Kleinkind 19 Monate beißt dauernd

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  • Ich brauche mal Euren Rat.
    Unser Schatz (ca. 19 Monate alt) hat sich leider angewöhnt, als Liebesbekundung oder wenn ihm langweilig ist, mich, seinen Papa oder die Schwester ganz fest zu beißen. Ich hatte kürzlich einen kleinen sehr schmerzhaften Bluterguß und meine Tochter heute auch.

    Wenn wir sagen, daß uns das weh tut und er aufhören soll, dann lacht er und freut sich, als hätte er wer weiß was tolles gemacht.
    Er beißt sich dann selbst probeweise in die eigene Hand und versteht natürlich trotzdem nicht, wie uns das weh tut und daß es gar nicht geht. Ich nehme ihn jeweils und sage ihm sehr ernst und deutlich, er darf das nicht machen. Es tut uns sehr weh und Nein, nicht beißen!!!

    Vorhin bin ich vor Schreck sehr laut gewesen, weil ich von hinten "angefallen" wurde und es sehr überraschend kam und super weh getan hat. Er hat dann richtig doll geweint und ich hab ihn gleich genommen und getröstet.

    Aber habt Ihr noch eine Idee? Ich hab den Eindruck, es überkommt ihn so eine Lust einfach zuzubeißen. Mit Zähnchen bekommen oder so hat es meiner Meinung nach nicht zu tun. Es macht ihm einfach total viel Freude und er meint es wirklich nicht böse. Das wissen wir auch alle. Und wir sind ihm auch nicht bös, nur es geht ja einfach nicht.

  • Wir hatten das hier in dem Alter auch öfter bei unserem Kleinen. Immer phasenweise, evtl. hatte es hier doch auch (nicht) etwas mit den Zähnen zu tun.
    Was NICHT geholfen hat: Nein sagen und darauf hinweisen, dass es weh tut. Macht man trotzdem immer wieder, ganz automatisch (oder schreit eben los, da so schmerzhaft), aber insbesondere das Neinsagen hat es eher verschlimmert, unser Sohn hatte dann Spaß daran, hat es ja auch nicht verstanden. Ablenken oder ganz beiläufig die Hand zwischen Mund und Körperteil in das er beißen will schieben und seinen Mund ganz sanft wegschieben war teilweise erfolgreicher. Bei Spontanüberfällen von hinten bringt das natürlich nichts. Und in manchen Situationen half gezielte Aufmerksamkeit, denn da war es dann auch so eine Mischung aus Langeweile und zuwenig Aufmerksamkeit.
    Wir hatten das jetzt schon länger nicht mehr, er ist jetzt gerade 2 geworden (und hat alle Zähne, keine Ahnung, ob das auch ein Grund ist). Ich wünsch' euch, dass es schnell besser wird!

  • Kenn ich auch vom Dechslein von früher.
    Hier hat nachhaltig geholfen eine Alternativhandlung anzubieten. Ich weiß nicht mehr, was es bei uns war, aber das ist wahrscheinlich zweitrangig und muss sowieso individuell ausprobiert werden.
    Ich hab ihm dann immer gesagt - also, wenn ich nicht Nein gesagt und aufgeschrien hab ;) - "Jetzt wirst du ungeduldig,weil ich so lange xy (mit der Oma rede..etc). Du kannst meine Schulter auch küssen/"Ei machen" (hatte ihm die Oma beigebracht)/Mama! sagen. Oder "Du willst schmusen. Das ist schöner wenn du.. (Handlung einfügen)"
    Wichtig war es, vor Allem wenn es um Aufmerksamkeit ging, dann aber auch sofort drauf zu reagiere, wenn er es auf angenehme Weise signalisiert hat. (Und am schwersten war das auch. #schäm )

    In dem Alter treten sie halt noch ganz viel über den Mund in Kontakt, und kennen ja noch gar nicht die ganzen Alternativen.

  • Hatten wir auch um den 2. und um den 3. Geburtstag herum. Geholfen hat wohl nur die Zeit. Bei Lino schien es ein intensiver Kontaktwunsch gewesen zu sein.

    ja, ich hab auch den Eindruck, daß es der Wunsch ist, der jeweiligen Person so gaaaaanz, gaaaanz nah sein zu wollen. Frei nach dem Motto "ich hab Dich zum Fressen gern"
    Manchmal, dann kann ich das beißen oft noch verhindern, guckt er einem vorher so richtig glücklich in die Augen und beißt dann herzhaft zu.
    Ihm Alternativen aufzeigen, wie Ihr schreibt, ist ne Idee, die ich jetzt mal probieren werde. Und Aufmerksamkeit geben, natürlich.

  • Mein Kleiner hatte auch so eine Phase, in der er aus Lust und Liebe seinen Papa und mich gebissen hat. Wir haben immer gesagt, dass es uns weh tut und wir das nicht möchten. Ganz automatisch sind wir in Abwehrhaltung gegangen. Sobald er in bestimmter Art und Weise auf uns zu kam, haben wir ihn auf Abstand gehalten. Ist ihm nicht wirklich aufgefallen, aber ich fand es nicht so schön. Es hat mich echt Mühe gekostet, mir das Abwehren wieder abzutrainieren und ihn statt dessen z.B. zu knuddeln.

    Irgendwann haben wir einen Knoten in eine Mullwindel gemacht und ihm öfter mal angeboten und auch selber rein gebissen und damit mit ihm (ein bisschen wie mit einem Hund #schäm) gespielt. Da wurde es dann besser, oder die Phase (etwa 4 Wochen, zum Glück nur kurz) war einfach vorbei.

  • Das hatte meine Große im selben Alter auch sehr ausgeprägt. Und leider nicht nur bei uns. Auch Krippenfreunde und sogar wildfremde Kinder an öffentlichen Plätzen, auf die sie freudestrahlend zu lief, wurden dann herzhaft gebissen. Sie meinte es auch nicht böse, aber mich hat diese Phase (sie dauerte ca 8 Monate) sehr belastet. Gerade Wildfremden gegenüber musste man erklären, dass es keine Aggression sondern Zuwendung und Interesse oder gar Liebesbekundung ihrerseits war. Das schlimmste Erlebnis war, als sie begeistert ein 5 Monate altes Baby biss und dieses daraufhin blutete #kreischen Ich konnte sie auch nicht wegsperren. Geholfen hat bei uns auch Ersatzhandlungen zeigen (kuscheln, drücken, küssen) und einfach die Zeit. Wir hatten eine sehr liebe Erzieherin, die uns getröstet hat und meinte, dass es immer wieder solche kleinen Beißer gibt und es meist mit dem Spracherwerb (über Zweiwortsätze hinaus) aufhört. Das war dann bei uns so. Mit knapp 2 konnte die Maus sehr gut sprechen und hat aufgehört zu beißen.