Katholische Grundschule bei Nichtreligiösem Elternhaus - geht sowas? Und wie?

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  • Hallo,


    wir wollen neben dem Erstwunsch, Montessori, Freinet, angelehnt an Peter Petersen, wir haben uns noch nicht entschieden, weil wir noch nicht alle Schulen gesehen haben, als Zweitwunsch eine Schule angeben, bei der wir auf alles Fälle einen Platz bekommen, denn wenn sowohl 1. als auch 2. Wunsch nicht klappt, fallen wir in das Einzugsgebiet einer Schule, die wir echt nicht wollen. Eine Möglichkeit wäre eine Katholische Grundschule, die allerdings auch von Kindern aus anderen religiösen und kulturellen Kreisen besucht wird.


    Wir sind nun so gar nicht religiös. Kann sowas gut gehen? Wir hatten eigentlich vor, unsere Tochter vom Religionsunterricht befreien zu lassen...

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Meine Tochter besucht jetzt die erste Klasse einer katholischen Grundschule. Sie ist (wie ich auch) evangelisch und es gibt nur katholischen Religionsunterricht.
    Wir mussten bei der Anmeldung unterschreiben, dass sie an diesem Unterricht teilnimmt. Ab der dritten Klasse gibt es außerdem einmal in der Woche einen (konfessionsgebunden) Schulgottesdienst; außerdem
    hängt in der Klasse ein Plakat, auf dem steht, dass Jesus alle Kinder liebt und die Kinder singen jeden Morgen zur Begrüßung das Lied "Er hält die ganze Welt".


    Da ich Christin bin, ist das für mich in Ordnung; wenn mir Christentum oder Religion im allgemeinen gegen den Strich gehen würden, wäre das wohl zu viel für mich.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Hallo,


    Ich (als Christin) stell mir das für jemanden, der damit lieber nichts zu tun haben möchte, nicht einfach vor. Für meine Eltern wäre es z.B. gar nicht gegangen. Ich denke, es gehört eine Menge Offenheit dazu und das eben 4 Jahre lang.


    Wobei es vermutlich mit Schulen wie mit Kindergärten ist - bei den einen steht "evangelisch" oder "katholisch" eigntlich nur im Namen und im Alltag merkt man nicht viel davon und bei anderen wird es wirklich gelebt. Vom Religionsunterricht auschließen wird dann vermutlich nciht gehen und ich denke, daß der Glauben auch sonst eine Rolle spielt (Ich könnte mir vorstellen, daß er die Liedauswahl im Musikunterricht z.B. auch mit beeinflusst o.ä.).


    Lass dir doch mal eine Schulkonzeption geben und schau, wie es für dich klingt. Oder frag andere Eltern, was sie so für eRfahrugnen haben.


    Was mMn nicht geht, ist das Kind anmelden und dann sagen "Ach, das wollte ich eigentlich gar nicht so" und das Kind von allem Möglichen ausschließen.


    Damit meine ich nicht dich, denn du machst dir ja vorher Gedanken, aber wir hatten damals in dem christlichen Kindergarten, in dem ich arbeitete, tatsächlich Eltern, die ihre Kinder anmeldeten und sich dann daran störten, daß vor dem Essen gebetet wurde, zu den Festen auch die zugehörigen Geschichten erzählt wurden, daß man als Kindergarten auch mal im Gottesdienst mitwirkte (freiwillig natürlich) usw. Und das stell ich mit für die Kinder dann schon schwierig vor.


    Ich wünsch euch eine gute Entscheidung.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ich weiß ja nicht, wie es an der Schule gehandhabt wird, aber an unserer konfessionellen Grundschule:
    - kannst du dein Kind nicht von Religion abmelden
    - findet jeden Morgen in der Klasse eine Morgenandacht statt
    - singt die Klasse jeden Morgen ein (christliches) Wochenlied
    - findet jeden Monat ein Schulgottesdienst statt
    - beginnt der Elternabend mit einer kurzen Andacht und Gebet


    Ich bin Christ und finde das dementsprechend gut.
    Wäre ich kein Christ wäre mit das definitiv zu viel. Wie ginge es dir?


    Vielleicht kannst du mal in der Schule fragen, inwiefern der katholische Glauben da gelebt wird?
    Und dann entscheiden, ob es für euch ok wäre oder nicht.


    Liebe Grüße
    Inge

    Inge (August 1981) mit Lisanne (August 2004), Zoe (Januar 2007), R (Mai 2010) und E (Mai 2015)


    It´s okay to be happy with a calm life.

