Wonach haben die Großstädter unter euch die weiterführende Schule (hier: Gymn.) ausgesucht?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Gibt es überhaupt eine Schule ohne Handyverbot? Mir ist jedenfalls noch keine untergekommen.


    In der Praxis läuft das dann darauf hinaus, dass das Handy abgeschaltet in der Schultasche liegt und erst außerhalb des Schulgeländes (oder bei uns: in Notfällen nach Rücksprache mit einem Lehrer) eingeschaltet werden darf. So finde ich das auch sinnvoll. Meine Tochter hat schon ein (sehr einfaches) Handy dabei, das gibt ihr auf dem Schulweg Sicherheit - sie fährt ja jetzt mit Öffentlichen, das ist noch recht neu für sie und sie war erst mal unsicher. Wobei alles immer geklappt hat und es nie ein Problem gab. Trotzdem bekomme ich bis jetzt nach der HA-Betreuung immer einen Anruf: "Hallo Mama, ich bin jetzt gleich an der U-Bahn und fahre nach Hause" #freu )


    edit: wie streng das in den höheren Klassen gehandhabt wird und wie viel die Lehrer überhaupt von den Handys mitbekommen, ist allerdings wieder eine andere Sache. In der Schule meiner älteren Tochter liefen jedenfalls jede Menge Handys, meistens Spiele oder Whatsapp. Bis dahin wissen dann eben auch alle, dass das lautlos und unauffällig vor sich gehen muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Ariane ()

  • Danke für die vielen Berichte (und die Lokal-Tipps per PN :)), das hilft mir schon sehr beim Sortieren.


    Bei einigen lese ich darüber, dass die Kinder sich für eine Schule entschieden hätten. Wie viel Wahlfreiheit habt ihr euren Kinder da gelassen?
    Ich denke eigentlich schon, dass wir als Erwachsene da mindestens eine Vorauswahl treffen, ich traue meiner neunjährigen auch noch nicht zu, dass sie in letzter Konsequenz beurteilen kann, ob eine Schule gut ist (eine Pferde-AG könnte auch aus der grausligsten Anstalt die Wunschschule schlechthin machen ;)). Aber sie ist in einer sehr vehementen Religions-Verweigerungs-Phase, deshalb würde ich sie auch nicht gegen ihren Willen auf das katholische Gymnasium schicken, was ansonsten gut für sie passen würde.


    Da für uns drei Schulen o.k. gewesen wären, haben wir uns nach Junior gerichtet. Und er hat sich sogar für seine entschieden, obwohl kein einziges Kind seiner Klasse dorthin gegangen ist. Das hat uns darin bestärkt, dass es ihm tatsächlich ernst ist. Sein alter Kindergartenfreund (auch in seiner Grundschulklasse) hat sich dann noch kurz vorher umentschieden und es hat geklappt, es wurde noch ein Platz frei.


    AG's waren überall ähnlich, das hat ihn aber überhaupt nicht so interessiert. Ganz wichtig war ihm, dass es nah ist. Er wollte nicht mit Bus oder Bahn in einen Vorort oder ein anderes Stadtviertel fahren, was einige gemacht haben, da es dort auch sehr interessante Schulen (mit Englischklasse, z.B.) gibt.


    Ich habe auch ganz viele Eltern von den betreffenden Schulen gefragt, so erfährt man, was tatsächlich hinter den Kulissen vorgeht, wie Du schreibst, sind Hochglanzprospekte geduldig.


    Und eine Lehrerin, deren Kinder auf die jetzige Schule gingen, kenne ich näher, die hat mir auch viel dazu berichten können.


    Und da wir beide selbst kein Latein auf der Schule hatten, habe ich auch noch unzählige Leute dazu interviewt. :D


    Letztendlich fanden wir es wichtig, dass sich Junior dort wohl fühlt und ihn die Atmosphäre anspricht. Damit möchte ich nicht ausschließen, dass er sich in den anderen Gyms nicht auch eingefunden hätte, aber es erleichtert doch den Start ungemein.


    Eine gruselige Schule mit schlechtem Ruf hätten wir aber auch vorher aussortiert.

  • Gibt es überhaupt eine Schule ohne Handyverbot? Mir ist jedenfalls noch keine untergekommen.


