusätzlichen Vorschläge passender Antworten gegenüber Konsequenzenforderer. Hab hier ein 13monatskind mit ersten Tendenzen dieser Art und ahne jetzt schon, dass die lieben Ratgeber mich mal wieder mehr stressen werden als das Kind.


    Du hast ein gutes Gespür für die " Hilflosigkeit" die hinter dem Verhalten steckt,lass dir das nicht kaputt machen. Eben, es geht schon so viel nicht nach dem Kopf des Kindes, da muss man nicht noch künstlich was schaffen.


    Ich mache das hier auch so, dass ich z.B. beim Wegnehmen von etwas verbalisiere " gell, das ist doof, wenn du schon wieder was weg genommen kriegst. aber das ist zerbrechlich/gefährlich/sonstwas". Jetzt wo er klein ist, lässt er sich oft noch dann schnell ablenken. Wenn mal nicht mehr, muss ich wohl den Schmerz mit ihm einfach aushalten. Und danach kann man vielleicht sogar argumentativ reden. Aber im Moment der Wut würde ich mich auch knapp halten.


    Kind darf sauer sein (was habe ich "stell dich nicht so an" und "ist doch nicht schlimm" gehasst, und hab trotzdem verlernt, zu merken, was mir nicht passt). Wie es das zeigt, wird es schrittweise lernen.


    Hab hier im Bücherring "Disziplin ohne Drama". Das finde ich diesbezüglich sehr empfehlenswert.

    Denn du kommst und gibst allen Dingen
    eine neue Dimension.
    Und was uns nun die Jahre bringen,
    mess ich an dir, kleine Person. #herzen

  • Puh, ja, das ist anstrengend, wir haben gerade so eine Phase hinter uns, der Kleine Zwerg ist ja im selben Alter. Im großen und ganzen Kann ich mich Talpa nur anschließen. UNser Kleiner hat sich auch dauernd auf den Boden gelegt und war untröstlich dass amn ihm das Messer weggenommen hat. Er wollte in solchen Momenten dann auch nicht umarmt und getröstet werden, also habe ich mich einfach neben ihn gesetzt, ihn gestreichelt und verbalisiert, dass ich verstehe, dass er jetzt wütend ist, dass er das Messer nicht haben darf aber dass es nunmal zu gefährlich ist weil man sich damit dolle weh tun kann.


    Auch diese extreme Anhänglichkeit hatten wir und ich war soooo genervt und gestresst davon. Manchmal hat es geholfen, ihn auf dem Rücken in die Trage zu nehmen, so konnte ich wenigstens etwas Haushaltskram erledigen. Stillst du noch? Wir haben in dieser Zeit dann viel mehr gestillt und man richtig gemerkt, wie diese Kuschelzeit ihm etwas Ausgleich verschafft hat und er danach wenigstens mal für 10 Minuten entspannter war.


    Aber es war trotzdem eine extrem nervige Phase. Bei uns wars dann aber zum Glück nach zwei oder drei Wochen wieder entspannter und im Moment ist er ein totaler Sonnenschein, der sich unglaublich lange auch mal selbst beschäftigen kann und mit den meisten Verboten auch gut umgeht. Es ist ein Auf und Ab... Cool bleiben ;)

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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