Was tun, wenn in der SchwScha die Milch ausbleibt?

Sapotille

Ihr lieben TandemStillenden,

bitte erzählt mir mal, wie ihr in einem solchen Falle die Zeit bis zum Einschuss des Kolostrums überbrückt habt. Habt ihr euer Kind trocken nuckeln lassen? Ist es möglich, zu verhindern, dass die Milch ganz weg geht? Tees? Kräuter?

Ich frage, da wir einen ganz aktuellen und sehnlichen Kinderwunsch haben und unser Sohn gerade mal 18 Monate alt ist. Ich möchte ihn gerne noch lange stillen und mache mir Sorgen, dass wir gezwungen sind, in ein paar Monaten abzustillen, weil einfach keine Milch mehr da ist. Ist es nicht auch so, dass Kinder relativ bald verlernen, richtig zu saugen?

Irgendwie liegt mir das grad wie ein Stein im Magen.

Viele Grüße!

Holla

Hallo,

einen guten Tipp habe ich leider nicht für euch.

Nur von unserer Erfahrung kann ich berichten:
während der Folgeschwangerschaften war es bei mir nie so, dass die Milch einfach weniger wurde.
Dennoch kam es nie zum Tandemstillen. Mein Sohn wollte einfach nicht mehr stillen, als ich im 5. Monat schwanger war. Damals war er 2,5 Jahre alt.
Die Hebamme sagte, man geht davon aus, dass sich der Geschmack der Milch während der Schwangerschaft verändere. Und manche Kinder mögen dann einfach nicht mehr. Vielleicht wäre es aber ohnehin soweit gewesen...

Meine Tochter durfte ich während meiner letzten Schwangerschaft nur eingeschränkt stillen, weil ich zu vorzeitiger Wehentätigkeit neigte. Das störte sie aber wenig und recht bald verlor sie gänzlich das Interesse. Sie war damals 28 Monate alt. Auch hier weiß ich natürlich nicht, ob es an der Schwangerschaft lag oder die Zeit einfach gekommen war. Dein Sohn hätte ja dann auch schon seinen 2. Geburtstag gefeiert, wenn das potenzielle Geschwister geboren werden würde.

Ich wünsche dir, dass ihr noch lange, lange stillt. Auch tandem!

Bei unserem Jüngsten und wohl auch letzten geht die Stillzeit gerade schon zu Ende ...

Alles Gute.

soulfire

Mein Sohn hat als erster bemerkt, dass ich schwanger war: Bubu bäh.
Irgendwann wurde die Milch weniger, dann blieb sie ganz weg.
An die Brust wollte er trotz all der Widrigkeiten.

Teilweise war das nicht sehr angenehm.

Fürchel

Ich war mir vor der zweiten Schwangerschaft nicht sicher, ob ich tandemstillen will. Ich war nicht abgeneigt, aber die Milch war quasi sofort weg und das Trockennuckeln so unangenehm, dass ich erleichtert war, als mein Sohn sich problemlos abstillen ließ. Ich würd's einfach auf mich zukommen lassen und die neue Schwangerschaft noch etwas hinauszögern, wenn dir momentan noch sehr am Stillen liegt.

Schwertlilie

Es gibt nichts, was du gegen das Wegbleiben der milch tun könntest. Da helfen meines Wissens keine Tees und keine Kräuter. Aber vielleicht gehörst du ja zufällig zu den wenigen Frauen, wo die milch in der Schwascha nicht weg geht.

Ob das ältere Kind bei Wegbleiben der milch dann trocken weiternuckelt und später tandemstillt, oder aber sich abstillt - das liegt ganz am Kind.

Bei mir war es so, dass ich zum 2. mal schwanger wurde, als die Große 2,5 jahre alt war. Sie war ein Stilljunkie und hat es vor allem psychisch sehr gebraucht. Sie hat, nachdem ab dem 4. monat keine milch mehr kam, die ganze restliche Schwascha trocken weitergenuckelt und nach der Geburt noch 3 oder 4 monate tandemgestillt. Sie hat sich sehr gefreut, dass nun wieder milch kam, und hatte noch nicht verlernt, wie an der Brust trinken geht. Abgestillt hat sie sich dann mit 3,5 Jahren.

Das 3. Kind entstand, als der mittlere 14 monate alt war. Im Unterschied zu seiner Schwester bedeutete das Stillen für ihn aber in erster Linie nur Nahrungsaufnahme. Als im 4. monat wieder die milch wegblieb, hat er sich innerhalb von 2 Wochen abgestillt, an trocken nuckeln hatte er kein Interesse. Da war er 18 monate alt. Nach der Geburt ist er auch nicht auf die Idee gekommen, wieder anzufangen, ich glaub bis dahin hatte er schon vergessen, dass er auch mal gestillt hat. Also kein Tandemstillen diesmal.

Du siehst, so unterschiedlich kann es laufen. Ich gestehe aber ganz ehrlich: Soooo prickelnd fand ich das Tandemstillen nicht, das war für mich eher stressig. Deshalb bin ich auch nicht gerade traurig, dass es diesmal nicht dazu gekommen ist.

Sapotille

Danke für die Antworten.

Ich glaube, ich bin jetzt auch nicht so heiß aufs Tandemstillen, sondern wurde mir einfach grad so klar: autsch, dann könnte es sein, dass es fürs Söhnchen bald keine Milch mehr gibt und ich wollte ihn doch so gerne noch länger stillen. Und er ist auch ein absoluter Stilljunkie. Im Augenblick fragt er alle viertel Stunde und ich möchte ihm die Milch noch nicht nehmen.

Jau, dann ist ja die einzige sichere Lösung die, dass wir die nächste Schwangerschaft noch etwas nach hinten verschieben.

Beides irgendwie blöd. Aber wir werden uns arrangieren.

Watership

Es kommt drauf an. Nicht bei jeder Frau geht die Milch ganz weg!
Bei mir waren immer noch ein paar Schlückchen verfügbar.
Trockennuckeln hab ich zähneknirschend manchmal abgebrochen, weil sehr unangenehm durch sehr empfindliche Brustwarzen.
Eine Hebamme hat mal zu mir gesagt, dass sei die einzige Situation für sie, wo man die Milchmenge nicht mehr steigern kann. Tees und co also helfen nichts.
Mein Sohn (zur Geburt 18 Monate) hat dann nachts von uns ein Obstgläschen bekommen, wenn ich nicht mehr konnte und kurze Zeit drauf hat er auch durchgeschlafen. Tags immer 1-2 Schlückchen haben es ihn aber auch nicht verlernen lassen.
Fürs Töchterchen positiv: nach der Geburt war sofort Milch verfügbar, der Sohn musste damals fast 3 Tage warten bis zum ersten Tröpfchen;-)

Ich werde übrigens nie sein Gesicht vergessen am Tag des neuen Milcheinschusses: "Manna vom Himmel"
3 Tage später wollte er aber gar nicht mehr und war damit abgestillt!

In dem Alter entwickelt und ändert sich doch sowieso dauernd alles, da kann man eh nix vorhersagen! Manche Kinder stillen sich ja auch sowieso von alleine ab im 2. Lebensjahr, man steckt nicht drin.
Alles Gute für Euch!