  • Hallo,
    vermelde nicht-religioeses Elternhaus (aus 2 verschiedenen Kulturkreisen) und Kind in einer kirchlichen Schule und sogar Chorknabe mit hoher Gottesdienstpflicht (7 Gottesdienste pro Woche fuer 27 Wochen im Jahr). Ich finde es gut, dass mein Kind so einer Religion ausgesetzt wird, weil es etwas ist, was wir zu Hause nicht bieten. Schliesslich moechte ich, dass es sich informiert entscheiden kann, ob es glauben moechte oder nicht. Ein Kind nur deshalb nicht auf eine kirchliche Schule, welche besser ist als eine nicht-kirchliche Schule, zu schicken, weil ich persoenlich nicht glaube, halte ich fuer nicht im Sinne des Kindes. Genauso natuerlich im umgekehrten Fall.
    Bei Fragen, welche sich aus dem Gottesdienst ergeben, fragt mein Kind nach zu Hause und wir sprechen darueber, aber das ist selten. Unser Kind kennt unsere Einstellung, hat sich selber noch nicht entschieden. Wichtig ist, das Kind dann aber richtig mitmachen zu lassen, weil es sich sonst sehr schnell ausgeschlossen vorkommen wird. Falls mein Kind getauft werden wollte, wuerde ich es zulassen - seine Entscheidung (Kind ist fast 10).
    LG
    Liesmie

    Your beliefs don't make you a better person, your behaviour does.

    Einmal editiert, zuletzt von liesmie ()

  • Meine jüngeren Kinder besuchen eine katholische Grundschule. Wir sind nicht gläubig und können mit der Institution Kirche nichts anfangen.
    Die Gründe sind schlicht und ergreifend: Einzugsgebiet und volles Haus bei der nächsten infrage kommenden Grundschule. Da wir zugezogen sind, kamen unsere Anmeldungen zu spät. Die nächste Alternative ist wieder nur mit dem Auto oder dem Bus zu erreichen und das ist, wenn man tagsüber kein Auto hat und berufstätig ist, eine Zumutung. Allein Verabredungen mutieren zum Drama.


    Also haben wir in den saure Apfel gebissen.
    Die Schule ist soweit okay. Tolle Lehrer und ätzende Lehrer hast du überall.
    Drei Stunden Religion plus eine Stunde Messe plus eine Stunde Religion beim Pfarrer in der Woche ist in meinem Augen eine unglaubliche Zeitverschwendung, aber die Kinder finden "Relli" ganz okay und viele der Themen, die sie behandeln, sind glaubensunabhängig und damit sinnvoll. Aktuell waren es z.B. Kinderrechte.
    Was die Gebete betrifft (die Erstklässler beten jeden Morgen gemeinsam, die älteren in der Messe) habe ich meinen Kindern erklärt, dass es ihnen überlassen ist, ob sie mitmachen oder währenddessen schweigen. Bloß Respekt sollen sie zeigen.
    Mein Sohn schweigt (er glaubt an Gott, aber nicht an Religion und Gebete), singt aber Lieder mit, sofern sie ihm gefallen, die kleine sieht "nur Gedichte" in den Gebeten und spricht mit (und hat zu Gott und Religion noch keine Meinung).


    Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Kinder zum Glauben bekehrt werden sollen, dieser war bisher nie Thema.
    Vom Religionsunterricht abmelden ist bei uns aber nicht möglich.


    Fazit: Es ist kein wirkliches Problem, aber mein Wunsch wäre dennoch etwas anderes gewesen.

  • Meine Zwillinge gehen- obwohl ungetauft- in einen evangelischen Kindergarten. Wir haben uns diesen Kindergarten bewusst ausgesucht, weil wir eher geschlossene Konzept mit vielen Ritualen und wiederkehrenden Abläufen für diese Wusel-Käfer gut und richtig fanden. Natürlich basieren ganz viele dieser Abläufe auf christlichen Ritualen, man wünscht sich im Morgenkreis einen gesegneten Tag, man betet vor dem Essen, die christlichen Feste werden vorbereitet und gefeiert usw. Ich empfinde das eher als Bereicherung, zumal vieles ja auch einfach "Kulturwissen" ist.


    Die Kita wird übrigens von vielen andersgläubigen Familien bewusst gewählt, weil Religiösität eine Rolle spielt. Meine beiden sind die einzigen deutschen Kinder in der Gruppe und aktuell ist glaube ich nur ein evangelisches Kind in der Gruppe.


    Daher würde ich die Schule nach dem restlichen Eindruck aussuchen, nicht nach der Konfessionszugehörigkeit. Ich hätte aber auch mit einer jüdischen oder hinduistischen Grundschule kein Problem, so lange das Konzept offen und tolerant ist.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Wir haben uns nach dem Infoabend dagegen entschieden.


    Danke für Eure Meinungen und Berichte.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.