    In der Praxis läuft das dann darauf hinaus, dass das Handy abgeschaltet in der Schultasche liegt und erst außerhalb des Schulgeländes (oder bei uns: in Notfällen nach Rücksprache mit einem Lehrer) eingeschaltet werden darf. So finde ich das auch sinnvoll. Meine Tochter hat schon ein (sehr einfaches) Handy dabei, das gibt ihr auf dem Schulweg Sicherheit - sie fährt ja jetzt mit Öffentlichen, das ist noch recht neu für sie und sie war erst mal unsicher. Wobei alles immer geklappt hat und es nie ein Problem gab. Trotzdem bekomme ich bis jetzt nach der HA-Betreuung immer einen Anruf: "Hallo Mama, ich bin jetzt gleich an der U-Bahn und fahre nach Hause" #freu )


    edit: wie streng das in den höheren Klassen gehandhabt wird und wie viel die Lehrer überhaupt von den Handys mitbekommen, ist allerdings wieder eine andere Sache. In der Schule meiner älteren Tochter liefen jedenfalls jede Menge Handys, meistens Spiele oder Whatsapp. Bis dahin wissen dann eben auch alle, dass das lautlos und unauffällig vor sich gehen muss.


    Echt? Wir werden hier ein wenig belächelt wenn ich davon berichte. Entweder legen die Eltern darauf keinen Wert bzw. thematisieren das nicht oder sie meinen, dass ein Verbot zwecklos wäre, weil es ja doch unterlaufen würde. Mein Sohn war wie immer der letzte seiner Freunde mit Handy (wie immer, weil er auch der Letzte war der eine Wii bekam, einen Nintendo ...), die anderen hatten alle ab 4. Klasse eines und natürlich haben alle Smartphones.


    So wie bei Euch wird es hier auch gehandhabt, vor der Schultür wird das Handy rausgeholt, in der Schule muss es abgeschaltet sein.


    Georg, das ist wirklich ein Vorteil mit den getrennten Gebäuden.


    Mir ist noch einiges eingefallen, u.a. werden Nachhilfegruppen organisiert, die 11.-13. Klässler geben den Kindern in der 5.-7. bei Bedarf Nachhilfe in Gruppen. Und es gibt Streitschlichter, eine Gruppe aus der 10. kommt in die Dependance und regelt in einem geschützten Rahmen Streitigkeiten unter den "Kleinen". Ganz super!


    Ich bin gespannt wie Ihr Euch entscheidet. :)

  • wir bzw. ich habe ganz klar nach schulnähe ausgesucht.


    es war aber auch keine Schule im weiteren Umkreis, die so viel besser oder auch nur anders war als die, die direkt um die Ecke liegt.
    Von den beiden anderen, die noch annähernd einen interessanten Unterschied boten, war die eine einfach zu weit weg (wär täglich fast ne Stunde Fahrt für eine Strecke gewesen). Diese hätte eine Kunstprofil gehabt.
    Und die andere war eine Ganztagsschule. Die war wegen des Gesamtschulkonzepts interessant, da hätte man noch 2 Jahre länger Zeit gehabt sich endgültig für gymnasialen- oder Realschulzweig zu entscheiden. Ganztag schien mir aber mit den Bedürfnissen meines Kindes überhaupt nicht zusammen zu passen, und aus arbeitstechnischen Gründen war es auch nicht nötig.


    Nun ist sie seit gut 4 Jahren auf einem ganz normal überfüllten Gymmi, das 5 min Fußweg von hier weg ist. Das einzige Bonbon ist die bilinguale Klasse, in die sie geht, da gibts in Stufe 5 und 6 zwei Wochenstunden Englisch mehr und ab Klasse 7 wird mindestens ein Fach auf Englisch unterrichtet (bisher Erdkunde, Geschichte, Bio).

    "A complex system that works is invariably found to have evolved from a simple system that works. The inverse proposition also appears to be true: A complex system designed from scratch never works and cannot be made to work. You have to start over with a working simple system. "

    John Gall, The Systems Bible


  • Nun ist sie seit gut 4 Jahren auf einem ganz normal überfüllten Gymmi, das 5 min Fußweg von hier weg ist. Das einzige Bonbon ist die bilinguale Klasse, in die sie geht, da gibts in Stufe 5 und 6 zwei Wochenstunden Englisch mehr und ab Klasse 7 wird mindestens ein Fach auf Englisch unterrichtet (bisher Erdkunde, Geschichte, Bio).


    Dann weiß ich, welches es ist. :D Womöglich sind sogar Kinder aus Juniors Grundschulklasse in ihrer Klasse.


    Die mit dem Kunstprofil hätte uns auch interessiert, aber es ist wohl ziemlich Glückssache dort einen Platz zu bekommen, wenn man nicht aus dem Stadtteil kommt.

  • Zitat von Georg

    Bei einigen lese ich darüber, dass die Kinder sich für eine Schule entschieden hätten. Wie viel Wahlfreiheit habt ihr euren Kinder da gelassen?
    Ich denke eigentlich schon, dass wir als Erwachsene da mindestens eine Vorauswahl treffen,


    Um eine Vorauswahl kommt man der Großstadt gar nicht herum. Man kann schließlich nicht an 20 Schulen den Tag der Offenen Tür besuchen. Wenn es nicht starke Gründe für ein ganz bestimmtes Spezialprofil gibt (Leistungsport, Musik, Kunst), wird es wohl immer auf den Schulweg als Vorauswahl-Kriterium hinauslaufen. Und dann kann man als Eltern über die Web-Seite, den Eltern-Infoabend und andere Auskünfte weitere Infos einholen, bevor man sich entscheidet, welche Schulen gemeinsam mit dem Kind angeschaut werden.


    Ab dann würde ich aber dafür plädieren, es dem Kind zu überlassen. Natürlich nicht kommentarlos :)


    Meine Tochter hat ja, wie gesagt, schnell eine eindeutige Präferenz entwickelt. Wir haben das dann schon noch lange besprochen. Ich habe ausgiebig die Vorteile der anderen beiden Schulen dargestellt. Ich habe ihr sogar ausgerechnet, wie viele Stunden Lebenszeit sie auf 8 Schuljahre hinweg sparen kann, wenn sie stattdessen in die Schule geht, wo sie keine 10 Minuten Fußweg hat. Lebenszeit, die sie gemütlich im Bett verbringen könnte ...
    Wir haben ihre Gründe angehört ... und letztlich dann einfach das starke "da will ich aber hin" akzeptiert.


    Zitat von Georg

    ... ich traue meiner neunjährigen auch noch nicht zu, dass sie in letzter Konsequenz beurteilen kann, ob eine Schule gut ist (eine Pferde-AG könnte auch aus der grausligsten Anstalt die Wunschschule schlechthin machen ).


    Nimm es mir nicht übel, aber ein bisschen klein machst du sie da jetzt schon.
    Wenn die Entscheidung für die weiterführende Schule ansteht, haben unsere Kinder dreieinhalb Jahre Schulerfahrung hinter sich. Sie sind an vielen Dingen näher dran als wir. Ich glaube schon, dass sie für so Dinge wie "Athmosphäre" an der Schule ein gutes Gespür haben, besser vielleicht als wir Erwachsene. Wie viele Schüler am Tag der Offenen Tür anwesend sind, wie sie auf die potentiellen neuen Schüler ansprechen, das war meiner Tochter wichtig, und im Nachhinein finde ich auch, das sagt mehr über eine Schule aus als viele gut gewählte Worte auf der Homepage.
    Wie ist der Tag der Offenen Tür gestaltet? Werden die Viertklässler auf ihrem Stand abgeholt?
    Ich denke, es war kein Zufall, dass sich meine Tochter die Schule ausgesucht hat, die da ein klares Konzept hatte: gemeinsamer Beginn mit ein Darbietungen von Schülerinnen und Schülern; dann Vortrag für die Eltern in der Aula und Ralley durch die Schule für die Kinder. Anwesende Unterstufen-Schüler standen bereit, diejenigen Viertklässler zu begleiten, die keine Freundinnen oder Freunde dabei hatten.
    Eine chaotische Veranstaltung an einer anderen Schule hat sie abgeschreckt, obwohl auch dort in den Fachräumen schicke Sachen von netten Lehrern präsentiert wurden. Und das coole, un-involvierte Herumstehen älterer Schülerinnen an der dritten Schule fand sie einschüchternd und doof.
    Ich finde, sie hat da Kompetenz bewiesen ... :)


    Und noch was: Schulen können sich ändern, sehr schnell sogar. Der Rektor wechselt, die drei Physiklehrerinnen werden alle gleichzeitig schwanger und das Stundenplan-Chaos bricht aus und vernichtet jedes Doppelstunden- oder Nachmittagsschulkonzept, ausgerechnet in die Klasse deiner Tochter kommen zwei verzogene Chaoten, an die sich keiner ran traut, weil die Väter Oberbürgermeister oder Anwalt sind, was weiß ich ... Wenn es die eigene Entscheidung war, ausgerechnet diese Schule zu besuchen, sind solche "athmosphärischen Störungen" *hüstel* viel besser zu verkraften, als wie wenn man überredet oder gar gezwungen wurde, diese Anstalt zu besuchen.

  • Jetzt hab ich ein paar Tage nicht hier rein geguckt und es kamen noch so nette Antworten, vielen Dank :)


    AnneL,
    danke für deine Anmerkungen. Da hast du ziemlich ins Schwarze mit getroffen.


    Vielleicht werden wir auch nur die Vorauswahl treffen können, denn die Gymnasien sind hier sehr überlaufen, da die Schulempfehlungen nicht verbindlich sind und somit auch viele Eltern ihre Kinder dort anmelden, deren Kinder keine Gymnasialempfehlung haben. Man muss also fünf Schulen auswählen und ich habe jetzt schon von mehreren Familien gehört, wo die Kinder den Viert- oder Fünftwunsch bekommen haben und teilweise durch die halbe Stadt gurken :(

    Das B in Pegida steht für Bildung.